1. FC Kaiserslautern: Euphorie trotz Abstieg

20 Jahre, zwei Monate und 19 Tage: So viel Zeit wird zwischen dem größten Coup der Vereinsgeschichte des 1. FC Kaiserslautern und dem anstehenden Saisonstart in der 3. Liga vergangen sein. In der Saison 1997/1998 holten die Pfälzer unter Kult-Trainer Otto Rehhagel als Aufsteiger die Deutsche Meisterschaft: Bis heute einmalig in der Bundesliga. Zum damaligen Kader gehörte auch der 98-malige deutsche Nationalspieler und ehemalige Kapitän Michael Ballack. Zuvor hatte der FCK bereits drei Meistertitel (1951, 1953 und 1991) sowie zwei DFB-Pokalsiege (1990 und 1996) eingefahren. Die Gegenwart heißt allerdings nun 3. Liga, die für den FCK am Samstag (ab 14 Uhr) mit der Partie gegen Liganeuling TSV 1860 München startet.

Die Enttäuschung über den erstmaligen Sturz in die 3. Liga ist beim 1. FC Kaiserslautern verflogen. Drei Monate nach dem 2:3 bei Arminia Bielefeld am drittletzten Spieltag und dem damit feststehenden Abstieg herrscht rund um den Traditionsverein Aufbruchstimmung. 1500 Fans sorgten schon zum Trainingsauftakt der Roten Teufel für gute Stimmung.

Großer Andrang auf die ersten Saisonspiele

Seitdem ist die Vorfreude der FCK-Anhänger nicht abgeebbt. Im Gegenteil. Zum Saisonauftakt gegen den TSV 1860 München werden wohl mehr als 38.000 Zuschauer im altehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg erwartet. Für die bevorstehende Drittliga-Saison hat der 1. FC Kaiserslautern 11.600 Dauerkarten verkauft. Zum Vergleich: In der zurückliegenden Zweitliga-Saison hatten etwas mehr als 12.800 Besucher ein Saisonticket.

Und auch für das erste Auswärtsspiel der Lauterer am Samstag, 4. August (ab 14 Uhr), bei der SG Sonnenhof Großaspach herrscht eine große Nachfrage. Die Gastgeber haben schon jetzt über 7000 Karten verkauft und können sich möglicherweise über einen Zuschauerrekord freuen (bisher 9751).

Mit Sportvorstand Martin Bader, Sportdirektor Boris Notzon und Trainer Michael Frontzeck sind die Schlüsselpositionen beim ehemaligen Bundesligisten trotz des Abstiegs unverändert geblieben. Frontzeck hatte die Mannschaft im Februar übernommen, da sein Vorgänger Jeff Strasser aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen musste.

Rückkehrer Dick führt die Mannschaft an

Kopf der Mannschaft ist ein alter Bekannter. Florian Dick (33/zuletzt Arminia Bielefeld), bereits zwischen 2008 und 2014 in 59 Bundesligaspielen und 128 Zweitligaspielen für den FCK aktiv, ist von seinen Mitspielern zum Mannschaftskapitän gewählt worden.

Bei der Kaderzusammenstellung legte der 1. FC Kaiserslautern viel Wert auf Erfahrung. Von den insgesamt 19 Zugängen waren neben Florian Dick auch Christoph Hemlein (Arminia Bielefeld), Kevin Kraus (1. FC Heidenheim), Hendrick Zuck und Julius Biada (beide Eintracht Braunschweig), Janek Sternberg (Ferencvaros Budapest/Ungarn) sowie Dominik Schad (SpVgg Greuther Fürth) zuletzt oberhalb der 3. Liga unterwegs.

Für internationales Flair sorgt Angreifer Lukas Spalvis. Der 23-Jährige war schon in 21 Länderspielen (zwei Tore) für Litauen am Ball. In der vergangenen Saison lief er leihweise für den 1. FC Kaiserslautern auf. In diesem Sommer wurde Spalvis fest vom portugiesischen Erstligisten Sporting Lissabon verpflichtet. Aus dem bisherigen Profikader wurden außerdem die Torhüter Jan-Ole Sievers und Lennart Grill, die Mittelfeldspieler Mads Albaek und Gino Fechner sowie Offensivspieler Dylan Esmel gehalten.

Mit der Empfehlung von einem Treffer in jedem zweiten Spiel läuft Timmy Thiele in dieser Saison für den FCK auf. Für den Ligakonkurrenten FC Carl Zeiss Jena hat der 26-Jährige in der vergangenen Spielzeit bei 22 Einsätzen elf Treffer markiert. In den kommenden drei Jahren wird der Angreifer für den Verein der 1954-Weltmeister Ottmar und Kapitän Fritz Walter, Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich und Horst Eckel (der als einziger WM-Held noch lebt) auflaufen.

