WM 2014: Historisches 7:1 gegen Brasilien

Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

8. Juli 2014 in Belo Horizonte - Halbfinale: Deutschland - Brasilien 7:1

Vor dem Spiel:

Durch den Einzug ins Halbfinale kletterte das 16 Spiele ungeschlagene DFB-Team auf Platz eins der FIFA-Weltrangliste. War sie deshalb Favorit gegen den Gastgeber? Ansichtssache. Über die Bild am Sonntag meldete sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus. Er erklärte Deutschland in der Tat zum Favoriten, "denn Neymar ist nicht zu ersetzen und außerdem ist unsere Mannschaft topfit, Brasilien hatte dagegen gegen Chile und Kolumbien in den letzten 20 Minuten Probleme".

Brasilien hatte nicht wirklich überzeugt bisher und musste nun wichtige Kräfte ersetzen: Für besagten Superstar Neymar war die WM nach einem rüden Foul eines Kolumbianers im Viertelfinale vorbei. Sein Transport ins Krankenhaus wurde live übertragen, die Leiden des Messias waren wichtiger als alles andere. Zeit für Pathos, auch für die Staatspräsidentin. Dilma Rousseff twitterte an Neymar: "Es hat mein Herz und das aller Brasilianer gebrochen, den Schmerz auf Deinem Gesicht zu sehen." Zudem war Kapitän Thiago Silva gesperrt.

Die Sorge zu scheitern wuchs im Lager der Selecao, so ließ Trainer Felipe Scolari wieder die Mentaltrainerin kommen. Sie sagte den Reportern über den Zustand der Spieler: "Auf ihnen lastet große Verantwortung. Sie sagten mir, dass es Neymar war, der ihnen den Spirit gab. Aber sie sagten auch: Das Leben geht weiter." Im Land aber war die Hoffnung ungebrochen und der große Ronaldo, Weltmeister 2002 und gleichauf mit Miroslav Klose in der ewigen Torjägerliste der WM-Historie, sagte: "Wenn das deutsche Team glaubt, auf ein wackliges und verunsichertes Brasilien zu treffen, dann macht es einen Riesenfehler. Wir Brasilianer geben niemals auf, nur weil ein Spieler ausfällt. Nicht mal, wenn er Neymar heißt." Und so versammelten sich Millionen Brasilianer zum Public Viewing, auch an der Copacabana gab es nur ein Thema an diesem Abend: Fußball.

Die Deutschen waren schon einen Tag früher als sonst angereist, um länger regenerieren zu können. Assistenztrainer Hansi Flick erläutert, die Scouting-Abteilung habe sich seit zwei Jahren auf den Gegner Brasilien, den ihnen das WM-Los noch nie beschert hatte (beim einzigen Duell 2002 sah man sich erst im Finale) vorbereitet. Es spielte die gegen Frankreich siegreiche Elf, einer jedoch mit Handicap. Die Bild hat einen Voodoo-Priester aufgetan, der behauptet, Thomas Müller verhext zu haben. Ein Nagel stecke schon in der Müller-Puppe.

In den deutschen Medien wurde eher an die Magie des 8. Juli erinnert. Weltmeister 1990, Halbfinal-Sieger im Elfmeter-Drama von Sevilla 1982 – und sogar der erste Etappensieg eines Deutschen bei der Tour de France (Kurt Stöpel/1932) diente als gutes Omen.

Bastian Schweinsteiger glaubte auch an die Magie des Vergangenen und bat wie vor jedem WM-Spiel in Brasilien den Zeugwart, zuerst das "Trikot der Legenden" in der deutschen Kabine aufzuhängen. Ende Mai hatten fast alle deutschen Weltmeister bei einer DFB-Gala in Düsseldorf darauf unterschrieben und Horst Eckel, der letzte Held von Bern, es dem ganzen WM-Team demonstrativ überreicht. So schwebte der Geist von Rom, München und Bern schon Stunden vor dem Anpfiff durch die deutsche Kabine. Alles war angerichtet für ein großes Spiel.



Im Sommer nimmt Deutschland zum 19. Mal an einer WM-Endrunde teil. DFB.de dokumentiert in einer 106-teiligen Serie alle Spiele seit 1934. Sie enthält die obligatorischen Daten und Fakten, eine kurze Übersicht zur jeweiligen Ausgangslage und den Spielbericht. Darüber hinaus finden sich in der Rubrik "Stimmen zum Spiel" Zitate, die das unmittelbar danach Gesagte oder Geschriebene festhalten und das Ereignis wieder aufleben lassen.

