Patrick Posipal: "Es gibt nichts Schöneres"

Für Patrick Posipal vom Drittligisten SV Meppen endete mit dem Start der Wintervorbereitung eine monatelange Leidenszeit. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler meldete sich nach überstandener Schambeinverletzung zurück auf dem Trainingsplatz. Posipal ist der Enkel des 1997 verstorbenen Josef "Jupp" Posipal, der viele Jahre für den Hamburger SV am Ball war und 1954 mit Deutschland in Bern sensationell Weltmeister wurde. Patrick Posipal, dessen Vater Peer (56) ebenfalls Fußballprofi war, ist schon seit 2015 für Meppen am Ball. Der größte Erfolg war der Aufstieg in die 3. Liga im Sommer 2017. In dieser Saison geht es für den SVM um den Klassenverbleib.

Im DFB.de-Interview spricht Patrick Posipal mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine erste Einheit nach der Verletzung, seine Ziele für die Rückrunde und die schweren Fußballschuhe seines Opas.

DFB.de: Pünktlich zum Start der Wintervorbereitung am Donnerstag standen Sie wieder ein Platz. Wie hat es sich für Sie angefühlt, Herr Posipal?

Patrick Posipal: Das war selbstverständlich ein super Gefühl. Vorher hatte ich wochenlang nur mit den Physiotherapeuten auf dem Platz gestanden. Das erste Training mit der Mannschaft war noch einmal etwas ganz anderes. Es gibt nichts Schöneres.

DFB.de: Macht die Verletzung keinerlei Probleme mehr?

Posipal: Das war in der Hinserie ein schleichender Prozess. Zunächst hatte ich mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, habe aber auf die Zähne gebissen. Dann wurde eine Schambeinentzündung festgestellt. Glücklicherweise konnte sie konservativ behandelt werden. Dennoch musste ich wochenlang aussetzen. Anfang Dezember stand ich erstmals mit unseren Physios auf dem Platz. Da habe ich noch ganz genau in meinen Körper hineingehört. Beim Trainingsauftakt habe ich nichts mehr gemerkt. So kann es gerne bleiben.

DFB.de: Sie waren mehr als drei Monate außer Gefecht. Reicht die Vorbereitung, um den Rückstand aufzuholen?

Posipal: Die zweiwöchige Pause über die Feiertage habe ich genutzt, um intensiv zu arbeiten. Ich denke, dass ich mit einem ordentlichen Fitness-Zustand gestartet bin. Nun habe ich weitere drei Wochen Zeit, um mich für einen Einsatz gleich im ersten Spiel des Jahres beim VfL Osnabrück anzubieten. Das ist mein Ziel.

DFB.de: Der SV Meppen ist erst kurz vor Weihnachten noch auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Wie war es für Sie, nicht in das Geschehen eingreifen zu können?

Posipal: Da leidet man schon mit. Zumal wir ja lange in einer schwierigen Situation waren. Zwar haben wir nicht schlecht gespielt. Die Ergebnisse passten jedoch nicht. Zum Teil haben wir bittere Niederlagen durch späte Tore hinnehmen müssen. Der Wunsch, der Mannschaft helfen zu können, war immer da. Ich musste die Verletzung aber erst vollständig auskurieren. Glücklicherweise konnten wir uns vor Weihnachten dank eines Endspurts noch über den Strich schieben und die Hinrunde einigermaßen gut beenden. Damit haben wir uns eine gute Basis erarbeitet.

DFB.de: Wie war Ihr Kontakt zur Mannschaft während der Zwangspause?

Posipal: Meine Einheiten mit den Physios fanden meistens parallel zum Mannschaftstraining statt. Ich war also immer nah dran am Geschehen. Aber es ist es dann doch noch einmal etwas anderes, wieder so richtig Teil des Teams zu sein.

DFB.de: Sie stammen aus einer fußballbegeisterten Familie. Wie sehr hilft das gerade in schweren Phasen?

Posipal: In erster Linie hilft die eigene Erfahrung. Ich habe mit den Jahren ein gutes Körpergefühl entwickelt und weiß, wie ich mit solchen Situationen umgehen muss. Aber selbstverständlich hilft auch der Zuspruch von der Familie. Zu meinem Vater habe ich einen guten Draht. Er kennt ja vieles noch aus seiner aktiven Zeit.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Großvater Josef "Jupp" Posipal?

Posipal: Er war einer der Ersten, die ein Premiere-Abo hatten. Die Bundesliga-Konferenz am Samstag war ein fester Termin. Dabei hat er mir viel erzählt, wie das bei ihm damals war. Leider ist er gestorben, als ich acht Jahre war.

DFB.de: Gibt es noch Erinnerungsstücke an die Weltmeisterschaft 1954?

Posipal: Wir haben seine WM-Medaille, Foto-Alben und die Nachbildung der Fußball-Schuhe, die mein Opa getragen hat. Sie sind im Vergleich zu den heutigen Modellen unfassbar schwer. Es ist für mich schwer vorstellbar, wie die damaligen Spieler damit überhaupt vernünftig laufen konnten.

DFB.de: Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?

Posipal: In erster Linie möchte ich so schnell wie möglich fit werden und gesund bleiben. Bisher stehen für mich vier Saisoneinsätze zu Buche. Da sollen so viele wie möglich hinzukommen. Ich möchte der Mannschaft helfen, damit wir am Ende die Klasse halten. Die 3. Liga ist eng, mit den vielen Traditionsvereinen aber auch extrem attraktiv. Wir alle wollen auch in der kommenden Saison in der 3. Liga an den Start gehen.

