Die Geschichte der Nationalmannschaft

Titel, Triumphe, Tränen. Die deutsche Nationalmannschaft steht für große Erfolge und große Emotionen, für sportlichen Glanz und glänzende Integration. Und sie steht für Millionen Fans für unvergessliche Momente.

Der Verband hat vielfältige Aufgaben zu erfüllen, im sozialen und gesellschaftspolitischen Bereich, im Breiten- und im Freizeitsport. In erster Linie aber wird der Deutsche Fußball-Bund an seiner sportlichen Leistungsstärke gemessen. Das Bekenntnis zur sportlichen Elite hat bei der Verbandsführung folglich höchste Priorität. Zumal große Erfolge im Hochleistungsbereich die Vorhaben in allen anderen Gebieten entscheidend erleichtern.

Ganz oben steht die Nationalmannschaft. Keine andere Institution löst so große Resonanz beim Publikum aus und genießt so hohe Akzeptanz bei Sponsoren. Ausverkaufte Stadien bei Heimspielen sind die Regel, begeisterte Fans und schwarz-rot-goldene Fahnenmeere ein gewohntes Bild. Auch Zuhause oder beim Public Viewing wird massenhaft mitgefiebert. Kein anderes Spektakel bringt solche Massen vor die Bildschirme wie die Auswahl der besten Fußballer des Landes.

Seit Jahrzehnten gelingt es der Nationalmannschaft immer wieder, Glanz und Glaubwürdigkeit auszustrahlen und große Persönlichkeiten als Identifikationsfiguren hervorzubringen. Die Erfolge der Nationalmannschaft sprechen für sich: viermal Weltmeister, viermal Vize-Weltmeister, viermal WM-Dritter, je dreimal Europameister und Vize-Europameister, seit 1954 bei allen WM- und seit 1972 bei allen EM-Turnieren dabei, dabei 14-mal in ein Endspiel eingezogen. Mit dieser Bilanz befindet sich die deutsche Nationalmannschaft in der Spitzengruppe aller internationalen Ranglisten, diese Bilanz bildet die Grundlage für das hohe Ansehen, das der deutsche Fußball weltweit genießt. Ergänzt wird die Statistik durch den Olympiasieg der Nationalmannschaft des Deutschen Fußball-Verbandes der DDR 1976 in Montreal sowie durch die Bronzemedaillen bei den Olympischen Spielen 1972 in München und 1964 in Tokio. Zur Goldmedaille geführt wurde die Mannschaft von Trainer Georg Buschner, der die DDR-Auswahl auch 1974 bei ihrer einzigen Teilnahme an einer WM-Endrunde mit dem denkwürdigen 1:0-Sieg über das bundesdeutsche Team in Hamburg als Nationaltrainer betreut hatte.

Die Geschichte seiner Nationalmannschaft begann für den DFB acht Jahre nach der Gründung des Verbandes. Sie begann mit einer Niederlage. Am 5. April 1908 gewann die Schweiz in Basel mit 5:3 gegen eine deutsche Auswahl, die der DFB-Spielausschuss eingeladen hatte. Einen Trainer gab es in den ersten Jahren nicht, ebenso wenig wie sportliche Erfolgserlebnisse. Von den ersten zehn Länderspielen wurden nur zwei gewonnen. Es dauerte 14 Jahre, bis die Nationalmannschaft ein Länderspieljahr mit einer positiven Bilanz abschloss: 1922. Deutschland gewann gegen Österreich, die Spiele gegen die Schweiz und Ungarn endeten unentschieden. Von 1932 an ging es steil bergauf. Spieler wie Paul Janes, Ernst Lehner, Edmund Conen oder insbesondere Fritz Szepan sorgten für positive Ergebnisse. Und dennoch: Angesichts der ersten holprigen Länderspieljahre konnte niemand ahnen, welch starke, ja herausragende Stellung die Nationalmannschaft nicht nur im sportlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Leben des gesamten Landes einnehmen sollte.