Ab ins Stadion: Nationalspieler Amiri lädt 43 Geflüchtete ein

Vor zehn Monaten stand er zuletzt im Kreis der der deutschen Nationalmannschaft auf dem Rasen, gestern feuerte er seine Kollegen von der Stadiontribüne aus an – und das in einem anderen starken Team. Für den fünfmaligen Nationalspieler Nadiem Amiri, der zudem im Juli für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio auflief, war es "eine Herzensangelegenheit", am Sonntag gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der DFB-Stiftung Egidius Braun 43 Geflüchtete zum WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft nach Stuttgart einzuladen. Sie sahen, alle zusammen, ein begeisterndes 6:0 des DFB-Teams. Und erlebten unbeschwerte Stunden in einer Zeit voller Ungewissheit – zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Denn schon am Donnerstag vor dem Spiel hatte der U 21-Europameister von 2017 eine Unterkunft für geflüchtete und größtenteils afghanische Familien in Stuttgart-Münster besucht.

Es soll der Auftakt einer langfristig ausgelegten Kooperation zwischen Amiri, dem DFB und der DFB-Stiftung Egidius Braun gewesen sein. Denn, wie Bundestrainer Hansi Flick zu Beginn seiner Amtszeit seinen Spielern mitgab: "Nationalspieler bist du immer." Und damit jederzeit Vorbild auf und neben dem Platz. Mit seinem Engagement füllt Amiri diese Rolle aus, lebt die Werte, für die die Nationalmannschaft steht. Im März hatte sich das DFB-Team vor Beginn des WM-Qualifikationsspiels gegen Island mit dem Schriftzug "Human Rights" auf den Trikots für die Einhaltung der Menschenrechte stark gemacht. Und setzte auch vor den anschließenden Spielen gegen Rumänien und Nordmazedonien sowie während der Europameisterschaft im Sommer weitere starke Zeichen. In einer Erklärung der Mannschaft hieß es: "Deutschland war schon Welt- und Europameister im Fußball, ist es aber noch lange nicht neben dem Platz. Hier sind wir alle gefordert, besser zu werden und den Fokus auf bestehende Probleme zu richten. Das fängt vor unserer eigenen Haustür an." Die Nationalspieler engagieren sich deshalb unter anderem mit der Stiftung der Nationalmannschaft "Wir für Euch" vielfältig gesellschaftlich.

Nadiem Amiri setzte sich nun für knapp 170 Bewohner*innen der Flüchtlingsunterkunft am Spielort Stuttgart ein. Neben einer Autogrammstunde, einem gemeinsamen Essen und der Möglichkeit für ganz persönliche Gespräche gab es ein sportliches Rahmenprogramm, bei dem die Kinder unter anderem im Elfmeterschießen gegen den Fußballprofi antreten konnten. Ein weiteres Highlight war die Verlosung signierter Trikots. "Ich verfolge als Deutscher mit afghanischen Wurzeln die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan intensiv. Für mich stand es außer Frage, dass ich die Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, so wie einst meine Familie, bestmöglich unterstützen möchte", sagte Amiri. "Ich bin mir bewusst, was für ein privilegiertes Leben ich in Deutschland führe und daher ist dieses Projekt für mich absolut selbstverständlich. Es freut mich, dass wir jetzt gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem DFB, der DFB-Stiftung Egidius Braun und den Einrichtungen vor Ort ein Erlebnis für die Familien organisieren konnten, mit dem in diesen schwierigen Zeiten alle Leute aus der Unterkunft etwas abgelenkt werden konnten. Es war schön zu sehen, dass auch alle Familien wieder mal lachen konnten. Besonders wichtig ist für mich, dass das Ganze eine langfristige Kooperation von allen Seiten wird."

[al]

Vor zehn Monaten stand er zuletzt im Kreis der der deutschen Nationalmannschaft auf dem Rasen, gestern feuerte er seine Kollegen von der Stadiontribüne aus an – und das in einem anderen starken Team. Für den fünfmaligen Nationalspieler Nadiem Amiri, der zudem im Juli für Deutschland bei den Olympischen Spielen in Tokio auflief, war es "eine Herzensangelegenheit", am Sonntag gemeinsam mit dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) und der DFB-Stiftung Egidius Braun 43 Geflüchtete zum WM-Qualifikationsspiel der deutschen Nationalmannschaft nach Stuttgart einzuladen. Sie sahen, alle zusammen, ein begeisterndes 6:0 des DFB-Teams. Und erlebten unbeschwerte Stunden in einer Zeit voller Ungewissheit – zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage. Denn schon am Donnerstag vor dem Spiel hatte der U 21-Europameister von 2017 eine Unterkunft für geflüchtete und größtenteils afghanische Familien in Stuttgart-Münster besucht.

Es soll der Auftakt einer langfristig ausgelegten Kooperation zwischen Amiri, dem DFB und der DFB-Stiftung Egidius Braun gewesen sein. Denn, wie Bundestrainer Hansi Flick zu Beginn seiner Amtszeit seinen Spielern mitgab: "Nationalspieler bist du immer." Und damit jederzeit Vorbild auf und neben dem Platz. Mit seinem Engagement füllt Amiri diese Rolle aus, lebt die Werte, für die die Nationalmannschaft steht. Im März hatte sich das DFB-Team vor Beginn des WM-Qualifikationsspiels gegen Island mit dem Schriftzug "Human Rights" auf den Trikots für die Einhaltung der Menschenrechte stark gemacht. Und setzte auch vor den anschließenden Spielen gegen Rumänien und Nordmazedonien sowie während der Europameisterschaft im Sommer weitere starke Zeichen. In einer Erklärung der Mannschaft hieß es: "Deutschland war schon Welt- und Europameister im Fußball, ist es aber noch lange nicht neben dem Platz. Hier sind wir alle gefordert, besser zu werden und den Fokus auf bestehende Probleme zu richten. Das fängt vor unserer eigenen Haustür an." Die Nationalspieler engagieren sich deshalb unter anderem mit der Stiftung der Nationalmannschaft "Wir für Euch" vielfältig gesellschaftlich.

Nadiem Amiri setzte sich nun für knapp 170 Bewohner*innen der Flüchtlingsunterkunft am Spielort Stuttgart ein. Neben einer Autogrammstunde, einem gemeinsamen Essen und der Möglichkeit für ganz persönliche Gespräche gab es ein sportliches Rahmenprogramm, bei dem die Kinder unter anderem im Elfmeterschießen gegen den Fußballprofi antreten konnten. Ein weiteres Highlight war die Verlosung signierter Trikots. "Ich verfolge als Deutscher mit afghanischen Wurzeln die jüngsten Entwicklungen in Afghanistan intensiv. Für mich stand es außer Frage, dass ich die Menschen, die nach Deutschland geflüchtet sind, so wie einst meine Familie, bestmöglich unterstützen möchte", sagte Amiri. "Ich bin mir bewusst, was für ein privilegiertes Leben ich in Deutschland führe und daher ist dieses Projekt für mich absolut selbstverständlich. Es freut mich, dass wir jetzt gemeinsam und in Zusammenarbeit mit dem DFB, der DFB-Stiftung Egidius Braun und den Einrichtungen vor Ort ein Erlebnis für die Familien organisieren konnten, mit dem in diesen schwierigen Zeiten alle Leute aus der Unterkunft etwas abgelenkt werden konnten. Es war schön zu sehen, dass auch alle Familien wieder mal lachen konnten. Besonders wichtig ist für mich, dass das Ganze eine langfristige Kooperation von allen Seiten wird."

###more###