Andreas Köpke: "Riesige Talente sind sie alle"

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Einst galt, dass der Mann zwischen den Pfosten Ruhe und Erfahrung ausstrahlen soll. 1982 hütete der 40-jährige Dino Zoff beim WM-Titelgewinn das italienische Tor. Andoni Zubizarreta war bei der EM 1996 immerhin 35 Jahre alt. Uli Stein, Dieter Burdenski, Toni Schumacher, Oliver Kahn, Jens Lehmann - bei allen wurde stets Routine als wichtiges Gütezeichen gepriesen.

Heute ist alles anders. Immerhin sieben aktuelle Stammtorhüter in der Bundesliga sind 24 oder jünger. Einer davon ist Ron-Robert Zieler, der für die beiden Länder­spiele am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in der EM-Qualifikation in Gelsenkirchen gegen Österreich und am 6. September (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Danzig gegen Polen erstmals für das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft nominiert wurde.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Andreas Köpke, dem Torwarttrainer der Nationalmannschaft, redet Redakteur Thomas Hackbarth über die aktuelle Nummer drei und andere starke deutsche Keeper.

DFB.de: Herr Köpke, Sie hatten die Qual der Wahl: Was sprach denn für Ron-Robert Zieler als Nummer drei im Kader?

Andreas Köpke: Nach René Adlers Verletzung war uns klar, dass wir auf einen jungen Burschen zurückgreifen wollen. Ron-Robert Zieler stand während der kompletten Rückrunde im Tor von Hannover 96, er hat großen Anteil daran, dass Hannover international spielt und sich jetzt für die Gruppenphase in der Europa League qualifiziert hat. Zieler verkörpert das moderne Torwartspiel, wie wir es in der Nationalmann­schaft praktizieren.

DFB.de: Wie wichtig sind internationale Spiele mit dem Klub?

Köpke: So sammelt ein junger Torwart schneller Erfahrungen, aber insgesamt machen wir eine Nominierung nicht davon abhängig, dass ein Torwart international spielt. Manuel Neuer und Tim Wiese, die heute ebenfalls im Kader sind, standen auch nicht in jeder Saison auf der internationalen Bühne. Für uns war das nie ein Ausschluss­kriterium.

DFB.de: Auch bei Ihnen gab es Spielzeiten, in denen Sie sich mit dem 1. FC Nürnberg nicht international qualifiziert hatten.

Köpke: Die meisten Jahre eigentlich. (lacht) Zu meiner Zeit und mit meinen Klubs war es aber auch schwieriger, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

DFB.de: Marc-André ter Stegen hat ebenfalls viel Lob für seine Leistungen bekommen.

Köpke: Nicht nur er. Zum Kreis unserer U 21 gehören mit Kevin Trapp, Oliver Baumann und Marc-André ter Stegen drei aktuelle Bundesliga-Stammtorhüter. Die Öffentlichkeit schaut auf sie, die Fans wünschen sich, sie für Deutschland spielen zu sehen. Wir sollten diesen Talenten aber Zeit geben - die Zeit, sich weiterzuentwickeln. Wir tun ihnen nicht immer einen Gefallen, sie gleich ganz hoch zu handeln. Riesige Talente sind sie alle.

DFB.de: Lauter tolle junge deutsche Torwarte, was hat denn diese Welle ausgelöst?

Köpke: Unser starkes Ausbildungssystem mit den Leistungszentren der Bundesliga und den DFB-Stützpunkten sorgt dafür, dass die Talente gut ausgebildet sind. Das ist auch auf anderen Positionen so. Die heutige Spielergeneration misst sich Woche für Woche auf höchstem Niveau, dafür hat die Einführung der A- und B-Junioren-Bundesligen gesorgt. Die Ausbildung der Vereine ist heute individuell zugeschnitten. Der Jugendtrend in der Liga kommt jedenfalls nicht dadurch, dass wir alle beschlossen hätten, ständig junge Spieler einzusetzen. Es geht einzig und allein um Leistung. Und viele Talente haben diese Qualität.

