Blindenfußballer Tönsing: "Ein absolut befreiendes Gefühl"

Die Blindenfußball-Bundesliga macht an diesem Wochenende Halt im nordhessischen Marburg. Spitzenreiter ist nach dem ersten von zwei Spieltagen der FC St. Pauli, der in Jonathan Tönsing einen überragenden Mann in seinen Reihen hat. Der 19 Jahre alte deutsche Nationalspieler erzielte in den Spielen gegen die SG Viktoria Berlin/PSV Köln (12:0) und gegen den FC Schalke 04 (4:0) insgesamt sieben Tore. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Jonas Bargmann spricht der Spitzenreiter der Torschützenliste über sein starkes Comeback nach knapp einjähriger Bundesligapause und eine mögliche Revanche gegen den MTV Stuttgart.

DFB.de: Herr Tönsing, gegen die SG Viktoria Berlin/PSV Köln haben Sie sechs der zwölf Treffer selbst erzielt. Ist Ihnen das im Verlauf ihrer Karriere schon einmal gelungen?

Jonathan Tönsing: Mir ist es tatsächlich schon einmal gelungen, sechs Treffer in einer Begegnung zu erzielen. Gegen die Spielgemeinschaft TSV 1860 München/VSV Würzburg habe ich einen Siebenerpack geschnürt. Am Ende haben wir mit 7:0 gewonnen.

DFB.de: Für Sie hat dieses Wochenende ohnehin ein Happy End. In der vergangenen Saison haben Sie sich innerhalb eines kurzen Zeitraums zwei Bänderrisse und eine Kapselverletzung zugezogen und waren lediglich beim Spieltag in Dortmund im Einsatz, beim diesjährigen Auftakt in Stolberg waren sie urlaubsbedingt nicht vor Ort. Wie war das Gefühl für Sie, endlich wieder Bundesliga-Luft schnuppern zu dürfen?

Tönsing: Ich musste aufgrund der Verletzungen rund fünf Monate pausieren. Es war ein absolut befreiendes Gefühl, überhaupt wieder auf dem Rasen stehen zu können, seit fast einem Jahr Bundesliga-Pause (322 Tage, Anm. d. Red.) in der Liga auflaufen zu dürfen und dann noch zu treffen. Dass es heute am ersten Tag in Marburg so viele werden, hätte ich mir im Vorfeld selbst auch nicht ausrechnen können – wirklich schön.

DFB.de: In der Saison 2016 waren Sie mit 15 Treffern Torschützenkönig – der jüngste in der Historie der Blindenfußball-Bundesliga. Setzen Sie sich als Angreifer ein persönliches Ziel?

Tönsing: Ich möchte zwar gerne Tore erzielen, aber Ziele setze ich mir in der Hinsicht nicht.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 18:0-Tore – Ihr Team ist momentan unangefochtener Spitzenreiter. Ist die derzeitige Form Ihres Teams eine Kampfansage oder gar Machtdemonstration gegenüber den weiteren Liga-Konkurrenten?

Tönsing: Ich würde unsere derzeitige Situation als sehr gut einschätzen. Wir kamen hervorragend aus den Startlöchern, darauf können wir aufbauen und wenn wir morgen so weitermachen, wird es sicherlich ein schönes Spiel gegen Stuttgart. Aber es sind erst 30 Prozent der Gesamtpunkte vergeben. Für alle Teams ist noch vieles möglich.

DFB.de: Bereits im Vorjahr trafen Sie im Finale auf die Stuttgarter – momentan hängen die Schwaben mit vier Zählern etwas zurück. Würden Sie daher im Vorfeld der Partie die Favoritenrolle annehmen?

Tönsing: Ich würde uns nicht als Favoriten sehen. Stuttgart verfügt ebenfalls über eine sehr starke Mannschaft und ist amtierender deutscher Meister. Wir haben bisher gute Leistungen gezeigt, aber einen Favoriten gibt es in dieser Begegnung nicht. Es wird ein spannendes Spiel. Beide Teams verfügen über genügend spielerische Qualität, um als Sieger vom Platz zu gehen.

DFB.de: Es ist die Neuauflage des Vorjahresfinals – würden Sie zustimmen, dass ihr Team seit dem Finale ein Stück weit gereift ist?

Tönsing: Wir wollten uns stets verbessern und haben seither intensiv trainiert. Das viele Training hat sich bisher ausgezahlt.

DFB.de: Die bisherigen Leistungen blieben auch Nationaltrainer Peter Gößmann nicht verborgen, der Sie regelmäßig zu den Länderspiel-Trainingslagern einlädt. In geraumer Zeit muss er auch den Kader für die Europameisterschaft in Rom bekanntgeben, die vom 14. bis 24. September gespielt wird.

Tönsing: Natürlich möchte ich zur EM. Das ist mein Ziel.

