Eckel in Spiez: Herberger-Urkunden an mythischem Ort verliehen

Einmal noch, vielleicht zum letzten Mal, kehrte er also zurück. Horst Eckel, damals Benjamin der Mannschaft, den sie zuhause "den Windhund" nannten, weil er lief und lief, und der im Wankdorf-Stadion zu Bern am 4. Juli 1954 Ungarns Antreiber Hidegkuti gedeckt hatte, er war noch mal nach Spiez gekommen. Anlass für Eckels Reise aus seiner geliebten Pfalz hier in die Schweiz war die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden. 65 Jahre, nachdem die deutsche Nationalmannschaft am Ufer des Thuner Sees logiert hatte, wurden die diesjährigen Preisträger im Ballsaal des Belvédère-Strandhotels ausgezeichnet.

Deutschlands älteste Fußballstiftung prämierte mit ihren begehrten Urkunden im Beisein des letzten lebenden "Helden von Bern" und des DFB-Ehrenspielführers Uwe Seeler 13 Preisträger – allesamt leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs und bemerkenswertes Engagement. Die Sieger des Jahres 2019 sind: FC Emmendingen (Kategorie: Schule und Verein), Schleswig-Holsteinischer Fußballverband (Kategorie: Fußball Digital), SV Teutonia Köppern (Kategorie: Behindertenfußball), Justizvollzugsanstalt Iserlohn (Kategorie: Resozialisierung) und der 1. FC Donzdorf (Kategorie: Sozialwerk/Horst-Eckel-Preis). Die Urkunden in den fünf Kategorien sind mit einem Gesamtwert von 58.000 Euro in Geld- und Sachpreisen dotiert.

Versammelte Helden des Fußballs

"65 Jahre nach dem 'Wunder von Bern' wollten wir unseren Preisträgern in diesem Jahr ein ganz besonderes Erlebnis bieten. Ihnen an diesem speziellen Ort Danke sagen für das, was sie auf so bemerkenswerte Weise und oft nahezu unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit leisten", erklärt Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski. "Die ersten Rückmeldungen zeigen, mit Blick auf den Ort und die versammelten Helden des Fußballs, ist unser Plan voll aufgegangen. Unsere Wertschätzung und unser Respekt vor dem ehrenamtlichen Wirken sind auch in diesem Jahr spürbar angekommen", so Wrzesinski.

Dieter Rutz – beim WM-Sieg in Wankdorf 15 Jahre alt - nahm aus den Händen von Stiftungsbotschafter Ottmar Hitzfeld die Urkunde in der wichtigen Kategorie "Schule und Verein" mit breitem Strahlen entgegen. Der mehr als rüstige 80 Jahre alte Vereinsmitarbeiter hatte die innovative Spielform "Crocky" beim FC Emmendingen in Südbaden eingeführt und damit eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Auch Hans-Ludwig Meyer und Tim Cassel freuten sich über die Anerkennung. Der Präsident und der Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) sind zurecht stolz auf die jüngste Idee des SHFV im digitalen Bereich. Der Verband im Norden Deutschlands sortiert seine Ligen mit einer eigens entwickelten Software gemäß wirtschaftlich-ökologischer Kriterien. Einige Traditionsderbys gingen verloren, aber Tausende von Fahrkilometern auch. Gut für die Umwelt, gut fürs Portemonnaie der Klubs. "Diese Idee hat uns überzeugt", betont SAP-Direktorin Gabriele Hartmann. Gemeinsam mit dem Softwarekonzern und DFB-Premiumpartner prämiert die Stiftung seit dem Jahr 2017 besonders kreative Ansätze in der Kategorie "Fußball Digital".

Zu den vielen namhaften Ehrengästen der Preisverleihung in Spiez zählten neben Eckel und Seeler auch DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, Otto Rehhagel, der langjährige ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz, Ottmar Hitzfeld, Jens Nowotny, Wolfgang Dremmler, der Deutsche Botschafter in der Schweiz, Dr. Norbert Riedel, sowie Musikproduzent Michael Herberger, der Ur-Großneffe des Alt-Bundestrainers.