"In erster Linie geht es darum, dass wir schnell eine Mannschaft werden. Die Voraussetzungen sind gut, die verschiedenen Charaktere harmonieren. Ich strebe immer den maximalen Erfolg an, der im besten Fall den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutet. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dieses Ziel mit dem FCK erreichen zu können, hätte ich nicht so lange unterschrieben", so Timmy Thiele zu DFB.de.

Aufstiegsfavorit Nummer eins

Die Konkurrenz hat den 1. FC Kaiserslautern als Aufstiegskandidat jedenfalls ganz oben auf dem Zettel. Bei der DFB.de-Trainerumfrage bekam der FCK (17) die meisten Stimmen. Auf den weiteren Plätzen folgen Mitabsteiger Eintracht Braunschweig (16) sowie die Aufsteiger KFC Uerdingen 05 (elf) und TSV 1860 München (zehn). "Zweitligaabsteiger 1. FC Kaiserslautern ist auf Grund seines Etats und der Neuverpflichtungen Aufstiegsfavorit Nummer eins", begründet etwa Rüdiger Rehm, Trainer des SV Wehen Wiesbaden, seine Wahl.

Beim 1. FC Kaiserslautern treten die Vereinsverantwortlichen dagegen leicht auf die Euphoriebremse. "Allein der große Vereinsname bringt uns keine Punkte. Wir müssen hart für unseren Erfolg arbeiten. Im Winter können wir dann ein Zwischenfazit ziehen und schauen, ob der Aufstieg ein Thema ist. Wir wissen aber, dass die Erwartungen an uns hoch sind", so Michael Frontzeck.

Zumindest die Testspiele liefen für den 1. FC Kaiserslautern schon einmal erfolgreich. Von insgesamt neun Begegnungen entschied der FCK sieben Spiele für sich. Die einzige Niederlage gab es gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt (0:2). Im letzten Test setzte sich die Mannschaft von Ex-Bundesligatrainer Michael Frontzeck (unter anderem Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach) gegen Dynamo Dresden (2:1) durch. "Meine Mannschaft hat gut gegen den Ball gearbeitet und sich einige Torchancen herausgespielt. Die Kommunikation auf dem Platz stimmt. Mit der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden, aber jetzt gilt es am Samstag gegen 1860 München die Leistung auf den Platz zu bringen", so Frontzeck, der als Spieler auch 19 Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft bestritt.

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20 Jahre, zwei Monate und 19 Tage: So viel Zeit wird zwischen dem größten Coup der Vereinsgeschichte des 1. FC Kaiserslautern und dem anstehenden Saisonstart in der 3. Liga vergangen sein. In der Saison 1997/1998 holten die Pfälzer unter Kult-Trainer Otto Rehhagel als Aufsteiger die Deutsche Meisterschaft: Bis heute einmalig in der Bundesliga. Zum damaligen Kader gehörte auch der 98-malige deutsche Nationalspieler und ehemalige Kapitän Michael Ballack. Zuvor hatte der FCK bereits drei Meistertitel (1951, 1953 und 1991) sowie zwei DFB-Pokalsiege (1990 und 1996) eingefahren. Die Gegenwart heißt allerdings nun 3. Liga, die für den FCK am Samstag (ab 14 Uhr) mit der Partie gegen Liganeuling TSV 1860 München startet.

Die Enttäuschung über den erstmaligen Sturz in die 3. Liga ist beim 1. FC Kaiserslautern verflogen. Drei Monate nach dem 2:3 bei Arminia Bielefeld am drittletzten Spieltag und dem damit feststehenden Abstieg herrscht rund um den Traditionsverein Aufbruchstimmung. 1500 Fans sorgten schon zum Trainingsauftakt der Roten Teufel für gute Stimmung.

Großer Andrang auf die ersten Saisonspiele

Seitdem ist die Vorfreude der FCK-Anhänger nicht abgeebbt. Im Gegenteil. Zum Saisonauftakt gegen den TSV 1860 München werden wohl mehr als 38.000 Zuschauer im altehrwürdigen Fritz-Walter-Stadion auf dem Betzenberg erwartet. Für die bevorstehende Drittliga-Saison hat der 1. FC Kaiserslautern 11.600 Dauerkarten verkauft. Zum Vergleich: In der zurückliegenden Zweitliga-Saison hatten etwas mehr als 12.800 Besucher ein Saisonticket.

Und auch für das erste Auswärtsspiel der Lauterer am Samstag, 4. August (ab 14 Uhr), bei der SG Sonnenhof Großaspach herrscht eine große Nachfrage. Die Gastgeber haben schon jetzt über 7000 Karten verkauft und können sich möglicherweise über einen Zuschauerrekord freuen (bisher 9751).

