Steffi Jones: "Eine sehr bittere Lehrstunde"

Der Abschied war abrupt. Heute Morgen reisten Bundestrainerin Steffi Jones und die Frauen-Nationalmannschaft aus dem Teamquartier im niederländischen Sint-Michielsgestel ab, nachdem das Team am Sonntag im Viertelfinale durch ein 1:2 gegen Dänemark ausgeschieden war. Auf DFB.de spricht die Bundestrainerin über Gründe fürs Ausscheiden und die Lehren.

Frage: Wie geht es Ihnen am Morgen nach dem Viertelfinal-Aus?

Steffi Jones: Einerseits verspüren wir eine sehr große Enttäuschung, die ist auch heute nicht weg. Die Mannschaft hat klar erkannt und ausgesprochen, dass die Leistung nicht gestimmt hat. Ich habe ihr mit auf den Weg geben müssen, dass es eine sehr bittere Lehrstunde für uns war. Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen. Wir wollten weit kommen und uns weiterentwickeln. Das ist ein Prozess, den wir gerade durchlaufen. Natürlich sind wir damit nicht zufrieden, natürlich wollen wir erfolgreich sein. Entscheidend ist aber jetzt, was die Mannschaft und wir mitnehmen.

Frage: Welche Lehren kann man aus diesem Turnier ziehen?

Jones: Wir werden das Turnier und die Art, wie es für uns gelaufen ist, im Trainerteam analysieren und klar ansprechen. Jede einzelne Spielerin individuell wird sich selbst hinterfragen - so wie wir Trainer das auch tun werden: Was hätte ich anders und besser machen können und woran muss ich arbeiten? Jetzt brauchen wir erst mal ein, zwei Tage, um das alles zu verarbeiten. Das ist ein harter Brocken.

Frage: War es eine Kopfsache?

Jones: Das ist eine naheliegende Schlussfolgerung, aber ich würde gern erst mal das Turnier und die Spiele analysieren.

Frage: Wie schwer fällt es Ihnen, sich am Morgen danach diesen Fragen zu stellen?

Jones: Das fällt mir nicht schwer, denn es ist mein Job. Schöner ist es, wenn man erfolgreich war, aber es ist umso wichtiger, sich zu stellen, wenn man verloren hat.

Frage: Was nehmen Sie persönlich mit?

Jones: Ich nehme mich natürlich nicht aus der Verantwortung. Ich bin in erster Linie diejenige, die die Entscheidung trifft. In den nächsten Tagen werde ich in mich gehen und das sehr tiefgründig analysieren. Wir wollen weiterhin erfolgreich sein und wieder in die Erfolgsspur kommen. Das werden wir auch, aber es ist ein Prozess. Wir werden nun die Fakten auf den Tisch legen.

Frage: Kam die Europameisterschaft zu früh?

Jones: Ich habe nie aufgeführt, wie viele Spielerinnen nach den Olympischen Spielen aufgehört hatten oder wegen Verletzungen nicht bei diesem Turnier waren. Das war für mich nie ein Grund von unserem Ziel abzuweichen, weil ich an das Potenzial in der Mannschaft glaube. Ich möchte keine Ausreden suchen. Ich war immer davon überzeugt, dass wir weit kommen können. Das war unser Anspruch. Ich bin gewillt und sehr motiviert, diesen Weg weiterzugehen. Das werden wir in den nächsten Tagen mit dem DFB besprechen und analysieren.

Frage: Haben Sie schon mit Präsident Reinhard Grindel gesprochen?

Jones: Na klar, wir haben am Sonntagabend telefoniert. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man als DFB-Präsidium wissen möchte, warum und weshalb wir ausgeschieden sind. Wohin soll der Weg gehen, und wie kommen wir wieder in die Erfolgsspur zurück? Das werde ich aufzeigen, und dann wird es weitergehen. Es ist ein Prozess, der nicht kurzfristig war, sondern mittel- und langfristig angelegt ist.

Frage: Wie gut tut der Rückhalt der Spielerinnen?

Jones: Das ist sehr wichtig und schön zu hören. Diesen Rückhalt wünscht man sich als Trainerin, dass die Mannschaft sich selbst reflektiert, aber auch hinter mir steht. Ich habe nach dem Spiel schon viele Gespräche geführt - gerade mit dem Mannschaftsrat, den ich sowieso immer mit eingebunden habe.

Frage: Was sagen Sie zum Favoritensterben bei der Europameisterschaft?

Jones: Wir konnten bei dem Turnier sehen, dass andere Nationen aufgeholt haben. Das ist nichts Neues und war schon vorher sichtbar. Österreich blüht völlig auf, die Niederlande lassen sich von der Euphorie tragen - vielleicht so weit, dass sie Europameister werden.

