Marcel Schmelzer: "Mein Fokus liegt auf Dienstag"

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Bei der EM in Polen und der Ukraine blieb Marcel Schmelzer (24) nur die Rolle des Reservisten. Kapitän Philipp Lahm verteidigte auf der linken Seite, Linksverteidiger Schmelzer musste sich damit abfinden, der Mannschaft lediglich im Training und als Motivator helfen zu können. Nach der EM hat sich die Situation verändert. Lahm spielt wieder rechts, und Schmelzer gehört zu den aussichtreichsten Kandidaten für den Platz auf der linken Seite. Am letzten Tag in Barsinghausen hat DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke nach dem Nachmittagstraining mit dem Dortmunder gesprochen.

DFB.de: Herr Schmelzer, gegen die Färöer sind Sie mit einer Knöchelprellung ausgefallen, am Sonntagnachmittag haben Sie wieder mit der Mannschaft trainiert. Wie fit fühlen Sie sich? Glauben Sie, dass Sie am Dientag gegen Österreich dabei sein können?

Marcel Schmelzer: Das, was wir heute im Training gemacht haben, hat alles gut geklappt. Aber bei Ballberührungen, bei Pässen und bei Schüssen ist der Schmerz noch da. Doch es sind noch zwei Tage bis Dienstag. Ich bin optimistisch, dass ich bis dahin komplett schmerzfrei bin.

DFB.de: Wie gut sind Sie darin, Schmerzen zu ignorieren?

Schmelzer: Ich habe vor dem Spiel gegen die Färöer gesagt, dass es für mich kein Problem gewesen wäre, hätte ich den Schmerz nur beim Laufen gespürt. Dann hätte ich das ignorieren können. Schwierig ist es nur, wenn es beim Passen, Flanken und Schießen weh tut. Es ist sinnlos, dann trotzdem zu spielen, weil man der Mannschaft so nicht helfen kann.

DFB.de: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, am Freitag nicht mitwirken zu können?

Schmelzer: Ich war natürlich enttäuscht. Mir ist dadurch ein Länderspiel genommen worden, eins, wo ich die Optionen gehabt hätte, von Anfang an und möglicherweise über die komplette Spielzeit zu spielen.

DFB.de: Und das, kurz nachdem Bundestrainer Joachim Löw Ihnen vermittelt hat, dass er Sie als erste Option für die linke Seite sieht und Ihnen eine Chance geben wollte, sich zu beweisen.

Schmelzer: Ja, das war natürlich bitter. Aber das ist Vergangenheit, ich kann es ja nicht mehr ändern. Mein Fokus liegt jetzt auf Dienstag und auf dem Spiel gegen Österreich.

DFB.de: Sie haben im vergangenen Jahr in der EM-Qualifikation in Wien gegen Österreich gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?

Schmelzer: Österreich ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft. Insbesondere in Wien, insbesondere im Ernst-Happel-Stadion vor 60.000 heimischen Fans. Österreich hat sich zu einer starken Fußball-Nation entwickelt. Acht Spieler aus dem aktuellen Kader spielen in der Bundesliga, die meisten sind Stammspieler in ihren Vereinen. Das sagt einiges darüber aus, über wie viel Qualität Trainer Marcel Koller verfügt.

DFB.de: Für den Fall, dass Sie spielen können, dürfte es häufig zum Duell mit Marko Arnautovic von Werder Bremen kommen. Ist es für Sie ein Vorteil, dass Sie ihn und auch viele andere aus der Bundesliga gut kennen?

Schmelzer: Ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht. Es ist ja auch nicht gesagt, dass er die gleichen Laufwege wählt, wie in Bremen. Das Spiel der Österreicher ist von der Anlage her ja nicht identisch mit dem von Werder. Zudem ist nicht sicher, ob er wirklich rechts spielt. Es kann auch sein, dass Martin Harnik über die rechte Seite kommt. Beide sind aus der Bundesliga bekannt, das stimmt. Beide sind für Verteidiger unangenehm. Sie sind immer gefährlich, man muss hellwach sein.

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DFB.de: Sie haben selber gesagt, dass Sie bei Ihren Einsätzen für die Nationalmannschaft noch nicht das Leistungsniveau erreicht haben, dass Sie in Dortmund auszeichnet. Sie haben von 80 Prozent gesprochen. Haben Sie eine Erklärung, warum das so ist?

Schmelzer: Ich weiß, dass meine Länderspiele - mit Ausnahme des Spiels gegen Argentinien - nicht so waren, wie ich es selbst erwarte. Eine plausible Erklärung dafür habe ich nicht. Ich versuche auch, mich davon nicht zu sehr unter Druck setzen zu lassen. Mein Ziel ist es, die Vorgaben der Trainer umzusetzen. Gegen Argentinien ist mir das schon gut gelungen, da habe ich in den 90 Minuten meine Leistung so abrufen können, wie ich mir das vorstelle. Dieses Spiel war für mich wichtig, auch wenn wir die Partie als Mannschaft unglücklich verloren haben. Ich weiß, was ich kann. Und ich weiß, dass ich dies auch in der Nationalmannschaft zeigen werde.

DFB.de: Wie gut ist eigentlich Ihr rechter Fuß?

Schmelzer: Mein einziges Bundesligator habe ich mit rechts geschossen, viel mehr fällt mir an Positivem nicht ein. (lacht) Bei mir ist es klar, dass mein linker Fuß besser und für die wichtigen Aufgaben zuständig ist. Das heißt aber nicht, dass ich nicht versuchen würde, meinen rechten Fuß zu verbessern. Natürlich arbeite ich daran, aber ich muss wohl so ehrlich sein und zugeben, dass aus mir wohl nie ein reiner Rechtsfuß werden wird.

