Torhüter Mielitz: "Viktoria passt zu meinen Ambitionen"

Knapp zehn Jahre nach seinem bislang letzten Einsatz in der 3. Liga steht Sebastian Mielitz wieder in der dritthöchsten deutschen Spielklasse unter Vertrag. Der 62-malige Bundesligatorhüter hat sich in diesem Sommer dem FC Viktoria Köln angeschlossen und wird sich mit dem bisherigen Stammtorhüter André Weis ein Duell um die Rolle als Nummer eins liefern.

Schon bei der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 war der heute 31 Jahre alte Schlussmann dabei. "Noch als A-Jugendlicher kam ich in 15 Partien für die U 23 des SV Werder Bremen in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord zum Einsatz. Mit Platz fünf konnten wir uns dann für die eingleisige 3. Liga qualifizieren", erinnert sich Mielitz im Gespräch mit DFB.de.

Mit dem Nachwuchs des Bremer Bundesligisten schaffte Sebastian Mielitz durchgehend den Klassenverbleib. Seinen bislang letzten Drittliga-Einsatz hatte er am 18. Spieltag der Saison 2010/2011 gegen die U 23 des FC Bayern München (2:0). "Zu unseren Gegenspielern zählten damals unter anderem der aktuelle Triple-Gewinner David Alaba und Diego Contento. Das zeigt, dass die 3. Liga für junge Spieler eine hervorragende Plattform ist, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Auch mich hat sie in meiner Entwicklung gestärkt."

"Jedes Kind träumt von der Champions League"

In Bremen trainierte Mielitz schon während seiner U 19-Zeit bei den Werder-Profis mit. "Dabei hatte ich das Privileg, mit dem damaligen Nationaltorhüter Tim Wiese zusammenzuarbeiten", schwärmt er. "Mir hatte im Training immer seine unaufgeregte und fokussierte Art imponiert und ich konnte mir einige Sachen von ihm abschauen." In der Spielzeit 2008/2009 gehörte der 1,90 Meter große Torhüter schon zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft, die den DFB-Pokal gewann und im UEFA-Cup das Finale erreichte. Auf seinen ersten Einsatz für die Profis musste er aber noch ein Jahr warten.

Noch vor seinem Bundesligadebüt durfte Mielitz schon auf internationaler Bühne ran. In der Europa League-Gruppenphase vertrat er Tim Wiese beim 4:1 gegen den portugiesischen Vertreter CD Nacional. Drei Tage später folgte die Partie beim 1. FC Köln (0:0). "Dass ich vor 50.000 Zuschauern mein erstes Bundesligaspiel bestreiten durfte und dann auch noch ohne Gegentor geblieben bin, ist definitiv eines der Highlights aus meiner Werder-Zeit", so Viktoria Kölns neuer Schlussmann. "Gleiches gilt für meine Einsätze in der Champions League gegen den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede. Davon träumt jedes Kind."

Nach dem Abschied von Tim Wiese in Richtung TSG Hoffenheim wurde 2012 beim SV Werder aus dem Wiese-Vertreter der Wiese-Nachfolger. Der damals 23 Jahre alte Sebastian Mielitz setzte sich gegen den neu verpflichteten Raphael Wolf durch und kam unter der Regie von Trainer Thomas Schaaf in allen 34 Bundesliga-Spielen zum Einsatz.

Abschied aus Bremen nach neun Jahren

Die anschließende Spielzeit, in der Robin Dutt das Traineramt in Bremen übernommen hatte, nahm Mielitz ebenfalls noch als Nummer eins in Angriff, verlor seine Position allerdings kurz vor der Winterpause an Konkurrent Wolf. "Da sich an meiner Situation dann bis zum Sommer nichts mehr änderte, reifte bei mir der Entschluss, den Verein zu wechseln. Es war nach neun Jahren in Bremen Zeit für etwas Neues."

Mielitz blieb in der Bundesliga und schloss sich dem SC Freiburg an. "Ich habe mich in Freiburg sehr wohl gefühlt", so der Torhüter. "Der Sportclub wird professionell geführt, ist dabei aber auch sehr familiär. Vor allem menschlich habe ich viel mitgenommen und schaue gerne auf die Zeit im Breisgau zurück. Auch wenn es sportlich nicht so lief, wie ich es mir erhofft hatte."

