Martinovic: "Perfekte Mischung aus Qualität und Mentalität"

Acht Treffer und sechs Torvorlagen für den SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga: Dominik Martinovic ist schon in seiner ersten Saison beim ehemaligen Bundesligisten ein Leistungsträger. Im DFB.de-Interview spricht der 23 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Bilanz und das Derby am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im SWR und SR) gegen den 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Mit dem 2:0 bei Türkgücü München setzte der SV Waldhof seinen Aufwärtstrend fort. Was war für den Erfolg entscheidend, Herr Martinovic?

Dominik Martinovic: Wir haben die perfekte Mischung aus fußballerischer Qualität und Mentalität gefunden. Für unsere hohe Laufintensität sind wir früh mit dem Führungstor belohnt worden. Danach hatte ich eigentlich während der gesamten Spielzeit ein gutes Gefühl. Wir haben defensiv nur wenige Möglichkeiten zugelassen und konnten in der Schlussphase den zweiten Treffer nachlegen.

DFB.de: Der SV Waldhof beendete die englische Woche mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten. Warum läuft es aktuell so rund?

Martinovic: Wir stehen defensiv stabiler und lassen weniger Möglichkeiten zu. Jeder ist bereit, beim Fehler eines Mitspielers sofort zur Stelle zu sein. Außerdem haben sich wichtige Spieler wie Marco Schuster, Max Christiansen und Jesper Verlaat nach Verletzungspausen zurückgemeldet. Das gibt uns vor allem in englischen Wochen zusätzliche Möglichkeiten.

DFB.de: Vor dem Jahreswechsel gab es drei Niederlagen in Folge. Was hat sich verändert?

Martinovic: Die kurze Winterpause war ein Schlüsselmoment. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt viele Spiele innerhalb weniger Wochen hinter uns. Da haben die zehn Tage gutgetan, um den Kopf frei zu bekommen. Vor dem Pflichtspielstart ins Jahr 2021 hat unser Trainer Patrick Glöckner dann viele Einzelgespräche geführt, um jedem Spieler ein gutes Gefühl mitzugeben. Das konnten wir auch schnell in Punkte umwandeln.

DFB.de: Zur Winterpause betrug der Vorsprung auf die Gefahrenzone nur drei Punkte. Jetzt ist der Relegationsrang drei nur noch vier Zähler entfernt. Hätten Sie eine so schnelle Entwicklung für möglich gehalten?

Martinovic: Wir wissen um die Ausgeglichenheit der 3. Liga. Da kann sich mit einer Serie viel verändern. Auch als es nicht ganz so gut lief, waren wir immer von unserer Qualität überzeugt. Nach Ballverlusten setzen wir den Gegner mit mehreren Spielern unter Druck. Wenn wir den Ball gewinnen, suchen wir schnell den Weg nach vorne.

DFB.de: Geht denn jetzt auch der Blick ein wenig mehr in die Richtung der vorderen Tabellenplätze?

Martinovic: Die Saison ist noch zu lang, um sich damit groß zu beschäftigen. Wenn zu den unteren Plätzen nichts mehr anbrennen kann, kann man immer noch schauen, was nach oben möglich ist. Unser Antrieb ist es zumindest, aus jedem Spiel das Maximum herauszuholen. Ich traue uns auch zu, unsere Serie von drei Siegen weiter auszubauen.

DFB.de: Für Sie stehen nach 21 Einsätzen acht Tore und sechs Assists zu Buche. Sind Sie mit der Ausbeute zufrieden?

Martinovic: Es geht immer noch mehr. Es gab auch Chancen, aus denen ich noch mehr hätte machen können. Ich bin mit meiner Bilanz aber durchaus zufrieden. Das bedeutet ja auch, dass ich mit meiner Spielweise der Mannschaft helfen kann. Ich bin mit meinen 1,79 Metern nicht unbedingt der Stürmer, der die Kopfballduelle für sich entscheidet. Durch meine Geschwindigkeit und meine Technik bin ich aber nur schwer vom Ball zu trennen.

DFB.de: Zuvor waren Sie in der 3. Liga schon für den SV Wehen Wiesbaden und die SG Sonnenhof Großaspach am Ball. Warum läuft es in Mannheim für Sie noch besser?