8. Juli 2014 in Belo Horizonte - Halbfinale: Deutschland - Brasilien 7:1

Vor dem Spiel:

Durch den Einzug ins Halbfinale kletterte das 16 Spiele ungeschlagene DFB-Team auf Platz eins der FIFA-Weltrangliste. War sie deshalb Favorit gegen den Gastgeber? Ansichtssache. Über die Bild am Sonntag meldete sich Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus. Er erklärte Deutschland in der Tat zum Favoriten, "denn Neymar ist nicht zu ersetzen und außerdem ist unsere Mannschaft topfit, Brasilien hatte dagegen gegen Chile und Kolumbien in den letzten 20 Minuten Probleme".

Brasilien hatte nicht wirklich überzeugt bisher und musste nun wichtige Kräfte ersetzen: Für besagten Superstar Neymar war die WM nach einem rüden Foul eines Kolumbianers im Viertelfinale vorbei. Sein Transport ins Krankenhaus wurde live übertragen, die Leiden des Messias waren wichtiger als alles andere. Zeit für Pathos, auch für die Staatspräsidentin. Dilma Rousseff twitterte an Neymar: "Es hat mein Herz und das aller Brasilianer gebrochen, den Schmerz auf Deinem Gesicht zu sehen." Zudem war Kapitän Thiago Silva gesperrt.

Die Sorge zu scheitern wuchs im Lager der Selecao, so ließ Trainer Felipe Scolari wieder die Mentaltrainerin kommen. Sie sagte den Reportern über den Zustand der Spieler: "Auf ihnen lastet große Verantwortung. Sie sagten mir, dass es Neymar war, der ihnen den Spirit gab. Aber sie sagten auch: Das Leben geht weiter." Im Land aber war die Hoffnung ungebrochen und der große Ronaldo, Weltmeister 2002 und gleichauf mit Miroslav Klose in der ewigen Torjägerliste der WM-Historie, sagte: "Wenn das deutsche Team glaubt, auf ein wackliges und verunsichertes Brasilien zu treffen, dann macht es einen Riesenfehler. Wir Brasilianer geben niemals auf, nur weil ein Spieler ausfällt. Nicht mal, wenn er Neymar heißt." Und so versammelten sich Millionen Brasilianer zum Public Viewing, auch an der Copacabana gab es nur ein Thema an diesem Abend: Fußball.

Die Deutschen waren schon einen Tag früher als sonst angereist, um länger regenerieren zu können. Assistenztrainer Hansi Flick erläutert, die Scouting-Abteilung habe sich seit zwei Jahren auf den Gegner Brasilien, den ihnen das WM-Los noch nie beschert hatte (beim einzigen Duell 2002 sah man sich erst im Finale) vorbereitet. Es spielte die gegen Frankreich siegreiche Elf, einer jedoch mit Handicap. Die Bild hat einen Voodoo-Priester aufgetan, der behauptet, Thomas Müller verhext zu haben. Ein Nagel stecke schon in der Müller-Puppe.

In den deutschen Medien wurde eher an die Magie des 8. Juli erinnert. Weltmeister 1990, Halbfinal-Sieger im Elfmeter-Drama von Sevilla 1982 – und sogar der erste Etappensieg eines Deutschen bei der Tour de France (Kurt Stöpel/1932) diente als gutes Omen.

Bastian Schweinsteiger glaubte auch an die Magie des Vergangenen und bat wie vor jedem WM-Spiel in Brasilien den Zeugwart, zuerst das "Trikot der Legenden" in der deutschen Kabine aufzuhängen. Ende Mai hatten fast alle deutschen Weltmeister bei einer DFB-Gala in Düsseldorf darauf unterschrieben und Horst Eckel, der letzte Held von Bern, es dem ganzen WM-Team demonstrativ überreicht. So schwebte der Geist von Rom, München und Bern schon Stunden vor dem Anpfiff durch die deutsche Kabine. Alles war angerichtet für ein großes Spiel.

