Krimi aus elf Metern: Greuther Fürth wirft Hoffenheim raus

Insgesamt 19 Elfmeter - und ein überglücklicher Sieger: Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat in einem Krimi vom Punkt für eine Überraschung gesorgt und die TSG Hoffenheim in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal gekegelt. Die Franken gewannen in einer packenden Begegnung mit 7:6 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 (1:1) gestanden. Marco Meyerhöfer verwandelte den entscheidenden Strafstoß.

Schon in der vierten Minute der Nachspielzeit hätte Greuther Fürth vom Punkt die Entscheidung erzwingen können, doch Paul Seguin war am stark haltenden Oliver Baumann gescheitert. Im Elfmeterschießen vergaben Maximilian Bauer, Sebastian Ernst für Fürth sowie Kevin Vogt, Melayro Bogarde und Kasim Adams für Hoffenheim.

Der FC Schalke 04 schloss ein schwieriges Jahr 2020 ebenfalls mit dem Achtelfinaleinzug ab. Die Königsblauen wurden ihrer Favoritenrolle beim 3:1 (1:0) gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball gerecht und stehen damit zum fünften Mal in Folge unter den letzten 16. Ebenfalls eine Runde weiter ist der 1. FC Köln, dem beim 1:0 (1:0) gegen den Zweitligisten VfL Osnabrück der 125. Sieg in einem DFB-Pokalspiel gelang. Die Begegnung der Bundesligisten entschied RB Leipzig mit 3:0 (1:0) gegen den FC Augsburg für sich.

Serdar mit Traumtor

Schon in der regulären Spielzeit ging es in Sinsheim turbulent zu: Die Hoffenheimer Führung durch Andrej Kramaric (13.) glich Ernst (22.) aus, nach der Pause hielt der Fürther Vorsprung durch Meyerhöfer (46.) nach dem Treffer von Kevin Akpoguma (49.) nur drei Minuten. 

In Gelsenkirchen brachte Nationalspieler Suat Serdar (27.) den Tabellenletzten der Bundesliga mit einem Traumtor gegen den tapfer kämpfenden Viertligisten auf Kurs. Benito Raman (51., 63.) mit einem Doppelpack stellte im letzten Pflichtspiel des Jahres den dritten Sieg in 2020 sicher. Der Außenseiter kam per Nachschuss nach einem Foulelfmeter von Johannes Reichert (82.) noch zum Ehrentreffer. Für die Kölner wurde Anthony Modeste (45.+1) zum Matchwinner, während Abwehrspieler Willi Orban (11.) nach einem Eckstoß per Kopf, Yussuf Poulsen (75.) und Angelino (82.) in die nächste Runde brachten. 

Schlagabtausch in Sinsheim

Ein Fehlpass im Spielaufbau von Greuther Fürths Torwart Sascha Burchert auf Ihlas Bebou leitete die Hoffenheimer Führung schon in der Anfangsviertelstunde ein. Der Bundesligist dominierte fortan das Geschehen und musste mit der ersten ernstzunehmenden Offensivaktion des Kleeblatts den Ausgleich hinnehmen. Der im Jahr 2020 auswärts in Pflichtspielen ungeschlagene Zweitligist wurde nun immer frecher und traf durch U-Nationalspieler Jamie Leweling sogar die Querlatte (26.), während der spielerisch reiferen TSG wenig einfiel.

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag zugunsten der Franken, doch die Fürther Euphorie hielt nur drei Minuten. Die Partie blieb auf hohem Niveau, beide Mannschaften stellten in teils rassigen Zweikämpfen und mit Chancen in Hülle und Fülle den unbedingten Willen, ins Achtelfinale einziehen zu wollen, eindrucksvoll dar. In der Nachspielzeit hatte Greuther Fürth alle Chancen, das Spiel ohne Verlängerung zu entscheiden, doch Oliver Baumann parierte einen Foulelfmeter gegen Paul Seguin glänzend (90.+4). Trotz schwindender Kräfte blieb die Partie auch in der Verlängerung völlig offen.

Ulm hält gut mit

Ein Klassenunterschied war beim Heimspiel der Ulmer in Gelsenkirchen lange nicht zu erkennen - ganz im Gegenteil. Der Regionalligist hatte in der Anfangsphase sogar mehr Ballbesitz und durch Nicolas Jann eine erste gute Gelegenheit (12.). So musste ein Kunstschuss aus 20 Metern in den Winkel, der zweite Schuss der Schalker überhaupt bislang, für die Führung des Favoriten herhalten. Viel Sicherheit brachte dies den Königsblauen aber nicht, Ulm blieb etwa 500 Kilometer fern der Heimat ebenbürtig.

