Herrmann und Zeitz: "Riesig gefreut" übers Wiedersehen im Pokal

Im Nachwuchs des Drittligisten 1. FC Saarbrücken standen der aktuelle FCS-Kapitän Manuel Zeitz (33) und der zweimalige Nationalspieler Patrick Herrmann (32) vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach einst gemeinsam auf dem Platz. Im DFB-Pokalviertelfinale (30./31. Januar sowie 6./7. Februar) treffen beide aufeinander. Im DFB.de-Interview sprechen Herrmann und Zeitz über das Wiedersehen.

DFB.de: Welcher Gedanke ist Ihnen bei der Pokalauslosung zuerst durch den Kopf gegangen, Herr Herrmann und Herr Zeitz?

Patrick Herrmann: Die Auslosung hat während unserer großen Weihnachtsfeier bei Borussia stattgefunden, wodurch wir diese alle gemeinsam verfolgt haben. Als Saarbrücken dann direkt als erstes Team gezogen wurde, habe ich schon gedacht, dass es aufgrund meiner Verbundenheit zum Saarland und zum FCS cool wäre, wenn wir dort spielen würden. Als es dann tatsächlich so gekommen ist, habe ich mich natürlich riesig gefreut.

Manuel Zeitz: Dass wir erneut auf einen attraktiven Bundesligisten treffen, ist eine tolle Sache. Die Voraussetzungen werden ähnlich sein wie bei unseren Duellen mit dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Um eine Chance zu haben, muss bei uns alles passen und der Gegner darf nicht seinen besten Tag erwischen.

DFB.de: Ist das Duell Ihr persönliches Wunschlos?

Herrmann: Ja, man kann schon sagen, dass es mein Wunschlos war. Ich hatte zuvor bereits mit der Familie und Freunden darüber gesprochen, dass es schön wäre, mal ein Pflichtspiel beim FCS zu absolvieren. Bisher habe ich mit Borussia dort nur ein Vorbereitungsspiel bestritten.

Zeitz: Um ehrlich zu sein, hatte ich keinen bestimmten Favoriten. Wenn man schon im Viertelfinale steht, kann man sich schließlich seinen Gegner nicht auch noch aussuchen. (lacht) Aber unabhängig davon war schon vor der Auslosung klar, dass wir auf jeden Fall als Außenseiter ins Spiel gehen werden.

DFB.de: Sind schon viele Kartenwünsche bei Ihnen eingetroffen?

Herrmann: Ich habe unserem Teammanager schon Bescheid gesagt. Gefühlt benötige ich etwa 50 Karten für das Spiel. (lacht) Wir müssen mal schauen, was machbar ist. Aber es sind auf jeden Fall schon einige Kartenwünsche bei mir eingegangen - von Freunden, Familie, Bekannten. Das Spiel wollen viele aus meinem engen Kreis sehen.

Zeitz: Das trifft natürlich auch bei uns auf jeden Einzelnen zu. Die Euphorie ist unfassbar.

DFB.de: Welche besonderen Erinnerungen und Erfahrungen verbinden Sie mit Ihrer eigenen Zeit beim FCS, Herr Herrmann?

Herrmann: Es sind auf jeden Fall sehr positive Erinnerungen. Ich habe vier Jahre lang in der C- und B-Jugend in Saarbrücken gespielt. Vor allem in der B-Junioren-Bundesliga waren richtig coole Spiele dabei. Auch auswärts haben uns immer viele Fans begleitet, das hat einen als jungen Spieler unheimlich gepusht. Ich hatte beim 1. FC Saarbrücken eine tolle Jugendzeit, habe dort unheimlich viel gelernt und bin bis heute sehr dankbar dafür.

DFB.de: In der U 15 und U 17 waren Sie beide sogar gemeinsam für den 1. FC Saarbrücken am Ball. Wie würden Sie die Qualitäten Ihres früheren Mitspielers beschreiben?

Herrmann: Manu ist ein sehr kampfstarker Spieler. Ich kann mich daran erinnern, dass er bei uns in der U 17 immer auf der Sechs gespielt hat. Er war sehr kopfballstark, hat immer die Räume gesehen und die Bälle für mich super dort reingespielt. Es hat extrem viel Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuspielen. Wir hatten eine richtig tolle Zeit gemeinsam in Saarbrücken. Ich denke, Manu kann das bestätigen. (lacht) Ich freue mich sehr darauf, dass wir uns dann bald wiedersehen.

Zeitz: Das gilt für mich natürlich auch. Ich hatte mich schon sehr gefreut, als wir uns am Rande unseres Testspiels im Sommer in Saarbrücken erstmals wieder getroffen hatten. Obwohl wir uns zuvor lange nicht gesehen hatten, kennt man sich halt, wenn man mal in einem Team zusammengespielt hat. Ich denke ebenfalls gerne an unsere Jugendzeit zurück. Patrick ist schon damals auf der rechten Seite rauf und runter gesprintet und ist dann ja auch schon nach der B-Jugend nach Gladbach gewechselt. Er hat dann bei Borussia eine große Bundesligakarriere hingelegt.

DFB.de: Sie gelten beide durch Ihre lange Vereinszugehörigkeit als Identifikationsfiguren. Wie würden Sie Ihre jeweilige Verbindung zum Klub beschreiben?

