Shipnoski: "Jeder hat den Schalter umgelegt"

Maximal drei Punkte aus zwei Partien: Viel fehlt dem SV Wehen Wiesbaden nicht mehr, um sich in der 3. Liga Relegationsplatz drei zu sichern. Auch der direkte Aufstieg ist noch möglich. Offensivspieler Nicklas Shipnoski (21) hat mit neun Torbeteiligungen in den vergangenen neun Spielen daran großen Anteil. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Endspurt.

DFB.de: Nach dem 1:0-Auswärtserfolg bei den Sportfreunden Lotte beträgt der Vorsprung auf den viertplatzierten Halleschen FC vier Punkte. Steht der SV Wehen Wiesbaden schon mit einem Bein in der Relegation, Herr Shipnoski?

Nicklas Shipnoski: Das würde ich so noch nicht unterschreiben. Wir benötigen zwar "nur" noch einen Sieg aus zwei Partien, um Platz drei aus eigener Kraft klarzumachen. Der muss aber erst einmal her. Wir müssen am Samstag gegen den Meister VfL Osnabrück und am 38. Spieltag beim KFC Uerdingen 05 an unser Leistungsmaximum gehen. Nur dann können wir den nächsten Schritt machen, um am Ende dahinzukommen, wo wir hinwollen.

DFB.de: Der Siegtreffer in Lotte fiel erst in der 73. Minute. War es ein Geduldspiel?

Shipnoski: Auf jeden Fall. Die Sportfreunde Lotte haben sehr gut verteidigt und uns kaum Räume gelassen. Wir waren ab und zu aber auch zu unpräzise in unseren Aktionen. Bei dem Tor haben wir den Spielzug optimal zu Ende gebracht. Niklas Schmidt hat im Mittelfeldzentrum Tempo aufgenommen und den Ball zu mir auf den rechten Flügel gespielt. Marcel Titsch Rivero hat dann meine Flanke ins Tor geköpft.

DFB.de: Für Sie persönlich was es bereits die neunte Torbeteiligung in den vergangenen neun Partien. Warum läuft es bei Ihnen aktuell so gut?

Shipnoski: Ich hatte schon eine gute Sommer-Vorbereitung und war auch mit meiner Hinrunde nicht unzufrieden. Dann hat mich allerdings eine Muskelverletzung bis zur Winterpause ausgebremst. Da die Vorbereitung nur kurz war und die Mannschaft es mit vier Siegen in Folge gut gemacht hat, war es schwierig, wieder in die Startelf zu kommen. Es war in der Situation wichtig, weiter alles zu geben und dann voll da zu sein, wenn meine Chance kommt. Die habe ich mit dem Treffer beim 3:2 in Großaspach nutzen können. Das hat mir dann für die nächsten Partien Selbstvertrauen gegeben.

DFB.de: Selbst erfolgreich waren Sie zuletzt auch beim 2:0 gegen Ihren Ex-Verein 1. FC Kaiserslautern. Wird Ihnen dieses Tor besonders in Erinnerung bleiben?

Shipnoski: Natürlich. Ich bin über einen Talenttag und ein Probetraining bereits in der U 9 beim 1. FC Kaiserslautern gelandet. Für den Verein habe ich insgesamt 13 Jahre lang gespielt. Da bleibt der Treffer besonders im Gedächtnis haften, zumal wir uns mit dem Sieg den dritten Platz vom Halleschen FC zurückerobern konnten.

DFB.de: Mit 34 Punkten aus 16 Spielen hat der SV Wehen Wiesbaden in diesem Jahr nur einen Zähler weniger als der VfL Osnabrück geholt und ist damit 2019 die zweiterfolgreichste Mannschaft in der 3. Liga. Worin sehen Sie die Gründe dafür?

Shipnoski: Nach dem siebten Platz in der Hinrunde hat bei uns jeder den Schalter umgelegt. Wir waren nach der Winterpause zu 100 Prozent da. Nicht nur die vier Siege zu Jahresbeginn, sondern auch die sieben Dreier aus den vergangenen neun Spielen sind ein Indiz dafür, wie fokussiert wir uns bisher präsentiert haben. Ein wichtiger Faktor war und ist auch unsere mannschaftliche Ausgeglichenheit. Jeder Spieler hat schon seine Qualitäten zeigen können. Somit konnten wir als Mannschaft auch Verletzungen und Sperren kompensieren.

DFB.de: Trauern Sie ab und zu noch dem schlechten Saisonstart mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen hinterher?

Shipnoski: Das mag vielleicht im Hinterkopf eine kleine Rolle spielen. Aber so kann jede Mannschaft argumentieren. Der FC Bayern München würde beispielsweise in der Bundesliga auch schon längst als Meister feststehen, wenn die Hinrunde besser verlaufen wäre. Wir machen uns darüber aber keine Gedanken. Wir sehen die aktuelle Situation vielmehr als Chance, die wir unbedingt ergreifen wollen. Nach der Hinrunde hatten wir schließlich noch zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

DFB.de: Der Abstand zum zweitplatzierten Karlsruher SC und dem Tabellenvierten Halleschen FC beträgt jeweils vier Punkte. Schauen Sie mehr nach oben oder nach unten?