Munter ging es in Halbzeit zwei mit Chancen auf beiden Seiten, kaltschnäuziger war aber wieder Schalke: Einen satten Distanzschuss von Amine Harit konnte Ulms Torwart Maximilian Reule nur nach vorne abwehren, Raman staubte einkalt ab. Der dritte Streich des Belgiers war dann die Vorentscheidung.

Modeste-Tor reicht Köln

Köln und Osnabrück standen hinten sicher und brauchten beide eine ganze Weile, um dem Spiel auch in der Offensive erstmals ihren Stempel aufzudrücken. Erst nach rund einer halben Stunde wurden die Kölner stärker und hatten Pech, als Ellyes Shkiri eine scharfe Hereinhabe von Marius Wolf aus zehn Metern an die Latte lenkte (35.). Nach einem Traumpass von Ondrej Duda holte Modeste die Führung quasi mit dem Pausenpfiff nach.

Mit der Führung im Rücken spielte es sich für die "Geißböcke" im zweiten Durchgang leichter, der Gast aus Niedersachsen blieb weitgehend harmlos und konnte den knappen Erfolg der clever verteidigenden Kölner kaum gefährden. Damit stehen die Rheinländer erstmals seit drei Jahren wieder unter den letzten 16.

Leipzig dominiert klar

Leipzig hielt das Heft des Handelns im Duell der Bundesligisten von Beginn an fest in der Hand und wurde folgerichtig früh mit dem Führungstreffer belohnt. Doch dann verpassten es die Gäste, die schon in der Hinserie mit 2:0 in Augsburg gewonnen hatten, trotz großer Dominanz, das Ergebnis höher zu gestalten - auch Nationalspieler Marcel Halstenberg vergab eine gute Kopfballgelegenheit (21.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs trat auch der FCA offensiv in Erscheinung.

Der Champions-League-Teilnehmer blieb auch nach dem Seitenwechsel deutlich überlegen - und FCA-Torwart Rafal Gikiewicz verdiente sich gleich in mehreren Szenen Bestnoten. Gegen den flachen Schuss von Poulsen eine Viertelstunde vor Schluss war aber der Pole ebenso machtlos wie beim Traumtor vom Strafraumeck von Angelino. Augsburg blieb im Pokal damit zum vierten Mal in fünf Jahren vor dem Achtelfinale auf der Strecke.

[sid/bt]

Insgesamt 19 Elfmeter - und ein überglücklicher Sieger: Zweitligist SpVgg Greuther Fürth hat in einem Krimi vom Punkt für eine Überraschung gesorgt und die TSG Hoffenheim in der zweiten Runde aus dem DFB-Pokal gekegelt. Die Franken gewannen in einer packenden Begegnung mit 7:6 im Elfmeterschießen. Nach 90 Minuten hatte es 2:2 (1:1) gestanden. Marco Meyerhöfer verwandelte den entscheidenden Strafstoß.

Schon in der vierten Minute der Nachspielzeit hätte Greuther Fürth vom Punkt die Entscheidung erzwingen können, doch Paul Seguin war am stark haltenden Oliver Baumann gescheitert. Im Elfmeterschießen vergaben Maximilian Bauer, Sebastian Ernst für Fürth sowie Kevin Vogt, Melayro Bogarde und Kasim Adams für Hoffenheim.

Der FC Schalke 04 schloss ein schwieriges Jahr 2020 ebenfalls mit dem Achtelfinaleinzug ab. Die Königsblauen wurden ihrer Favoritenrolle beim 3:1 (1:0) gegen den Regionalligisten SSV Ulm 1846 Fußball gerecht und stehen damit zum fünften Mal in Folge unter den letzten 16. Ebenfalls eine Runde weiter ist der 1. FC Köln, dem beim 1:0 (1:0) gegen den Zweitligisten VfL Osnabrück der 125. Sieg in einem DFB-Pokalspiel gelang. Die Begegnung der Bundesligisten entschied RB Leipzig mit 3:0 (1:0) gegen den FC Augsburg für sich.

Serdar mit Traumtor

Schon in der regulären Spielzeit ging es in Sinsheim turbulent zu: Die Hoffenheimer Führung durch Andrej Kramaric (13.) glich Ernst (22.) aus, nach der Pause hielt der Fürther Vorsprung durch Meyerhöfer (46.) nach dem Treffer von Kevin Akpoguma (49.) nur drei Minuten. 

In Gelsenkirchen brachte Nationalspieler Suat Serdar (27.) den Tabellenletzten der Bundesliga mit einem Traumtor gegen den tapfer kämpfenden Viertligisten auf Kurs. Benito Raman (51., 63.) mit einem Doppelpack stellte im letzten Pflichtspiel des Jahres den dritten Sieg in 2020 sicher. Der Außenseiter kam per Nachschuss nach einem Foulelfmeter von Johannes Reichert (82.) noch zum Ehrentreffer. Für die Kölner wurde Anthony Modeste (45.+1) zum Matchwinner, während Abwehrspieler Willi Orban (11.) nach einem Eckstoß per Kopf, Yussuf Poulsen (75.) und Angelino (82.) in die nächste Runde brachten. 

