Diehm: Ehrgeizig, talentiert, lautstark

Ambitioniert, kämpferisch und lautstark: U 17- Nationalspielerin Vanessa Diehm ist schon jetzt eine starke Persönlichkeit. Auf und neben dem Platz. Mentale Stärke ist in diesen schwierigen Zeiten vor allem neben dem Platz gefragt. Denn der Mittelfeldstrategin von der TSG Hoffenheim II macht der stark eingeschränkte Spielbetrieb in diesen Tagen schwer zu schaffen – wie vielen anderen Fußballer*innen gerade auch.

Seit dem vergangenen Sommer fanden keine DFB-Maßnahmen für die U- Mannschaften mehr statt. Zum Erliegen kam ebenfalls der Spielbetrieb in der 2. Frauen-Bundesliga - seit Mitte Oktober ruht der Ball. Diehm und die TSG haben in der aktuellen Saison nur zwei Spiele absolviert, von dem sie eines gewonnen und eines verloren haben. Die Bundesligapartien am Wochenende fehlen, aber Vanessa Diehm ist froh, wenigstens wieder beim Training auf dem Platz zu stehen: "Im ersten Lockdown haben wir uns kurzzeitig gar nicht gesehen und daher viel digital kommuniziert, Challenges gemacht, um uns technisch zu verbessern und an unseren Schwächen zu arbeiten".

Seit der Saison 2020/21 zählt Vanessa Diehm zum Kader der deutschen U 17-Juniorinnen. Auch die Trainerin der deutschen U 17-Auswahl, Sabine Loderer, hat sich gemeinsam mit ihrem Stab unterschiedliche Aktionen ausgedacht, um die Spielerinnen bestmöglich durch die spielfreie Zeit zu begleiten. In Videomeetings mit der gesamten Mannschaft wurden gemeinsam Athletik- und Kraftübungen absolviert, um die Ausdauer auf einem hohen Niveau zu halten. Aber auch regelmäßige digitale Challenges standen auf dem Plan, damit sich die Spielerinnen untereinander messen können - verbunden mit einer großen Portion Spaß. "Ich habe das Glück, dass ich im Garten viel trainieren kann und einen eigenen kleinen Kraftraum habe. Daher hat die Motivation für mich zu keinem Zeitpunkt nachgelassen", sagt die vom Teamspirit im Auswahlteam schwärmende Diehm, die von digital organisierten Weihnachtsfeiern und gemeinsamen Kochabenden erzählt. Das hilft – auch wenn sich alle wieder nach der Rückkehr auf dem Platz sehnen. So wie Vanessa Diehm.

"Konnte mich technisch und körperlich verbessern"

Das Fußballtalent wurde der 16-jährigen Vanessa Diehm schon in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Schwarzwald, begann sie bereits im jungen Alter von drei Jahren mit dem Kicken. "Ich habe schon im Kindergarten mit meinen Freunden Fußball gespielt und war generell viel mit Jungs zusammen. Ich habe oft bei den Spielen von meinem älteren Bruder zugeguckt, und er hat mich dann mit zum Training genommen."

Bis sie 13 Jahre alt war, schnürte Diehm die Fußballschuhe für den Dorfverein JFV Straubenhardt, ehe sie für zwei Jahre in die Oberliga zum 1. CfR Pforzheim wechselte. Eine besondere Zeit, die ihre Karriere mitgeprägt hat. Bei den Amateurvereinen spielte sie in reinen Jungenmannschaften und musste schon früh lernen, sich durchzusetzen: "Die Jungs sind körperlich viel stärker und haben eine ganz andere Robustheit. Man muss stark dagegenhalten, damit man mithalten kann. Auch durch die Aggressivität ist das Spiel viel schneller und ich konnte mich technisch sowie körperlich sehr verbessern."

Der Traum von der U-Nationalmannschaft wird wahr   

Mit 15 belohnte sich Vanessa Diehm für ihre harte Arbeit und wechselte zunächst in die U 17 der TSG Hoffenheim. Mit der Berufung in die U 15-Nationalmannschaft ging schließlich ein Traum in Erfüllung. Im Oktober 2018 feierte sie mit einem deutlichen 6:0 über die Schweiz ihr Länderspieldebüt: "Mein erstes Länderspiel ist mir das wichtigste in meiner Karriere und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Jetzt ist die Routine drin und ich bin nicht mehr so aufgeregt. Ich bin weiterhin sehr stolz, für Deutschland zu spielen und den Adler auf der Brust zu tragen."