Shipnoski: Wir schauen erst einmal auf uns. Wir werden und müssen alles reinlegen, um gegen den Tabellenführer VfL Osnabrück die drei Punkte einzufahren. Unsere volle Konzentration liegt darauf, mit einem Heimsieg den dritten Platz perfekt zu machen. Dann können wir schauen, was der Karlsruher SC bei Preußen Münster gemacht hat. Wenn dann für uns in Richtung Platz zwei noch etwas geht, wäre das der Optimalfall.

DFB.de: Mit den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga würde vor allem eine hohe mentale Belastung auf Sie warten, oder?

Shipnoski: Es gibt zwei Seiten bei der Relegation. Einerseits besteht die Gefahr, dass die positive Leistung einer Saison nicht mit dem Aufstieg endet. Andererseits ist die Chance, den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen, zum Greifen nah. Wir denken nicht an das, was wir verspielen können, sondern konzentrieren uns darauf, was für uns möglich ist.

DFB.de: Könnte das Duell am Samstag mit dem VfL Osnabrück schon ein Vorgeschmack auf die 2. Bundesliga sein?

Shipnoski: Es ist der 37. Spieltag der 3. Liga, an dem wir der 2. Bundesliga einen kleinen Schritt näherkommen können. Der VfL Osnabrück spielt eine fantastische Saison. Vor der Spielzeit hatten den VfL nur die wenigsten Experten als Aufstiegskandidat auf der Liste. Mit einem starken Teamspirit und einigen Last-Minute-Siegen hat sich Osnabrück den Aufstieg verdient. Wir müssen uns aber nicht verstecken, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bekommen. Wir freuen uns auf das Heimspiel vor fast ausverkauftem Haus.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Shipnoski: Wir müssen an die Auftritte in den vergangenen Wochen anknüpfen. Ich denke da vor allem an das 2:0 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC oder die erste Halbzeit beim 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wenn wir das erneut abrufen, dann stehen unsere Chancen gut, dass wir nach dem Spiel jubeln dürfen.

[mspw]

Maximal drei Punkte aus zwei Partien: Viel fehlt dem SV Wehen Wiesbaden nicht mehr, um sich in der 3. Liga Relegationsplatz drei zu sichern. Auch der direkte Aufstieg ist noch möglich. Offensivspieler Nicklas Shipnoski (21) hat mit neun Torbeteiligungen in den vergangenen neun Spielen daran großen Anteil. Im DFB.de-Interview spricht er mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den Endspurt.

DFB.de: Nach dem 1:0-Auswärtserfolg bei den Sportfreunden Lotte beträgt der Vorsprung auf den viertplatzierten Halleschen FC vier Punkte. Steht der SV Wehen Wiesbaden schon mit einem Bein in der Relegation, Herr Shipnoski?

Nicklas Shipnoski: Das würde ich so noch nicht unterschreiben. Wir benötigen zwar "nur" noch einen Sieg aus zwei Partien, um Platz drei aus eigener Kraft klarzumachen. Der muss aber erst einmal her. Wir müssen am Samstag gegen den Meister VfL Osnabrück und am 38. Spieltag beim KFC Uerdingen 05 an unser Leistungsmaximum gehen. Nur dann können wir den nächsten Schritt machen, um am Ende dahinzukommen, wo wir hinwollen.

DFB.de: Der Siegtreffer in Lotte fiel erst in der 73. Minute. War es ein Geduldspiel?

Shipnoski: Auf jeden Fall. Die Sportfreunde Lotte haben sehr gut verteidigt und uns kaum Räume gelassen. Wir waren ab und zu aber auch zu unpräzise in unseren Aktionen. Bei dem Tor haben wir den Spielzug optimal zu Ende gebracht. Niklas Schmidt hat im Mittelfeldzentrum Tempo aufgenommen und den Ball zu mir auf den rechten Flügel gespielt. Marcel Titsch Rivero hat dann meine Flanke ins Tor geköpft.

DFB.de: Für Sie persönlich was es bereits die neunte Torbeteiligung in den vergangenen neun Partien. Warum läuft es bei Ihnen aktuell so gut?

Shipnoski: Ich hatte schon eine gute Sommer-Vorbereitung und war auch mit meiner Hinrunde nicht unzufrieden. Dann hat mich allerdings eine Muskelverletzung bis zur Winterpause ausgebremst. Da die Vorbereitung nur kurz war und die Mannschaft es mit vier Siegen in Folge gut gemacht hat, war es schwierig, wieder in die Startelf zu kommen. Es war in der Situation wichtig, weiter alles zu geben und dann voll da zu sein, wenn meine Chance kommt. Die habe ich mit dem Treffer beim 3:2 in Großaspach nutzen können. Das hat mir dann für die nächsten Partien Selbstvertrauen gegeben.

