DFB-Kulturstiftung: Der Fußball als gemeinsamer Nenner

Am Freitag öffnete das Hamburger Millerntor-Stadion erneut die Tore für die Teilnehmer der Tagung "Fußball als Lernfeld", die die DFB-Kulturstiftung anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens veranstaltet hat. 115 Vertreter von freien und institutionellen Trägern hatten das kostenlose und öffentliche Angebot der Stiftung wahrgenommen. Die Liste der Themen war dabei so vielfältig wie das Teilnehmerfeld selbst. Und trotzdem hatten alle einen gemeinsamen Nenner - den Fußball. Den zweiten und letzten Tag nutzen die Teilnehmer noch einmal, um sich auszutauschen, zu diskutieren, Wünsche und zukünftige Herausforderungen anzusprechen.

"Es war sehr, sehr interessant, weil wir so unterschiedliche Akteursgruppen hatten. Schulische Akteure, Vereins- und Verbandssichtweisen, auch Leute aus freien Projekten und Trägerschaften", berichtete Dr. Jessica Süßenbach von der Leuphana Universität Lüneburg. Die unterschiedlichen Perspektiven, die im Millerntor-Stadion aufeinander trafen, führten in den fünf Workshops zu angeregten Gesprächen.

Lebhafter Austauch in den Workshops

So wurden beim Thema Fußball und Bildung die Beziehung zwischen Vereinen und Schulen und die unterschiedlichen Ansätze im Hinblick auf das Einbeziehen der Eltern in die Jugendarbeit diskutiert, aber auch über die gemeinsame Begeisterung und Motivation für das eigene Engagement gesprochen und welche Möglichkeiten der Fußball bietet. In der Gesamtschule Gelsenkirchen Horst wird er beispielsweise dazu genutzt, Jugendlichen mehr Verantwortung zu übertragen. Als ausgebildete Sporthelfer wechseln sie die Perspektive und unterstützen andere Kinder und Jugendliche bei sportlichen Aktivitäten.

Vertreter von Vereinen, Verbänden, Polizei und Fanprojekten - eine Bandbreite, die in dieser Form beim Thema Fankultur nicht oft zusammenkommt. Sie alle saßen bei der Tagung an einem Tisch, um über die aktuelle Situation und Perspektiven der Fanarbeit zu sprechen. "Das ist ein Hinweis, dass da ein Interesse besteht, es sind alle gekommen und haben gesagt, sie wollen lernen und mehr verstehen. Ich glaube, dass es wichtig ist, mit offenen Ohren und offenen Augen zu kommen", sagte Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle der Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, "das ist ein Aspekt, den ich ganz positiv mitnehme, dass da Bewegung ist."

Die Tagung ermöglichte es den Teilnehmern, über das eigene Projekt und die eigene Arbeit hinauszublicken. Denn oftmals wird nicht wahrgenommen, was an anderen Orten bereits passiert und was möglich ist. Dass selbst in einer Spielerkabine ein Theaterstück stattfinden kann, zeigt sich beim VfL Osnabrück. Dort wird das Drama "Der rote Löwe" aufgeführt, das Doping, Fall und Aufstieg in der Fußballwelt thematisiert.



Am Freitag öffnete das Hamburger Millerntor-Stadion erneut die Tore für die Teilnehmer der Tagung "Fußball als Lernfeld", die die DFB-Kulturstiftung anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens veranstaltet hat. 115 Vertreter von freien und institutionellen Trägern hatten das kostenlose und öffentliche Angebot der Stiftung wahrgenommen. Die Liste der Themen war dabei so vielfältig wie das Teilnehmerfeld selbst. Und trotzdem hatten alle einen gemeinsamen Nenner - den Fußball. Den zweiten und letzten Tag nutzen die Teilnehmer noch einmal, um sich auszutauschen, zu diskutieren, Wünsche und zukünftige Herausforderungen anzusprechen.

"Es war sehr, sehr interessant, weil wir so unterschiedliche Akteursgruppen hatten. Schulische Akteure, Vereins- und Verbandssichtweisen, auch Leute aus freien Projekten und Trägerschaften", berichtete Dr. Jessica Süßenbach von der Leuphana Universität Lüneburg. Die unterschiedlichen Perspektiven, die im Millerntor-Stadion aufeinander trafen, führten in den fünf Workshops zu angeregten Gesprächen.

Lebhafter Austauch in den Workshops

So wurden beim Thema Fußball und Bildung die Beziehung zwischen Vereinen und Schulen und die unterschiedlichen Ansätze im Hinblick auf das Einbeziehen der Eltern in die Jugendarbeit diskutiert, aber auch über die gemeinsame Begeisterung und Motivation für das eigene Engagement gesprochen und welche Möglichkeiten der Fußball bietet. In der Gesamtschule Gelsenkirchen Horst wird er beispielsweise dazu genutzt, Jugendlichen mehr Verantwortung zu übertragen. Als ausgebildete Sporthelfer wechseln sie die Perspektive und unterstützen andere Kinder und Jugendliche bei sportlichen Aktivitäten.

