Meppens Egerer: "Emotionale Verbundenheit zu Hertha BSC"

Sportlicher Abstieg, Verbandspokal-Sieg und doch noch der Klassenverbleib in der 3. Liga: Hinter dem SV Meppen liegen aufregende Monate. Im DFB-Pokal geht es heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) gegen Hertha BSC. Für den gebürtigen Berliner und früheren Hertha-Kicker Florian Egerer ist es eine besondere Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell.

DFB.de: Im zweiten Anlauf ist dem SV Meppen in der 3. Liga der erste Saisonsieg gelungen. Wie groß war die Erleichterung nach dem 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern, Herr Egerer?

Florian Egerer: Man nimmt sich selbstverständlich für jede Saison vor, möglichst gut zu starten. Nach dem 1:3 zum Auftakt beim Halleschen FC sind wir froh, dass es mit dem ersten Dreier nicht viel länger gedauert hat. Gegen Kaiserslautern sind wir geschlossen als Mannschaft und mit Leidenschaft aufgetreten. Unser Treffer fiel in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und damit zu einem günstigen Zeitpunkt. Auch nach der Führung haben wir nicht nachgelassen. Wenn wir unsere Situationen noch ein wenig besser ausspielen, gelingt uns auch noch ein zweites Tor.

DFB.de: Die zurückliegende Spielzeit endete mit dem sportlichen Abstieg aus der 3. Liga. Sehen Sie diese Saison auch als zweite Chance?

Egerer: Auf jeden Fall. Es ist alles andere als selbstverständlich. Wir hatten Glück, dass wir durch den Zwangsabstieg des KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga geblieben sind. In der zurückliegenden Saison waren wir vielleicht ein wenig naiv und haben zu spät den Ernst der Lage realisiert. Irgendwann hatten wir den Klassenverbleib dann nicht mehr in der eigenen Hand. Jetzt wollen wir unter Beweis stellen, dass wir es deutlich besser können.

DFB.de: Nach dem Saisonende in der 3. Liga standen zunächst noch zwei Partien im Verbandspokal an. Wie schwer war es, sich dafür zu motivieren?

Egerer: Wir hatten eine "Jetzt-erst-recht"-Einstellung. Obwohl die Saison nicht wie geplant verlaufen war, haben wir immer die Unterstützung von außen gespürt. Dafür wollten wir den Fans mit der Qualifikation für den DFB-Pokal zumindest ein wenig zurückgeben. Das ist uns mit den Siegen gegen den VfB Oldenburg und die SV Drochtersen/Assel aus der Regionalliga Nord gelungen. Jetzt freuen wir uns auf den DFB-Pokal, den wir uns mit einem Großteil des aktuellen Kaders ermöglicht haben.

DFB.de: In der DFB-Pokal-Hauptrunde geht es gegen den Bundesligisten Hertha BSC. War das als gebürtiger Berliner Ihr Wunschlos?

Egerer: Ja, absolut. So wie viele auf das Los gegen den FC Bayern München oder Borussia Dortmund hoffen, habe ich mir in der Tat Hertha BSC gewünscht. Der 1. FC Union Berlin hätte zwar auch seinen Reiz für mich gehabt, nachdem ich aber acht Jahre lang im Nachwuchs ausgebildet wurde, ist die emotionale Verbundenheit zu Hertha BSC einfach da.

DFB.de: Wie denken Sie an die Zeit bei der "Alten Dame" zurück?

Egerer: Ich habe sehr viel gelernt. Es wurde großer Wert daraufgelegt, Situationen auf dem Feld mit spielerischen Mitteln zu lösen. Technisch und taktisch habe ich viele Fortschritte gemacht. Die zahlreichen Turniere haben mich geprägt.

DFB.de: Sie haben unter anderem mit den heutigen Bundesligaprofis Jordan Torunarigha, Maximilian Mittelstädt und Arne Meier zusammengespielt. Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Weggefährten?

Egerer: Man schreibt und sieht sich ab und zu. Rund um das Pokalspiel gibt es bestimmt die Möglichkeit, sich mal wieder ein wenig länger auszutauschen.

DFB.de: Denken Sie manchmal darüber nach, warum es nicht zum Sprung zu den Hertha-Profis gereicht hat?

Egerer: Es bringt wenig, sich damit aufzuhalten. Diese Gedanken kosten auch Kraft. Ich konzentriere mich lieber auf Dinge, die ich noch beeinflussen kann. Ich durfte unter Pal Dardai auch mehrfach bei den Profis mittrainieren. Sich an die Körperlichkeit und das hohe Tempo zu gewöhnen, hat mich in meiner Entwicklung weitergebracht.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Mannschaft von Hertha BSC ein?

Egerer: Im Sommer sind einige neue Spieler dazugekommen. Das Team wird sich zunächst ein wenig neu sortieren müssen. Was ich von den Testspielen mitbekommen habe, war das schon ganz gut. Ich bin sehr auf die Saison von Hertha BSC gespannt und traue es dem Verein zu, diesmal um einen Platz für einen europäischen Wettbewerb mitzuspielen.

DFB.de: Was wird nötig sein, damit der SV Meppen eine Chance auf das Weiterkommen hat?

Egerer: Gegen einen klassenhöheren Gegner werden die Grundtugenden besonders wichtig sein. Leidenschaft und Laufbereitschaft müssen stimmen. Wenn wir geschlossen als Mannschaft agieren, ist auch gegen Hertha BSC für uns etwas möglich.