War Diehm in der Anfangszeit noch etwas zurückhaltend und schüchtern, ist sie heute das komplette Gegenteil. Auf dem Platz kommuniziert sie viel, wird häufiger laut und versucht als Leaderin zu fungieren. Nicht verwunderlich, dass sie beim Algarve-Cup im vergangen Jahr als sie noch für die U 16 spielte, die Mannschaft im zweiten Spiel als Kapitänin auf das Spielfeld führte und das Turnier souverän gewann.

Vorbilder Lahm, Kimmich, Thiago und Magull

Auch bei der TSG Hoffenheim II agiert Diehm als Führungsfigur. Seit dieser Saison spielt sie für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga und ist ein fester Bestandteil der Mannschaft. Mit ihren 16 Jahren gehört sie zu den jüngsten Spielerinnen der Mannschaft - aber: "Der Druck spornt noch mehr an und ich lerne weiter dazu." Zum Training fahren sie übrigens ihre Eltern, denn Vanessa wohnt noch Zuhause – dafür nehmen sie jedes Mal eine Strecke von bis zu einer Stunde in Kauf.

Um sich weiter zu verbessern, orientiert sie sich ebenfalls an Vorbildern. Früher bewunderte sie Philipp Lahm, heute sind es Kimmich, Thiago oder Bayern-Spielerin Lina Magull, bei denen sie sich ab und zu was abguckt.

"Ich gehe immer einen Schritt nach dem anderen"

Wie jede U-Nationalspielerin träumt auch Vanessa Diehm eines Tages vom Sprung in den Kader der Frauen-Nationalmannschaft. Aber bevor der Traum Realität wird, liegt noch ein weiter Weg vor ihr: "Natürlich würde ich gerne mal in der Champions League auflaufen und für die A-Nationalmannschaft spielen. Aber ich gucke nie so weit in die Zukunft und gehe immer einen Schritt nach dem anderen. Zuerst möchte ich den Sprung in die erste Mannschaft von Hoffenheim schaffen und Bundesliga spielen."

Auch wenn ihr die digitalen Challenges Spaß machen, freut sich Vanessa Diehm darauf, bald wieder für die TSG Hoffenheim II und die deutschen U 17-Juniorinnen auf dem Platz zu stehen und zu spielen. Die Vorfreude, sich endlich wieder mit ihren Teamkolleginnen gegen starke Gegner zu messen, ist riesig.

[dh]

Ambitioniert, kämpferisch und lautstark: U 17- Nationalspielerin Vanessa Diehm ist schon jetzt eine starke Persönlichkeit. Auf und neben dem Platz. Mentale Stärke ist in diesen schwierigen Zeiten vor allem neben dem Platz gefragt. Denn der Mittelfeldstrategin von der TSG Hoffenheim II macht der stark eingeschränkte Spielbetrieb in diesen Tagen schwer zu schaffen – wie vielen anderen Fußballer*innen gerade auch.

Seit dem vergangenen Sommer fanden keine DFB-Maßnahmen für die U- Mannschaften mehr statt. Zum Erliegen kam ebenfalls der Spielbetrieb in der 2. Frauen-Bundesliga - seit Mitte Oktober ruht der Ball. Diehm und die TSG haben in der aktuellen Saison nur zwei Spiele absolviert, von dem sie eines gewonnen und eines verloren haben. Die Bundesligapartien am Wochenende fehlen, aber Vanessa Diehm ist froh, wenigstens wieder beim Training auf dem Platz zu stehen: "Im ersten Lockdown haben wir uns kurzzeitig gar nicht gesehen und daher viel digital kommuniziert, Challenges gemacht, um uns technisch zu verbessern und an unseren Schwächen zu arbeiten".

Seit der Saison 2020/21 zählt Vanessa Diehm zum Kader der deutschen U 17-Juniorinnen. Auch die Trainerin der deutschen U 17-Auswahl, Sabine Loderer, hat sich gemeinsam mit ihrem Stab unterschiedliche Aktionen ausgedacht, um die Spielerinnen bestmöglich durch die spielfreie Zeit zu begleiten. In Videomeetings mit der gesamten Mannschaft wurden gemeinsam Athletik- und Kraftübungen absolviert, um die Ausdauer auf einem hohen Niveau zu halten. Aber auch regelmäßige digitale Challenges standen auf dem Plan, damit sich die Spielerinnen untereinander messen können - verbunden mit einer großen Portion Spaß. "Ich habe das Glück, dass ich im Garten viel trainieren kann und einen eigenen kleinen Kraftraum habe. Daher hat die Motivation für mich zu keinem Zeitpunkt nachgelassen", sagt die vom Teamspirit im Auswahlteam schwärmende Diehm, die von digital organisierten Weihnachtsfeiern und gemeinsamen Kochabenden erzählt. Das hilft – auch wenn sich alle wieder nach der Rückkehr auf dem Platz sehnen. So wie Vanessa Diehm.

