"Der einzige Ort": Dialogforum Nachhaltigkeit mit EURO-Fokus

Das Ticken der Uhr ist objektive Zeit. Aber Zeit ist auch ein Gefühl. Und so offenbarte DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic, dass es ihr angesichts der täglich anwachsenden Vorfreude und fast ebenso großer Erwartungen an die EURO 2024 manchmal vorkomme, "als würde ich morgen aufstehen und es ist soweit."

Die Europameisterschaft war denn auch das beherrschende Thema des eintägigen "Dialogforums Nachhaltigkeit". Mehr als 200 Gäste drängten sich in dem eng bestuhlten Konferenzraum "Golden Goal" im zweiten Stock des DFB-Campus. Inputs, Panels, Breakoutsessions, es ging ums Klima, um Inklusion und Gemeinschaft. Vor allem aber ging es um die bevorstehende Europameisterschaft in Deutschland.

451 Tage vor dem Eröffnungsspiel in der Münchner Allianz Arena informierten Sasic und Turnierdirektor Philipp Lahm über den Stand der Vorbereitungen auf das Turnier, bei dem 2,8 Millionen Fans in den Stadien und hunderte Millionen an den Fernsehern mitfiebern werden. "Der enge Austausch mit den Host Cities ist gerade jetzt entscheidend, denn viele Fragen entscheiden sich dort", berichtete Lahm. Im Sinne einer ökologischen Nachhaltigkeit etwa eine klimafreundliche Mobilität zu den Arenen.

"Nachhaltigkeit im Fokus unseres Tuns"

Um eine ähnlich positive Stimmung wie im Sommer 2006 aufkommen zu lassen, wird es darüber hinaus wichtig sein, dass das Turnier auch außerhalb der Stadien stattfindet. "In zehn Städten sind aktuell 17 Großevents wie Fan-Villages und Public Viewings in Planung. Und wir sind noch nicht am Ende", informierte der WM-Kapitän von 2014, mit dem an Bord der FC Bayern 2013 die Meisterschaft bereits am 28. Spieltag eingefahren hatte. Diesmal wird es länger dauern. Schon heute haben tausende Menschen jeden Alters sich als freiwillige Helfer für die Europameisterschaft beworben. 16.000 Volunteers aber werden benötigt. Am 14. Juni – dann exakt 100 Tage vor Turnierstart – öffnet die Bewerbungsplattform – auch darüber Informierten Celia Sasic und Philipp Lahm

"Nachhaltigkeit ist als Thema nicht nur angekommen, die Nachhaltigkeit steht heute im Fokus unseres Tuns", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zur Eröffnung gesagt. Profivereine wissen neben der richtigen Stollenlänge längst auch, was ein CO²-Fußabdruck ist – und wie man den reduzieren kann. Kein Grund, sich auszuruhen und schon gar nicht, die rasant voranschreitenden Entwicklungen zu verschlafen. Am Montag stellte der DFB denn auch seine Nachhaltigkeitsstrategie "Gutes Spiel" vor. "Dass wir die verabschiedet haben, ist einer der wichtigeren Präsidiumsbeschlüsse gewesen", wertete Neuendorf.

Beim Dialogforum kamen sie alle zusammen. Entscheider und Stakeholder, Medien und Wirtschaft, Fußballerinnen und Funktionäre. Der gemeinsame Blick auf die EURO ausgerichtet auf nachhaltige Perspektiven glich denn auch einem Kaleidoskop, ein Blick aufs Turnier in allen Farben und Formen. Etwa der von Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund: "Wir sind als Museum ja noch nicht so alt, bei uns wurde vieles schon baulich umgesetzt. Wir heizen mit 100 Prozent Fernwärme und da wir gegenüber vom Hauptbahnhof liegen, sind wir vielleicht das einzige Museum mit direktem Gleisanschluss."

"Wir retten nicht die Erde, wir retten uns"

Wichtig sei, betonte Stefanie Schulte, dass der Fußball nachhaltige Botschaften in die Breite trägt. Die DFB-Abteilungsleiterin beschrieb die gerade laufende Umweltinitiative sowie "Fußball Verein(t) Gegen Rassismus", ein bis zur EURO laufendes gemeinsames Projekt mit dem Bundesinnenministerium. Die DFB-Stiftung Sepp Herberger plant Inklusionstage in den Host-Cities zu veranstalten, "damit noch mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung den Weg in die Fußballvereine finden." Und Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung, weckte Vorfreude auf das kulturelle Rahmenprogramm zur EURO 2024.

Der Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen und der ARD-Meteorologe Sven Plöger schließlich hielten zwei Referate mit einem Thema, den Klimawandel. Hirschhausen: "Die Erde ist der einzige Ort, an dem wir Fußball spielen können. Am Ende ist es so: Wir retten nicht die Erde, wir retten uns."

Dass der Fußball mit seiner Durchdringung aller gesellschaftlichen Schichten, seiner emotionalen Power und seiner weltweiten Verbreitung, beim Klimaschutz wie auch bei den anderen Themen der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen kann, vielleicht spielen muss, darüber waren sich am Montag im "Golden Goal" zumindest ziemlich alle einig. "Auch mit Blick auf diese Ziele", sagte der Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der DFB GmbH Holger Blask, "ist es wichtig, dass Deutschland 2024 eine erfolgreiche EURO ausrichtet."