DFB.de: Wie verändert das moderne Torwartspiel die Taktik im Fußball?

Köpke: Die Viererkette soll immer höher stehen, man will immer weiter hinten rausschieben. Dadurch können wir beim Spiel gegen den Ball die Räume enger machen, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld gering halten. Früher stand der Libero oder später dann die Viererkette auf der Höhe, auf der sich heute der Torwart positionieren muss. Er soll die langen Bälle abfangen, also muss er fußballerisch viel besser ausgebildet sein. Unsere junge Torwart-Generation hat praktisch keinen schwachen Fuß mehr. Da muss der Verteidiger keine Rücksicht mehr darauf nehmen, auf welchen Fuß er den Ball spielt. Es reicht einfach nicht mehr, den Fünfmeterraum oder sogar den Strafraum zu beherrschen. Von einem modernen Torwart wird heute verlangt, dass er Gegenangriffe einleitet, etwa durch den gezielten weiten Abwurf, wie das Manuel Neuer herausragend vormacht. Dazu soll er auf der Linie richtig gut sein. Die Position ist komplexer geworden, die Ansprüche sind gewachsen.

DFB.de: Sind solche Entwicklungen und Ansprüche nicht eine Belastung für die Nachwuchstorhüter?

Köpke: Nein, das erleben wir doch gerade in der Bundesliga. Wenn wir vom modernen Torwartspiel sprechen, wissen Jungs wie Ron-Robert oder Marc-André doch gar nicht mehr, was mit dem alten Torwartspiel gemeint sein soll. Für die Jungen ist das eine ganz natürliche Sache, sie denken nicht mal mehr darüber nach.

DFB.de: Warum hat das veränderte Auf­gaben­profil nicht dazu geführt, dass Torhüter älter werden? Zu wissen, wann man raus muss, gegen welchen Stürmer man wie im Raum steht, das ist doch auch eine Frage der Erfah­rung.

Köpke: Das Problem ist das Umlernen. Unsere jungen Torleute haben das heutige Spiel von Anfang an gelernt und sind praktisch alle mit der neuen Lehre groß geworden. Wenn ich mich aber zwingen muss, anders zu spielen, als ich es gewohnt war, fällt die Umstellung schwer, und die Dinge werden kompliziert.

DFB.de: Wie hoch ist denn das deutsche Niveau bei den Torhütern?

Köpke: Europaweit einzigartig, bei der Leistungsdichte und Vielzahl der Torwarte hebt sich die Bundesliga klar ab, keine andere Liga kann da mithalten. Inzwischen gilt: Keine etablierte Nummer eins kann es sich leisten, zwei oder drei schlechte Spiele abzuliefern. Die Trainer sind heute viel schneller bereit, dem nächsten jungen Torwart eine Chance zu geben, wenn die Nummer eins die Erwartungen nicht erfüllt.

DFB.de: Wie viel Prozent der Trainingszeit im Nationalteam verwenden Sie dafür, mit Neuer, Wiese und jetzt Zieler wie mit einem elften Feldspieler zu trainieren?

Köpke: Das Torwarttraining hat sich verändert. Sie sind nicht mehr so sehr Einzelkämpfer wie früher. Heute machen die Torhüter mit bei den Passübungen der Feldspieler. Früher hat man 45 Minuten mit der Torwartgruppe trainiert und kam erst zum Spiel am Ende wieder zusammen. Heute trennt man nicht mehr so deutlich.

DFB.de: Gibt es denn im europäischen Spitzenfußball noch Mann­schaften, die mit dem klassischen alten Keeper spielen?

Köpke: Nein. Weder auf Klubebene noch bei den Nationalmann­schaften gibt es einen Torwart, der die moderne Spiel­weise nicht praktiziert.

DFB.de: René Adler musste sich vor einem Monat am rechten Knie operieren lassen. Wie läuft sein Genesungsprozess?

