SHFV erhält Sepp-Herberger-Urkunde

Im schweizerischen Spiez werden am Mittwoch (10. April) die Sepp-Herberger-Urkunden verliehen. 13 Preisträger erhalten in den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital sowie Sozialwerk die mit Geld- und Sachpreisen in einer Gesamthöhe von 58.000 Euro dotierten Auszeichnungen. Platz eins in der Kategorie Fußball Digital geht an den Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV). DFB.de stellt den Sieger und sein Wirken vor.

In vielen Bereichen ist vom digitalen Zeitalter die Rede. Auch im Fußball wird die Digitalisierung immer wichtiger. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband entwickelte ein wegweisendes Projekt, das Signalwirkung auch für andere DFB-Landesverbände – und Fußballvereine – haben könnte. Worum geht es genau bei dieser Initiative? "Einführung des flexiblen Spielbetriebs im Fußball nach wirtschaftlich-ökologischen Gesichtspunkten." Das hört sich ziemlich sperrig an, aber wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, der wird schnell herausfinden, dass die Herangehensweise nicht nur innovativ ist, sondern auch eine Entlastung in einigen sehr wichtigen Bereichen nach sich zieht.

Die Spielklassen im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband orientieren sich nämlich nicht mehr an den Grenzen der Kreisfußballverbände. Vielmehr ist die Entfernung der in den unterschiedlichen Spielklassen antretenden Vereine zu ihren jeweiligen Gegnern entscheidend. Die Schlussfolgerung lautet: "Eine Staffeleinteilung nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten." Dies liegt nicht nur im Interesse der Vereine, sondern natürlich auch der Umwelt. Die Fahrtwege und Aufwände für alle Teams in Schleswig-Holstein haben sich deutlich verringert.

Software entscheidet über Staffeleinteilung

"Die überwiegende Mehrheit begrüßt die neue Konstellation", betont SHFV-Geschäftsführer Dr. Tim Cassel. Immerhin stehen jedes Wochenende 2.500 Spiele in Schleswig-Holstein auf dem Programm. Erstellt wird der Spielplan von einer Software, die nach wirtschaftlich-ökologischen Kriterien die günstigste Kombination von Mannschaften auf der jeweiligen Spielklassenebene errechnet. "Die Berechnungen werden von dem jeweiligen Sportplatz des Vereins gestartet und ergeben am Ende die für die Gesamtheit aller Mannschaften einer Spielklassenebene beste Lösung", skizziert Cassel die Vorgehensweise: "Ob ein Verein zum Beispiel in der Verbandsliga West oder Ost eingeteilt wird, entscheidet die Software und nicht die sportpolitische Zuordnung."

Ausgangspunkt der Innovation war das "Projekt Zukunftsentwicklung" vor sechs Jahren. Damals wurde im SHFV dazu aufgerufen, "Ideen zu entwickeln, die im Zeitraum von fünf, zehn oder 20 Jahren greifen", erinnert sich Cassel. Dazu gehörte auch ein neu organisierter Spielbetrieb. Mit der Erarbeitung der zukunftsweisenden Software beauftragte der SHFV den Software-Entwickler Carsten Belau aus dem schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe.

Modell der Zukunft

Die Saison 2018/2019 ist bereits die zweite Spielzeit nach flexiblem Spielbetrieb. Im hohen Norden wird es als Modell der Zukunft angesehen. "Das große Interesse anderer Landesverbände und des DFB an unserem innovativen Weg bestätigt uns darin. Wir sind insbesondere Herrn Belau für seine Arbeit sehr dankbar. In seine Software-Lösung sind all unsere Wünsche für eine perfekte Umsetzung eingeflossen. Damit sind wir für die nächsten Jahre bestens aufgestellt", sagte SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer.

Natürlich war die Neuordnung des Spielbetriebs für einige ein heftiger, gar deftiger, Einschnitt, denn bislang waren die Grenzen des jeweiligen Kreisfußballverbandes ausschlaggebend für die Zusammenstellung der Spielklassen gewesen. Die Innovation hingegen bewirkt, dass die Spielklassen je nach Auf- und Abstieg immer wieder neu zusammengestellt werden müssen.

Innovationskraft hat sich gelohnt

"Es gibt natürlich immer Härtefälle", so Cassel, "für die Gesamtheit der Vereine ist dieser Weg aber die beste, weil insgesamt fairste Lösung. Zudem ist die Einteilung nicht auf Jahre zementiert, sondern wird jährlich neu berechnet." Es kann natürlich sein, dass liebgewordene Derbies künftig wegfallen, aber der neue Spielbetrieb bietet auch sehr viele neue Chancen. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat sehr darauf geachtet, vor Einführung des neuen Spielbetriebs alle Vereine auf Stand zu bringen und über Regionalkonferenzen zu informieren. Das Thema Transparenz war Cassel sehr wichtig, um möglichst viele der Vereinsvertreter mit ins Boot zu nehmen. Die zweite Saison hat gezeigt, dass sich die Innovationskraft im hohen Norden gelohnt hat.

Den mit 5000 Euro dotierten ersten Platz in der Kategorie Fußball Digital belegt somit der Schleswig-Holsteinische Fußballverband. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei der Hamburger Fußball-Club Falke und der Berliner Fußball-Verband.

