Wolf: "In dieser Liga kann jeder jeden schlagen"

Seit Februar ist Wolfgang Wolf Trainer von Kickers Offenbach. Der Auftakt in die neue Saison war überaus erfolgreich. Nach fünf Spieltagen in der 3. Liga steht der OFC ohne Punktverlust auf Platz eins der Tabelle, zudem gab es in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist VfL Bochum ein mehr als überzeugendes 3:0. Nächster Gegner am 26./27. Oktober ist Bundesligist Borussia Dortmund - ein Toplos für den Traditionsklub.

Zeit für eine erste Bestandsaufnahe. Vor dem Spiel gegen Rot Weiss Ahlen am Samstag (ab 14 Uhr) hat DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke mit dem 52-jährigen Wolf, der nach Stuttgarter Kickers, VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern und Skoda Xanthi (Griechenland) in Offenbach seine sechste Trainerstation absolviert, über kommende Krisen, den DFB-Pokal und den Charakter seiner Mannschaft gesprochen.

DFB.de: Herr Wolf, Ihre Mannschaft hat am Mittwoch ein Freundschaftsspiel beim Siebtligisten SV Neuhof mit 6:0 gewonnen. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wolfgang Wolf: Für mich ist so etwas immer eine willkommene Abwechslung, eine andere Trainingseinheit. Es ist auch eine gute Gelegenheit, die Spieler zu belohnen, die in der zweiten Mannschaft gute Leistungen zeigen. Wenn sich dann kein Spieler verletzt - und es hat sich kein Spieler verletzt -, ist so ein Trainingspiel immer eine gute Sache.

DFB.de: Sechs Pflichtspielsiege in Serie inklusive des 3:0 im DFB-Pokals gegen Bochum - sind Sie überrascht vom guten Start Ihrer Mannschaft? Immerhin mussten Sie zahlreiche Zugänge integrieren.

Wolf: Das stimmt, wir haben mit 16 Zugängen und 15 Abgängen einen komplett neuen Kader. Bei der Zusammenstellung hatten wir offenkundig ein glückliches Händchen, die Spieler passen charakterlich gut zusammen - das ist natürlich eine Hilfe. Es war schon in der Vorbereitung zu merken, dass es im zwischenmenschlichen Bereich passt. Normalerweise dauert es rund zehn Spiele, bis sich eine neue Mannschaft findet, bei uns ging es zum Glück schneller.

DFB.de: Wie sehr haben Sie bei den Neuverpflichtungen auf den Charakter der Spieler geachtet?

Wolf: Uns war es wichtig, Spieler zu finden, bei denen davon auszugehen ist, dass sie menschlich harmonieren. Es war aber auch wichtig, Typen zu finden, die nach Offenbach passen. Sie müssen mit dem Druck, der hier herrscht, und mit der Erwartungshaltung umgehen können. Dafür brauche ich Spieler, die hungrig sind und ein gewisses Selbstbewusstsein mitbringen.



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Seit Februar ist Wolfgang Wolf Trainer von Kickers Offenbach. Der Auftakt in die neue Saison war überaus erfolgreich. Nach fünf Spieltagen in der 3. Liga steht der OFC ohne Punktverlust auf Platz eins der Tabelle, zudem gab es in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Zweitligist VfL Bochum ein mehr als überzeugendes 3:0. Nächster Gegner am 26./27. Oktober ist Bundesligist Borussia Dortmund - ein Toplos für den Traditionsklub.

Zeit für eine erste Bestandsaufnahe. Vor dem Spiel gegen Rot Weiss Ahlen am Samstag (ab 14 Uhr) hat DFB.de-Redakteur Steffen Lüdeke mit dem 52-jährigen Wolf, der nach Stuttgarter Kickers, VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, 1. FC Kaiserslautern und Skoda Xanthi (Griechenland) in Offenbach seine sechste Trainerstation absolviert, über kommende Krisen, den DFB-Pokal und den Charakter seiner Mannschaft gesprochen.

DFB.de: Herr Wolf, Ihre Mannschaft hat am Mittwoch ein Freundschaftsspiel beim Siebtligisten SV Neuhof mit 6:0 gewonnen. Wie hat Ihnen der Auftritt gefallen?

Wolfgang Wolf: Für mich ist so etwas immer eine willkommene Abwechslung, eine andere Trainingseinheit. Es ist auch eine gute Gelegenheit, die Spieler zu belohnen, die in der zweiten Mannschaft gute Leistungen zeigen. Wenn sich dann kein Spieler verletzt - und es hat sich kein Spieler verletzt -, ist so ein Trainingspiel immer eine gute Sache.

