Nikola Soldo: "Mein Vater ist mein Idol"

Wenn der 1. FC Kaiserslautern heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) den 1. FC Köln in der 2. Runde des DFB-Pokals empfängt, wird der Betzenberg wieder beben. Das Duell der beiden früheren Pokalsieger elektrisiert vor allem Nikola Soldo. Von den Kölnern an den FCK ausgeliehen freut sich der 22-Jährige im Interview mit DFB.de-Mitarbeiter Tobias Gonscherowski auf ein intensives Spiel. Er spricht auch über seine Zeit am Rhein und erklärt, welche Rolle Cartoons in seinem Leben gespielt haben.

DFB.de: Nikola Soldo, Sie sind jetzt seit rund zehn Wochen beim 1. FC Kaiserslautern. Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit aus? Haben sich Ihre Hoffnungen bisher erfüllt?

Nikola Soldo: Mein erstes Fazit fällt super aus. Ich bin hier sehr glücklich. Alle Menschen, die hier arbeiten, alle Mitspieler und Trainer sind sehr sympathisch. Man kann hier sehr gut arbeiten. Die Trainingsbedingungen, das Stadion und die Stadt: alles ist wirklich toll. Ich kann man nicht beschweren. Alle meine Erwartungen wurden bestätigt. Ich freue mich, dass ich diesen Step gemacht habe und hoffe, dass wir weiterhin gute Spiele abliefern. Ich trainiere immer weiter und gebe mein Bestes.

DFB.de: Wie lange mussten Sie nachdenken, ob Sie das Angebot des FCK annehmen würden?

Soldo: Ehrlich gesagt habe ich nicht so viel nachgedacht. Ich wusste, dass der FCK ein Riesenverein und es ein guter Schritt für mich ist. Ich habe auch mit meinem Vater und meinen Brüdern darüber gesprochen. Sie haben alle gesagt, dass Kaiserslautern sehr gut für mich wäre. Ich habe dann sofort mit dem Trainer und der sportlichen Leitung gesprochen. Das waren sehr positive Gespräche. Da fiel mir die Entscheidung leicht.

DFB.de: Sie haben sich in den letzten Wochen so langsam in die Startelf hineingearbeitet. Es fing mit ein paar Minuten an, dann mal eine Halbzeit und zuletzt standen Sie in der Anfangsformation. Sind Sie jetzt vollkommen am Betzenberg angekommen und integriert?

Soldo: Ja. Ich bin gekommen, als die Mannschaft bereits erfolgreich war und ihre Spiele gewonnen hat. Es war mir bewusst, dass der Trainer zunächst wenig an der Mannschaft ändern wird. Ich habe einfach in jedem Training alles gegeben, um zu zeigen, dass ich bereit bin. In meinen Einssatzzeiten auf verschiedenen Positionen habe ich gezeigt, dass ich angekommen bin. Ich habe auf meine Chance gewartet, sie ist gekommen und ich habe sie genutzt. Jetzt mache ich alles, um im Team zu bleiben.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf in Meisterschaft und Pokal?

Soldo: Ich bin super zufrieden. Wir haben schon viele Punkte gesammelt. Ich spiele zudem jetzt, das ist in meinem Alter sehr wichtig für mich. Ich entwickle mich weiter. Für mich war es der richtige Schritt.

DFB.de: Im DFB-Pokal treffen Sie nun mit dem FCK auf den 1. FC Köln, bei dem Sie in der letzten Saison noch gespielt haben. Wie haben Sie das Los aufgenommen?

Soldo: Wir saßen mit der Mannschaft nach dem Spiel beim VfL Osnabrück im Bus und verfolgten auf der Rückfahrt die Auslosung auf dem Handy. Ich hatte so ein Gefühl, dass wir den FC ziehen würden. So ist das im Fußball, der bekanntlich die schönsten Geschichten schreibt. Wir sind bereit. Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil der FC ja auch mein Verein ist, ich dort noch unter Vertrag stehe. Ich hoffe, dass die bessere Mannschaft gewinnt.

DFB.de: Wie sehr verfolgen Sie den 1. FC Köln?

Soldo: Natürlich sehr. Ich schaue mir immer viel Fußball an, Bundesliga, zweite Liga, das ist ein Hobby von mir.

DFB.de: Welche Chancen rechnen Sie sich mit dem FCK aus?