[mspw]

Für Patrick Posipal vom Drittligisten SV Meppen endete mit dem Start der Wintervorbereitung eine monatelange Leidenszeit. Der 30 Jahre alte Mittelfeldspieler meldete sich nach überstandener Schambeinverletzung zurück auf dem Trainingsplatz. Posipal ist der Enkel des 1997 verstorbenen Josef "Jupp" Posipal, der viele Jahre für den Hamburger SV am Ball war und 1954 mit Deutschland in Bern sensationell Weltmeister wurde. Patrick Posipal, dessen Vater Peer (56) ebenfalls Fußballprofi war, ist schon seit 2015 für Meppen am Ball. Der größte Erfolg war der Aufstieg in die 3. Liga im Sommer 2017. In dieser Saison geht es für den SVM um den Klassenverbleib.

Im DFB.de-Interview spricht Patrick Posipal mit Mitarbeiter Thomas Palapies-Ziehn über seine erste Einheit nach der Verletzung, seine Ziele für die Rückrunde und die schweren Fußballschuhe seines Opas.

DFB.de: Pünktlich zum Start der Wintervorbereitung am Donnerstag standen Sie wieder ein Platz. Wie hat es sich für Sie angefühlt, Herr Posipal?

Patrick Posipal: Das war selbstverständlich ein super Gefühl. Vorher hatte ich wochenlang nur mit den Physiotherapeuten auf dem Platz gestanden. Das erste Training mit der Mannschaft war noch einmal etwas ganz anderes. Es gibt nichts Schöneres.

DFB.de: Macht die Verletzung keinerlei Probleme mehr?

Posipal: Das war in der Hinserie ein schleichender Prozess. Zunächst hatte ich mit Adduktorenproblemen zu kämpfen, habe aber auf die Zähne gebissen. Dann wurde eine Schambeinentzündung festgestellt. Glücklicherweise konnte sie konservativ behandelt werden. Dennoch musste ich wochenlang aussetzen. Anfang Dezember stand ich erstmals mit unseren Physios auf dem Platz. Da habe ich noch ganz genau in meinen Körper hineingehört. Beim Trainingsauftakt habe ich nichts mehr gemerkt. So kann es gerne bleiben.

DFB.de: Sie waren mehr als drei Monate außer Gefecht. Reicht die Vorbereitung, um den Rückstand aufzuholen?

Posipal: Die zweiwöchige Pause über die Feiertage habe ich genutzt, um intensiv zu arbeiten. Ich denke, dass ich mit einem ordentlichen Fitness-Zustand gestartet bin. Nun habe ich weitere drei Wochen Zeit, um mich für einen Einsatz gleich im ersten Spiel des Jahres beim VfL Osnabrück anzubieten. Das ist mein Ziel.

DFB.de: Der SV Meppen ist erst kurz vor Weihnachten noch auf einen Nichtabstiegsplatz geklettert. Wie war es für Sie, nicht in das Geschehen eingreifen zu können?

Posipal: Da leidet man schon mit. Zumal wir ja lange in einer schwierigen Situation waren. Zwar haben wir nicht schlecht gespielt. Die Ergebnisse passten jedoch nicht. Zum Teil haben wir bittere Niederlagen durch späte Tore hinnehmen müssen. Der Wunsch, der Mannschaft helfen zu können, war immer da. Ich musste die Verletzung aber erst vollständig auskurieren. Glücklicherweise konnten wir uns vor Weihnachten dank eines Endspurts noch über den Strich schieben und die Hinrunde einigermaßen gut beenden. Damit haben wir uns eine gute Basis erarbeitet.

DFB.de: Wie war Ihr Kontakt zur Mannschaft während der Zwangspause?

Posipal: Meine Einheiten mit den Physios fanden meistens parallel zum Mannschaftstraining statt. Ich war also immer nah dran am Geschehen. Aber es ist es dann doch noch einmal etwas anderes, wieder so richtig Teil des Teams zu sein.

DFB.de: Sie stammen aus einer fußballbegeisterten Familie. Wie sehr hilft das gerade in schweren Phasen?

Posipal: In erster Linie hilft die eigene Erfahrung. Ich habe mit den Jahren ein gutes Körpergefühl entwickelt und weiß, wie ich mit solchen Situationen umgehen muss. Aber selbstverständlich hilft auch der Zuspruch von der Familie. Zu meinem Vater habe ich einen guten Draht. Er kennt ja vieles noch aus seiner aktiven Zeit.

DFB.de: Welche Erinnerungen haben Sie an Ihren Großvater Josef "Jupp" Posipal?

Posipal: Er war einer der Ersten, die ein Premiere-Abo hatten. Die Bundesliga-Konferenz am Samstag war ein fester Termin. Dabei hat er mir viel erzählt, wie das bei ihm damals war. Leider ist er gestorben, als ich acht Jahre war.

DFB.de: Gibt es noch Erinnerungsstücke an die Weltmeisterschaft 1954?

Posipal: Wir haben seine WM-Medaille, Foto-Alben und die Nachbildung der Fußball-Schuhe, die mein Opa getragen hat. Sie sind im Vergleich zu den heutigen Modellen unfassbar schwer. Es ist für mich schwer vorstellbar, wie die damaligen Spieler damit überhaupt vernünftig laufen konnten.

DFB.de: Was haben Sie sich für die Rückrunde vorgenommen?

Posipal: In erster Linie möchte ich so schnell wie möglich fit werden und gesund bleiben. Bisher stehen für mich vier Saisoneinsätze zu Buche. Da sollen so viele wie möglich hinzukommen. Ich möchte der Mannschaft helfen, damit wir am Ende die Klasse halten. Die 3. Liga ist eng, mit den vielen Traditionsvereinen aber auch extrem attraktiv. Wir alle wollen auch in der kommenden Saison in der 3. Liga an den Start gehen.