[dfb]

Der Abschied war abrupt. Heute Morgen reisten Bundestrainerin Steffi Jones und die Frauen-Nationalmannschaft aus dem Teamquartier im niederländischen Sint-Michielsgestel ab, nachdem das Team am Sonntag im Viertelfinale durch ein 1:2 gegen Dänemark ausgeschieden war. Auf DFB.de spricht die Bundestrainerin über Gründe fürs Ausscheiden und die Lehren.

Frage: Wie geht es Ihnen am Morgen nach dem Viertelfinal-Aus?

Steffi Jones: Einerseits verspüren wir eine sehr große Enttäuschung, die ist auch heute nicht weg. Die Mannschaft hat klar erkannt und ausgesprochen, dass die Leistung nicht gestimmt hat. Ich habe ihr mit auf den Weg geben müssen, dass es eine sehr bittere Lehrstunde für uns war. Wir hatten uns natürlich mehr vorgenommen. Wir wollten weit kommen und uns weiterentwickeln. Das ist ein Prozess, den wir gerade durchlaufen. Natürlich sind wir damit nicht zufrieden, natürlich wollen wir erfolgreich sein. Entscheidend ist aber jetzt, was die Mannschaft und wir mitnehmen.

Frage: Welche Lehren kann man aus diesem Turnier ziehen?

Jones: Wir werden das Turnier und die Art, wie es für uns gelaufen ist, im Trainerteam analysieren und klar ansprechen. Jede einzelne Spielerin individuell wird sich selbst hinterfragen - so wie wir Trainer das auch tun werden: Was hätte ich anders und besser machen können und woran muss ich arbeiten? Jetzt brauchen wir erst mal ein, zwei Tage, um das alles zu verarbeiten. Das ist ein harter Brocken.

Frage: War es eine Kopfsache?

Jones: Das ist eine naheliegende Schlussfolgerung, aber ich würde gern erst mal das Turnier und die Spiele analysieren.

Frage: Wie schwer fällt es Ihnen, sich am Morgen danach diesen Fragen zu stellen?

Jones: Das fällt mir nicht schwer, denn es ist mein Job. Schöner ist es, wenn man erfolgreich war, aber es ist umso wichtiger, sich zu stellen, wenn man verloren hat.

Frage: Was nehmen Sie persönlich mit?

Jones: Ich nehme mich natürlich nicht aus der Verantwortung. Ich bin in erster Linie diejenige, die die Entscheidung trifft. In den nächsten Tagen werde ich in mich gehen und das sehr tiefgründig analysieren. Wir wollen weiterhin erfolgreich sein und wieder in die Erfolgsspur kommen. Das werden wir auch, aber es ist ein Prozess. Wir werden nun die Fakten auf den Tisch legen.

Frage: Kam die Europameisterschaft zu früh?

Jones: Ich habe nie aufgeführt, wie viele Spielerinnen nach den Olympischen Spielen aufgehört hatten oder wegen Verletzungen nicht bei diesem Turnier waren. Das war für mich nie ein Grund von unserem Ziel abzuweichen, weil ich an das Potenzial in der Mannschaft glaube. Ich möchte keine Ausreden suchen. Ich war immer davon überzeugt, dass wir weit kommen können. Das war unser Anspruch. Ich bin gewillt und sehr motiviert, diesen Weg weiterzugehen. Das werden wir in den nächsten Tagen mit dem DFB besprechen und analysieren.

Frage: Haben Sie schon mit Präsident Reinhard Grindel gesprochen?

Jones: Na klar, wir haben am Sonntagabend telefoniert. Ich habe vollstes Verständnis dafür, dass man als DFB-Präsidium wissen möchte, warum und weshalb wir ausgeschieden sind. Wohin soll der Weg gehen, und wie kommen wir wieder in die Erfolgsspur zurück? Das werde ich aufzeigen, und dann wird es weitergehen. Es ist ein Prozess, der nicht kurzfristig war, sondern mittel- und langfristig angelegt ist.

Frage: Wie gut tut der Rückhalt der Spielerinnen?

Jones: Das ist sehr wichtig und schön zu hören. Diesen Rückhalt wünscht man sich als Trainerin, dass die Mannschaft sich selbst reflektiert, aber auch hinter mir steht. Ich habe nach dem Spiel schon viele Gespräche geführt - gerade mit dem Mannschaftsrat, den ich sowieso immer mit eingebunden habe.

Frage: Was sagen Sie zum Favoritensterben bei der Europameisterschaft?

Jones: Wir konnten bei dem Turnier sehen, dass andere Nationen aufgeholt haben. Das ist nichts Neues und war schon vorher sichtbar. Österreich blüht völlig auf, die Niederlande lassen sich von der Euphorie tragen - vielleicht so weit, dass sie Europameister werden.

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