Soldo: Im Fußball kann alles passieren. Das haben wir neulich in Düsseldorf gesehen, als wir schon 3:0 vorne lagen und noch 3:4 verloren haben. Deshalb ist Fußball ein so interessanter Sport. Man hat immer die Chance, ein Spiel zu gewinnen. Wir sind in einem guten Rhythmus, wir werden uns sehr gut vorbereiten und alles geben. Wir spielen gegen Köln zuhause und haben unsere Fans im Rücken. Das ist ein sehr großer Vorteil für uns. Die Fans sind der 12. Mann, sie geben uns viel Energie und pushen uns.

DFB.de: Hat sich Ihr Trainer Dirk Schuster schon bei Ihnen erkundigt, wie die Kölner zu schlagen sind?

Soldo: Nein, noch nicht, bisher standen andere Spiele im Fokus.

DFB.de: Was wird der Schlüssel zum Erfolg sein?

Soldo: Wir müssen mehr als 100 Prozent geben und so weiterspielen wie zuletzt unter dem Motto: Einer für alle, alle für einen.

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie. Einen offenen Schlagabtausch oder ein Abtasten?

Soldo: Ich denke, dass es eine harte Partie für beide Seiten werden wird. Beide Mannschaften spielen ein hohes Pressing. Es wird ein sehr intensives Spiel.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für Sie?

Soldo: Für mich ist der Pokal sehr wichtig. Es ist ein Wettbewerb, in dem man eine Trophäe gewinnen kann.

DFB.de: Hätten Sie damit gerechnet, dass die Kölner so tief im Bundesliga-Keller stecken?

Soldo: Das kann man nie vorhersagen. Leider hatten sie keinen guten Start. Aber sie werden sich noch steigern. Ich hoffe nur das Beste für den FC in der Liga.

DFB.de: In der vergangenen Saison kamen Sie beim 1. FC Köln in der Hinserie noch gut zum Zug. Sie haben Bundesliga und Conference League gespielt. Warum änderte sich das in der Rückrunde?

Soldo: Dazu kann ich gar nicht so viel sagen. Der Trainer hatte die Auswahl aus vier Innenverteidigern. Er hat die anderen drei vor mir gesehen. Ich habe mein Allerbestes gegeben, aber es hat nicht gereicht. Deshalb haben wir uns für die Leihe nach Kaiserslautern entschieden.

DFB.de: Abschließend vielleicht noch ein paar persönliche Fragen. Sie wurden in Stuttgart geboren und sind mit fünf Jahren wieder in die Heimat Ihrer Eltern - nach Kroatien - gegangen. Ihr Vater Zvonimir war Profi und Trainer u.a. in Stuttgart und Köln. Wie intensiv verfolgt er Ihre Karriere?

Soldo: Er schaut immer meine Spiele an. Wir sind im ständigen Austausch darüber, was ich gut gemacht habe und was ich noch besser machen kann. Er ist mein Idol in meinem Leben. Er hat im Fußball schon alles selbst erlebt. Deshalb kann er mir zeigen, was richtig ist und was nicht.

DFB.de: Ist er sehr streng?

Soldo: Er ist normal streng. Wir haben ein super Verhältnis.

DFB.de: In Kroatien sind Sie Ihre ersten Schritte im Profibereich gegangen. Waren Deutschland und die Bundesliga immer Ihr Wunschziel?

Soldo: Ja, natürlich war es mein Ziel, in einer der fünf Topligen der Welt zu spielen. Da mein Vater in Stuttgart in der Bundesliga gespielt hat, war das auch mein Wunsch.

DFB.de: Wo haben Sie so gut deutsch gelernt?

Soldo: Ich habe noch in Stuttgart viel gelernt und später auch in Kroatien in der Schule deutsch gelernt. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend viele Cartoons angeschaut. Als ich letztes Jahr nach Köln kam, habe ich meine Deutschkenntnisse durch Sprechen wieder aufgefrischt.

DFB.de: Was war Ihr Lieblingscartoon?

Soldo: Auf Nickelodeon die Serie Avatar und dann der Film The Last Airbender.

DFB.de: Letzte Frage: Sehen wir in der kommenden Saison die Partie Kaiserslautern gegen Köln wieder in der Bundesliga?

Soldo: Wie gesagt: Im Fußball kann alles passieren. Wenn wir weiter diszipliniert und hart arbeiten und selbstbewusst auftreten, ist alles möglich.