DFB.de: Selbst erfolgreich waren Sie zuletzt auch beim 2:0 gegen Ihren Ex-Verein 1. FC Kaiserslautern. Wird Ihnen dieses Tor besonders in Erinnerung bleiben?

Shipnoski: Natürlich. Ich bin über einen Talenttag und ein Probetraining bereits in der U 9 beim 1. FC Kaiserslautern gelandet. Für den Verein habe ich insgesamt 13 Jahre lang gespielt. Da bleibt der Treffer besonders im Gedächtnis haften, zumal wir uns mit dem Sieg den dritten Platz vom Halleschen FC zurückerobern konnten.

DFB.de: Mit 34 Punkten aus 16 Spielen hat der SV Wehen Wiesbaden in diesem Jahr nur einen Zähler weniger als der VfL Osnabrück geholt und ist damit 2019 die zweiterfolgreichste Mannschaft in der 3. Liga. Worin sehen Sie die Gründe dafür?

Shipnoski: Nach dem siebten Platz in der Hinrunde hat bei uns jeder den Schalter umgelegt. Wir waren nach der Winterpause zu 100 Prozent da. Nicht nur die vier Siege zu Jahresbeginn, sondern auch die sieben Dreier aus den vergangenen neun Spielen sind ein Indiz dafür, wie fokussiert wir uns bisher präsentiert haben. Ein wichtiger Faktor war und ist auch unsere mannschaftliche Ausgeglichenheit. Jeder Spieler hat schon seine Qualitäten zeigen können. Somit konnten wir als Mannschaft auch Verletzungen und Sperren kompensieren.

DFB.de: Trauern Sie ab und zu noch dem schlechten Saisonstart mit nur vier Punkten aus den ersten sechs Spielen hinterher?

Shipnoski: Das mag vielleicht im Hinterkopf eine kleine Rolle spielen. Aber so kann jede Mannschaft argumentieren. Der FC Bayern München würde beispielsweise in der Bundesliga auch schon längst als Meister feststehen, wenn die Hinrunde besser verlaufen wäre. Wir machen uns darüber aber keine Gedanken. Wir sehen die aktuelle Situation vielmehr als Chance, die wir unbedingt ergreifen wollen. Nach der Hinrunde hatten wir schließlich noch zehn Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz.

DFB.de: Der Abstand zum zweitplatzierten Karlsruher SC und dem Tabellenvierten Halleschen FC beträgt jeweils vier Punkte. Schauen Sie mehr nach oben oder nach unten?

Shipnoski: Wir schauen erst einmal auf uns. Wir werden und müssen alles reinlegen, um gegen den Tabellenführer VfL Osnabrück die drei Punkte einzufahren. Unsere volle Konzentration liegt darauf, mit einem Heimsieg den dritten Platz perfekt zu machen. Dann können wir schauen, was der Karlsruher SC bei Preußen Münster gemacht hat. Wenn dann für uns in Richtung Platz zwei noch etwas geht, wäre das der Optimalfall.

DFB.de: Mit den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga würde vor allem eine hohe mentale Belastung auf Sie warten, oder?

Shipnoski: Es gibt zwei Seiten bei der Relegation. Einerseits besteht die Gefahr, dass die positive Leistung einer Saison nicht mit dem Aufstieg endet. Andererseits ist die Chance, den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen, zum Greifen nah. Wir denken nicht an das, was wir verspielen können, sondern konzentrieren uns darauf, was für uns möglich ist.

DFB.de: Könnte das Duell am Samstag mit dem VfL Osnabrück schon ein Vorgeschmack auf die 2. Bundesliga sein?

Shipnoski: Es ist der 37. Spieltag der 3. Liga, an dem wir der 2. Bundesliga einen kleinen Schritt näherkommen können. Der VfL Osnabrück spielt eine fantastische Saison. Vor der Spielzeit hatten den VfL nur die wenigsten Experten als Aufstiegskandidat auf der Liste. Mit einem starken Teamspirit und einigen Last-Minute-Siegen hat sich Osnabrück den Aufstieg verdient. Wir müssen uns aber nicht verstecken, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bekommen. Wir freuen uns auf das Heimspiel vor fast ausverkauftem Haus.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Shipnoski: Wir müssen an die Auftritte in den vergangenen Wochen anknüpfen. Ich denke da vor allem an das 2:0 im Heimspiel gegen den Karlsruher SC oder die erste Halbzeit beim 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern. Wenn wir das erneut abrufen, dann stehen unsere Chancen gut, dass wir nach dem Spiel jubeln dürfen.

###more###