Bierhoff ehrt Absolventen des Leadership-Programms für Geflüchtete

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat am heutigen Freitag zusammen mit DFB-Vizepräsident Dirk Janotta das Leadership-Programm der DFB-Stiftung Egidius Braun für Menschen mit einer Fluchterfahrung besucht. 21 Fußballer aus acht Nationen, viele davon aus Syrien, hatten auf Einladung der DFB-Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration an dem viermonatigen Kurs teilgenommen. Und dabei ein großes Ziel verfolgt: Sie alle wollen fit werden, um künftig eine Aufgabe im Fußball-Ehrenamt zu übernehmen.

"Der Fußball in Deutschland braucht dringend Menschen, die Verantwortung übernehmen", sagte Oliver Bierhoff beim Treffen mit den geflüchteten Fußballern und den Mentoren, die das Programm begleitet haben. "Denn die Vereine an der Basis des Fußballs kämpfen, alle spüren die Auswirkungen der Pandemie. Auch deshalb danke ich allen Teilnehmenden an diesem Leadership-Programm."

Drei Workshops in Präsenz, Abschluss digital

Yusif Abdulai gehört dazu, der 57-Jährige trainiert die F-Jugend beim TV Haßloch, einem Klub im hessischen Rüsselsheim. "Das war ein super Input und für meine ehrenamtliche Tätigkeit total hilfreich", sagte er und zog eine positive Bilanz. Neben seiner Trainertätigkeit organisiert Abdulai, der aus Ghana nach Deutschland kam, Hobbymannschaften im Fußball, Hockey und American Football für Kinder aus Rüsselsheimer Flüchtlingsunterkünften.

Der Abschluss heute musste aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfinden, während die Module über den Sommer in Präsenz abgehalten werden konnten. Alles über erfolgreiche Kommunikation, darum ging es beim ersten Workshop in Berlin. Als man sich in Malente traf, ging es um Grundlagenwissen: Was ist überhaupt ein Verein? Wie gründet man einen solchen? Was sollte die Satzung regeln, welche Gremien gebildet werden?

Mit Willi Lemke besuchte einer der erfolgreichsten Funktionäre der Bundesligageschichte den Kurs in Malente. Der langjährige Sonderberater Sport des UN-Generalsekretärs sorgte für weiteren Schub. Abdulai: "Was er uns erzählt hat, hat mich noch mehr motiviert, Verantwortung im Verein zu übernehmen." In Duisburg-Wedau wurden im November schließlich Führungsqualitäten entwickelt.

Janotta: "Es ging damals darum, Mut zu machen"

Mit dem Leadership-Programm endet auch ein mehrjähriges Engagement für geflüchtete Menschen. Genau zur richtigen Zeit, nämlich als im Jahr 2015 aufgrund der Kriegswirren in Syrien, die Zahl der Asylanträge in die Höhe schnellte, hatte die DFB-Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ein Förderprogramm für Fußballvereine aufgelegt.

"Wir haben damals niedrigschwellig und unkompliziert tausende Vereine mit einer Anerkennungsprämie von 500 Euro unterstützt", sagte Dirk Janotta, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun. "Das Geld hat geholfen, es ging damals genauso darum, Mut zu machen und ein Zeichen zu setzen."

"1:0 und 2:0 für ein Willkommen"

Die Resonanz auf "1:0 für ein Willkommen" war riesig. Denn die Menschen aus Syrien, Somalia, dem Irak und anderen Krisenregionen kamen nach Deutschland, und der Fußball war ein erstes Stück Heimat. Die Neuangekommenen wollten Fußball spielen - und weil das Geld knapp war, auch Fußballvereine etwa mehr Trainer*innen brauchten, kam die Unterstützung durch das Programm genau zur richtigen Zeit.

Mit Beginn des Jahres 2017 wurde die Initiative in "2:0 für ein Willkommen" umgewidmet. Nach der ersten Soforthilfe wurden fortan weiterführende Integrationsansätze gefördert, beispielsweise Begegnungsfeste und Jobbörsen unterstützt. Zuletzt wurden spezifische Qualifizierungsansätze in den DFB-Regional- und -Landesverbänden gefördert. Insgesamt wurden bis heute mehr als 3700 Förderanträge bewilligt, gemeinsam mit der Bundesregierung 2,3 Millionen Euro an engagierte Fußballorganisationen bereitgestellt.

Braun-Stiftung betreut Absolventen weiter

"Wir blicken dankbar zurück auf die vergangenen sechseinhalb Jahre und sind den ehemaligen Staatsministerinnen Aydan Özoguz und Annette Widmann-Mauz und ihren Stäben sehr dankbar für unsere Zusammenarbeit", betonte Dirk Janotta. "Das Leadership-Programm war jetzt der richtige Abschluss für unser Stiftungswirken in diesem Themenbereich."

In den nächsten Monaten wird die Stiftung die Absolventen des Programms weiter betreuen und sich auch künftig für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in die bundesdeutsche Fußballfamilie engagieren.