Mit Roman Bürki, der mittlerweile schon seit einigen Jahren bei Vizemeister und Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund unter Vertrag steht, lieferte er sich ein enges Rennen um den Stammplatz zwischen den Pfosten. Sebastian Mielitz kam zwar in zwei DFB-Pokal-Partien zum Einsatz, musste sich in der Bundesliga aber hinter dem Schweizer Nationaltorhüter einordnen. "Dass Roman nach seinem Jahr in Freiburg zum BVB gewechselt ist, spricht für sich."

Mielitz selbst hätte in Freiburg bleiben können, entschied sich aber anders. "Es wäre auf einen offenen Konkurrenzkampf mit Alexander Schwolow hinausgelaufen. Mir war es aber wichtig, bessere Aussichten auf Spielzeit zu haben. Und die habe ich dann bei der SpVgg Greuther Fürth gefunden." Beim Zweitligisten war der in Zehdenick geborene Torhüter wieder Stammspieler und absolvierte 33 Partien.

"Nachdem es in der vorherigen Spielzeit mit dem Klassenverbleib eng war, haben wir eine gute Saison gespielt und sind nie in Abstiegssorgen geraten. Nach einem Jahr hatte der Verein aber andere Ideen, wie es auf der Torhüter-Position weitergeht. Ich wurde plötzlich zu einem Puzzleteil, das nicht mehr gepasst hat." In seinem zweiten Vertragsjahr spielte Mielitz keine Rolle mehr bei der SpVgg und blieb ohne Einsatz.

Bei SönderjyskE "hat es einfach gepasst"

Im Juli 2017 entschied sich Mielitz für den Schritt ins Ausland. Den damals 28-Jährigen zog es in die höchste dänische Spielklasse zu SönderjyskE. "Der Verein hatte sich sehr intensiv um mich bemüht. Ich habe mir eine Woche lang alles angeschaut und es hat einfach gepasst. Ich wollte wieder das Gefühl spüren, gebraucht zu werden. Und das war bei SönderjyskE der Fall", sagt der Schlussmann, der drei Jahre bei den Skandinaviern bleiben sollte.

Fußball spielte Mielitz im Nachbarland. Mit seiner Freundin und den beiden Kindern zog er allerdings nach Flensburg und pendelte regelmäßig eine Stunde lang über die Grenze zum Training. "Dass der Lebensunterhalt in Dänemark teurer war, war mit ein Grund dafür, dass wir in Deutschland geblieben sind."

Die Menschen in Dänemark hat Mielitz als "sehr warmherzig kennengelernt. Innerhalb der Mannschaft haben wir zum größten Teil Englisch gesprochen, weil wir einige ausländische Spieler im Kader hatten", verrät er. "Auf Dänisch habe ich mit der Zeit alles verstanden, das Sprechen war nicht ganz so einfach. Ich konnte mich aber gut verständigen."

Auch sportlich passte es für den Torhüter in Dänemark. In den drei Jahren absolvierte er 75 von 78 möglichen Ligaspielen. Hinzu kommt mit SönderjyskE noch der Pokalsieg durch ein 2:0 im Finale gegen Aalborg BK. "Das war für mich der ideale Abschied aus Dänemark."

Attraktive Gegner für Viktoria zum Saisonstart

Mielitz hatte die Möglichkeit, im Nachbarland zu bleiben, entschied sich aber "wegen des besseren Gesamtpakets" für den FC Viktoria Köln. "Zum einen ist da natürlich die 3. Liga an sich. Die vielen Traditionsvereine machen die Spielklasse sehr attraktiv, die Fanzahlen sprechen im internationalen Vergleich für sich. Zum anderen passen die Ambitionen der Viktoria zu mir", betont er.

Mit Marcel Risse vom benachbarten Bundesligisten 1. FC Köln, Maximilian Rossmann (Heracles Almelo/Niederlande) oder Jeremias Lorch (SV Wehen Wiesbaden) haben die Höhenberger für ihre zweite Saison in der 3. Liga neben Neu-Kölner Mielitz noch einige weitere erfahrene Spieler aus höheren Ligen verpflichtet.

"In jeder Trainingseinheit spürt man die Qualität, die in unserem Team steckt. Nun wird es wichtig sein, eine Einheit zu werden", sagt der routinierte Torwart. Sebastian Mielitz weiß: "Mit dem SV Waldhof Mannheim, dem SV Wehen Wiesbaden, dem 1. FC Magdeburg und dem FC Ingolstadt 04 treffen wir schon zum Auftakt auf sportlich sehr attraktive und starke Gegner. Wir werden schnell wissen, wo wir stehen."

