Google Pixel Frauen-Bundesliga
Bayer-Torjägerin Vanessa Fudalla: "Ich würde nicht Nein sagen"

Am Aufstieg von RB Leipzig in die Google Pixel Frauen-Bundesliga und den dortigen Erfolgen hatte Torjägerin Vanessa Fudalla entscheidenden Anteil. Am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport und DAZN) trifft sie erstmals mit Bayer 04 Leverkusen auf ihren langjährigen Klub. Im DFB.de-Interview spricht die 24 Jahre alte Angreiferin mit Mitarbeiter Ralf Debat über das Wiedersehen und ihre Ziele.
DFB.de: Wie sehr freuen Sie sich auf das Wiedersehen mit Ihrem früheren Verein und zahlreichen ehemaligen Teamkolleginnen, Frau Fudalla?
Vanessa Fudalla: Es ist immer etwas Schönes und Besonderes, auf ehemalige Weggefährtinnen zu treffen. Das gilt besonders, wenn man lange bei einem Klub war. Ich werde einige enge Freundinnen wiedersehen. Darauf freue ich mich.
DFB.de: Sie waren fünf Jahre lang für RB Leipzig am Ball, trugen entscheidend zum Aufstieg in die Bundesliga und dort zur Etablierung des Klubs bei. Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit der Zeit in Sachsen?
Fudalla: Ich bin als junges Mädchen nach Leipzig gekommen und habe den Verein als erwachsene und gestandene Bundesligaspielerin verlassen. Das behalte ich in meinem Herzen. Der Aufstieg und das Erreichen des Halbfinales im DFB-Pokal waren sicherlich ganz besondere Höhepunkte.
DFB.de: Warum war es dennoch Zeit für einen Wechsel und wie schwer ist Ihnen der Abschied gefallen?
Fudalla: Nach fünf Jahren kannte ich alles in Leipzig und hatte das Gefühl, dass ich meine Komfortzone verlassen muss, um den nächsten Schritt zu machen und mich weiterzuentwickeln. Der Abschied war nicht einfach, aber ich bin meiner 100-prozentigen Überzeugung gefolgt.
DFB.de: Warum fiel die Wahl auf Bayer 04 Leverkusen?
Fudalla: Mir hat der Fußball imponiert, den das Team schon in der zurückliegenden Saison gespielt hat. Dazu hatte ich sehr gute Gespräche mit Trainer Roberto Pätzold. Er hat mir ein gutes Gefühl gegeben und mir überzeugend vermittelt, dass ich ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft werden soll.
DFB.de: Haben sich Ihre Erwartungen bislang erfüllt?
Fudalla: Ja, definitiv. Ich spüre großes Vertrauen und eine starke Rückendeckung, fühle mich rundum wohl. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Team einiges erreichen können.
DFB.de: Bayer 04 will in die Spitzengruppe der Google Pixel Frauen-Bundesliga vorstoßen. Wie realistisch ist schon in dieser Saison eine Platzierung unter den besten drei Teams?
Fudalla: Durch einige starke Leistungen in dieser Saison haben wir schon gezeigt, dass wir mithalten können. Wir wissen, dass dafür alles passen muss. Aber wir schauen nach oben.
DFB.de: Der Saisonstart verlief äußerst vielversprechend. Zuletzt gab es jedoch drei Pflichtspielniederlagen in Folge, darunter das Pokalaus in Hamburg und die Heimniederlage gegen den bisherigen Tabellenletzten SGS Essen. Wie konnte das passieren?
Fudalla: Puh, schwierige Frage. Das Spielglück, das wir beispielsweise bei unseren knappen Siegen in Nürnberg oder auch in der Liga gegen den HSV hatten, war uns zuletzt abhandengekommen. Es war aber auch ein wenig der Wurm drin, so ehrlich müssen wir sein. Es ist klar, dass uns so ein Auftritt wie gegen Essen nicht mehr passieren darf, wenn wir oben dranbleiben wollen.