"Konnte mich technisch und körperlich verbessern"

Das Fußballtalent wurde der 16-jährigen Vanessa Diehm schon in die Wiege gelegt. Aufgewachsen in einem kleinen Dorf im Schwarzwald, begann sie bereits im jungen Alter von drei Jahren mit dem Kicken. "Ich habe schon im Kindergarten mit meinen Freunden Fußball gespielt und war generell viel mit Jungs zusammen. Ich habe oft bei den Spielen von meinem älteren Bruder zugeguckt, und er hat mich dann mit zum Training genommen."

Bis sie 13 Jahre alt war, schnürte Diehm die Fußballschuhe für den Dorfverein JFV Straubenhardt, ehe sie für zwei Jahre in die Oberliga zum 1. CfR Pforzheim wechselte. Eine besondere Zeit, die ihre Karriere mitgeprägt hat. Bei den Amateurvereinen spielte sie in reinen Jungenmannschaften und musste schon früh lernen, sich durchzusetzen: "Die Jungs sind körperlich viel stärker und haben eine ganz andere Robustheit. Man muss stark dagegenhalten, damit man mithalten kann. Auch durch die Aggressivität ist das Spiel viel schneller und ich konnte mich technisch sowie körperlich sehr verbessern."

Der Traum von der U-Nationalmannschaft wird wahr   

Mit 15 belohnte sich Vanessa Diehm für ihre harte Arbeit und wechselte zunächst in die U 17 der TSG Hoffenheim. Mit der Berufung in die U 15-Nationalmannschaft ging schließlich ein Traum in Erfüllung. Im Oktober 2018 feierte sie mit einem deutlichen 6:0 über die Schweiz ihr Länderspieldebüt: "Mein erstes Länderspiel ist mir das wichtigste in meiner Karriere und wird mir immer in Erinnerung bleiben. Jetzt ist die Routine drin und ich bin nicht mehr so aufgeregt. Ich bin weiterhin sehr stolz, für Deutschland zu spielen und den Adler auf der Brust zu tragen."

War Diehm in der Anfangszeit noch etwas zurückhaltend und schüchtern, ist sie heute das komplette Gegenteil. Auf dem Platz kommuniziert sie viel, wird häufiger laut und versucht als Leaderin zu fungieren. Nicht verwunderlich, dass sie beim Algarve-Cup im vergangen Jahr als sie noch für die U 16 spielte, die Mannschaft im zweiten Spiel als Kapitänin auf das Spielfeld führte und das Turnier souverän gewann.

Vorbilder Lahm, Kimmich, Thiago und Magull

Auch bei der TSG Hoffenheim II agiert Diehm als Führungsfigur. Seit dieser Saison spielt sie für die U 20 in der 2. Frauen-Bundesliga und ist ein fester Bestandteil der Mannschaft. Mit ihren 16 Jahren gehört sie zu den jüngsten Spielerinnen der Mannschaft - aber: "Der Druck spornt noch mehr an und ich lerne weiter dazu." Zum Training fahren sie übrigens ihre Eltern, denn Vanessa wohnt noch Zuhause – dafür nehmen sie jedes Mal eine Strecke von bis zu einer Stunde in Kauf.

Um sich weiter zu verbessern, orientiert sie sich ebenfalls an Vorbildern. Früher bewunderte sie Philipp Lahm, heute sind es Kimmich, Thiago oder Bayern-Spielerin Lina Magull, bei denen sie sich ab und zu was abguckt.

"Ich gehe immer einen Schritt nach dem anderen"

Wie jede U-Nationalspielerin träumt auch Vanessa Diehm eines Tages vom Sprung in den Kader der Frauen-Nationalmannschaft. Aber bevor der Traum Realität wird, liegt noch ein weiter Weg vor ihr: "Natürlich würde ich gerne mal in der Champions League auflaufen und für die A-Nationalmannschaft spielen. Aber ich gucke nie so weit in die Zukunft und gehe immer einen Schritt nach dem anderen. Zuerst möchte ich den Sprung in die erste Mannschaft von Hoffenheim schaffen und Bundesliga spielen."

Auch wenn ihr die digitalen Challenges Spaß machen, freut sich Vanessa Diehm darauf, bald wieder für die TSG Hoffenheim II und die deutschen U 17-Juniorinnen auf dem Platz zu stehen und zu spielen. Die Vorfreude, sich endlich wieder mit ihren Teamkolleginnen gegen starke Gegner zu messen, ist riesig.

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