Vorbildliches Engagement ausgezeichnet

Seit dem Jahr 2013 zeichnet die Stiftung mit den Urkunden vorbildliches und richtungsweisendes Engagement im Behindertenfußball, der Resozialisierung, dem Zusammenspiel von Schulen und Vereinen und dem Bereich "Fußball Digital" aus. Mit dem Horst-Eckel-Preis wird zusätzlich ein Beispiel für die Hilfe in Notsituationen ausgezeichnet. Die diesjährige Verleihung fand aus fußballhistorischen Gründen in der Schweiz statt.

Im Sommer 1954 hatten Fritz Walter, Helmut Rahn und Horst Eckel hier im inzwischen legendären Belvédère-Strandhotel genächtigt, und irgendwann, nach den Kartenspielen, der Ruderboottour oder nach den Siegen über die Türkei, Jugoslawien und Österreich, war dann dieser "Geist von Spiez" ins Hotel eingezogen. Legendär auch wurde die an jeder Station von Menschenmassen umjubelte Zugheimfahrt des Weltmeisters. Die Sieger des Jahres 2019 wählten nun für ihre Hin- und Rückfahrt die Deutsche Bahn. Um 13.30 Uhr checkte man pünktlich ein. Am frühen Abend enthüllten der Vorsitzende der Sepp-Herberger-Stiftung Eugen Gehlenborg und Hoteleigentümer Peter Hauenstein eine stimmungsvolle Erinnerungsstätte an die Weltmeister von 1954. Und um 19.15 Uhr eröffnete ZDF-Moderator Norbert König schließlich im Ballsaal vor rund 80 geladenen Gästen die Verleihungsgala.

Am Folgetag fand unter der Leitung von Hermann Korfmacher die 58. gemeinsame Sitzung von Kuratorium und Vorstand der DFB-Stiftung Sepp Herberger statt, in deren Rahmen der Jahresbericht 2018 veröffentlicht und der Bericht der Wirtschaftsprüfer über das vergangene Geschäftsjahr zur Kenntnis genommen wurden. Das Kuratorium entlastete den Vorstand für das Jahr 2018 und nahm den Terminkalender für das Jahr 2019 zur Kenntnis. Neben den Spieltagen der Blindenfußball-Bundesliga und der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen stehen unter anderem das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt und inklusive Fußballturniere bei den Profiklubs aus Freiburg, Leipzig, Darmstadt, Hannover und Mönchengladbach auf dem Jahresprogramm der Stiftung.

Die Preisträger 2019

Kategorie Schule und Verein

  1. Platz: FC Emmendingen
  2. Platz: Kreisschiedsrichterausschuss Paderborn
  3. Platz: SV Kaster 1993

Kategorie Behindertenfußball

  1. Platz: SC Teutonia Köppern
  2. Platz: Fußballverband Niederrhein
  3. Platz: SV Altensittenbach

Kategorie Fußball Digital

  1. Platz: Schleswig-Holsteinischer Fußballverband
  2. Platz: Hamburger Fußball-Club Falke
  3. Platz: Berliner Fußball-Verband

Kategorie Sozialwerk/ Horst-Eckel-Preis

  1. FC Donzdorf 1920

Kategorie Resozialisierung

  1. Platz: JVA Iserlohn
  2. Platz: JVA Zweibrücken
  3. Platz: Omar Oumari

Porträts aller Preisträger mit vielen wissenswerten Infos über Ideen für die Zukunft des Fußballs sind auf der Stiftungsseite und www.DFB.de veröffentlicht.

