Bundestrainerin Voss-Tecklenburg: "Formen, um zu performen"

Das erste Heimländerspiel des Jahres rückt näher: Am Samstag, 9. April (ab 16.10 Uhr, live in der ARD), empfängt die Frauen-Nationalmannschaft Portugal. Einen Tag nach der Nominierung des Kaders für die WM-Qualifikationsspiele in Bielefeld und in Serbien am 12. April (ab 16 Uhr, live im ZDF) spricht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über die Personalsorgen und die Vorbereitung auf die Europameisterschaft.

Martina Voss-Tecklenburg über…

… die Personalsorgen: Dass wir ständig Ausfälle erleben, ist natürlich nicht schön - vor allem nicht aus der Sicht der Spielerinnen. Darüber möchte ich aber nicht jammern. Ich versuche immer, die Spielerinnen, die da sind, weiterzubringen. Dafür müssen wir unsere Spielidee weiter einbringen und versuchen, alle individuell weiterzubringen. Hoffentlich können wir vor der EM so in die Vorbereitung gehen, dass wir alle Spielerinnen dabei haben, die wir dabei haben wollen. Aber auch das wird phasenweise nicht der Fall sein. Dann heißt es, über die individuellen Qualitäten zu wachsen, um als Team am Ende möglichst gut dazustehen. Am Ende wird es keine Ausreden von unserer Seite geben, wir müssen einfach immer den bestmöglichen Input geben. Wir müssen formen, um zu performen.

… die kurze Zeitspanne bis zur EURO: Natürlich hätten wir lieber weniger Verletzte gehabt. Aber es ist jetzt gerade so, wie es ist. Letztendlich müssen wir nur unsere Spielprinzipien verstehen, unser eigenes Spiel durchziehen - und dann ist es egal, wer am Ende neben einem steht.

… Kapitänin Alexandra Popp: Es steht außer Frage, dass "Poppi" außerhalb des Spielfeldes total wichtig ist, aber auf dem Feld mindestens genauso. Sie war neun Monate verletzt und kann in azyklischen Bewegungen deswegen noch nicht voll auf der Höhe sein. Sie hat auch zwischen den Maßnahmen Themen bearbeitet, die wir mit ihr besprochen haben. Deswegen war sie nie ganz weg, aber es ist wichtig, sie jetzt auch wieder auf dem Feld zu sehen - hoffentlich bleibt sie gesund. Sie hat diese "Ups-and-Downs", die zum Fußball dazu gehören, schon oft erlebt. Sie hat schon viele Titel gewonnen, aber noch keine EM gespielt. Es ist klar, dass sie auch deswegen sehr auf das Turnier hinfiebert. Dafür muss sie viel arbeiten, aber da mache ich mir bei ihr keine Sorgen. Wir haben noch genug Zeit.

… die Women's Champions League: Wir haben zwei deutsche Teams im Viertelfinale, genauso wie zwei englische, zwei spanische, ein italienisches und ein französisches Team. Genau das zeigt, wie es gerade im Frauenfußball aussieht: Die Spitzenteams aus den bekannten Ligen sind die, die den europäischen Fußball bestimmen. Die Ausgangslagen aus den Hinspielen sind für die deutschen Mannschaften natürlich sehr unterschiedlich: Bayern musste eine unnötige Heimniederlage hinnehmen und hat personelle Sorgen. Sollte es in die Verlängerung gehen, hat Paris sicherlich einen personellen Vorteil. Wolfsburg hat eine bessere Ausgangssituation nach dem 1:1 in London. Jedoch hat Arsenal am Wochenende nicht gespielt und könnte mit einer anderen Frische ins Rückspiel gehen.

… Einflüsse der Champions League auf die Nationalmannschaft: Jedes Spiel auf Champions-League-Niveau bringt unsere Nationalspielerinnen weiter. Ich hoffe, dass beide deutsche Teams den nächsten großen Schritt machen können. Das wäre großartig für unsere Spielerinnen und für die Außenansicht auf den deutschen Frauenfußball.

… Wolfsburg und Bayern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Wenn man auf die Tabelle sieht, ist es beeindruckend, wie weit Wolfsburg und Bayern vor dem Rest der Liga sind. Sie können Herausforderungen und Rückschlägen besser Stand halten. Für mich ist das keine Überraschung, weil sich das über die ganze Saison abzeichnet. Dass man sie in einzelnen Spielen mal bezwingen kann, haben die anderen Mannschaften gezeigt. Über die gesamte Saison geht das aktuell aber nicht. Wenn Wolfsburg am Wochenende gegen Bayern gewinnen würde, wäre das für sie ein großer Schritt Richtung Meisterschaft.

… den EM-Ticketvorverkauf: Wir wissen, dass es von den Stadien, von der Stimmung und hoffentlich vom gesamten Event her eine "Highlight-EM" wird. Damit müssen wir klarkommen, das ist ein Lernprozess gerade für die jungen Spielerinnen. Denen hat man zum Beispiel beim Arnold-Clark-Cup noch angemerkt, dass so viele Menschen etwas ausmachen. Da ist es unsere Aufgabe, den Spielerinnen Sicherheit zu geben.

… Schwerpunkte der EM-Vorbereitung: Wir müssen allen Spielerinnen 14 Tage Urlaub geben, bevor wir in die Vorbereitung starten. In den Vorbereitungscamps werden wir dann unsere vorbereiteten Themen angehen. Wir haben diese priorisiert: Das sind zum Beispiel das Thema Angriffspressing aus der Spielsituation heraus, das Thema Standards oder auch die Kettengestaltung. Wir werden alles bestmöglich abarbeiten.