Martinovic: Ich spüre beim SV Waldhof das Vertrauen von Trainer Patrick Glöckner und des Sportlichen Leiters Jochen Kientz. Vor allem für einen Offensivspieler ist das sehr wichtig. Bei meinen vorherigen Stationen hatten mich die Verantwortlichen im Konkurrenzkampf nicht an erster Stelle gesehen. Mit steigender Einsatzzeit in Mannheim ist das Selbstvertrauen immer größer geworden. Ich bin aber froh um die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Im Juniorenbereich hatten mich viele Verletzungen geprägt. Erst kurz vor meinem Wechsel nach Wiesbaden hatte ich mich von einem Kreuzband- und Außenbandriss erholt. Entsprechend viel arbeite ich an mir, um in körperlich guter Verfassung zu bleiben.

DFB.de: Nun empfangen Sie den 1. FC Kaiserslautern zum prestigeträchtigen Derby. Ein besonderes Spiel, oder?

Martinovic: Beide Vereine haben eine große Vergangenheit, durch die räumliche Nähe besitzt das Duell für unsere Fans eine ganz besondere Bedeutung. Nach meinem Wechsel nach Mannheim habe ich mir auch einige Videos von der Atmosphäre angeschaut. Auch wenn es mit der sonst üblichen Derbystimmung nicht vergleichbar war, durften beim Hinspiel in Kaiserslautern zumindest noch 6000 Zuschauer dabei sein. Ich hatte die Hoffnung, dass die Corona-Situation für das Rückspiel mehr Fans zulässt. Das hat sich leider nicht bewahrheitet. Aber da hat die Gesundheit klar Vorrang.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Martinovic: Der 1. FC Kaiserslautern hat mit Marco Antwerpen einen neuen Trainer. Entsprechend wird jeder Spieler darauf brennen, sich zu beweisen. Da auch nicht ganz klar ist, welche Änderung das Trainerteam vornimmt, sollten wir uns noch mehr auf uns fokussieren, als es sonst ohnehin schon der Fall ist. Wenn wir uns auf unsere Stärken verlassen und sie auf den Platz bekommen, wüsste ich nicht, warum wir das Spiel nicht gewinnen sollten.

[mspw]

Acht Treffer und sechs Torvorlagen für den SV Waldhof Mannheim in der 3. Liga: Dominik Martinovic ist schon in seiner ersten Saison beim ehemaligen Bundesligisten ein Leistungsträger. Im DFB.de-Interview spricht der 23 Jahre alte Offensivspieler mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über seine Bilanz und das Derby am heutigen Samstag (ab 14 Uhr, live bei MagentaSport sowie im SWR und SR) gegen den 1. FC Kaiserslautern.

DFB.de: Mit dem 2:0 bei Türkgücü München setzte der SV Waldhof seinen Aufwärtstrend fort. Was war für den Erfolg entscheidend, Herr Martinovic?

Dominik Martinovic: Wir haben die perfekte Mischung aus fußballerischer Qualität und Mentalität gefunden. Für unsere hohe Laufintensität sind wir früh mit dem Führungstor belohnt worden. Danach hatte ich eigentlich während der gesamten Spielzeit ein gutes Gefühl. Wir haben defensiv nur wenige Möglichkeiten zugelassen und konnten in der Schlussphase den zweiten Treffer nachlegen.

DFB.de: Der SV Waldhof beendete die englische Woche mit der optimalen Ausbeute von neun Punkten. Warum läuft es aktuell so rund?

Martinovic: Wir stehen defensiv stabiler und lassen weniger Möglichkeiten zu. Jeder ist bereit, beim Fehler eines Mitspielers sofort zur Stelle zu sein. Außerdem haben sich wichtige Spieler wie Marco Schuster, Max Christiansen und Jesper Verlaat nach Verletzungspausen zurückgemeldet. Das gibt uns vor allem in englischen Wochen zusätzliche Möglichkeiten.

DFB.de: Vor dem Jahreswechsel gab es drei Niederlagen in Folge. Was hat sich verändert?

Martinovic: Die kurze Winterpause war ein Schlüsselmoment. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt viele Spiele innerhalb weniger Wochen hinter uns. Da haben die zehn Tage gutgetan, um den Kopf frei zu bekommen. Vor dem Pflichtspielstart ins Jahr 2021 hat unser Trainer Patrick Glöckner dann viele Einzelgespräche geführt, um jedem Spieler ein gutes Gefühl mitzugeben. Das konnten wir auch schnell in Punkte umwandeln.