[mspw]

Sportlicher Abstieg, Verbandspokal-Sieg und doch noch der Klassenverbleib in der 3. Liga: Hinter dem SV Meppen liegen aufregende Monate. Im DFB-Pokal geht es heute (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) gegen Hertha BSC. Für den gebürtigen Berliner und früheren Hertha-Kicker Florian Egerer ist es eine besondere Partie. Im DFB.de-Interview spricht der 23-Jährige mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Duell.

DFB.de: Im zweiten Anlauf ist dem SV Meppen in der 3. Liga der erste Saisonsieg gelungen. Wie groß war die Erleichterung nach dem 1:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern, Herr Egerer?

Florian Egerer: Man nimmt sich selbstverständlich für jede Saison vor, möglichst gut zu starten. Nach dem 1:3 zum Auftakt beim Halleschen FC sind wir froh, dass es mit dem ersten Dreier nicht viel länger gedauert hat. Gegen Kaiserslautern sind wir geschlossen als Mannschaft und mit Leidenschaft aufgetreten. Unser Treffer fiel in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit und damit zu einem günstigen Zeitpunkt. Auch nach der Führung haben wir nicht nachgelassen. Wenn wir unsere Situationen noch ein wenig besser ausspielen, gelingt uns auch noch ein zweites Tor.

DFB.de: Die zurückliegende Spielzeit endete mit dem sportlichen Abstieg aus der 3. Liga. Sehen Sie diese Saison auch als zweite Chance?

Egerer: Auf jeden Fall. Es ist alles andere als selbstverständlich. Wir hatten Glück, dass wir durch den Zwangsabstieg des KFC Uerdingen 05 in der 3. Liga geblieben sind. In der zurückliegenden Saison waren wir vielleicht ein wenig naiv und haben zu spät den Ernst der Lage realisiert. Irgendwann hatten wir den Klassenverbleib dann nicht mehr in der eigenen Hand. Jetzt wollen wir unter Beweis stellen, dass wir es deutlich besser können.

DFB.de: Nach dem Saisonende in der 3. Liga standen zunächst noch zwei Partien im Verbandspokal an. Wie schwer war es, sich dafür zu motivieren?

Egerer: Wir hatten eine "Jetzt-erst-recht"-Einstellung. Obwohl die Saison nicht wie geplant verlaufen war, haben wir immer die Unterstützung von außen gespürt. Dafür wollten wir den Fans mit der Qualifikation für den DFB-Pokal zumindest ein wenig zurückgeben. Das ist uns mit den Siegen gegen den VfB Oldenburg und die SV Drochtersen/Assel aus der Regionalliga Nord gelungen. Jetzt freuen wir uns auf den DFB-Pokal, den wir uns mit einem Großteil des aktuellen Kaders ermöglicht haben.

DFB.de: In der DFB-Pokal-Hauptrunde geht es gegen den Bundesligisten Hertha BSC. War das als gebürtiger Berliner Ihr Wunschlos?

Egerer: Ja, absolut. So wie viele auf das Los gegen den FC Bayern München oder Borussia Dortmund hoffen, habe ich mir in der Tat Hertha BSC gewünscht. Der 1. FC Union Berlin hätte zwar auch seinen Reiz für mich gehabt, nachdem ich aber acht Jahre lang im Nachwuchs ausgebildet wurde, ist die emotionale Verbundenheit zu Hertha BSC einfach da.

DFB.de: Wie denken Sie an die Zeit bei der "Alten Dame" zurück?

Egerer: Ich habe sehr viel gelernt. Es wurde großer Wert daraufgelegt, Situationen auf dem Feld mit spielerischen Mitteln zu lösen. Technisch und taktisch habe ich viele Fortschritte gemacht. Die zahlreichen Turniere haben mich geprägt.

DFB.de: Sie haben unter anderem mit den heutigen Bundesligaprofis Jordan Torunarigha, Maximilian Mittelstädt und Arne Meier zusammengespielt. Gibt es noch Kontakt zu ehemaligen Weggefährten?

Egerer: Man schreibt und sieht sich ab und zu. Rund um das Pokalspiel gibt es bestimmt die Möglichkeit, sich mal wieder ein wenig länger auszutauschen.

DFB.de: Denken Sie manchmal darüber nach, warum es nicht zum Sprung zu den Hertha-Profis gereicht hat?

Egerer: Es bringt wenig, sich damit aufzuhalten. Diese Gedanken kosten auch Kraft. Ich konzentriere mich lieber auf Dinge, die ich noch beeinflussen kann. Ich durfte unter Pal Dardai auch mehrfach bei den Profis mittrainieren. Sich an die Körperlichkeit und das hohe Tempo zu gewöhnen, hat mich in meiner Entwicklung weitergebracht.

DFB.de: Wie schätzen Sie die aktuelle Mannschaft von Hertha BSC ein?

Egerer: Im Sommer sind einige neue Spieler dazugekommen. Das Team wird sich zunächst ein wenig neu sortieren müssen. Was ich von den Testspielen mitbekommen habe, war das schon ganz gut. Ich bin sehr auf die Saison von Hertha BSC gespannt und traue es dem Verein zu, diesmal um einen Platz für einen europäischen Wettbewerb mitzuspielen.

DFB.de: Was wird nötig sein, damit der SV Meppen eine Chance auf das Weiterkommen hat?

Egerer: Gegen einen klassenhöheren Gegner werden die Grundtugenden besonders wichtig sein. Leidenschaft und Laufbereitschaft müssen stimmen. Wenn wir geschlossen als Mannschaft agieren, ist auch gegen Hertha BSC für uns etwas möglich.

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