Korte-Zwillinge: "Aufstieg sehr emotional"

Mit Aufsteiger SV Waldhof Mannheim hat es auch ein Zwillingspaar in die 3. Liga geschafft. Gianluca und Raffael Korte (28) spielen - mit der Ausnahme von dreieinhalb Spielzeiten - seit dem Alter von dreieinhalb Jahren im selben Vereinen. Im DFB.de-Interview sprechen die Korte-Zwillinge mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den brüderlichen Konkurrenzkampf und besondere Merkmale.

DFB.de: Mit seinem Zwillingsbruder im selben Verein in die 3. Liga aufzusteigen: Kann es etwas Besseres geben, Gianluca und Raffael Korte?

Gianluca Korte: Es ist auf jeden Fall ein super schönes Gefühl. Wir durften auch schon mit Eintracht Braunschweig gemeinsam in die Bundesliga aufsteigen. Dieses Mal kam dann noch der regionale Aspekt dazu. Wir sind in Schifferstadt, etwa 20 Kilometer von Mannheim entfernt, aufgewachsen. Die Aufstiege sind jeweils verschiedene Kapitel, liegen aber auf einer Ebene.

Raffael Korte: Der Aufstieg war sehr emotional. Dass unsere Familie bei jedem Heimspiel dabei sein konnte, macht das Ganze noch einmal besonders.

DFB.de: Bis auf wenige Ausnahmen haben Sie fast immer im selben Verein gespielt. Hat man da nicht irgendwann "genug" voneinander?

Gianluca Korte: Nein, absolut nicht. Wir ergänzen uns auf und neben dem Platz gut. Wir sind immer für einen Spaß zu haben und sorgen für gute Stimmung in der Kabine. Noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn sich Raffael von seiner Meniskusverletzung erholt hat und wieder auf dem Platz stehen kann.

Raffael Korte: Schon in unserer Kindheit haben wir den jeweils anderen als Spielpartner gesehen. Es verging fast kein Tag, an dem wir nicht auf den Bolzplatz gegangen sind und sich einer ins Tor gestellt und der andere geschossen hat. Bei meinem Wechsel vor zwei Jahren nach Mannheim hat Gianluca eine große Rolle gespielt. Ich habe gesehen, wie viel Spaß er beim SV Waldhof hat. Und einige Spieler kannte ich durch ihn auch schon.

DFB.de: Kommt es noch vor, dass Sie von Trainern oder Mitspielern verwechselt werden?

Gianluca Korte: Den Neuzugängen fällt es in der Regel immer noch schwer, uns auseinanderzuhalten. Mit der Zeit merkt man dann aber doch Unterschiede zwischen uns.

Raffael Korte: Gianluca trägt seine Haare etwas kürzer. Sonst kann man uns auf dem Feld aber gut auseinanderhalten, wenn mein linker Fuß angespielt wird. Da hat es Gianluca als Linksfuß deutlich einfacher. (lacht) Charakterlich sind wir sehr ähnlich.

DFB.de: Sie spielen auf ähnlichen Positionen, sind also auch Konkurrenten. Wirkt sich das im Privatleben aus?

Gianluca Korte: Im Nachwuchs haben wir oft zusammen als Stürmer gespielt. Mittlerweile sind wir auf den Außenbahnen zu Hause. Da wir auf unterschiedlichen Seiten spielen, kommt es relativ oft vor, dass wir gleichzeitig auf dem Feld stehen. Daher ist der Konkurrenzkampf zwischen uns kein großes Thema.

Raffael Korte: Bei uns ist Neid auf den anderen nie aufgekommen. Wir gönnen einander den Erfolg. Da haben uns unsere Eltern gut erzogen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wer ist denn der bessere Fußballer?

Gianluca Korte: Das ist für uns schwierig zu beantworten. Am idealsten wäre es wohl, wenn wir zusätzlich auch noch die Stärken des jeweils anderen hätten.

Raffael Korte: Wir haben damals beide den Sprung vom TuS Mechtersheim in die 2. Bundesliga zu Eintracht Braunschweig geschafft. Gianluca hat dann sogar nach dem Aufstieg auch zwei Spiele in der Bundesliga absolviert. Für mich kam das damals noch zu früh. Ich wurde stattdessen in die 3. Liga zum 1. FC Saarbrücken ausgeliehen. Der Schritt hat mir gutgetan. Wer heute der bessere Fußballer ist, weiß ich auch nicht.

DFB.de: Äußerlich unterscheiden Sie sich kaum. Wie würden Sie Ihre - vielleicht unterschiedlichen - Stärken auf dem Feld beschreiben?

Gianluca Korte: Raffael ist in der Defensive zweikampfstärker als ich und technisch versiert. Außerdem hat er ein gutes Auge für die freien Räume.

Raffael Korte: Gianluca ist besser in den Eins-gegen-Eins-Situationen. Bei seinen Dribblings ist er sehr facettenreich.

DFB.de: Was schätzen Sie charakterlich an Ihrem Bruder?