[th]

DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat am heutigen Freitag zusammen mit DFB-Vizepräsident Dirk Janotta das Leadership-Programm der DFB-Stiftung Egidius Braun für Menschen mit einer Fluchterfahrung besucht. 21 Fußballer aus acht Nationen, viele davon aus Syrien, hatten auf Einladung der DFB-Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration an dem viermonatigen Kurs teilgenommen. Und dabei ein großes Ziel verfolgt: Sie alle wollen fit werden, um künftig eine Aufgabe im Fußball-Ehrenamt zu übernehmen.

"Der Fußball in Deutschland braucht dringend Menschen, die Verantwortung übernehmen", sagte Oliver Bierhoff beim Treffen mit den geflüchteten Fußballern und den Mentoren, die das Programm begleitet haben. "Denn die Vereine an der Basis des Fußballs kämpfen, alle spüren die Auswirkungen der Pandemie. Auch deshalb danke ich allen Teilnehmenden an diesem Leadership-Programm."

Drei Workshops in Präsenz, Abschluss digital

Yusif Abdulai gehört dazu, der 57-Jährige trainiert die F-Jugend beim TV Haßloch, einem Klub im hessischen Rüsselsheim. "Das war ein super Input und für meine ehrenamtliche Tätigkeit total hilfreich", sagte er und zog eine positive Bilanz. Neben seiner Trainertätigkeit organisiert Abdulai, der aus Ghana nach Deutschland kam, Hobbymannschaften im Fußball, Hockey und American Football für Kinder aus Rüsselsheimer Flüchtlingsunterkünften.

Der Abschluss heute musste aufgrund der Corona-Pandemie digital stattfinden, während die Module über den Sommer in Präsenz abgehalten werden konnten. Alles über erfolgreiche Kommunikation, darum ging es beim ersten Workshop in Berlin. Als man sich in Malente traf, ging es um Grundlagenwissen: Was ist überhaupt ein Verein? Wie gründet man einen solchen? Was sollte die Satzung regeln, welche Gremien gebildet werden?

Mit Willi Lemke besuchte einer der erfolgreichsten Funktionäre der Bundesligageschichte den Kurs in Malente. Der langjährige Sonderberater Sport des UN-Generalsekretärs sorgte für weiteren Schub. Abdulai: "Was er uns erzählt hat, hat mich noch mehr motiviert, Verantwortung im Verein zu übernehmen." In Duisburg-Wedau wurden im November schließlich Führungsqualitäten entwickelt.

Janotta: "Es ging damals darum, Mut zu machen"

Mit dem Leadership-Programm endet auch ein mehrjähriges Engagement für geflüchtete Menschen. Genau zur richtigen Zeit, nämlich als im Jahr 2015 aufgrund der Kriegswirren in Syrien, die Zahl der Asylanträge in die Höhe schnellte, hatte die DFB-Stiftung gemeinsam mit der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ein Förderprogramm für Fußballvereine aufgelegt.

"Wir haben damals niedrigschwellig und unkompliziert tausende Vereine mit einer Anerkennungsprämie von 500 Euro unterstützt", sagte Dirk Janotta, der geschäftsführende Vorsitzende der DFB-Stiftung Egidius Braun. "Das Geld hat geholfen, es ging damals genauso darum, Mut zu machen und ein Zeichen zu setzen."

"1:0 und 2:0 für ein Willkommen"

Die Resonanz auf "1:0 für ein Willkommen" war riesig. Denn die Menschen aus Syrien, Somalia, dem Irak und anderen Krisenregionen kamen nach Deutschland, und der Fußball war ein erstes Stück Heimat. Die Neuangekommenen wollten Fußball spielen - und weil das Geld knapp war, auch Fußballvereine etwa mehr Trainer*innen brauchten, kam die Unterstützung durch das Programm genau zur richtigen Zeit.

Mit Beginn des Jahres 2017 wurde die Initiative in "2:0 für ein Willkommen" umgewidmet. Nach der ersten Soforthilfe wurden fortan weiterführende Integrationsansätze gefördert, beispielsweise Begegnungsfeste und Jobbörsen unterstützt. Zuletzt wurden spezifische Qualifizierungsansätze in den DFB-Regional- und -Landesverbänden gefördert. Insgesamt wurden bis heute mehr als 3700 Förderanträge bewilligt, gemeinsam mit der Bundesregierung 2,3 Millionen Euro an engagierte Fußballorganisationen bereitgestellt.

Braun-Stiftung betreut Absolventen weiter

"Wir blicken dankbar zurück auf die vergangenen sechseinhalb Jahre und sind den ehemaligen Staatsministerinnen Aydan Özoguz und Annette Widmann-Mauz und ihren Stäben sehr dankbar für unsere Zusammenarbeit", betonte Dirk Janotta. "Das Leadership-Programm war jetzt der richtige Abschluss für unser Stiftungswirken in diesem Themenbereich."

In den nächsten Monaten wird die Stiftung die Absolventen des Programms weiter betreuen und sich auch künftig für die Integration von Menschen mit Fluchterfahrung in die bundesdeutsche Fußballfamilie engagieren.

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