[th]

Einmal noch, vielleicht zum letzten Mal, kehrte er also zurück. Horst Eckel, damals Benjamin der Mannschaft, den sie zuhause "den Windhund" nannten, weil er lief und lief, und der im Wankdorf-Stadion zu Bern am 4. Juli 1954 Ungarns Antreiber Hidegkuti gedeckt hatte, er war noch mal nach Spiez gekommen. Anlass für Eckels Reise aus seiner geliebten Pfalz hier in die Schweiz war die Verleihung der Sepp-Herberger-Urkunden. 65 Jahre, nachdem die deutsche Nationalmannschaft am Ufer des Thuner Sees logiert hatte, wurden die diesjährigen Preisträger im Ballsaal des Belvédère-Strandhotels ausgezeichnet.

Deutschlands älteste Fußballstiftung prämierte mit ihren begehrten Urkunden im Beisein des letzten lebenden "Helden von Bern" und des DFB-Ehrenspielführers Uwe Seeler 13 Preisträger – allesamt leuchtende Beispiele für die integrative Kraft des Fußballs und bemerkenswertes Engagement. Die Sieger des Jahres 2019 sind: FC Emmendingen (Kategorie: Schule und Verein), Schleswig-Holsteinischer Fußballverband (Kategorie: Fußball Digital), SV Teutonia Köppern (Kategorie: Behindertenfußball), Justizvollzugsanstalt Iserlohn (Kategorie: Resozialisierung) und der 1. FC Donzdorf (Kategorie: Sozialwerk/Horst-Eckel-Preis). Die Urkunden in den fünf Kategorien sind mit einem Gesamtwert von 58.000 Euro in Geld- und Sachpreisen dotiert.

Versammelte Helden des Fußballs

"65 Jahre nach dem 'Wunder von Bern' wollten wir unseren Preisträgern in diesem Jahr ein ganz besonderes Erlebnis bieten. Ihnen an diesem speziellen Ort Danke sagen für das, was sie auf so bemerkenswerte Weise und oft nahezu unbemerkt von einer breiten Öffentlichkeit leisten", erklärt Stiftungsgeschäftsführer Tobias Wrzesinski. "Die ersten Rückmeldungen zeigen, mit Blick auf den Ort und die versammelten Helden des Fußballs, ist unser Plan voll aufgegangen. Unsere Wertschätzung und unser Respekt vor dem ehrenamtlichen Wirken sind auch in diesem Jahr spürbar angekommen", so Wrzesinski.

Dieter Rutz – beim WM-Sieg in Wankdorf 15 Jahre alt - nahm aus den Händen von Stiftungsbotschafter Ottmar Hitzfeld die Urkunde in der wichtigen Kategorie "Schule und Verein" mit breitem Strahlen entgegen. Der mehr als rüstige 80 Jahre alte Vereinsmitarbeiter hatte die innovative Spielform "Crocky" beim FC Emmendingen in Südbaden eingeführt und damit eine Welle der Begeisterung ausgelöst. Auch Hans-Ludwig Meyer und Tim Cassel freuten sich über die Anerkennung. Der Präsident und der Geschäftsführer des Schleswig-Holsteinischen Fußballverbandes (SHFV) sind zurecht stolz auf die jüngste Idee des SHFV im digitalen Bereich. Der Verband im Norden Deutschlands sortiert seine Ligen mit einer eigens entwickelten Software gemäß wirtschaftlich-ökologischer Kriterien. Einige Traditionsderbys gingen verloren, aber Tausende von Fahrkilometern auch. Gut für die Umwelt, gut fürs Portemonnaie der Klubs. "Diese Idee hat uns überzeugt", betont SAP-Direktorin Gabriele Hartmann. Gemeinsam mit dem Softwarekonzern und DFB-Premiumpartner prämiert die Stiftung seit dem Jahr 2017 besonders kreative Ansätze in der Kategorie "Fußball Digital".

Zu den vielen namhaften Ehrengästen der Preisverleihung in Spiez zählten neben Eckel und Seeler auch DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, DFB-Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge, Otto Rehhagel, der langjährige ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz, Ottmar Hitzfeld, Jens Nowotny, Wolfgang Dremmler, der Deutsche Botschafter in der Schweiz, Dr. Norbert Riedel, sowie Musikproduzent Michael Herberger, der Ur-Großneffe des Alt-Bundestrainers.