[tg]

Wenn der 1. FC Kaiserslautern heute Abend (ab 20.45 Uhr, live bei Sky) den 1. FC Köln in der 2. Runde des DFB-Pokals empfängt, wird der Betzenberg wieder beben. Das Duell der beiden früheren Pokalsieger elektrisiert vor allem Nikola Soldo. Von den Kölnern an den FCK ausgeliehen freut sich der 22-Jährige im Interview mit DFB.de-Mitarbeiter Tobias Gonscherowski auf ein intensives Spiel. Er spricht auch über seine Zeit am Rhein und erklärt, welche Rolle Cartoons in seinem Leben gespielt haben.

DFB.de: Nikola Soldo, Sie sind jetzt seit rund zehn Wochen beim 1. FC Kaiserslautern. Wie fällt Ihr erstes Zwischenfazit aus? Haben sich Ihre Hoffnungen bisher erfüllt?

Nikola Soldo: Mein erstes Fazit fällt super aus. Ich bin hier sehr glücklich. Alle Menschen, die hier arbeiten, alle Mitspieler und Trainer sind sehr sympathisch. Man kann hier sehr gut arbeiten. Die Trainingsbedingungen, das Stadion und die Stadt: alles ist wirklich toll. Ich kann man nicht beschweren. Alle meine Erwartungen wurden bestätigt. Ich freue mich, dass ich diesen Step gemacht habe und hoffe, dass wir weiterhin gute Spiele abliefern. Ich trainiere immer weiter und gebe mein Bestes.

DFB.de: Wie lange mussten Sie nachdenken, ob Sie das Angebot des FCK annehmen würden?

Soldo: Ehrlich gesagt habe ich nicht so viel nachgedacht. Ich wusste, dass der FCK ein Riesenverein und es ein guter Schritt für mich ist. Ich habe auch mit meinem Vater und meinen Brüdern darüber gesprochen. Sie haben alle gesagt, dass Kaiserslautern sehr gut für mich wäre. Ich habe dann sofort mit dem Trainer und der sportlichen Leitung gesprochen. Das waren sehr positive Gespräche. Da fiel mir die Entscheidung leicht.

DFB.de: Sie haben sich in den letzten Wochen so langsam in die Startelf hineingearbeitet. Es fing mit ein paar Minuten an, dann mal eine Halbzeit und zuletzt standen Sie in der Anfangsformation. Sind Sie jetzt vollkommen am Betzenberg angekommen und integriert?

Soldo: Ja. Ich bin gekommen, als die Mannschaft bereits erfolgreich war und ihre Spiele gewonnen hat. Es war mir bewusst, dass der Trainer zunächst wenig an der Mannschaft ändern wird. Ich habe einfach in jedem Training alles gegeben, um zu zeigen, dass ich bereit bin. In meinen Einssatzzeiten auf verschiedenen Positionen habe ich gezeigt, dass ich angekommen bin. Ich habe auf meine Chance gewartet, sie ist gekommen und ich habe sie genutzt. Jetzt mache ich alles, um im Team zu bleiben.

DFB.de: Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf in Meisterschaft und Pokal?

Soldo: Ich bin super zufrieden. Wir haben schon viele Punkte gesammelt. Ich spiele zudem jetzt, das ist in meinem Alter sehr wichtig für mich. Ich entwickle mich weiter. Für mich war es der richtige Schritt.

DFB.de: Im DFB-Pokal treffen Sie nun mit dem FCK auf den 1. FC Köln, bei dem Sie in der letzten Saison noch gespielt haben. Wie haben Sie das Los aufgenommen?

Soldo: Wir saßen mit der Mannschaft nach dem Spiel beim VfL Osnabrück im Bus und verfolgten auf der Rückfahrt die Auslosung auf dem Handy. Ich hatte so ein Gefühl, dass wir den FC ziehen würden. So ist das im Fußball, der bekanntlich die schönsten Geschichten schreibt. Wir sind bereit. Ich freue mich sehr auf das Spiel, weil der FC ja auch mein Verein ist, ich dort noch unter Vertrag stehe. Ich hoffe, dass die bessere Mannschaft gewinnt.

DFB.de: Wie sehr verfolgen Sie den 1. FC Köln?

Soldo: Natürlich sehr. Ich schaue mir immer viel Fußball an, Bundesliga, zweite Liga, das ist ein Hobby von mir.

DFB.de: Welche Chancen rechnen Sie sich mit dem FCK aus?

