Wein: "Das Derby ist ein frühes Highlight"

Von "Blau" zu "Rot" und zurück zu "Blau": Daniel Wein trifft in der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport und im BR) mit dem TSV 1860 München im Stadtderby auf die U 23 des FC Bayern, für die er früher selbst am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht der 26 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Stadtduell sowie Trainingseinheiten unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola.

DFB.de: Frohes neues Jahr, Herr Wein! Welche Vorsätze haben Sie für 2021?

Daniel Wein: Danke, das gebe ich gerne zurück. Bestimmte Vorsätze habe ich keine. Ich bin nicht der Typ, der sich privat zum Jahreswechsel etwas vornimmt. Sportlich will ich jedoch mit meinen Leistungen dazu beitragen, dass wir den maximalen Erfolg einfahren.

DFB.de: Das Jahr 2020 endete für die sehr gut gestarteten Löwen mit nur zwei Siegen aus acht Spielen. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Wein: Wir hatten eine kleinere Schwächephase, in der wir fünf Spiele lang nicht gewinnen konnten. Da haben Kleinigkeiten gefehlt, uns sind zu einfache Fehler passiert, die zu Gegentoren geführt haben. Das war mit sieben Punkten aus den drei Spielen vor der Winterpause wieder deutlich besser. Daran wollen wir nun anknüpfen.

DFB.de: Mit 27 Punkten aus 17 Spielen steht 1860 München trotz des zwischenzeitlichen Durchhängers auf dem dritten Rang. Was zeichnet die Mannschaft in dieser Spielzeit aus?

Wein: Wir verstehen uns untereinander richtig gut, der Teamgeist stimmt. Von unserem Trainer Michael Köllner bekommen wir immer einen klaren Plan an die Hand. Er stellt uns sehr gut auf den jeweiligen Gegner ein. Auf dem Platz wissen wir ganz genau, wie sich unsere Mitspieler verhalten. Dadurch stehen wir sehr kompakt und lassen nur wenige Torchancen zu.

DFB.de: Würde für Sie als gebürtiger Münchner bei einem Aufstieg mit den Löwen ein Traum in Erfüllung gehen?

Wein: Auf jeden Fall. Ich durfte mit 1860 bereits den Schritt von der Regionalliga Bayern in die 3. Liga miterleben. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga würde das aber noch in den Schatten stellen. Bis dahin ist es allerdings ein harter und beschwerlicher Weg.

DFB.de: Als Elfjähriger sind Sie von 1860 ausgerechnet zum Stadtrivalen FC Bayern München gewechselt. Mussten Sie sich einige Sprüche aus Ihrem Umfeld anhören?

Wein: Eigentlich nicht. Dafür war ich auch noch zu jung. Ich habe fünf Jahre lang im Nachwuchs bei 1860 gespielt, bin wie meine Familie und viele meiner Freunde auch Fan der Löwen. Daran hat auch meine Zeit beim FC Bayern nichts geändert. Der damalige FCB-Nachwuchsleiter Hermann Hummels, Vater von Weltmeister Mats Hummels, hatte mich damals davon überzeugt, dass der Wechsel zu den "Roten" für meine Entwicklung gut ist.

DFB.de: Was haben Sie aus der Zeit im Bayern-Nachwuchs besonders mitgenommen?

Wein: Schon den jüngsten Nachwuchskickern wird dort beigebracht, dass man jedes Spiel unbedingt gewinnen will. Ob in der Liga oder bei einem Hallenturnier: Der erste Platz war immer das erklärte Ziel.

DFB.de: In der Saison 2012/2013 waren Sie unter dem damaligen Cheftrainer Jupp Heynckes mit den Profis im Wintertrainingslager in Katar. Was war es für ein Gefühl, mit Weltstars auf dem Platz zu stehen?

Wein: Schon in der Kabine war es etwas ganz Besonderes, mit solchen Spielern zu tun zu haben. Eine gewisse Ehrfurcht vor so großen Namen kann man auch nicht so einfach abschütteln. Nach kurzer Zeit hatte ich mich aber daran gewöhnt und bin genauso in die Zweikämpfe gegangen wie bei meinen damaligen Mannschaftskollegen aus der U 23.

DFB.de: Haben sich einige Profis besonders um die jungen Spieler gekümmert?

Wein: Bastian Schweinsteiger kannte ich schon ein wenig. Wir hatten damals denselben Berater. Auch David Alaba hat uns jungen Spielern viele Hilfestellungen gegeben.

DFB.de: Ein halbes Jahr später haben Sie auch unter Pep Guardiola trainiert. Wie haben Sie ihn erlebt?