Mit Sportvorstand Martin Bader, Sportdirektor Boris Notzon und Trainer Michael Frontzeck sind die Schlüsselpositionen beim ehemaligen Bundesligisten trotz des Abstiegs unverändert geblieben. Frontzeck hatte die Mannschaft im Februar übernommen, da sein Vorgänger Jeff Strasser aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen musste.

Rückkehrer Dick führt die Mannschaft an

Kopf der Mannschaft ist ein alter Bekannter. Florian Dick (33/zuletzt Arminia Bielefeld), bereits zwischen 2008 und 2014 in 59 Bundesligaspielen und 128 Zweitligaspielen für den FCK aktiv, ist von seinen Mitspielern zum Mannschaftskapitän gewählt worden.

Bei der Kaderzusammenstellung legte der 1. FC Kaiserslautern viel Wert auf Erfahrung. Von den insgesamt 19 Zugängen waren neben Florian Dick auch Christoph Hemlein (Arminia Bielefeld), Kevin Kraus (1. FC Heidenheim), Hendrick Zuck und Julius Biada (beide Eintracht Braunschweig), Janek Sternberg (Ferencvaros Budapest/Ungarn) sowie Dominik Schad (SpVgg Greuther Fürth) zuletzt oberhalb der 3. Liga unterwegs.

Für internationales Flair sorgt Angreifer Lukas Spalvis. Der 23-Jährige war schon in 21 Länderspielen (zwei Tore) für Litauen am Ball. In der vergangenen Saison lief er leihweise für den 1. FC Kaiserslautern auf. In diesem Sommer wurde Spalvis fest vom portugiesischen Erstligisten Sporting Lissabon verpflichtet. Aus dem bisherigen Profikader wurden außerdem die Torhüter Jan-Ole Sievers und Lennart Grill, die Mittelfeldspieler Mads Albaek und Gino Fechner sowie Offensivspieler Dylan Esmel gehalten.

Mit der Empfehlung von einem Treffer in jedem zweiten Spiel läuft Timmy Thiele in dieser Saison für den FCK auf. Für den Ligakonkurrenten FC Carl Zeiss Jena hat der 26-Jährige in der vergangenen Spielzeit bei 22 Einsätzen elf Treffer markiert. In den kommenden drei Jahren wird der Angreifer für den Verein der 1954-Weltmeister Ottmar und Kapitän Fritz Walter, Werner Kohlmeyer, Werner Liebrich und Horst Eckel (der als einziger WM-Held noch lebt) auflaufen.

"In erster Linie geht es darum, dass wir schnell eine Mannschaft werden. Die Voraussetzungen sind gut, die verschiedenen Charaktere harmonieren. Ich strebe immer den maximalen Erfolg an, der im besten Fall den Aufstieg in die 2. Bundesliga bedeutet. Wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dieses Ziel mit dem FCK erreichen zu können, hätte ich nicht so lange unterschrieben", so Timmy Thiele zu DFB.de.

Aufstiegsfavorit Nummer eins

Die Konkurrenz hat den 1. FC Kaiserslautern als Aufstiegskandidat jedenfalls ganz oben auf dem Zettel. Bei der DFB.de-Trainerumfrage bekam der FCK (17) die meisten Stimmen. Auf den weiteren Plätzen folgen Mitabsteiger Eintracht Braunschweig (16) sowie die Aufsteiger KFC Uerdingen 05 (elf) und TSV 1860 München (zehn). "Zweitligaabsteiger 1. FC Kaiserslautern ist auf Grund seines Etats und der Neuverpflichtungen Aufstiegsfavorit Nummer eins", begründet etwa Rüdiger Rehm, Trainer des SV Wehen Wiesbaden, seine Wahl.

Beim 1. FC Kaiserslautern treten die Vereinsverantwortlichen dagegen leicht auf die Euphoriebremse. "Allein der große Vereinsname bringt uns keine Punkte. Wir müssen hart für unseren Erfolg arbeiten. Im Winter können wir dann ein Zwischenfazit ziehen und schauen, ob der Aufstieg ein Thema ist. Wir wissen aber, dass die Erwartungen an uns hoch sind", so Michael Frontzeck.

Zumindest die Testspiele liefen für den 1. FC Kaiserslautern schon einmal erfolgreich. Von insgesamt neun Begegnungen entschied der FCK sieben Spiele für sich. Die einzige Niederlage gab es gegen den Zweitligisten FC Ingolstadt (0:2). Im letzten Test setzte sich die Mannschaft von Ex-Bundesligatrainer Michael Frontzeck (unter anderem Hannover 96 und Borussia Mönchengladbach) gegen Dynamo Dresden (2:1) durch. "Meine Mannschaft hat gut gegen den Ball gearbeitet und sich einige Torchancen herausgespielt. Die Kommunikation auf dem Platz stimmt. Mit der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden, aber jetzt gilt es am Samstag gegen 1860 München die Leistung auf den Platz zu bringen", so Frontzeck, der als Spieler auch 19 Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft bestritt.

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