DFB.de: Unter anderem standen innerhalb kurzer Zeit schon drei verschiedene Torhüterinnen zwischen den Pfosten. Hat das die Mannschaft auch verunsichert?
Fudalla: Verunsichert würde ich nicht sagen. Allerdings ist es schon ein komisches Gefühl, wenn sich mit Friederike Repohl erst unsere Kapitänin und Nummer eins verletzt und dann mit Charlotte Voll auch noch unsere Nummer zwei erst durch eine Sperre und dann ebenfalls durch eine Verletzung ausfällt. Umso glücklicher sind wir, mit Anne Moll eine so zuverlässige dritte Torhüterin zu haben, die ihre Sache wirklich gut gemacht hat.
DFB.de: Kam die Länderspielpause für Bayer 04 genau zum richtigen Zeitpunkt?
Fudalla: Auf jeden Fall. Es tat gut, nach einigen Englischen Wochen mal ein wenig durchatmen und auch den einen oder anderen freien Tag genießen zu können.
DFB.de: Woran wurde vor allem gearbeitet?
Fudalla: Wir haben unter anderem im Training versucht, uns durch viele Übungen mit Laufwegen, Flanken und Abschlüssen Erfolgserlebnisse zu holen.
DFB.de: Mit sieben Saisontreffern führen Sie aktuell die Torjägerinnenliste an. Wie zufrieden sind Sie mit Ihrer persönlichen Ausbeute?
Fudalla: Es ist natürlich mein Ziel und mein Anspruch, dem Team mit Toren und Assists zu helfen. Mit der bisherigen Bilanz bin ich auf jeden Fall zufrieden, werde mich darauf aber auf keinen Fall ausruhen.
DFB.de: Ihr persönlicher Rekord in der Bundesliga steht bei zehn Treffern. Haben Sie sich für diese Saison eine neue Bestmarke vorgenommen?
Fudalla: Ich mache mir in dieser Hinsicht keinen Druck, habe mir deshalb auch keine bestimmte Marke vorgenommen. Wenn wir unsere Ziele erreichen, ist es unter dem Strich egal, wer trifft. Aber zugegeben: Mehr als zehn sollten es jetzt schon werden. (lacht)
DFB.de: Ist es Ihr Ziel, die Torjägerkanone zu gewinnen?
Fudalla: Es ist kein Ziel, ich würde aber auch nicht Nein sagen, wenn es klappen sollte.
DFB.de: Viele Tore sind für eine Stürmerin die beste Bewerbung für höhere Aufgaben. Bundestrainer Christian Wück hat im Vorfeld der Nations-League-Finalspiele gegen Spanien von einem Austausch mit Ihnen berichtet. Was hat er Ihnen mit auf den Weg gegeben?
Fudalla: Er hat mir seine Sichtweise erklärt, warum ich aktuell nicht dabei bin. Das habe ich akzeptiert und konzentriere mich weiter darauf, möglichst gute Leistungen zu bringen.
DFB.de: Wie stark ausgeprägt ist Ihr Wunsch, für die DFB-Frauen aufzulaufen?
Fudalla: Ich würde lügen, wenn ich jetzt behaupte, dass es kein Traum von mir wäre. Grundsätzlich traue ich es mir auch zu. Ich versuche aber, mich mit diesem Thema nicht allzu sehr zu beschäftigen. Das würde nur ablenken.
DFB.de: Bis zur Winterpause stehen mit Bayer 04 noch drei Begegnungen an. Was nehmen Sie sich für den Jahresendspurt vor?
Fudalla: Wir wollen so schnell wie möglich in die Erfolgsspur zurückkehren, möglichst bereits mit einem Sieg gegen RB Leipzig. Wenn wir in den kommenden Spielen erfolgreich sind, dann können wir uns noch mehr auf das Highlight kurz vor Weihnachten gegen den FC Bayern München freuen. Dass wir sie ärgern können, haben wir schon im Hinspiel vor mehr als 57.000 Fans in der Allianz Arena bewiesen.
Kategorien: Google Pixel Frauen-Bundesliga
Autor: mspw

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