0:1! DFB-Team unterliegt Weltmeister knapp

Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die paneuropäische EURO gestartet. Das DFB-Team stellte zum Turnierauftakt in München den Weltmeister Frankreich zwar stellenweise vor Probleme, unterlag aber dennoch mit 0:1 (0:1) und kassierte somit im verflixten 13. Anlauf die erste Niederlage überhaupt in einem EM-Eröffnungsspiel.

Ein unglückliches Eigentor von Mats Hummels (20.) leitete die Auftaktniederlage gegen die flinken Franzosen ein. Gerade in der zweiten Halbzeit wirkte die deutsche Mannschaft zwar zwingender, ein Torerfolg wollte aber dennoch nicht gelingen. Deutschland steht somit vor dem Aufeinandertreffen mit Portugal, das sich am Vorabend mit 3:0 gegen Ungarn durchsetzte, am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV) in Gruppe F schon unter Druck.

Bundestrainer Joachim Löw hatte sich für dieselbe Aufstellung entschieden, die bei der WM-Generalprobe gegen Lettland (7:1) in Düsseldorf über weite Strecken überzeugt hatte. Dass Frankreich aber ein ganz anderes Kaliber ist als die Letten, sollte sich schnell zeigen.

DFB-Team startet mutig

Das Aufeinandertreffen der früheren Europameister begann vor 14.000 Zuschauern mit einer beidseitig respektvollen Abtastphase - und einer anfangs mutigeren deutschen Mannschaft. Nach längerem deutschen Ballbesitz kam Mats Hummels zu einer kleineren Kopfballgelegenheit (4.). Auch darüber hinaus hatte Deutschland zunächst mehr vom Spiel, ohne sich aber größere Gelegenheiten zu erarbeiten. Die Franzosen warteten tief in der eigenen Hälfte ab und überließen dem DFB-Team die Initiative, das immer wieder Angriffe über Robin Gosens und die linke Seite einleitete. Joshua Kimmich holte sich aber nach einem Foul an seinen Münchner Teamkollegen Lucas Hernandez auch früh die erste Gelbe Karte ab und musste von nun an besonders achtsam sein (7.).

Erst nach gut zehn Minuten trauten sich die Franzosen häufiger aus der Deckung und tauchten immer wieder in der deutschen Hälfte auf. Nach einem Eckstoß hätte Paul Pogba frei zur Führung einköpfen können, traf aber den Ball nicht voll (16.). Eine Minute später kam Kylian Mbappé aus etwa 15 Metern zum Schuss, Manuel Neuer klärte mit beiden Fäusten zum Eckball (17.).

Gerade wenn die Franzosen schnell spielten, wurde es gefährlich. Nach einem Seitenwechsel von Pogba auf Hernandez war die deutsche Hintermannschaft schlecht sortiert, so landete nach dessen Hereingabe ein unglücklicher Klärungsversuch von Hummels mit dem Schienbein unhaltbar für Neuer im eigenen Netz. Hinter Hummels hätte Mbappé aber einschussbereit gestanden. Es war das erste deutsche Eigentor in der EM-Geschichte.

Bemüht, aber kaum zwingend

Deutschland wirkte vom Rückstand nicht geschockt, hatte wieder mehr Ballbesitz und durch Thomas Müller per Kopf eine passable Ausgleichschance (22.). Die deutschen Angriffe gingen nun vermehrt durchs Zentrum. Nach einem Foul von N'golo Kanté kam Toni Kroos zu einer guten Freistoßgelegenheit, scheiterte aber an einem Kopf in der französischen Mauer (24.). Nur drei Minuten später verfehlte Kroos das französische Tor aus ähnlicher Position. Aus dem Spiel kam das DFB-Team aber kaum in eine brauchbare Schussposition, gegen sicher stehende Franzosen war ohne die nötige Präzision trotz aller Bemühungen einfach kein Durchkommen. 

Auf der anderen Seite wurde es hinten wieder brenzlig, als Mbappé nach einem Gegenstoß Tempo aufnahm, Matthias Ginter verhinderte aber mit einer beherzten Grätsche Schlimmeres (36.). Insgesamt ließ Deutschland im ersten Durchgang hinten nur wenig zu, blieb vorne aber auch weitgehend ideenlos und kaum zwingend. Die womöglich beste Gelegenheit aus etwa zwölf Metern hatte dann Ilkay Gündogan, der nach einer artistischen Vorlage von Serge Gnabry den Ball aber nicht richtig traf (38.).