Gianluca Korte: Er hat einen tollen Charakter. Raffael ist sehr umgänglich, mit ihm hat man viel zu lachen. Er weiß aber auch sehr genau, in welchen Situationen es angebracht ist, ernst zu sein.

Raffael Korte: Gianluca hatte schon immer eine positive Einstellung. Er hat jede Menge Spaß an dem, was er macht. Dabei hat er immer wieder einen lockeren Spruch auf Lager.

DFB.de: Raffael fällt verletzungsbedingt noch einige Zeit aus. Wie sehr tut es weh, dass Sie nicht beide die Vorbereitung bestreiten können?

Gianluca Korte: Da leide ich mit. Wir haben beim Thema Verletzungen schon einiges erlebt. Als sich Raffael seinen ersten Kreuzbandriss zugezogen hatte, lag das bereits hinter mir. Ich bin dann damals mit ihm ins Krankenhaus gefahren. Wir unterstützen uns, so gut es eben möglich ist. Ich freue mich schon auf den Moment, wenn wir wieder gemeinsam auf dem Platz stehen werden.

Raffael Korte: Die Vorbereitung ist auch immer wichtig für das Teamgefüge. Daher ist es schade, dass ich nicht mit den Jungs trainieren kann. Damit das aber schon bald wieder der Fall ist, arbeite ich hart in der Reha. Da mein Knie schon etwas vorbelastet ist, werden wir nach meinem Meniskusriss nichts überstürzen. Es ist geplant, dass ich Anfang bis Mitte September wieder ins Mannschaftstraining einsteigen werde.

DFB.de: Wie sind Ihre Erwartungen an die 3. Liga?

Gianluca Korte: Ich kann es kaum erwarten, bis die Saison anfängt. Ich bin schon ganz heiß auf unser erstes Ligaspiel beim Mitaufsteiger Chemnitzer FC. Wer nicht auf die 3. Liga brennt, dem ist nicht zu helfen. In der vergangenen Saison sind mir neun Treffer und sechs Vorlagen gelungen. Das würde ich sofort wieder unterschreiben.

Raffael Korte: Wir haben in der Aufstiegssaison gezeigt, was in uns steckt. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch in der 3. Liga mithalten können. Für einige aus unserer Mannschaft wird das eine neue Erfahrung. Wir spielen nun in größeren Stadien vor noch mehr Zuschauern. Der Glaube an uns ist definitiv da.

[mspw]

Mit Aufsteiger SV Waldhof Mannheim hat es auch ein Zwillingspaar in die 3. Liga geschafft. Gianluca und Raffael Korte (28) spielen - mit der Ausnahme von dreieinhalb Spielzeiten - seit dem Alter von dreieinhalb Jahren im selben Vereinen. Im DFB.de-Interview sprechen die Korte-Zwillinge mit Mitarbeiter Dominik Dittmar über den brüderlichen Konkurrenzkampf und besondere Merkmale.

DFB.de: Mit seinem Zwillingsbruder im selben Verein in die 3. Liga aufzusteigen: Kann es etwas Besseres geben, Gianluca und Raffael Korte?

Gianluca Korte: Es ist auf jeden Fall ein super schönes Gefühl. Wir durften auch schon mit Eintracht Braunschweig gemeinsam in die Bundesliga aufsteigen. Dieses Mal kam dann noch der regionale Aspekt dazu. Wir sind in Schifferstadt, etwa 20 Kilometer von Mannheim entfernt, aufgewachsen. Die Aufstiege sind jeweils verschiedene Kapitel, liegen aber auf einer Ebene.

Raffael Korte: Der Aufstieg war sehr emotional. Dass unsere Familie bei jedem Heimspiel dabei sein konnte, macht das Ganze noch einmal besonders.

DFB.de: Bis auf wenige Ausnahmen haben Sie fast immer im selben Verein gespielt. Hat man da nicht irgendwann "genug" voneinander?

Gianluca Korte: Nein, absolut nicht. Wir ergänzen uns auf und neben dem Platz gut. Wir sind immer für einen Spaß zu haben und sorgen für gute Stimmung in der Kabine. Noch mehr Spaß macht es natürlich, wenn sich Raffael von seiner Meniskusverletzung erholt hat und wieder auf dem Platz stehen kann.

Raffael Korte: Schon in unserer Kindheit haben wir den jeweils anderen als Spielpartner gesehen. Es verging fast kein Tag, an dem wir nicht auf den Bolzplatz gegangen sind und sich einer ins Tor gestellt und der andere geschossen hat. Bei meinem Wechsel vor zwei Jahren nach Mannheim hat Gianluca eine große Rolle gespielt. Ich habe gesehen, wie viel Spaß er beim SV Waldhof hat. Und einige Spieler kannte ich durch ihn auch schon.

DFB.de: Kommt es noch vor, dass Sie von Trainern oder Mitspielern verwechselt werden?