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Deutschland jubelt - Brasilien weint

Spielbericht:

Das unglaublichste WM-Spiel der deutschen Fußballgeschichte findet an einem Dienstag statt. Um 17 Uhr Ortszeit ist Anpfiff, in Mitteleuropa ist der Tag schon fast rum (22 Uhr), doch das Aufbleiben lohnt sich. Die ZDF-Übertragung verfolgen im Mittel 32,57 Millionen Menschen in Deutschland. Es ist der Quotenrekord für ein Sportereignis und es wird doch nur fünf Tage halten. Die Deutschen spielen in ihren noch gewöhnungsbedürftigen Auswärtstrikots: rote und schwarze Querstreifen. Brasilien kocht und fiebert ihm auch bei eher milden 22 Grad entgegen, wie es eben bei einer Fußballnation so ist. Wer keine der 58.141 Karten bekommen hat, versammelt sich vor den zahllosen Großleinwänden im Land des Rekordweltmeisters. Festtagsstimmung.

Aus Public Viewing aber wird schon bald Public Crying. Bereits nach einem Drittel der Spielzeit ist alles entschieden. Ein in der WM-Historie einzigartiges Tor-Gewitter bricht im Estadio Governador Magalhaes Pinto über die desolat agierenden Gastgeber herein. Thomas Müller eröffnet den Reigen, nach einer Ecke darf er unbedrängt einschießen. Das lähmt die ohnehin verunsicherten Gastgeber. Jetzt bräuchten sie ihren Kapitän und ihren Superstar. Doch kein Thiago und kein Neymar weit und breit, nur elf Einzelkämpfer in Gelb, die sich schon bald an einem anderen Ort wünschen. Denn nun kommen sie, die verrücktesten sechs Minuten der WM-Geschichte. Miroslav Klose kommt nach Müllers Zuspiel im Nachschuss zum 2:0 und zu seinem WM-Rekord, es ist sein 16. Tor. Oben auf der Tribüne wird der große Ronaldo, Weltmeister 2002, und nun entthronter Rekordhalter, immer kleiner.

Dann tritt einer auf die Bühne, der eigentlich gern im Schatten die Fäden zieht. Doch an einem Tag wie diesem darf auch ein Toni Kroos Tore schießen – zwei an der Zahl. Mal mit links von der Strafraumkante, mal mit rechts nach Traumkombination. "4:0! 4:0! Die Deutschen spielen Jojo mit den Brasilianern", brüllt Radioreporter Alexander Bleick von der ARD in sein Mikrofon. "Das ist ein Spielverlauf, der zu den sensationellsten in der Geschichte des Weltfußballs gehört." 

Weil es so leicht ist, mit Ball durch den brasilianischen Strafraum zu spazieren, taucht nun auch der eigentlich defensive Sami Khedira dort auf und erhöht nach einer Kombination wie im Training auf Vorlage von Mesut Özil auf 5:0. All dies geschieht binnen sechs Minuten – zwischen der 23. und 29. – und verändert die Welt. Die Kameras zeigen Bilder weinender Frauen und Kinder, die grün-gelbe Schminke auf ihren Wangen verläuft. Die Deutschen hüten sich, ihre Freude zu sehr auszuleben. Mitleid mit den Verlierern, die noch eine unendlich lange Stunde vor sich haben, bestimmt die allgemeine Gefühlslage. Natürlich will man den Gegner im Wettkampf schlagen, das ist der Sinn eines solchen. Aber so? Ein schwedischer Fotograf, der die Atmosphäre an der Copacabana festhalten will, packt seine Kamera zur Halbzeit wieder ein. Er kann das Leid und den Jammer nicht mehr mitansehen, geschweige denn fotografieren.

In der Redaktion der Bild-Zeitung werfen sie derweil alles über den Haufen. Hart recherchierte Texte landen im Abfalleimer, denn jedes Tor soll seine eigene Seite bekommen, beschließen sie spontan, und jedes soll für sich sprechen. Weshalb die Schlagzeile am nächsten Tag lautet: "Ohne Worte!" Sie verkaufen 330.000 Exemplare mehr als sonst mit ihren am Ende doch nur fünf wortlosen Seiten (die Tore von Kroos und Schürrle werden auf je einer Seite zusammen gezeigt) und gewinnen einen Preis für diese Idee, die die Sprachlosigkeit ausdrückt, die dieses Spiel weltweit ausgelöst haben. Nie hat es einen solchen Pausenstand in einem WM-Halbfinale gegeben. Wie auch?