Köpke: Wir sind im Kontakt und hoffen, dass die Genesung nach Plan verläuft. Die Probleme mit seiner Patellasehne haben ihn schon eine Weile gehandicapt. Läuft nach der Ope­ration jetzt alles nach Wunsch, kann er bald wieder ins Training einsteigen. Aber das sind nur Prognosen, entscheidend ist der reale Heilungsprozess.

DFB.de: Im deutschen Tor jedenfalls steht Manuel Neuer, der Bayern-Keeper ist die eindeutige Nummer eins. Wie sehen Sie seine Entwicklung?

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Köpke: Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern. Wie er Angriffe einleitet, wie er bei Flanken rausgeht, das beherrscht er in jungen Jahren schon sehr, sehr gut. Der Wechsel zu den Bayern bringt aber eine Veränderung für sein Torwartspiel. Er muss sich umstellen, er muss damit klarkommen, dass er jetzt pro Spiel nur noch zwei oder drei Bälle pariert. Weniger Bälle aufs Tor, dafür mehr im Fokus der Öffentlichkeit - so ist seine neue Situation. Dieser nächste Schritt muss ihm nun gelingen, um konstant auf hohem Niveau zu spielen.

DFB.de: Mit Ron-Robert Zieler hat der Trainerstab einen Torwart aus Hannover nominiert. Haben Sie mal an Robert Enke denken müssen?

Köpke: Ich denke häufig an Robert Enke. Weil es immer wieder Situationen gibt, in denen man vergangene Momente Revue passieren lässt. Das ist auch schön - wir alle wollen ihn nicht in Vergessenheit geraten lassen.

DFB.de: Letzte Frage: Wie oft stehen Sie noch selbst im Tor?

Köpke: Eigentlich fast gar nicht mehr. Als Torwart ist es schwer, diese Benefiz- oder Promispiele gehen immer 7:7 aus, alle Feldspieler haben ihren Spaß und ich nachher Rücken­schmerzen vom Rausholen der Bälle. Da gehe ich lieber mit Oliver Bierhoff eine Runde Golf spielen.

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Einst galt, dass der Mann zwischen den Pfosten Ruhe und Erfahrung ausstrahlen soll. 1982 hütete der 40-jährige Dino Zoff beim WM-Titelgewinn das italienische Tor. Andoni Zubizarreta war bei der EM 1996 immerhin 35 Jahre alt. Uli Stein, Dieter Burdenski, Toni Schumacher, Oliver Kahn, Jens Lehmann - bei allen wurde stets Routine als wichtiges Gütezeichen gepriesen.

Heute ist alles anders. Immerhin sieben aktuelle Stammtorhüter in der Bundesliga sind 24 oder jünger. Einer davon ist Ron-Robert Zieler, der für die beiden Länder­spiele am Freitag (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in der EM-Qualifikation in Gelsenkirchen gegen Österreich und am 6. September (ab 20.45 Uhr, live im ZDF) in Danzig gegen Polen erstmals für das Aufgebot der deutschen Nationalmannschaft nominiert wurde.

Im DFB.de-Gespräch der Woche mit Andreas Köpke, dem Torwarttrainer der Nationalmannschaft, redet Redakteur Thomas Hackbarth über die aktuelle Nummer drei und andere starke deutsche Keeper.

DFB.de: Herr Köpke, Sie hatten die Qual der Wahl: Was sprach denn für Ron-Robert Zieler als Nummer drei im Kader?

Andreas Köpke: Nach René Adlers Verletzung war uns klar, dass wir auf einen jungen Burschen zurückgreifen wollen. Ron-Robert Zieler stand während der kompletten Rückrunde im Tor von Hannover 96, er hat großen Anteil daran, dass Hannover international spielt und sich jetzt für die Gruppenphase in der Europa League qualifiziert hat. Zieler verkörpert das moderne Torwartspiel, wie wir es in der Nationalmann­schaft praktizieren.

DFB.de: Wie wichtig sind internationale Spiele mit dem Klub?

Köpke: So sammelt ein junger Torwart schneller Erfahrungen, aber insgesamt machen wir eine Nominierung nicht davon abhängig, dass ein Torwart international spielt. Manuel Neuer und Tim Wiese, die heute ebenfalls im Kader sind, standen auch nicht in jeder Saison auf der internationalen Bühne. Für uns war das nie ein Ausschluss­kriterium.