Soldo: Im Fußball kann alles passieren. Das haben wir neulich in Düsseldorf gesehen, als wir schon 3:0 vorne lagen und noch 3:4 verloren haben. Deshalb ist Fußball ein so interessanter Sport. Man hat immer die Chance, ein Spiel zu gewinnen. Wir sind in einem guten Rhythmus, wir werden uns sehr gut vorbereiten und alles geben. Wir spielen gegen Köln zuhause und haben unsere Fans im Rücken. Das ist ein sehr großer Vorteil für uns. Die Fans sind der 12. Mann, sie geben uns viel Energie und pushen uns.

DFB.de: Hat sich Ihr Trainer Dirk Schuster schon bei Ihnen erkundigt, wie die Kölner zu schlagen sind?

Soldo: Nein, noch nicht, bisher standen andere Spiele im Fokus.

DFB.de: Was wird der Schlüssel zum Erfolg sein?

Soldo: Wir müssen mehr als 100 Prozent geben und so weiterspielen wie zuletzt unter dem Motto: Einer für alle, alle für einen.

DFB.de: Was für eine Partie erwarten Sie. Einen offenen Schlagabtausch oder ein Abtasten?

Soldo: Ich denke, dass es eine harte Partie für beide Seiten werden wird. Beide Mannschaften spielen ein hohes Pressing. Es wird ein sehr intensives Spiel.

DFB.de: Welchen Stellenwert hat der DFB-Pokal für Sie?

Soldo: Für mich ist der Pokal sehr wichtig. Es ist ein Wettbewerb, in dem man eine Trophäe gewinnen kann.

DFB.de: Hätten Sie damit gerechnet, dass die Kölner so tief im Bundesliga-Keller stecken?

Soldo: Das kann man nie vorhersagen. Leider hatten sie keinen guten Start. Aber sie werden sich noch steigern. Ich hoffe nur das Beste für den FC in der Liga.

DFB.de: In der vergangenen Saison kamen Sie beim 1. FC Köln in der Hinserie noch gut zum Zug. Sie haben Bundesliga und Conference League gespielt. Warum änderte sich das in der Rückrunde?

Soldo: Dazu kann ich gar nicht so viel sagen. Der Trainer hatte die Auswahl aus vier Innenverteidigern. Er hat die anderen drei vor mir gesehen. Ich habe mein Allerbestes gegeben, aber es hat nicht gereicht. Deshalb haben wir uns für die Leihe nach Kaiserslautern entschieden.

DFB.de: Abschließend vielleicht noch ein paar persönliche Fragen. Sie wurden in Stuttgart geboren und sind mit fünf Jahren wieder in die Heimat Ihrer Eltern - nach Kroatien - gegangen. Ihr Vater Zvonimir war Profi und Trainer u.a. in Stuttgart und Köln. Wie intensiv verfolgt er Ihre Karriere?

Soldo: Er schaut immer meine Spiele an. Wir sind im ständigen Austausch darüber, was ich gut gemacht habe und was ich noch besser machen kann. Er ist mein Idol in meinem Leben. Er hat im Fußball schon alles selbst erlebt. Deshalb kann er mir zeigen, was richtig ist und was nicht.

DFB.de: Ist er sehr streng?

Soldo: Er ist normal streng. Wir haben ein super Verhältnis.

DFB.de: In Kroatien sind Sie Ihre ersten Schritte im Profibereich gegangen. Waren Deutschland und die Bundesliga immer Ihr Wunschziel?

Soldo: Ja, natürlich war es mein Ziel, in einer der fünf Topligen der Welt zu spielen. Da mein Vater in Stuttgart in der Bundesliga gespielt hat, war das auch mein Wunsch.

DFB.de: Wo haben Sie so gut deutsch gelernt?

Soldo: Ich habe noch in Stuttgart viel gelernt und später auch in Kroatien in der Schule deutsch gelernt. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend viele Cartoons angeschaut. Als ich letztes Jahr nach Köln kam, habe ich meine Deutschkenntnisse durch Sprechen wieder aufgefrischt.

DFB.de: Was war Ihr Lieblingscartoon?

Soldo: Auf Nickelodeon die Serie Avatar und dann der Film The Last Airbender.

DFB.de: Letzte Frage: Sehen wir in der kommenden Saison die Partie Kaiserslautern gegen Köln wieder in der Bundesliga?

Soldo: Wie gesagt: Im Fußball kann alles passieren. Wenn wir weiter diszipliniert und hart arbeiten und selbstbewusst auftreten, ist alles möglich.

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