In der Gästekabine schwören sich die Deutschen darauf ein, den Gegner nicht vorzuführen und die längst gewonnene Partie seriös zu Ende zu spielen. Dafür wird man ihnen weltweit Hochachtung zollen. Brasilien kommt noch einmal trotzig und wütend aufs Feld zurück, doch Manuel Neuers Paraden löschen das Strohfeuer schnell. Dann schraubt Joker André Schürrle das Resultat mit einem Doppelschlag binnen zehn Minuten auf 0:7. In letzter Minute glückt Oscar immerhin der Ehrentreffer und die Zuschauer applaudieren. Keiner ist gegangen, denn alle spüren dass sie Zeugen von etwas Einmaligen geworden sind – so sehr es die meisten auch schmerzt. Nach dem Abpfiff umarmen sich die Spieler, die Sieger trösten die untröstlichen Verlierer. Hoch oben über den Wolken greift DFB-Präsident Wolfgang Niersbach wieder zum Bord-Mikrofon und behauptet: "Da wird man sich noch in 50 Jahren fragen: Wie war das möglich?" Als die Mannschaft wieder in Santo André ankommt, stehen die Menschen Spalier und applaudieren, obwohl die Gäste ihr Land auf tiefe Weise beschämt haben. Löw gesteht: "So etwas Beeindruckendes habe ich noch nie erlebt."

So endet einer der unfassbarsten Tage in der Fußball-Geschichte. Doch ist er wirklich zu Ende? Das Empire State Building in New York leuchtet in der Nacht auf Mittwoch in schwarz-rot-gold und das in einem Land, in dem der Fußball weder die erste noch die zweite Geige spielt. In Deutschland erscheinen noch Monate später Bücher und Magazine eigens zu diesem Spiel. Und in Brasilien ist das 7:1 ("sete um") zu einem Schimpfwort geworden, wenn jemandem etwas misslingt, ebenso wie "gol de almanha". Findige Geschäftsleute haben sogar ein Bier gebraut, das "7:1" heißt und 7,1 Prozent Alkohol enthält. Irgendwie muss man ja mit dem Unfassbaren umgehen und manchmal hilft eben nur Alkohol…

Aufstellung: Neuer – Lahm, Boateng, Hummels (46. Mertesacker), Höwedes – Schweinsteiger, Kroos, Khedira (76. Draxler) – Müller, Klose (58. Schürrle), Özil.

Tore: 1:0 Müller (11.), 2:0 Klose (23.), 3:0, 4:0 Kroos (24., 26.), 5:0 Khedira (29.), 6:0, 7:0 Schürrle (69., 79.), 7:1 Oscar (90.)

Zuschauer: 58.140

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"Wir waren herausragend"

Stimmen zum Spiel:

Joachim Löw: "Nachdem wir 2006 das Halbfinale gegen Italien verloren haben, wissen wir, wie es Brasilien, den Spielern, Herrn Scolari und den Fans jetzt geht. Daher müssen wir bescheiden bleiben und den nächsten Schritt tun. Das ist ein tolles Gefühl. Wir haben gewonnen und den Einzug ins Finale geschafft. Wir sind mit der Leidenschaft der Brasilianer zurechtgekommen und wir wussten, dass wir gewinnen konnten, wenn wir unser Potenzial ausschöpfen. Mit diesem Ergebnis konnten wir jedoch nicht rechnen. Wir haben unsere Chancen gut genutzt und sie sind durch die Gegentore zu stark unter Druck geraten. Es bedeutet uns viel, dass Miroslav Klose den Rekord gebrochen hat und jetzt bester WM-Torschütze ist. Das ist super für ihn und für die ganze Mannschaft. Wenn du die meisten Tore in der WM-Geschichte geschossen hast, dann hast du dir das auch verdient. Er spielt noch immer auf höchstem Niveau und erzielt Tore."

Toni Kroos: "Das war schon eine beeindruckende Vorstellung. Das war die beste Leistung Deutschlands, an der ich beteiligt war. Wir haben von der ersten Minute an an uns geglaubt, denn wir hatten den Eindruck, dass die Brasilianer in ihren Entscheidungen etwas zögerlich waren. Das haben wir ausgenutzt. Nachdem wir den ersten Treffer erzielt hatten, fielen die weiteren Tore eins nach dem anderen. Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir 7:1 gewinnen würden, dann hätte ich es nicht geglaubt, aber ich fand, wir waren herausragend."

Mesut Özil: "Brasilien ist ein wunderschönes Land mit wunderbaren Menschen. Dieses Spiel wird ihren Stolz nicht zerstören."

Thomas Müller: "Einerseits ist da eine Riesen-Freude, andererseits denkt man: fokussiert bleiben. Um es ein bisschen humorlos darzustellen: Wir sind eine Runde weiter, genauso wie nach dem Algerien-Spiel. Insofern hat uns das 7:1 nichts gebracht. Okay, vielleicht einen Eintrag in die Geschichtsbücher. Es wird allerdings nichts helfen. Am Sonntag steht's wieder 0:0 bei Anpfiff."