Schlagabtausch in Sinsheim

Ein Fehlpass im Spielaufbau von Greuther Fürths Torwart Sascha Burchert auf Ihlas Bebou leitete die Hoffenheimer Führung schon in der Anfangsviertelstunde ein. Der Bundesligist dominierte fortan das Geschehen und musste mit der ersten ernstzunehmenden Offensivaktion des Kleeblatts den Ausgleich hinnehmen. Der im Jahr 2020 auswärts in Pflichtspielen ungeschlagene Zweitligist wurde nun immer frecher und traf durch U-Nationalspieler Jamie Leweling sogar die Querlatte (26.), während der spielerisch reiferen TSG wenig einfiel.

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag zugunsten der Franken, doch die Fürther Euphorie hielt nur drei Minuten. Die Partie blieb auf hohem Niveau, beide Mannschaften stellten in teils rassigen Zweikämpfen und mit Chancen in Hülle und Fülle den unbedingten Willen, ins Achtelfinale einziehen zu wollen, eindrucksvoll dar. In der Nachspielzeit hatte Greuther Fürth alle Chancen, das Spiel ohne Verlängerung zu entscheiden, doch Oliver Baumann parierte einen Foulelfmeter gegen Paul Seguin glänzend (90.+4). Trotz schwindender Kräfte blieb die Partie auch in der Verlängerung völlig offen.

Ulm hält gut mit

Ein Klassenunterschied war beim Heimspiel der Ulmer in Gelsenkirchen lange nicht zu erkennen - ganz im Gegenteil. Der Regionalligist hatte in der Anfangsphase sogar mehr Ballbesitz und durch Nicolas Jann eine erste gute Gelegenheit (12.). So musste ein Kunstschuss aus 20 Metern in den Winkel, der zweite Schuss der Schalker überhaupt bislang, für die Führung des Favoriten herhalten. Viel Sicherheit brachte dies den Königsblauen aber nicht, Ulm blieb etwa 500 Kilometer fern der Heimat ebenbürtig.

Munter ging es in Halbzeit zwei mit Chancen auf beiden Seiten, kaltschnäuziger war aber wieder Schalke: Einen satten Distanzschuss von Amine Harit konnte Ulms Torwart Maximilian Reule nur nach vorne abwehren, Raman staubte einkalt ab. Der dritte Streich des Belgiers war dann die Vorentscheidung.

Modeste-Tor reicht Köln

Köln und Osnabrück standen hinten sicher und brauchten beide eine ganze Weile, um dem Spiel auch in der Offensive erstmals ihren Stempel aufzudrücken. Erst nach rund einer halben Stunde wurden die Kölner stärker und hatten Pech, als Ellyes Shkiri eine scharfe Hereinhabe von Marius Wolf aus zehn Metern an die Latte lenkte (35.). Nach einem Traumpass von Ondrej Duda holte Modeste die Führung quasi mit dem Pausenpfiff nach.

Mit der Führung im Rücken spielte es sich für die "Geißböcke" im zweiten Durchgang leichter, der Gast aus Niedersachsen blieb weitgehend harmlos und konnte den knappen Erfolg der clever verteidigenden Kölner kaum gefährden. Damit stehen die Rheinländer erstmals seit drei Jahren wieder unter den letzten 16.

Leipzig dominiert klar

Leipzig hielt das Heft des Handelns im Duell der Bundesligisten von Beginn an fest in der Hand und wurde folgerichtig früh mit dem Führungstreffer belohnt. Doch dann verpassten es die Gäste, die schon in der Hinserie mit 2:0 in Augsburg gewonnen hatten, trotz großer Dominanz, das Ergebnis höher zu gestalten - auch Nationalspieler Marcel Halstenberg vergab eine gute Kopfballgelegenheit (21.). Erst gegen Ende des ersten Durchgangs trat auch der FCA offensiv in Erscheinung.

Der Champions-League-Teilnehmer blieb auch nach dem Seitenwechsel deutlich überlegen - und FCA-Torwart Rafal Gikiewicz verdiente sich gleich in mehreren Szenen Bestnoten. Gegen den flachen Schuss von Poulsen eine Viertelstunde vor Schluss war aber der Pole ebenso machtlos wie beim Traumtor vom Strafraumeck von Angelino. Augsburg blieb im Pokal damit zum vierten Mal in fünf Jahren vor dem Achtelfinale auf der Strecke.

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