Pfostentreffer als Weckruf

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste aufgehört hatte. Das deutsche Team schien willens, das Ruder gegen den Weltmeister herumzureißen, es fehlten aber die geeigneten Mittel. Auf der anderen Seite scheiterte nach einem schnellen Gegenstoß und präzisen Zuspiel von Mbappé Adrien Rabiot aus spitzem Winkel am Außenpfosten (52.).

Dies schien ein Weckruf für das DFB-Team zu sein, welches seine bis dahin beste Phase hatte. Eine Gnabry-Direktabnahme nach Gosens-Flanke landete auf dem französischen Tornetz (54.). Eine Minute später klärte Hernandez knapp vor Kai Havertz. Die deutschen Fans, die ihre Mannschaft 90 Minuten lang vorbildlich unterstützten, reagierten mit noch wilderen Anfeuerungsrufen. Die deutsche Mannschaft antwortete mit immer weiteren Angriffen.

Mbappés Geniestreich zählt nicht

Das Tor fiel aber auf der anderen Seite, auch wenn es nicht zählte: Mbappé ließ bei einer Einzelaktion gleich drei Deutsche alt aussehen und setzte den Ball dann unhaltbar für Neuer an den Innenpfosten - stand in der Entstehung des Treffers aber im Abseits (66.).

In der 73. Minute brachte Löw noch einmal frische Offensivkräfte: Timo Werner und Leroy Sané kamen für Gnabry und Havertz. Frankreich stand weiter tief in der eigenen Defensive, was es dem deutschen Angriff weiter schwer machte, und verließ sich hauptsächlich auf die Schnelligkeit von Mbappé, der ohne ein couragiertes, faires Tackling von Hummels wohl erneut zum Abschluss gekommen wäre (78.).

In der 85. Minute hatte das DFB-Team wieder Glück, als nach einem erneuten Treffer - diesmal von Karim Benzema - nachträglich auf Abseits entschieden wurde. Für die Schlussminuten kamen noch Emre Can und Kevin Volland für Gosens und Ginter, sollten aber auch wirkungslos bleiben.

[sid/bt]

Die deutsche Nationalmannschaft ist mit einer Niederlage in die paneuropäische EURO gestartet. Das DFB-Team stellte zum Turnierauftakt in München den Weltmeister Frankreich zwar stellenweise vor Probleme, unterlag aber dennoch mit 0:1 (0:1) und kassierte somit im verflixten 13. Anlauf die erste Niederlage überhaupt in einem EM-Eröffnungsspiel.

Ein unglückliches Eigentor von Mats Hummels (20.) leitete die Auftaktniederlage gegen die flinken Franzosen ein. Gerade in der zweiten Halbzeit wirkte die deutsche Mannschaft zwar zwingender, ein Torerfolg wollte aber dennoch nicht gelingen. Deutschland steht somit vor dem Aufeinandertreffen mit Portugal, das sich am Vorabend mit 3:0 gegen Ungarn durchsetzte, am Samstag (ab 18 Uhr, live in der ARD und bei MagentaTV) in Gruppe F schon unter Druck.

Bundestrainer Joachim Löw hatte sich für dieselbe Aufstellung entschieden, die bei der WM-Generalprobe gegen Lettland (7:1) in Düsseldorf über weite Strecken überzeugt hatte. Dass Frankreich aber ein ganz anderes Kaliber ist als die Letten, sollte sich schnell zeigen.

DFB-Team startet mutig

Das Aufeinandertreffen der früheren Europameister begann vor 14.000 Zuschauern mit einer beidseitig respektvollen Abtastphase - und einer anfangs mutigeren deutschen Mannschaft. Nach längerem deutschen Ballbesitz kam Mats Hummels zu einer kleineren Kopfballgelegenheit (4.). Auch darüber hinaus hatte Deutschland zunächst mehr vom Spiel, ohne sich aber größere Gelegenheiten zu erarbeiten. Die Franzosen warteten tief in der eigenen Hälfte ab und überließen dem DFB-Team die Initiative, das immer wieder Angriffe über Robin Gosens und die linke Seite einleitete. Joshua Kimmich holte sich aber nach einem Foul an seinen Münchner Teamkollegen Lucas Hernandez auch früh die erste Gelbe Karte ab und musste von nun an besonders achtsam sein (7.).