Felipe Scolari (Trainer Brasiliens): "Das ist der schrecklichste Augenblick in meiner Fußballkarriere und der schlimmste Tag in meinem Fußballleben. Aber das Leben geht weiter. Wer die Verantwortung für dieses Ergebnis trägt? Die trage ich. Wir können die Schuld für dieses katastrophale Ergebnis auf uns alle verteilen, aber ich bin derjenige, der die Aufstellung und die Taktik festgelegt hat. Das war meine Entscheidung. Wir haben versucht zu tun, was wir konnten, wir haben unser Bestes gegeben - aber wir sind auf eine hervorragende deutsche Mannschaft getroffen. Wir konnten nicht damit umgehen, dass wir in Rückstand geraten sind. Wir sind nach dem ersten Tor unorganisiert aufgetreten und in Panik geraten, und dann ist für uns alles schief gegangen. Noch nicht einmal die Deutschen können ihnen sagen, wie es dazu gekommen ist. Aber es liegt an ihrem Können, und das muss man respektieren. Wir müssen lernen, damit umzugehen. Meine Botschaft an die Menschen in Brasilien ist folgende: Wir entschuldigen uns für diese Leistung.“

David Luiz (Brasilien): "Alles was wir wollten, war, unserem Volk Freude zu schenken. Ich möchte mich bei allen Brasilianern entschuldigen."

Dante (Brasilien): "Wir haben nach dem 0:1 den Kopf verloren. Deutschland ist uns sechs Jahre voraus und wir müssen daraus die Lehren ziehen."

Wolfgang Niersbach (DFB-Präsident): "Das war Fußball vom anderen Stern."

"Ohne Worte!" (Schlagzeile der Bild-Zeitung)

"Löws Elf wie im Rausch – Rechtzeitig zum Zieleinlauf der WM reimportierte die DFB-Auswahl ihre feinen fußballerischen Fähigkeiten. Und bezeichnend für die Ambitionen des deutschen Teams ist die Verärgerung, mit der Neuer und Jerome Boateng den Gegentreffer nach einer 7:0-Führung kommentierten." (kicker)

"Die größte Schande in der Geschichte. Es wird schwer sein, an jenes 2:1 gegen Uruguay 1950 zu erinnern, angesichts dessen, was Deutschland in diesem Halbfinale gemacht hat. Eine unvergleichliche Folter für diejenigen, die die Seleção lieben. Die Abwesenheit von Thiago Silva und Neymar, die vernünftige Gründe gewesen wären, eine Niederlage zu rechtfertigen, reicht nicht, um das zu erklären, was man sah: Die schlimmste Niederlage der Fünffachweltmeister in ihrer glorreichen Geschichte." (Lance/Brasilien)

"Schande im Land des Fußballs. Der größte WM-Gewinner hat sich gekrümmt. Er wurde zu Hause gedemütigt. Der Schmerz von 1950 wiederholt sich 2014. Die Wunde ist offen und es wird dauern, bis sie verheilt ist. Deutschland hat Brasilien gedemütigt, das Spiel in 29 Minuten entschieden und brauchte dabei den Fußball nicht neu zu erfinden. In Wirklichkeit zeigte Deutschland etwas, was der Seleção fehlte: Talent." (O Dia/Brasilien)

"Der Planet Fußball versteht die Welt nicht mehr. Deutschland zerquetscht Brasilien." (Le Parisien/Frankreich)

"Wenn die niederländische Mannschaft das Finale der Fußball-WM erreichen sollte, dann kann sie sich auf etwas gefasst machen. Deutschland machte am Dienstagabend im Halbfinale Hackfleisch aus Brasilien, indem es mit nicht weniger als 7:1 (!) gewann." (De Telegraaf/Niederlande)

"Deutschland verprügelt Brasilien im tollsten WM-Spiel aller Zeiten. Brasiliens WM-Karneval endet in völliger Verzweiflung und Demütigung, nachdem die Deutschen Amok liefen." (Daily Mirror/England)

"Brasilien erleidet ein historisches Debakel. Zum Spiel der Deutschen fehlen die Worte. Es war wunderbar, präzise und schnell." (El Mundo/Spanien)

"Am Tag des Weltuntergangs, den die Brasilianer gestern ohne Frage bereits zu erleben glaubten, wird man sich noch an dieses Halbfinale erinnern." (L'Equipe/Frankreich)

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