DFB.de: Auch bei Ihnen gab es Spielzeiten, in denen Sie sich mit dem 1. FC Nürnberg nicht international qualifiziert hatten.

Köpke: Die meisten Jahre eigentlich. (lacht) Zu meiner Zeit und mit meinen Klubs war es aber auch schwieriger, sich für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

DFB.de: Marc-André ter Stegen hat ebenfalls viel Lob für seine Leistungen bekommen.

Köpke: Nicht nur er. Zum Kreis unserer U 21 gehören mit Kevin Trapp, Oliver Baumann und Marc-André ter Stegen drei aktuelle Bundesliga-Stammtorhüter. Die Öffentlichkeit schaut auf sie, die Fans wünschen sich, sie für Deutschland spielen zu sehen. Wir sollten diesen Talenten aber Zeit geben - die Zeit, sich weiterzuentwickeln. Wir tun ihnen nicht immer einen Gefallen, sie gleich ganz hoch zu handeln. Riesige Talente sind sie alle.

DFB.de: Lauter tolle junge deutsche Torwarte, was hat denn diese Welle ausgelöst?

Köpke: Unser starkes Ausbildungssystem mit den Leistungszentren der Bundesliga und den DFB-Stützpunkten sorgt dafür, dass die Talente gut ausgebildet sind. Das ist auch auf anderen Positionen so. Die heutige Spielergeneration misst sich Woche für Woche auf höchstem Niveau, dafür hat die Einführung der A- und B-Junioren-Bundesligen gesorgt. Die Ausbildung der Vereine ist heute individuell zugeschnitten. Der Jugendtrend in der Liga kommt jedenfalls nicht dadurch, dass wir alle beschlossen hätten, ständig junge Spieler einzusetzen. Es geht einzig und allein um Leistung. Und viele Talente haben diese Qualität.

DFB.de: Wie verändert das moderne Torwartspiel die Taktik im Fußball?

Köpke: Die Viererkette soll immer höher stehen, man will immer weiter hinten rausschieben. Dadurch können wir beim Spiel gegen den Ball die Räume enger machen, die Abstände zwischen Abwehr und Mittelfeld gering halten. Früher stand der Libero oder später dann die Viererkette auf der Höhe, auf der sich heute der Torwart positionieren muss. Er soll die langen Bälle abfangen, also muss er fußballerisch viel besser ausgebildet sein. Unsere junge Torwart-Generation hat praktisch keinen schwachen Fuß mehr. Da muss der Verteidiger keine Rücksicht mehr darauf nehmen, auf welchen Fuß er den Ball spielt. Es reicht einfach nicht mehr, den Fünfmeterraum oder sogar den Strafraum zu beherrschen. Von einem modernen Torwart wird heute verlangt, dass er Gegenangriffe einleitet, etwa durch den gezielten weiten Abwurf, wie das Manuel Neuer herausragend vormacht. Dazu soll er auf der Linie richtig gut sein. Die Position ist komplexer geworden, die Ansprüche sind gewachsen.

DFB.de: Sind solche Entwicklungen und Ansprüche nicht eine Belastung für die Nachwuchstorhüter?

Köpke: Nein, das erleben wir doch gerade in der Bundesliga. Wenn wir vom modernen Torwartspiel sprechen, wissen Jungs wie Ron-Robert oder Marc-André doch gar nicht mehr, was mit dem alten Torwartspiel gemeint sein soll. Für die Jungen ist das eine ganz natürliche Sache, sie denken nicht mal mehr darüber nach.

DFB.de: Warum hat das veränderte Auf­gaben­profil nicht dazu geführt, dass Torhüter älter werden? Zu wissen, wann man raus muss, gegen welchen Stürmer man wie im Raum steht, das ist doch auch eine Frage der Erfah­rung.