Wein: Ich habe unter ihm sehr viel im taktischen Bereich gelernt. Sein Fußballsachverstand ist enorm. Eigentlich hätte ich auch unter Pep Guardiola mit ins Trainingslager fliegen sollen. Wegen eines Leistenbruchs bin ich aber ein halbes Jahr lang ausgefallen. Ich war dann ein wenig davon überrascht, als ich eine Mailbox-Nachricht von ihm auf meinem Handy hatte, in der er mir gute Besserung gewünscht hat. Das zeigt schon ein wenig, dass er auch menschlich ein besonderer Typ ist.

DFB.de: Nach drei Jahren beim SV Wehen Wiesbaden folgte im Sommer 2017 die Rückkehr zu den Münchner Löwen. Hat sich damit ein Kreis geschlossen?

Wein: Schon als Kind war es mein Traum, für die erste Mannschaft von 1860 München zu spielen. Ich hatte auch andere Optionen. Als das Interesse der Löwen aber konkret wurde, musste ich nicht lange überlegen. Es war schön, wieder nach Hause zu kommen.

DFB.de: Das Pflichtspieljahr 2021 startet nun direkt mit dem Derby gegen die U 23 des FC Bayern. Wie besonders ist dieses Duell, auch wenn es ohne Zuschauer stattfinden muss?

Wein: Was das Prestige betrifft, ist es vermutlich schon das wichtigste Spiel des Jahres. Wir freuen uns auf ein frühes Highlight. Es ist extrem bitter, dass unsere Fans nicht live im Stadion dabei sein können. Das Stadtderby hat sonst eine ganz spezielle Atmosphäre. Solange aber die Infektionszahlen so hoch sind, beißen wir in den sauren Apfel, um hoffentlich bald wieder mit Fans in den Stadien spielen zu können. Vielleicht kann ja zumindest das Rückspiel wieder vor Zuschauern stattfinden.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Wein: Die Spieler bei Bayern sind taktisch und technisch sehr gut ausgebildet. Wir müssen unsere Erfahrung und Robustheit ausspielen, damit wir den FCB erst gar nicht in die Partie kommen lassen. Uns wird alles abverlangt werden.

[mspw]

Von "Blau" zu "Rot" und zurück zu "Blau": Daniel Wein trifft in der 3. Liga am Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport und im BR) mit dem TSV 1860 München im Stadtderby auf die U 23 des FC Bayern, für die er früher selbst am Ball war. Im DFB.de-Interview spricht der 26 Jahre alte Defensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über das Stadtduell sowie Trainingseinheiten unter Jupp Heynckes und Pep Guardiola.

DFB.de: Frohes neues Jahr, Herr Wein! Welche Vorsätze haben Sie für 2021?

Daniel Wein: Danke, das gebe ich gerne zurück. Bestimmte Vorsätze habe ich keine. Ich bin nicht der Typ, der sich privat zum Jahreswechsel etwas vornimmt. Sportlich will ich jedoch mit meinen Leistungen dazu beitragen, dass wir den maximalen Erfolg einfahren.

DFB.de: Das Jahr 2020 endete für die sehr gut gestarteten Löwen mit nur zwei Siegen aus acht Spielen. Haben Sie eine Erklärung dafür?

Wein: Wir hatten eine kleinere Schwächephase, in der wir fünf Spiele lang nicht gewinnen konnten. Da haben Kleinigkeiten gefehlt, uns sind zu einfache Fehler passiert, die zu Gegentoren geführt haben. Das war mit sieben Punkten aus den drei Spielen vor der Winterpause wieder deutlich besser. Daran wollen wir nun anknüpfen.

DFB.de: Mit 27 Punkten aus 17 Spielen steht 1860 München trotz des zwischenzeitlichen Durchhängers auf dem dritten Rang. Was zeichnet die Mannschaft in dieser Spielzeit aus?

Wein: Wir verstehen uns untereinander richtig gut, der Teamgeist stimmt. Von unserem Trainer Michael Köllner bekommen wir immer einen klaren Plan an die Hand. Er stellt uns sehr gut auf den jeweiligen Gegner ein. Auf dem Platz wissen wir ganz genau, wie sich unsere Mitspieler verhalten. Dadurch stehen wir sehr kompakt und lassen nur wenige Torchancen zu.

DFB.de: Würde für Sie als gebürtiger Münchner bei einem Aufstieg mit den Löwen ein Traum in Erfüllung gehen?