[mspw]

Knapp zehn Jahre nach seinem bislang letzten Einsatz in der 3. Liga steht Sebastian Mielitz wieder in der dritthöchsten deutschen Spielklasse unter Vertrag. Der 62-malige Bundesligatorhüter hat sich in diesem Sommer dem FC Viktoria Köln angeschlossen und wird sich mit dem bisherigen Stammtorhüter André Weis ein Duell um die Rolle als Nummer eins liefern.

Schon bei der Einführung der 3. Liga zur Saison 2008/2009 war der heute 31 Jahre alte Schlussmann dabei. "Noch als A-Jugendlicher kam ich in 15 Partien für die U 23 des SV Werder Bremen in der damals noch drittklassigen Regionalliga Nord zum Einsatz. Mit Platz fünf konnten wir uns dann für die eingleisige 3. Liga qualifizieren", erinnert sich Mielitz im Gespräch mit DFB.de.

Mit dem Nachwuchs des Bremer Bundesligisten schaffte Sebastian Mielitz durchgehend den Klassenverbleib. Seinen bislang letzten Drittliga-Einsatz hatte er am 18. Spieltag der Saison 2010/2011 gegen die U 23 des FC Bayern München (2:0). "Zu unseren Gegenspielern zählten damals unter anderem der aktuelle Triple-Gewinner David Alaba und Diego Contento. Das zeigt, dass die 3. Liga für junge Spieler eine hervorragende Plattform ist, um wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Auch mich hat sie in meiner Entwicklung gestärkt."

"Jedes Kind träumt von der Champions League"

In Bremen trainierte Mielitz schon während seiner U 19-Zeit bei den Werder-Profis mit. "Dabei hatte ich das Privileg, mit dem damaligen Nationaltorhüter Tim Wiese zusammenzuarbeiten", schwärmt er. "Mir hatte im Training immer seine unaufgeregte und fokussierte Art imponiert und ich konnte mir einige Sachen von ihm abschauen." In der Spielzeit 2008/2009 gehörte der 1,90 Meter große Torhüter schon zum erweiterten Kader der ersten Mannschaft, die den DFB-Pokal gewann und im UEFA-Cup das Finale erreichte. Auf seinen ersten Einsatz für die Profis musste er aber noch ein Jahr warten.

Noch vor seinem Bundesligadebüt durfte Mielitz schon auf internationaler Bühne ran. In der Europa League-Gruppenphase vertrat er Tim Wiese beim 4:1 gegen den portugiesischen Vertreter CD Nacional. Drei Tage später folgte die Partie beim 1. FC Köln (0:0). "Dass ich vor 50.000 Zuschauern mein erstes Bundesligaspiel bestreiten durfte und dann auch noch ohne Gegentor geblieben bin, ist definitiv eines der Highlights aus meiner Werder-Zeit", so Viktoria Kölns neuer Schlussmann. "Gleiches gilt für meine Einsätze in der Champions League gegen den niederländischen Erstligisten FC Twente Enschede. Davon träumt jedes Kind."

Nach dem Abschied von Tim Wiese in Richtung TSG Hoffenheim wurde 2012 beim SV Werder aus dem Wiese-Vertreter der Wiese-Nachfolger. Der damals 23 Jahre alte Sebastian Mielitz setzte sich gegen den neu verpflichteten Raphael Wolf durch und kam unter der Regie von Trainer Thomas Schaaf in allen 34 Bundesliga-Spielen zum Einsatz.

Abschied aus Bremen nach neun Jahren

Die anschließende Spielzeit, in der Robin Dutt das Traineramt in Bremen übernommen hatte, nahm Mielitz ebenfalls noch als Nummer eins in Angriff, verlor seine Position allerdings kurz vor der Winterpause an Konkurrent Wolf. "Da sich an meiner Situation dann bis zum Sommer nichts mehr änderte, reifte bei mir der Entschluss, den Verein zu wechseln. Es war nach neun Jahren in Bremen Zeit für etwas Neues."

Mielitz blieb in der Bundesliga und schloss sich dem SC Freiburg an. "Ich habe mich in Freiburg sehr wohl gefühlt", so der Torhüter. "Der Sportclub wird professionell geführt, ist dabei aber auch sehr familiär. Vor allem menschlich habe ich viel mitgenommen und schaue gerne auf die Zeit im Breisgau zurück. Auch wenn es sportlich nicht so lief, wie ich es mir erhofft hatte."