DFB.de: Zur Winterpause betrug der Vorsprung auf die Gefahrenzone nur drei Punkte. Jetzt ist der Relegationsrang drei nur noch vier Zähler entfernt. Hätten Sie eine so schnelle Entwicklung für möglich gehalten?

Martinovic: Wir wissen um die Ausgeglichenheit der 3. Liga. Da kann sich mit einer Serie viel verändern. Auch als es nicht ganz so gut lief, waren wir immer von unserer Qualität überzeugt. Nach Ballverlusten setzen wir den Gegner mit mehreren Spielern unter Druck. Wenn wir den Ball gewinnen, suchen wir schnell den Weg nach vorne.

DFB.de: Geht denn jetzt auch der Blick ein wenig mehr in die Richtung der vorderen Tabellenplätze?

Martinovic: Die Saison ist noch zu lang, um sich damit groß zu beschäftigen. Wenn zu den unteren Plätzen nichts mehr anbrennen kann, kann man immer noch schauen, was nach oben möglich ist. Unser Antrieb ist es zumindest, aus jedem Spiel das Maximum herauszuholen. Ich traue uns auch zu, unsere Serie von drei Siegen weiter auszubauen.

DFB.de: Für Sie stehen nach 21 Einsätzen acht Tore und sechs Assists zu Buche. Sind Sie mit der Ausbeute zufrieden?

Martinovic: Es geht immer noch mehr. Es gab auch Chancen, aus denen ich noch mehr hätte machen können. Ich bin mit meiner Bilanz aber durchaus zufrieden. Das bedeutet ja auch, dass ich mit meiner Spielweise der Mannschaft helfen kann. Ich bin mit meinen 1,79 Metern nicht unbedingt der Stürmer, der die Kopfballduelle für sich entscheidet. Durch meine Geschwindigkeit und meine Technik bin ich aber nur schwer vom Ball zu trennen.

DFB.de: Zuvor waren Sie in der 3. Liga schon für den SV Wehen Wiesbaden und die SG Sonnenhof Großaspach am Ball. Warum läuft es in Mannheim für Sie noch besser?

Martinovic: Ich spüre beim SV Waldhof das Vertrauen von Trainer Patrick Glöckner und des Sportlichen Leiters Jochen Kientz. Vor allem für einen Offensivspieler ist das sehr wichtig. Bei meinen vorherigen Stationen hatten mich die Verantwortlichen im Konkurrenzkampf nicht an erster Stelle gesehen. Mit steigender Einsatzzeit in Mannheim ist das Selbstvertrauen immer größer geworden. Ich bin aber froh um die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe. Im Juniorenbereich hatten mich viele Verletzungen geprägt. Erst kurz vor meinem Wechsel nach Wiesbaden hatte ich mich von einem Kreuzband- und Außenbandriss erholt. Entsprechend viel arbeite ich an mir, um in körperlich guter Verfassung zu bleiben.

DFB.de: Nun empfangen Sie den 1. FC Kaiserslautern zum prestigeträchtigen Derby. Ein besonderes Spiel, oder?

Martinovic: Beide Vereine haben eine große Vergangenheit, durch die räumliche Nähe besitzt das Duell für unsere Fans eine ganz besondere Bedeutung. Nach meinem Wechsel nach Mannheim habe ich mir auch einige Videos von der Atmosphäre angeschaut. Auch wenn es mit der sonst üblichen Derbystimmung nicht vergleichbar war, durften beim Hinspiel in Kaiserslautern zumindest noch 6000 Zuschauer dabei sein. Ich hatte die Hoffnung, dass die Corona-Situation für das Rückspiel mehr Fans zulässt. Das hat sich leider nicht bewahrheitet. Aber da hat die Gesundheit klar Vorrang.

DFB.de: Worauf wird es für Ihre Mannschaft ankommen?

Martinovic: Der 1. FC Kaiserslautern hat mit Marco Antwerpen einen neuen Trainer. Entsprechend wird jeder Spieler darauf brennen, sich zu beweisen. Da auch nicht ganz klar ist, welche Änderung das Trainerteam vornimmt, sollten wir uns noch mehr auf uns fokussieren, als es sonst ohnehin schon der Fall ist. Wenn wir uns auf unsere Stärken verlassen und sie auf den Platz bekommen, wüsste ich nicht, warum wir das Spiel nicht gewinnen sollten.

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