Köpke: Das Problem ist das Umlernen. Unsere jungen Torleute haben das heutige Spiel von Anfang an gelernt und sind praktisch alle mit der neuen Lehre groß geworden. Wenn ich mich aber zwingen muss, anders zu spielen, als ich es gewohnt war, fällt die Umstellung schwer, und die Dinge werden kompliziert.

DFB.de: Wie hoch ist denn das deutsche Niveau bei den Torhütern?

Köpke: Europaweit einzigartig, bei der Leistungsdichte und Vielzahl der Torwarte hebt sich die Bundesliga klar ab, keine andere Liga kann da mithalten. Inzwischen gilt: Keine etablierte Nummer eins kann es sich leisten, zwei oder drei schlechte Spiele abzuliefern. Die Trainer sind heute viel schneller bereit, dem nächsten jungen Torwart eine Chance zu geben, wenn die Nummer eins die Erwartungen nicht erfüllt.

DFB.de: Wie viel Prozent der Trainingszeit im Nationalteam verwenden Sie dafür, mit Neuer, Wiese und jetzt Zieler wie mit einem elften Feldspieler zu trainieren?

Köpke: Das Torwarttraining hat sich verändert. Sie sind nicht mehr so sehr Einzelkämpfer wie früher. Heute machen die Torhüter mit bei den Passübungen der Feldspieler. Früher hat man 45 Minuten mit der Torwartgruppe trainiert und kam erst zum Spiel am Ende wieder zusammen. Heute trennt man nicht mehr so deutlich.

DFB.de: Gibt es denn im europäischen Spitzenfußball noch Mann­schaften, die mit dem klassischen alten Keeper spielen?

Köpke: Nein. Weder auf Klubebene noch bei den Nationalmann­schaften gibt es einen Torwart, der die moderne Spiel­weise nicht praktiziert.

DFB.de: René Adler musste sich vor einem Monat am rechten Knie operieren lassen. Wie läuft sein Genesungsprozess?

Köpke: Wir sind im Kontakt und hoffen, dass die Genesung nach Plan verläuft. Die Probleme mit seiner Patellasehne haben ihn schon eine Weile gehandicapt. Läuft nach der Ope­ration jetzt alles nach Wunsch, kann er bald wieder ins Training einsteigen. Aber das sind nur Prognosen, entscheidend ist der reale Heilungsprozess.

DFB.de: Im deutschen Tor jedenfalls steht Manuel Neuer, der Bayern-Keeper ist die eindeutige Nummer eins. Wie sehen Sie seine Entwicklung?

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Köpke: Er kann so viele Dinge unheimlich gut, seine Interpretation der Position ist ganz modern. Wie er Angriffe einleitet, wie er bei Flanken rausgeht, das beherrscht er in jungen Jahren schon sehr, sehr gut. Der Wechsel zu den Bayern bringt aber eine Veränderung für sein Torwartspiel. Er muss sich umstellen, er muss damit klarkommen, dass er jetzt pro Spiel nur noch zwei oder drei Bälle pariert. Weniger Bälle aufs Tor, dafür mehr im Fokus der Öffentlichkeit - so ist seine neue Situation. Dieser nächste Schritt muss ihm nun gelingen, um konstant auf hohem Niveau zu spielen.

DFB.de: Mit Ron-Robert Zieler hat der Trainerstab einen Torwart aus Hannover nominiert. Haben Sie mal an Robert Enke denken müssen?

Köpke: Ich denke häufig an Robert Enke. Weil es immer wieder Situationen gibt, in denen man vergangene Momente Revue passieren lässt. Das ist auch schön - wir alle wollen ihn nicht in Vergessenheit geraten lassen.

DFB.de: Letzte Frage: Wie oft stehen Sie noch selbst im Tor?

Köpke: Eigentlich fast gar nicht mehr. Als Torwart ist es schwer, diese Benefiz- oder Promispiele gehen immer 7:7 aus, alle Feldspieler haben ihren Spaß und ich nachher Rücken­schmerzen vom Rausholen der Bälle. Da gehe ich lieber mit Oliver Bierhoff eine Runde Golf spielen.