Vorbildliches Engagement ausgezeichnet

Seit dem Jahr 2013 zeichnet die Stiftung mit den Urkunden vorbildliches und richtungsweisendes Engagement im Behindertenfußball, der Resozialisierung, dem Zusammenspiel von Schulen und Vereinen und dem Bereich "Fußball Digital" aus. Mit dem Horst-Eckel-Preis wird zusätzlich ein Beispiel für die Hilfe in Notsituationen ausgezeichnet. Die diesjährige Verleihung fand aus fußballhistorischen Gründen in der Schweiz statt.

Im Sommer 1954 hatten Fritz Walter, Helmut Rahn und Horst Eckel hier im inzwischen legendären Belvédère-Strandhotel genächtigt, und irgendwann, nach den Kartenspielen, der Ruderboottour oder nach den Siegen über die Türkei, Jugoslawien und Österreich, war dann dieser "Geist von Spiez" ins Hotel eingezogen. Legendär auch wurde die an jeder Station von Menschenmassen umjubelte Zugheimfahrt des Weltmeisters. Die Sieger des Jahres 2019 wählten nun für ihre Hin- und Rückfahrt die Deutsche Bahn. Um 13.30 Uhr checkte man pünktlich ein. Am frühen Abend enthüllten der Vorsitzende der Sepp-Herberger-Stiftung Eugen Gehlenborg und Hoteleigentümer Peter Hauenstein eine stimmungsvolle Erinnerungsstätte an die Weltmeister von 1954. Und um 19.15 Uhr eröffnete ZDF-Moderator Norbert König schließlich im Ballsaal vor rund 80 geladenen Gästen die Verleihungsgala.

Am Folgetag fand unter der Leitung von Hermann Korfmacher die 58. gemeinsame Sitzung von Kuratorium und Vorstand der DFB-Stiftung Sepp Herberger statt, in deren Rahmen der Jahresbericht 2018 veröffentlicht und der Bericht der Wirtschaftsprüfer über das vergangene Geschäftsjahr zur Kenntnis genommen wurden. Das Kuratorium entlastete den Vorstand für das Jahr 2018 und nahm den Terminkalender für das Jahr 2019 zur Kenntnis. Neben den Spieltagen der Blindenfußball-Bundesliga und der Deutschen Meisterschaft der Werkstätten für behinderte Menschen stehen unter anderem das Turnier um den Sepp-Herberger-Pokal in der Jugendstrafanstalt Schifferstadt und inklusive Fußballturniere bei den Profiklubs aus Freiburg, Leipzig, Darmstadt, Hannover und Mönchengladbach auf dem Jahresprogramm der Stiftung.

Die Preisträger 2019

Kategorie Schule und Verein

  1. Platz: FC Emmendingen
  2. Platz: Kreisschiedsrichterausschuss Paderborn
  3. Platz: SV Kaster 1993

Kategorie Behindertenfußball

  1. Platz: SC Teutonia Köppern
  2. Platz: Fußballverband Niederrhein
  3. Platz: SV Altensittenbach

Kategorie Fußball Digital

  1. Platz: Schleswig-Holsteinischer Fußballverband
  2. Platz: Hamburger Fußball-Club Falke
  3. Platz: Berliner Fußball-Verband

Kategorie Sozialwerk/ Horst-Eckel-Preis

  1. FC Donzdorf 1920

Kategorie Resozialisierung

  1. Platz: JVA Iserlohn
  2. Platz: JVA Zweibrücken
  3. Platz: Omar Oumari

Porträts aller Preisträger mit vielen wissenswerten Infos über Ideen für die Zukunft des Fußballs sind auf der Stiftungsseite und www.DFB.de veröffentlicht.

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