[th]

Das Ticken der Uhr ist objektive Zeit. Aber Zeit ist auch ein Gefühl. Und so offenbarte DFB-Vizepräsidentin Celia Sasic, dass es ihr angesichts der täglich anwachsenden Vorfreude und fast ebenso großer Erwartungen an die EURO 2024 manchmal vorkomme, "als würde ich morgen aufstehen und es ist soweit."

Die Europameisterschaft war denn auch das beherrschende Thema des eintägigen "Dialogforums Nachhaltigkeit". Mehr als 200 Gäste drängten sich in dem eng bestuhlten Konferenzraum "Golden Goal" im zweiten Stock des DFB-Campus. Inputs, Panels, Breakoutsessions, es ging ums Klima, um Inklusion und Gemeinschaft. Vor allem aber ging es um die bevorstehende Europameisterschaft in Deutschland.

451 Tage vor dem Eröffnungsspiel in der Münchner Allianz Arena informierten Sasic und Turnierdirektor Philipp Lahm über den Stand der Vorbereitungen auf das Turnier, bei dem 2,8 Millionen Fans in den Stadien und hunderte Millionen an den Fernsehern mitfiebern werden. "Der enge Austausch mit den Host Cities ist gerade jetzt entscheidend, denn viele Fragen entscheiden sich dort", berichtete Lahm. Im Sinne einer ökologischen Nachhaltigkeit etwa eine klimafreundliche Mobilität zu den Arenen.

"Nachhaltigkeit im Fokus unseres Tuns"

Um eine ähnlich positive Stimmung wie im Sommer 2006 aufkommen zu lassen, wird es darüber hinaus wichtig sein, dass das Turnier auch außerhalb der Stadien stattfindet. "In zehn Städten sind aktuell 17 Großevents wie Fan-Villages und Public Viewings in Planung. Und wir sind noch nicht am Ende", informierte der WM-Kapitän von 2014, mit dem an Bord der FC Bayern 2013 die Meisterschaft bereits am 28. Spieltag eingefahren hatte. Diesmal wird es länger dauern. Schon heute haben tausende Menschen jeden Alters sich als freiwillige Helfer für die Europameisterschaft beworben. 16.000 Volunteers aber werden benötigt. Am 14. Juni – dann exakt 100 Tage vor Turnierstart – öffnet die Bewerbungsplattform – auch darüber Informierten Celia Sasic und Philipp Lahm

"Nachhaltigkeit ist als Thema nicht nur angekommen, die Nachhaltigkeit steht heute im Fokus unseres Tuns", hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf zur Eröffnung gesagt. Profivereine wissen neben der richtigen Stollenlänge längst auch, was ein CO²-Fußabdruck ist – und wie man den reduzieren kann. Kein Grund, sich auszuruhen und schon gar nicht, die rasant voranschreitenden Entwicklungen zu verschlafen. Am Montag stellte der DFB denn auch seine Nachhaltigkeitsstrategie "Gutes Spiel" vor. "Dass wir die verabschiedet haben, ist einer der wichtigeren Präsidiumsbeschlüsse gewesen", wertete Neuendorf.

Beim Dialogforum kamen sie alle zusammen. Entscheider und Stakeholder, Medien und Wirtschaft, Fußballerinnen und Funktionäre. Der gemeinsame Blick auf die EURO ausgerichtet auf nachhaltige Perspektiven glich denn auch einem Kaleidoskop, ein Blick aufs Turnier in allen Farben und Formen. Etwa der von Manuel Neukirchner, Direktor des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund: "Wir sind als Museum ja noch nicht so alt, bei uns wurde vieles schon baulich umgesetzt. Wir heizen mit 100 Prozent Fernwärme und da wir gegenüber vom Hauptbahnhof liegen, sind wir vielleicht das einzige Museum mit direktem Gleisanschluss."

"Wir retten nicht die Erde, wir retten uns"

Wichtig sei, betonte Stefanie Schulte, dass der Fußball nachhaltige Botschaften in die Breite trägt. Die DFB-Abteilungsleiterin beschrieb die gerade laufende Umweltinitiative sowie "Fußball Verein(t) Gegen Rassismus", ein bis zur EURO laufendes gemeinsames Projekt mit dem Bundesinnenministerium. Die DFB-Stiftung Sepp Herberger plant Inklusionstage in den Host-Cities zu veranstalten, "damit noch mehr Menschen mit einer Beeinträchtigung den Weg in die Fußballvereine finden." Und Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung, weckte Vorfreude auf das kulturelle Rahmenprogramm zur EURO 2024.

Der Arzt und Fernsehmoderator Eckart von Hirschhausen und der ARD-Meteorologe Sven Plöger schließlich hielten zwei Referate mit einem Thema, den Klimawandel. Hirschhausen: "Die Erde ist der einzige Ort, an dem wir Fußball spielen können. Am Ende ist es so: Wir retten nicht die Erde, wir retten uns."

Dass der Fußball mit seiner Durchdringung aller gesellschaftlichen Schichten, seiner emotionalen Power und seiner weltweiten Verbreitung, beim Klimaschutz wie auch bei den anderen Themen der Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle spielen kann, vielleicht spielen muss, darüber waren sich am Montag im "Golden Goal" zumindest ziemlich alle einig. "Auch mit Blick auf diese Ziele", sagte der Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der DFB GmbH Holger Blask, "ist es wichtig, dass Deutschland 2024 eine erfolgreiche EURO ausrichtet."

###more###