Gianluca Korte: Den Neuzugängen fällt es in der Regel immer noch schwer, uns auseinanderzuhalten. Mit der Zeit merkt man dann aber doch Unterschiede zwischen uns.

Raffael Korte: Gianluca trägt seine Haare etwas kürzer. Sonst kann man uns auf dem Feld aber gut auseinanderhalten, wenn mein linker Fuß angespielt wird. Da hat es Gianluca als Linksfuß deutlich einfacher. (lacht) Charakterlich sind wir sehr ähnlich.

DFB.de: Sie spielen auf ähnlichen Positionen, sind also auch Konkurrenten. Wirkt sich das im Privatleben aus?

Gianluca Korte: Im Nachwuchs haben wir oft zusammen als Stürmer gespielt. Mittlerweile sind wir auf den Außenbahnen zu Hause. Da wir auf unterschiedlichen Seiten spielen, kommt es relativ oft vor, dass wir gleichzeitig auf dem Feld stehen. Daher ist der Konkurrenzkampf zwischen uns kein großes Thema.

Raffael Korte: Bei uns ist Neid auf den anderen nie aufgekommen. Wir gönnen einander den Erfolg. Da haben uns unsere Eltern gut erzogen.

DFB.de: Mal Hand aufs Herz: Wer ist denn der bessere Fußballer?

Gianluca Korte: Das ist für uns schwierig zu beantworten. Am idealsten wäre es wohl, wenn wir zusätzlich auch noch die Stärken des jeweils anderen hätten.

Raffael Korte: Wir haben damals beide den Sprung vom TuS Mechtersheim in die 2. Bundesliga zu Eintracht Braunschweig geschafft. Gianluca hat dann sogar nach dem Aufstieg auch zwei Spiele in der Bundesliga absolviert. Für mich kam das damals noch zu früh. Ich wurde stattdessen in die 3. Liga zum 1. FC Saarbrücken ausgeliehen. Der Schritt hat mir gutgetan. Wer heute der bessere Fußballer ist, weiß ich auch nicht.

DFB.de: Äußerlich unterscheiden Sie sich kaum. Wie würden Sie Ihre - vielleicht unterschiedlichen - Stärken auf dem Feld beschreiben?

Gianluca Korte: Raffael ist in der Defensive zweikampfstärker als ich und technisch versiert. Außerdem hat er ein gutes Auge für die freien Räume.

Raffael Korte: Gianluca ist besser in den Eins-gegen-Eins-Situationen. Bei seinen Dribblings ist er sehr facettenreich.

DFB.de: Was schätzen Sie charakterlich an Ihrem Bruder?

Gianluca Korte: Er hat einen tollen Charakter. Raffael ist sehr umgänglich, mit ihm hat man viel zu lachen. Er weiß aber auch sehr genau, in welchen Situationen es angebracht ist, ernst zu sein.

Raffael Korte: Gianluca hatte schon immer eine positive Einstellung. Er hat jede Menge Spaß an dem, was er macht. Dabei hat er immer wieder einen lockeren Spruch auf Lager.

DFB.de: Raffael fällt verletzungsbedingt noch einige Zeit aus. Wie sehr tut es weh, dass Sie nicht beide die Vorbereitung bestreiten können?

Gianluca Korte: Da leide ich mit. Wir haben beim Thema Verletzungen schon einiges erlebt. Als sich Raffael seinen ersten Kreuzbandriss zugezogen hatte, lag das bereits hinter mir. Ich bin dann damals mit ihm ins Krankenhaus gefahren. Wir unterstützen uns, so gut es eben möglich ist. Ich freue mich schon auf den Moment, wenn wir wieder gemeinsam auf dem Platz stehen werden.

Raffael Korte: Die Vorbereitung ist auch immer wichtig für das Teamgefüge. Daher ist es schade, dass ich nicht mit den Jungs trainieren kann. Damit das aber schon bald wieder der Fall ist, arbeite ich hart in der Reha. Da mein Knie schon etwas vorbelastet ist, werden wir nach meinem Meniskusriss nichts überstürzen. Es ist geplant, dass ich Anfang bis Mitte September wieder ins Mannschaftstraining einsteigen werde.

DFB.de: Wie sind Ihre Erwartungen an die 3. Liga?

Gianluca Korte: Ich kann es kaum erwarten, bis die Saison anfängt. Ich bin schon ganz heiß auf unser erstes Ligaspiel beim Mitaufsteiger Chemnitzer FC. Wer nicht auf die 3. Liga brennt, dem ist nicht zu helfen. In der vergangenen Saison sind mir neun Treffer und sechs Vorlagen gelungen. Das würde ich sofort wieder unterschreiben.

Raffael Korte: Wir haben in der Aufstiegssaison gezeigt, was in uns steckt. Ich bin überzeugt davon, dass wir auch in der 3. Liga mithalten können. Für einige aus unserer Mannschaft wird das eine neue Erfahrung. Wir spielen nun in größeren Stadien vor noch mehr Zuschauern. Der Glaube an uns ist definitiv da.

###more###