DFB.de: Sechs Pflichtspielsiege in Serie inklusive des 3:0 im DFB-Pokals gegen Bochum - sind Sie überrascht vom guten Start Ihrer Mannschaft? Immerhin mussten Sie zahlreiche Zugänge integrieren.

Wolf: Das stimmt, wir haben mit 16 Zugängen und 15 Abgängen einen komplett neuen Kader. Bei der Zusammenstellung hatten wir offenkundig ein glückliches Händchen, die Spieler passen charakterlich gut zusammen - das ist natürlich eine Hilfe. Es war schon in der Vorbereitung zu merken, dass es im zwischenmenschlichen Bereich passt. Normalerweise dauert es rund zehn Spiele, bis sich eine neue Mannschaft findet, bei uns ging es zum Glück schneller.

DFB.de: Wie sehr haben Sie bei den Neuverpflichtungen auf den Charakter der Spieler geachtet?

Wolf: Uns war es wichtig, Spieler zu finden, bei denen davon auszugehen ist, dass sie menschlich harmonieren. Es war aber auch wichtig, Typen zu finden, die nach Offenbach passen. Sie müssen mit dem Druck, der hier herrscht, und mit der Erwartungshaltung umgehen können. Dafür brauche ich Spieler, die hungrig sind und ein gewisses Selbstbewusstsein mitbringen.

DFB.de: Sie loben also den Charakter ihrer Mannschaft. Zeigt sich der wahre Charakter der Spieler und eines Teams nicht erst im Misserfolg?

Wolf: Das wird dann eine neue Herausforderung sein. Viele haben wir schon gemeistert. Wir haben einen neuen Kader zusammengestellt, wir haben es geschafft, dass dieser gut harmoniert und erfolgreich Fußball spielt. Wichtig war auch, Fans und Team wieder zu vereinen. Das haben wir geschafft, dieses „Wir-Gefühl“ ist wieder da. Das wird uns auch helfen in den Phasen, in denen es nicht gut läuft, wenn wir mal zwei, drei Spiele nicht gewinnen. Die Mannschaft hat bisher durch ihre große Geschlossenheit mit den Fans ein tolles Bild gezeigt. Ich glaube nicht, dass sich dies im Falle des Misserfolgs ändern würde.

DFB.de: Vor der Saison haben Sie als Ziel formuliert, dass Sie „oben mitspielen“ wollen. Nach fünf Spieltagen spielen Sie nicht nur oben mit, sie führen die Tabelle an. Zeit für eine offensivere Formulierung?

Wolf: Nein, dafür sehe ich gar keine Notwendigkeit. In dieser Liga kann jeder jeden schlagen. Wir sind froh über jeden Punkt, den wir mitnehmen, wir lassen uns nicht verrückt machen. Uns ist bewusst, dass wir nicht jedes Spiel gewinnen können. Wir hatten einen guten Start in die Saison, mehr aber nicht. Es sind ja erst fünf Spieltage absolviert.

DFB.de: Mit dem 3:0 im DFB-Pokal hat Ihre Mannschaft eine Überraschung geschafft. In der zweiten Runde kommt Borussia Dortmund an den Bieberer Berg. Was haben Sie gedacht, als Sie dieses Los sahen?

Wolf: Wir freuen uns darauf. Die Mannschaft hat sich diese Chance, dieses Erlebnis erarbeitet. Für alle hier ist so ein Spiel natürlich etwas ganz Besonderes.

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DFB.de: Wie sehen Sie denn die Chancen, dass Ihre Mannschaft dann die nächste Überraschung schafft?

Wolf: Ich habe immer gesagt, dass es für Dortmund ein schweres und für uns ein leichtes Spiel wird. Vor ausverkauftem Haus mit den Fans im Rücken… Natürlich ist Dortmund Favorit, aber in einem Spiel kann immer alles passieren.

DFB.de: Der DFB-Pokal ist die Kür, die Pflicht heißt 3. Liga. Am Samstag spielt Ihre Mannschaft in Ahlen. Bei den bisherigen Vergleichen setzte es für Offenbach immer Niederlagen - ziehen Sie daraus nun eine Extraportion Motivation?

Wolf: Nein, Statistiken interessieren mich nicht. Es waren ja auch nur drei Spiele, die außerdem in anderen Ligen stattgefunden haben. Wir fahren nach Ahlen, um das Spiel zu gewinnen. Aber, wie gesagt, in dieser Liga kann jeder jeden schlagen.