Wein: Auf jeden Fall. Ich durfte mit 1860 bereits den Schritt von der Regionalliga Bayern in die 3. Liga miterleben. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga würde das aber noch in den Schatten stellen. Bis dahin ist es allerdings ein harter und beschwerlicher Weg.

DFB.de: Als Elfjähriger sind Sie von 1860 ausgerechnet zum Stadtrivalen FC Bayern München gewechselt. Mussten Sie sich einige Sprüche aus Ihrem Umfeld anhören?

Wein: Eigentlich nicht. Dafür war ich auch noch zu jung. Ich habe fünf Jahre lang im Nachwuchs bei 1860 gespielt, bin wie meine Familie und viele meiner Freunde auch Fan der Löwen. Daran hat auch meine Zeit beim FC Bayern nichts geändert. Der damalige FCB-Nachwuchsleiter Hermann Hummels, Vater von Weltmeister Mats Hummels, hatte mich damals davon überzeugt, dass der Wechsel zu den "Roten" für meine Entwicklung gut ist.

DFB.de: Was haben Sie aus der Zeit im Bayern-Nachwuchs besonders mitgenommen?

Wein: Schon den jüngsten Nachwuchskickern wird dort beigebracht, dass man jedes Spiel unbedingt gewinnen will. Ob in der Liga oder bei einem Hallenturnier: Der erste Platz war immer das erklärte Ziel.

DFB.de: In der Saison 2012/2013 waren Sie unter dem damaligen Cheftrainer Jupp Heynckes mit den Profis im Wintertrainingslager in Katar. Was war es für ein Gefühl, mit Weltstars auf dem Platz zu stehen?

Wein: Schon in der Kabine war es etwas ganz Besonderes, mit solchen Spielern zu tun zu haben. Eine gewisse Ehrfurcht vor so großen Namen kann man auch nicht so einfach abschütteln. Nach kurzer Zeit hatte ich mich aber daran gewöhnt und bin genauso in die Zweikämpfe gegangen wie bei meinen damaligen Mannschaftskollegen aus der U 23.

DFB.de: Haben sich einige Profis besonders um die jungen Spieler gekümmert?

Wein: Bastian Schweinsteiger kannte ich schon ein wenig. Wir hatten damals denselben Berater. Auch David Alaba hat uns jungen Spielern viele Hilfestellungen gegeben.

DFB.de: Ein halbes Jahr später haben Sie auch unter Pep Guardiola trainiert. Wie haben Sie ihn erlebt?

Wein: Ich habe unter ihm sehr viel im taktischen Bereich gelernt. Sein Fußballsachverstand ist enorm. Eigentlich hätte ich auch unter Pep Guardiola mit ins Trainingslager fliegen sollen. Wegen eines Leistenbruchs bin ich aber ein halbes Jahr lang ausgefallen. Ich war dann ein wenig davon überrascht, als ich eine Mailbox-Nachricht von ihm auf meinem Handy hatte, in der er mir gute Besserung gewünscht hat. Das zeigt schon ein wenig, dass er auch menschlich ein besonderer Typ ist.

DFB.de: Nach drei Jahren beim SV Wehen Wiesbaden folgte im Sommer 2017 die Rückkehr zu den Münchner Löwen. Hat sich damit ein Kreis geschlossen?

Wein: Schon als Kind war es mein Traum, für die erste Mannschaft von 1860 München zu spielen. Ich hatte auch andere Optionen. Als das Interesse der Löwen aber konkret wurde, musste ich nicht lange überlegen. Es war schön, wieder nach Hause zu kommen.

DFB.de: Das Pflichtspieljahr 2021 startet nun direkt mit dem Derby gegen die U 23 des FC Bayern. Wie besonders ist dieses Duell, auch wenn es ohne Zuschauer stattfinden muss?

Wein: Was das Prestige betrifft, ist es vermutlich schon das wichtigste Spiel des Jahres. Wir freuen uns auf ein frühes Highlight. Es ist extrem bitter, dass unsere Fans nicht live im Stadion dabei sein können. Das Stadtderby hat sonst eine ganz spezielle Atmosphäre. Solange aber die Infektionszahlen so hoch sind, beißen wir in den sauren Apfel, um hoffentlich bald wieder mit Fans in den Stadien spielen zu können. Vielleicht kann ja zumindest das Rückspiel wieder vor Zuschauern stattfinden.

DFB.de: Wie schätzen Sie den Gegner ein?

Wein: Die Spieler bei Bayern sind taktisch und technisch sehr gut ausgebildet. Wir müssen unsere Erfahrung und Robustheit ausspielen, damit wir den FCB erst gar nicht in die Partie kommen lassen. Uns wird alles abverlangt werden.

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