Alle Aussagen der digitalen Pressekonferenz mit Martina Voss-Tecklenburg gibt es hier zu sehen. [dfb]

Das erste Heimländerspiel des Jahres rückt näher: Am Samstag, 9. April (ab 16.10 Uhr, live in der ARD), empfängt die Frauen-Nationalmannschaft Portugal. Einen Tag nach der Nominierung des Kaders für die WM-Qualifikationsspiele in Bielefeld und in Serbien am 12. April (ab 16 Uhr, live im ZDF) spricht Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg über die Personalsorgen und die Vorbereitung auf die Europameisterschaft.

Martina Voss-Tecklenburg über…

… die Personalsorgen: Dass wir ständig Ausfälle erleben, ist natürlich nicht schön - vor allem nicht aus der Sicht der Spielerinnen. Darüber möchte ich aber nicht jammern. Ich versuche immer, die Spielerinnen, die da sind, weiterzubringen. Dafür müssen wir unsere Spielidee weiter einbringen und versuchen, alle individuell weiterzubringen. Hoffentlich können wir vor der EM so in die Vorbereitung gehen, dass wir alle Spielerinnen dabei haben, die wir dabei haben wollen. Aber auch das wird phasenweise nicht der Fall sein. Dann heißt es, über die individuellen Qualitäten zu wachsen, um als Team am Ende möglichst gut dazustehen. Am Ende wird es keine Ausreden von unserer Seite geben, wir müssen einfach immer den bestmöglichen Input geben. Wir müssen formen, um zu performen.

… die kurze Zeitspanne bis zur EURO: Natürlich hätten wir lieber weniger Verletzte gehabt. Aber es ist jetzt gerade so, wie es ist. Letztendlich müssen wir nur unsere Spielprinzipien verstehen, unser eigenes Spiel durchziehen - und dann ist es egal, wer am Ende neben einem steht.

… Kapitänin Alexandra Popp: Es steht außer Frage, dass "Poppi" außerhalb des Spielfeldes total wichtig ist, aber auf dem Feld mindestens genauso. Sie war neun Monate verletzt und kann in azyklischen Bewegungen deswegen noch nicht voll auf der Höhe sein. Sie hat auch zwischen den Maßnahmen Themen bearbeitet, die wir mit ihr besprochen haben. Deswegen war sie nie ganz weg, aber es ist wichtig, sie jetzt auch wieder auf dem Feld zu sehen - hoffentlich bleibt sie gesund. Sie hat diese "Ups-and-Downs", die zum Fußball dazu gehören, schon oft erlebt. Sie hat schon viele Titel gewonnen, aber noch keine EM gespielt. Es ist klar, dass sie auch deswegen sehr auf das Turnier hinfiebert. Dafür muss sie viel arbeiten, aber da mache ich mir bei ihr keine Sorgen. Wir haben noch genug Zeit.

… die Women's Champions League: Wir haben zwei deutsche Teams im Viertelfinale, genauso wie zwei englische, zwei spanische, ein italienisches und ein französisches Team. Genau das zeigt, wie es gerade im Frauenfußball aussieht: Die Spitzenteams aus den bekannten Ligen sind die, die den europäischen Fußball bestimmen. Die Ausgangslagen aus den Hinspielen sind für die deutschen Mannschaften natürlich sehr unterschiedlich: Bayern musste eine unnötige Heimniederlage hinnehmen und hat personelle Sorgen. Sollte es in die Verlängerung gehen, hat Paris sicherlich einen personellen Vorteil. Wolfsburg hat eine bessere Ausgangssituation nach dem 1:1 in London. Jedoch hat Arsenal am Wochenende nicht gespielt und könnte mit einer anderen Frische ins Rückspiel gehen.

… Einflüsse der Champions League auf die Nationalmannschaft: Jedes Spiel auf Champions-League-Niveau bringt unsere Nationalspielerinnen weiter. Ich hoffe, dass beide deutsche Teams den nächsten großen Schritt machen können. Das wäre großartig für unsere Spielerinnen und für die Außenansicht auf den deutschen Frauenfußball.

… Wolfsburg und Bayern in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Wenn man auf die Tabelle sieht, ist es beeindruckend, wie weit Wolfsburg und Bayern vor dem Rest der Liga sind. Sie können Herausforderungen und Rückschlägen besser Stand halten. Für mich ist das keine Überraschung, weil sich das über die ganze Saison abzeichnet. Dass man sie in einzelnen Spielen mal bezwingen kann, haben die anderen Mannschaften gezeigt. Über die gesamte Saison geht das aktuell aber nicht. Wenn Wolfsburg am Wochenende gegen Bayern gewinnen würde, wäre das für sie ein großer Schritt Richtung Meisterschaft.

… den EM-Ticketvorverkauf: Wir wissen, dass es von den Stadien, von der Stimmung und hoffentlich vom gesamten Event her eine "Highlight-EM" wird. Damit müssen wir klarkommen, das ist ein Lernprozess gerade für die jungen Spielerinnen. Denen hat man zum Beispiel beim Arnold-Clark-Cup noch angemerkt, dass so viele Menschen etwas ausmachen. Da ist es unsere Aufgabe, den Spielerinnen Sicherheit zu geben.

… Schwerpunkte der EM-Vorbereitung: Wir müssen allen Spielerinnen 14 Tage Urlaub geben, bevor wir in die Vorbereitung starten. In den Vorbereitungscamps werden wir dann unsere vorbereiteten Themen angehen. Wir haben diese priorisiert: Das sind zum Beispiel das Thema Angriffspressing aus der Spielsituation heraus, das Thema Standards oder auch die Kettengestaltung. Wir werden alles bestmöglich abarbeiten.

Alle Aussagen der digitalen Pressekonferenz mit Martina Voss-Tecklenburg gibt es hier zu sehen. ###more###