Vertreter von Vereinen, Verbänden, Polizei und Fanprojekten - eine Bandbreite, die in dieser Form beim Thema Fankultur nicht oft zusammenkommt. Sie alle saßen bei der Tagung an einem Tisch, um über die aktuelle Situation und Perspektiven der Fanarbeit zu sprechen. "Das ist ein Hinweis, dass da ein Interesse besteht, es sind alle gekommen und haben gesagt, sie wollen lernen und mehr verstehen. Ich glaube, dass es wichtig ist, mit offenen Ohren und offenen Augen zu kommen", sagte Michael Gabriel, Leiter der Koordinationsstelle der Fanprojekte bei der Deutschen Sportjugend, "das ist ein Aspekt, den ich ganz positiv mitnehme, dass da Bewegung ist."

Die Tagung ermöglichte es den Teilnehmern, über das eigene Projekt und die eigene Arbeit hinauszublicken. Denn oftmals wird nicht wahrgenommen, was an anderen Orten bereits passiert und was möglich ist. Dass selbst in einer Spielerkabine ein Theaterstück stattfinden kann, zeigt sich beim VfL Osnabrück. Dort wird das Drama "Der rote Löwe" aufgeführt, das Doping, Fall und Aufstieg in der Fußballwelt thematisiert.

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Verbindung von Fußball und Kultur wird gelebt

Auch im Millerntor-Stadion wird die Verbindung von Fußball und Kultur längst gelebt. Während der Millerntor Gallery verwandeln Künstler aller Genres das Stadion in eine bunte, außergewöhnliche Kunstgalerie. Das von Viva con Agua de Sankt Pauli e.V. und dem FC St. Pauli initiierte internationale Kunst-, Musik- und Kulturfestival fand parallel zu der Tagung statt, sodass sich die Teilnehmer selbst ein Bild davon machen konnten. Beide Projekte werden von der DFB-Kulturstiftung gefördert und zeigen, wie Kunst und Theater mit dem Fußball verbunden werden können.

Die Teilnehmer konnten nicht nur neue Anregungen sammeln, sondern gemeinsam auch die eigene Arbeit reflektieren und das Potenzial erkennen. Gerade im Bereich Integration und Antidiskriminierung ist es oft noch schwer, Themen wie Homophobie oder Sexismus zu platzieren, sei es in den eigenen Strukturen oder in der öffentlichen Wahrnehmung. "Es sind schwierige Themen da, die auch gesetzt werden, das haben wir mit der Tagung und den vielen Projekten, die es gibt, herausgefunden", sagte Christian Schirmer von der Deutschen Akademie für Fußballkultur. "Wir haben selbst die Möglichkeiten, in unseren Positionen an den verschiedenen Stellen Themen zu setzen, immer wieder auch die Vereinsoberen, die Verbandsoberen daran zu erinnern und diese mit unserer Arbeit auf der Agenda zu halten."

Wunsch nach stärkerer Vernetzung

In den Workshops wurde jedoch auch deutlich, an welchen Stellen noch etwas verbessert werden kann. Dabei zeigte sich, dass die Teilnehmer trotz unterschiedlicher Aufgabenfelder oft vor den gleichen Problemen und Herausforderungen stehen. Wie können beispielsweise kleinere und finanziell schwächere Amateurvereine bei der Aufarbeitung der eigenen Vereinsgeschichte unterstützt werden? Denn hier bietet der Fußball, durch die enge Verbindung von Verein und Stadt, die Möglichkeit, Geschichte auf einem anderen Weg zu vermitteln. "Fußball kann somit die Geschichte der Stadt auch jüngeren Menschen näher bringen", sagte Andreas Kahrs vom Bildungswerk Stanislaw Hantz. Auch die Fragen, wie man ehrenamtliches Engagement nachhaltig gestalten und Mitarbeiter zielgerecht qualifizieren kann, beschäftigten die Teilnehmer über die verschiedenen Gruppen hinweg.

Das vielfältige Spektrum der Teilnehmer machte auch deutlich, dass die unterschiedlichen Bereiche bisher wenige Berührungspunkte miteinander hatten. Der Wunsch nach einer stärkeren Vernetzung und Zusammenarbeit wurde daher von den Teilnehmern geäußert. "Man kann als Dachverband froh sein, wenn man um sich herum Menschen hat, die mehr wollen, die aus eigenem Engagement kommen und sagen: Wir wollen mit euch zusammenarbeiten. Für mich ist das das positive Fazit der Tagung", sagte Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung.

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