[jba]

Die Blindenfußball-Bundesliga macht an diesem Wochenende Halt im nordhessischen Marburg. Spitzenreiter ist nach dem ersten von zwei Spieltagen der FC St. Pauli, der in Jonathan Tönsing einen überragenden Mann in seinen Reihen hat. Der 19 Jahre alte deutsche Nationalspieler erzielte in den Spielen gegen die SG Viktoria Berlin/PSV Köln (12:0) und gegen den FC Schalke 04 (4:0) insgesamt sieben Tore. Im DFB.de-Interview mit Mitarbeiter Jonas Bargmann spricht der Spitzenreiter der Torschützenliste über sein starkes Comeback nach knapp einjähriger Bundesligapause und eine mögliche Revanche gegen den MTV Stuttgart.

DFB.de: Herr Tönsing, gegen die SG Viktoria Berlin/PSV Köln haben Sie sechs der zwölf Treffer selbst erzielt. Ist Ihnen das im Verlauf ihrer Karriere schon einmal gelungen?

Jonathan Tönsing: Mir ist es tatsächlich schon einmal gelungen, sechs Treffer in einer Begegnung zu erzielen. Gegen die Spielgemeinschaft TSV 1860 München/VSV Würzburg habe ich einen Siebenerpack geschnürt. Am Ende haben wir mit 7:0 gewonnen.

DFB.de: Für Sie hat dieses Wochenende ohnehin ein Happy End. In der vergangenen Saison haben Sie sich innerhalb eines kurzen Zeitraums zwei Bänderrisse und eine Kapselverletzung zugezogen und waren lediglich beim Spieltag in Dortmund im Einsatz, beim diesjährigen Auftakt in Stolberg waren sie urlaubsbedingt nicht vor Ort. Wie war das Gefühl für Sie, endlich wieder Bundesliga-Luft schnuppern zu dürfen?

Tönsing: Ich musste aufgrund der Verletzungen rund fünf Monate pausieren. Es war ein absolut befreiendes Gefühl, überhaupt wieder auf dem Rasen stehen zu können, seit fast einem Jahr Bundesliga-Pause (322 Tage, Anm. d. Red.) in der Liga auflaufen zu dürfen und dann noch zu treffen. Dass es heute am ersten Tag in Marburg so viele werden, hätte ich mir im Vorfeld selbst auch nicht ausrechnen können – wirklich schön.

DFB.de: In der Saison 2016 waren Sie mit 15 Treffern Torschützenkönig – der jüngste in der Historie der Blindenfußball-Bundesliga. Setzen Sie sich als Angreifer ein persönliches Ziel?

Tönsing: Ich möchte zwar gerne Tore erzielen, aber Ziele setze ich mir in der Hinsicht nicht.

DFB.de: Drei Spiele, drei Siege, 18:0-Tore – Ihr Team ist momentan unangefochtener Spitzenreiter. Ist die derzeitige Form Ihres Teams eine Kampfansage oder gar Machtdemonstration gegenüber den weiteren Liga-Konkurrenten?

Tönsing: Ich würde unsere derzeitige Situation als sehr gut einschätzen. Wir kamen hervorragend aus den Startlöchern, darauf können wir aufbauen und wenn wir morgen so weitermachen, wird es sicherlich ein schönes Spiel gegen Stuttgart. Aber es sind erst 30 Prozent der Gesamtpunkte vergeben. Für alle Teams ist noch vieles möglich.

DFB.de: Bereits im Vorjahr trafen Sie im Finale auf die Stuttgarter – momentan hängen die Schwaben mit vier Zählern etwas zurück. Würden Sie daher im Vorfeld der Partie die Favoritenrolle annehmen?

Tönsing: Ich würde uns nicht als Favoriten sehen. Stuttgart verfügt ebenfalls über eine sehr starke Mannschaft und ist amtierender deutscher Meister. Wir haben bisher gute Leistungen gezeigt, aber einen Favoriten gibt es in dieser Begegnung nicht. Es wird ein spannendes Spiel. Beide Teams verfügen über genügend spielerische Qualität, um als Sieger vom Platz zu gehen.

DFB.de: Es ist die Neuauflage des Vorjahresfinals – würden Sie zustimmen, dass ihr Team seit dem Finale ein Stück weit gereift ist?

Tönsing: Wir wollten uns stets verbessern und haben seither intensiv trainiert. Das viele Training hat sich bisher ausgezahlt.

DFB.de: Die bisherigen Leistungen blieben auch Nationaltrainer Peter Gößmann nicht verborgen, der Sie regelmäßig zu den Länderspiel-Trainingslagern einlädt. In geraumer Zeit muss er auch den Kader für die Europameisterschaft in Rom bekanntgeben, die vom 14. bis 24. September gespielt wird.

Tönsing: Natürlich möchte ich zur EM. Das ist mein Ziel.

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