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Bei der EM in Polen und der Ukraine blieb Marcel Schmelzer (24) nur die Rolle des Reservisten. Kapitän Philipp Lahm verteidigte auf der linken Seite, Linksverteidiger Schmelzer musste sich damit abfinden, der Mannschaft lediglich im Training und als Motivator helfen zu können. Nach der EM hat sich die Situation verändert. Lahm spielt wieder rechts, und Schmelzer gehört zu den aussichtreichsten Kandidaten für den Platz auf der linken Seite. Am letzten Tag in Barsinghausen hat DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke nach dem Nachmittagstraining mit dem Dortmunder gesprochen.

DFB.de: Herr Schmelzer, gegen die Färöer sind Sie mit einer Knöchelprellung ausgefallen, am Sonntagnachmittag haben Sie wieder mit der Mannschaft trainiert. Wie fit fühlen Sie sich? Glauben Sie, dass Sie am Dientag gegen Österreich dabei sein können?

Marcel Schmelzer: Das, was wir heute im Training gemacht haben, hat alles gut geklappt. Aber bei Ballberührungen, bei Pässen und bei Schüssen ist der Schmerz noch da. Doch es sind noch zwei Tage bis Dienstag. Ich bin optimistisch, dass ich bis dahin komplett schmerzfrei bin.

DFB.de: Wie gut sind Sie darin, Schmerzen zu ignorieren?

Schmelzer: Ich habe vor dem Spiel gegen die Färöer gesagt, dass es für mich kein Problem gewesen wäre, hätte ich den Schmerz nur beim Laufen gespürt. Dann hätte ich das ignorieren können. Schwierig ist es nur, wenn es beim Passen, Flanken und Schießen weh tut. Es ist sinnlos, dann trotzdem zu spielen, weil man der Mannschaft so nicht helfen kann.

DFB.de: Wie schwer ist es Ihnen gefallen, am Freitag nicht mitwirken zu können?

Schmelzer: Ich war natürlich enttäuscht. Mir ist dadurch ein Länderspiel genommen worden, eins, wo ich die Optionen gehabt hätte, von Anfang an und möglicherweise über die komplette Spielzeit zu spielen.

DFB.de: Und das, kurz nachdem Bundestrainer Joachim Löw Ihnen vermittelt hat, dass er Sie als erste Option für die linke Seite sieht und Ihnen eine Chance geben wollte, sich zu beweisen.

Schmelzer: Ja, das war natürlich bitter. Aber das ist Vergangenheit, ich kann es ja nicht mehr ändern. Mein Fokus liegt jetzt auf Dienstag und auf dem Spiel gegen Österreich.

DFB.de: Sie haben im vergangenen Jahr in der EM-Qualifikation in Wien gegen Österreich gespielt. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Partie?

Schmelzer: Österreich ist eine unangenehm zu spielende Mannschaft. Insbesondere in Wien, insbesondere im Ernst-Happel-Stadion vor 60.000 heimischen Fans. Österreich hat sich zu einer starken Fußball-Nation entwickelt. Acht Spieler aus dem aktuellen Kader spielen in der Bundesliga, die meisten sind Stammspieler in ihren Vereinen. Das sagt einiges darüber aus, über wie viel Qualität Trainer Marcel Koller verfügt.

DFB.de: Für den Fall, dass Sie spielen können, dürfte es häufig zum Duell mit Marko Arnautovic von Werder Bremen kommen. Ist es für Sie ein Vorteil, dass Sie ihn und auch viele andere aus der Bundesliga gut kennen?

Schmelzer: Ob das ein Vorteil ist, weiß ich nicht. Es ist ja auch nicht gesagt, dass er die gleichen Laufwege wählt, wie in Bremen. Das Spiel der Österreicher ist von der Anlage her ja nicht identisch mit dem von Werder. Zudem ist nicht sicher, ob er wirklich rechts spielt. Es kann auch sein, dass Martin Harnik über die rechte Seite kommt. Beide sind aus der Bundesliga bekannt, das stimmt. Beide sind für Verteidiger unangenehm. Sie sind immer gefährlich, man muss hellwach sein.

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DFB.de: Sie haben selber gesagt, dass Sie bei Ihren Einsätzen für die Nationalmannschaft noch nicht das Leistungsniveau erreicht haben, dass Sie in Dortmund auszeichnet. Sie haben von 80 Prozent gesprochen. Haben Sie eine Erklärung, warum das so ist?

Schmelzer: Ich weiß, dass meine Länderspiele - mit Ausnahme des Spiels gegen Argentinien - nicht so waren, wie ich es selbst erwarte. Eine plausible Erklärung dafür habe ich nicht. Ich versuche auch, mich davon nicht zu sehr unter Druck setzen zu lassen. Mein Ziel ist es, die Vorgaben der Trainer umzusetzen. Gegen Argentinien ist mir das schon gut gelungen, da habe ich in den 90 Minuten meine Leistung so abrufen können, wie ich mir das vorstelle. Dieses Spiel war für mich wichtig, auch wenn wir die Partie als Mannschaft unglücklich verloren haben. Ich weiß, was ich kann. Und ich weiß, dass ich dies auch in der Nationalmannschaft zeigen werde.

DFB.de: Wie gut ist eigentlich Ihr rechter Fuß?

Schmelzer: Mein einziges Bundesligator habe ich mit rechts geschossen, viel mehr fällt mir an Positivem nicht ein. (lacht) Bei mir ist es klar, dass mein linker Fuß besser und für die wichtigen Aufgaben zuständig ist. Das heißt aber nicht, dass ich nicht versuchen würde, meinen rechten Fuß zu verbessern. Natürlich arbeite ich daran, aber ich muss wohl so ehrlich sein und zugeben, dass aus mir wohl nie ein reiner Rechtsfuß werden wird.