Erst nach gut zehn Minuten trauten sich die Franzosen häufiger aus der Deckung und tauchten immer wieder in der deutschen Hälfte auf. Nach einem Eckstoß hätte Paul Pogba frei zur Führung einköpfen können, traf aber den Ball nicht voll (16.). Eine Minute später kam Kylian Mbappé aus etwa 15 Metern zum Schuss, Manuel Neuer klärte mit beiden Fäusten zum Eckball (17.).

Gerade wenn die Franzosen schnell spielten, wurde es gefährlich. Nach einem Seitenwechsel von Pogba auf Hernandez war die deutsche Hintermannschaft schlecht sortiert, so landete nach dessen Hereingabe ein unglücklicher Klärungsversuch von Hummels mit dem Schienbein unhaltbar für Neuer im eigenen Netz. Hinter Hummels hätte Mbappé aber einschussbereit gestanden. Es war das erste deutsche Eigentor in der EM-Geschichte.

Bemüht, aber kaum zwingend

Deutschland wirkte vom Rückstand nicht geschockt, hatte wieder mehr Ballbesitz und durch Thomas Müller per Kopf eine passable Ausgleichschance (22.). Die deutschen Angriffe gingen nun vermehrt durchs Zentrum. Nach einem Foul von N'golo Kanté kam Toni Kroos zu einer guten Freistoßgelegenheit, scheiterte aber an einem Kopf in der französischen Mauer (24.). Nur drei Minuten später verfehlte Kroos das französische Tor aus ähnlicher Position. Aus dem Spiel kam das DFB-Team aber kaum in eine brauchbare Schussposition, gegen sicher stehende Franzosen war ohne die nötige Präzision trotz aller Bemühungen einfach kein Durchkommen. 

Auf der anderen Seite wurde es hinten wieder brenzlig, als Mbappé nach einem Gegenstoß Tempo aufnahm, Matthias Ginter verhinderte aber mit einer beherzten Grätsche Schlimmeres (36.). Insgesamt ließ Deutschland im ersten Durchgang hinten nur wenig zu, blieb vorne aber auch weitgehend ideenlos und kaum zwingend. Die womöglich beste Gelegenheit aus etwa zwölf Metern hatte dann Ilkay Gündogan, der nach einer artistischen Vorlage von Serge Gnabry den Ball aber nicht richtig traf (38.).

Pfostentreffer als Weckruf

Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste aufgehört hatte. Das deutsche Team schien willens, das Ruder gegen den Weltmeister herumzureißen, es fehlten aber die geeigneten Mittel. Auf der anderen Seite scheiterte nach einem schnellen Gegenstoß und präzisen Zuspiel von Mbappé Adrien Rabiot aus spitzem Winkel am Außenpfosten (52.).

Dies schien ein Weckruf für das DFB-Team zu sein, welches seine bis dahin beste Phase hatte. Eine Gnabry-Direktabnahme nach Gosens-Flanke landete auf dem französischen Tornetz (54.). Eine Minute später klärte Hernandez knapp vor Kai Havertz. Die deutschen Fans, die ihre Mannschaft 90 Minuten lang vorbildlich unterstützten, reagierten mit noch wilderen Anfeuerungsrufen. Die deutsche Mannschaft antwortete mit immer weiteren Angriffen.

Mbappés Geniestreich zählt nicht

Das Tor fiel aber auf der anderen Seite, auch wenn es nicht zählte: Mbappé ließ bei einer Einzelaktion gleich drei Deutsche alt aussehen und setzte den Ball dann unhaltbar für Neuer an den Innenpfosten - stand in der Entstehung des Treffers aber im Abseits (66.).

In der 73. Minute brachte Löw noch einmal frische Offensivkräfte: Timo Werner und Leroy Sané kamen für Gnabry und Havertz. Frankreich stand weiter tief in der eigenen Defensive, was es dem deutschen Angriff weiter schwer machte, und verließ sich hauptsächlich auf die Schnelligkeit von Mbappé, der ohne ein couragiertes, faires Tackling von Hummels wohl erneut zum Abschluss gekommen wäre (78.).

In der 85. Minute hatte das DFB-Team wieder Glück, als nach einem erneuten Treffer - diesmal von Karim Benzema - nachträglich auf Abseits entschieden wurde. Für die Schlussminuten kamen noch Emre Can und Kevin Volland für Gosens und Ginter, sollten aber auch wirkungslos bleiben.

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