[dfb]

Im schweizerischen Spiez werden am Mittwoch (10. April) die Sepp-Herberger-Urkunden verliehen. 13 Preisträger erhalten in den Kategorien Behindertenfußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball Digital sowie Sozialwerk die mit Geld- und Sachpreisen in einer Gesamthöhe von 58.000 Euro dotierten Auszeichnungen. Platz eins in der Kategorie Fußball Digital geht an den Schleswig-Holsteinischen Fußballverband (SHFV). DFB.de stellt den Sieger und sein Wirken vor.

In vielen Bereichen ist vom digitalen Zeitalter die Rede. Auch im Fußball wird die Digitalisierung immer wichtiger. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband entwickelte ein wegweisendes Projekt, das Signalwirkung auch für andere DFB-Landesverbände – und Fußballvereine – haben könnte. Worum geht es genau bei dieser Initiative? "Einführung des flexiblen Spielbetriebs im Fußball nach wirtschaftlich-ökologischen Gesichtspunkten." Das hört sich ziemlich sperrig an, aber wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, der wird schnell herausfinden, dass die Herangehensweise nicht nur innovativ ist, sondern auch eine Entlastung in einigen sehr wichtigen Bereichen nach sich zieht.

Die Spielklassen im Schleswig-Holsteinischen Fußballverband orientieren sich nämlich nicht mehr an den Grenzen der Kreisfußballverbände. Vielmehr ist die Entfernung der in den unterschiedlichen Spielklassen antretenden Vereine zu ihren jeweiligen Gegnern entscheidend. Die Schlussfolgerung lautet: "Eine Staffeleinteilung nach wirtschaftlichen und ökologischen Gesichtspunkten." Dies liegt nicht nur im Interesse der Vereine, sondern natürlich auch der Umwelt. Die Fahrtwege und Aufwände für alle Teams in Schleswig-Holstein haben sich deutlich verringert.

Software entscheidet über Staffeleinteilung

"Die überwiegende Mehrheit begrüßt die neue Konstellation", betont SHFV-Geschäftsführer Dr. Tim Cassel. Immerhin stehen jedes Wochenende 2.500 Spiele in Schleswig-Holstein auf dem Programm. Erstellt wird der Spielplan von einer Software, die nach wirtschaftlich-ökologischen Kriterien die günstigste Kombination von Mannschaften auf der jeweiligen Spielklassenebene errechnet. "Die Berechnungen werden von dem jeweiligen Sportplatz des Vereins gestartet und ergeben am Ende die für die Gesamtheit aller Mannschaften einer Spielklassenebene beste Lösung", skizziert Cassel die Vorgehensweise: "Ob ein Verein zum Beispiel in der Verbandsliga West oder Ost eingeteilt wird, entscheidet die Software und nicht die sportpolitische Zuordnung."

Ausgangspunkt der Innovation war das "Projekt Zukunftsentwicklung" vor sechs Jahren. Damals wurde im SHFV dazu aufgerufen, "Ideen zu entwickeln, die im Zeitraum von fünf, zehn oder 20 Jahren greifen", erinnert sich Cassel. Dazu gehörte auch ein neu organisierter Spielbetrieb. Mit der Erarbeitung der zukunftsweisenden Software beauftragte der SHFV den Software-Entwickler Carsten Belau aus dem schleswig-holsteinischen Bad Oldesloe.

Modell der Zukunft

Die Saison 2018/2019 ist bereits die zweite Spielzeit nach flexiblem Spielbetrieb. Im hohen Norden wird es als Modell der Zukunft angesehen. "Das große Interesse anderer Landesverbände und des DFB an unserem innovativen Weg bestätigt uns darin. Wir sind insbesondere Herrn Belau für seine Arbeit sehr dankbar. In seine Software-Lösung sind all unsere Wünsche für eine perfekte Umsetzung eingeflossen. Damit sind wir für die nächsten Jahre bestens aufgestellt", sagte SHFV-Präsident Hans-Ludwig Meyer.

Natürlich war die Neuordnung des Spielbetriebs für einige ein heftiger, gar deftiger, Einschnitt, denn bislang waren die Grenzen des jeweiligen Kreisfußballverbandes ausschlaggebend für die Zusammenstellung der Spielklassen gewesen. Die Innovation hingegen bewirkt, dass die Spielklassen je nach Auf- und Abstieg immer wieder neu zusammengestellt werden müssen.

Innovationskraft hat sich gelohnt

"Es gibt natürlich immer Härtefälle", so Cassel, "für die Gesamtheit der Vereine ist dieser Weg aber die beste, weil insgesamt fairste Lösung. Zudem ist die Einteilung nicht auf Jahre zementiert, sondern wird jährlich neu berechnet." Es kann natürlich sein, dass liebgewordene Derbies künftig wegfallen, aber der neue Spielbetrieb bietet auch sehr viele neue Chancen. Der Schleswig-Holsteinische Fußballverband hat sehr darauf geachtet, vor Einführung des neuen Spielbetriebs alle Vereine auf Stand zu bringen und über Regionalkonferenzen zu informieren. Das Thema Transparenz war Cassel sehr wichtig, um möglichst viele der Vereinsvertreter mit ins Boot zu nehmen. Die zweite Saison hat gezeigt, dass sich die Innovationskraft im hohen Norden gelohnt hat.

Den mit 5000 Euro dotierten ersten Platz in der Kategorie Fußball Digital belegt somit der Schleswig-Holsteinische Fußballverband. Es folgen auf den Plätzen zwei und drei der Hamburger Fußball-Club Falke und der Berliner Fußball-Verband.

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