Mit Roman Bürki, der mittlerweile schon seit einigen Jahren bei Vizemeister und Champions League-Teilnehmer Borussia Dortmund unter Vertrag steht, lieferte er sich ein enges Rennen um den Stammplatz zwischen den Pfosten. Sebastian Mielitz kam zwar in zwei DFB-Pokal-Partien zum Einsatz, musste sich in der Bundesliga aber hinter dem Schweizer Nationaltorhüter einordnen. "Dass Roman nach seinem Jahr in Freiburg zum BVB gewechselt ist, spricht für sich."

Mielitz selbst hätte in Freiburg bleiben können, entschied sich aber anders. "Es wäre auf einen offenen Konkurrenzkampf mit Alexander Schwolow hinausgelaufen. Mir war es aber wichtig, bessere Aussichten auf Spielzeit zu haben. Und die habe ich dann bei der SpVgg Greuther Fürth gefunden." Beim Zweitligisten war der in Zehdenick geborene Torhüter wieder Stammspieler und absolvierte 33 Partien.

"Nachdem es in der vorherigen Spielzeit mit dem Klassenverbleib eng war, haben wir eine gute Saison gespielt und sind nie in Abstiegssorgen geraten. Nach einem Jahr hatte der Verein aber andere Ideen, wie es auf der Torhüter-Position weitergeht. Ich wurde plötzlich zu einem Puzzleteil, das nicht mehr gepasst hat." In seinem zweiten Vertragsjahr spielte Mielitz keine Rolle mehr bei der SpVgg und blieb ohne Einsatz.

Bei SönderjyskE "hat es einfach gepasst"

Im Juli 2017 entschied sich Mielitz für den Schritt ins Ausland. Den damals 28-Jährigen zog es in die höchste dänische Spielklasse zu SönderjyskE. "Der Verein hatte sich sehr intensiv um mich bemüht. Ich habe mir eine Woche lang alles angeschaut und es hat einfach gepasst. Ich wollte wieder das Gefühl spüren, gebraucht zu werden. Und das war bei SönderjyskE der Fall", sagt der Schlussmann, der drei Jahre bei den Skandinaviern bleiben sollte.

Fußball spielte Mielitz im Nachbarland. Mit seiner Freundin und den beiden Kindern zog er allerdings nach Flensburg und pendelte regelmäßig eine Stunde lang über die Grenze zum Training. "Dass der Lebensunterhalt in Dänemark teurer war, war mit ein Grund dafür, dass wir in Deutschland geblieben sind."

Die Menschen in Dänemark hat Mielitz als "sehr warmherzig kennengelernt. Innerhalb der Mannschaft haben wir zum größten Teil Englisch gesprochen, weil wir einige ausländische Spieler im Kader hatten", verrät er. "Auf Dänisch habe ich mit der Zeit alles verstanden, das Sprechen war nicht ganz so einfach. Ich konnte mich aber gut verständigen."

Auch sportlich passte es für den Torhüter in Dänemark. In den drei Jahren absolvierte er 75 von 78 möglichen Ligaspielen. Hinzu kommt mit SönderjyskE noch der Pokalsieg durch ein 2:0 im Finale gegen Aalborg BK. "Das war für mich der ideale Abschied aus Dänemark."

Attraktive Gegner für Viktoria zum Saisonstart

Mielitz hatte die Möglichkeit, im Nachbarland zu bleiben, entschied sich aber "wegen des besseren Gesamtpakets" für den FC Viktoria Köln. "Zum einen ist da natürlich die 3. Liga an sich. Die vielen Traditionsvereine machen die Spielklasse sehr attraktiv, die Fanzahlen sprechen im internationalen Vergleich für sich. Zum anderen passen die Ambitionen der Viktoria zu mir", betont er.

Mit Marcel Risse vom benachbarten Bundesligisten 1. FC Köln, Maximilian Rossmann (Heracles Almelo/Niederlande) oder Jeremias Lorch (SV Wehen Wiesbaden) haben die Höhenberger für ihre zweite Saison in der 3. Liga neben Neu-Kölner Mielitz noch einige weitere erfahrene Spieler aus höheren Ligen verpflichtet.

"In jeder Trainingseinheit spürt man die Qualität, die in unserem Team steckt. Nun wird es wichtig sein, eine Einheit zu werden", sagt der routinierte Torwart. Sebastian Mielitz weiß: "Mit dem SV Waldhof Mannheim, dem SV Wehen Wiesbaden, dem 1. FC Magdeburg und dem FC Ingolstadt 04 treffen wir schon zum Auftakt auf sportlich sehr attraktive und starke Gegner. Wir werden schnell wissen, wo wir stehen."

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