Herrmann: Ich bin inzwischen seit fünfzehneinhalb Jahren im Verein und bin in dieser Zeit durch und durch Borusse geworden. Ich habe fast die Hälfte meines bisherigen Lebens hier verbracht und meine komplette Profikarriere über hier gespielt. Ich habe verdammt schöne und positive Erinnerungen gesammelt und geile Spiele erlebt. Es macht mich stolz, so lange schon Teil des Vereins zu sein. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nichts Schöneres vorstellen, als meine komplette Karriere über nur für Borussia gespielt zu haben.

Zeitz: Ich wurde im Saarland geboren, bin hier groß geworden und habe inzwischen mehr als 350 Spiele für den Verein bestritten. Seit vielen Jahren darf ich das Team als Kapitän auf den Platz führen. Deshalb habe ich ja schon vor einiger Zeit gesagt, dass ich meine Profikarriere auch beim FCS beenden möchte. Sollte es bis dahin gelingen, noch eine Liga weiter nach oben zu kommen, wäre es ein Traum für mich. Bis dahin wartet aber viel Arbeit.

DFB.de: Wie haben Sie die bisherigen Pokalauftritte des FCS in dieser Saison verfolgt und wie stark schätzen Sie den Gegner ein, Herr Herrmann?

Herrmann: Der FCS ist nicht nur aufgrund dieser, sondern auch schon der vorherigen Saison im DFB-Pokal als sehr stark einzuschätzen. Ich habe die Spiele natürlich alle vor dem Fernseher verfolgt und, wenn ich ehrlich bin, natürlich auch für Saarbrücken mitgefiebert. Vor allem Bundesliga-Hochkaräter wie den FC Bayern und Eintracht Frankfurt rauszuwerfen, ist bemerkenswert. Daher sind bei uns alle Warnsignale an. Es wird bestimmt ein tolles Spiel, ich freue mich auch schon darauf. Aber wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen.

DFB.de: Wer den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt besiegt, kann das auch gegen Borussia Mönchengladbach schaffen, oder?

Zeitz: Von der Theorie her mag das stimmen. Aber wie gesagt: Um noch einmal ein solches Fußballfest feiern zu können, muss schon viel zusammenkommen. Da bleibe ich lieber realistisch. Es kann auch passieren, dass wir 0:5 oder 0:6 verlieren. Wir werden aber alles tun, um besser abzuschneiden.

DFB.de: Was macht für Sie den besonderen Reiz des DFB-Pokals aus?

Herrmann: Der DFB-Pokal ist nun mal der schnellste Weg, einen Titel zu gewinnen. Aber auch unabhängig davon hat der Pokalwettbewerb einen besonderen Reiz. Beim Finale in Berlin fiebert jeder Fußballinteressierte mit und schaut sich das an.

Zeitz: Die Faszination macht aus meiner Sicht vor allem aus, dass immer wieder Sensationen möglich sind. Das haben wir ja selbst vor allem mit dem unglaublichen Sieg gegen den FC Bayern unter Beweis gestellt.

DFB.de: Das Finale im Berliner Olympiastadion ist nur noch zwei Schritte entfernt. Zahlreiche Topklubs sind bereits ausgeschieden. Wie groß ist bei Ihnen jetzt die Hoffnung, am 25. Mai 2024 um den Titel zu spielen?

Herrmann: Die Hoffnung darf natürlich immer da sein. Auch in dieser Saison hat man wieder gesehen, dass im Pokal vieles möglich ist - auch für vermeintlich kleinere Mannschaften. Bis zum Finale sind es aber immer noch zwei Spiele - und zwar zwei sehr schwierige Spiele. Das ist schon jetzt klar, unabhängig vom jeweiligen Gegner. Aber natürlich möchte es jede Mannschaft ins Finale schaffen.

Zeitz: Ganz ehrlich: Selbst als wir vor knapp vier Jahren als Regionalligist schon im Halbfinale standen, habe ich so gut wie keine Sekunde an das Endspiel gedacht. Dafür sind die jeweiligen Hürden für einen unterklassigen Klub einfach viel zu hoch. Vielleicht gab es mal den einen oder anderen Spaß darüber, mehr aber auch nicht.

DFB.de: Was würde Ihnen das dann persönlich bedeuten?

Herrmann: Ich stand während meiner Karriere schon zweimal mit Borussia im Halbfinale. In beiden Fällen sind wir im Elfmeterschießen ausgeschieden. Die Erinnerungen daran schmerzen noch heute und werden wahrscheinlich mein ganzes Leben lang schmerzen. Von daher würde es mir extrem viel bedeuten, es einmal ins Endspiel zu schaffen. Aber ich glaube, nicht nur für mich persönlich, sondern für alle Anhänger von Borussia Mönchengladbach wäre es etwas ganz Besonderes.

Zeitz: Da muss man nicht drumherum reden: Das wäre für jeden von uns der absolute Höhepunkt der Karriere. Aber wie gesagt: Wir sind weit davon entfernt, an das Finale zu denken. Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal voll auf die Liga, in der wir möglichst noch vor der Winterpause näher an die Aufstiegsplätze herankommen wollen.

[rd/mspw]

Im Nachwuchs des Drittligisten 1. FC Saarbrücken standen der aktuelle FCS-Kapitän Manuel Zeitz (33) und der zweimalige Nationalspieler Patrick Herrmann (32) vom Bundesligisten Borussia Mönchengladbach einst gemeinsam auf dem Platz. Im DFB-Pokalviertelfinale (30./31. Januar sowie 6./7. Februar) treffen beide aufeinander. Im DFB.de-Interview sprechen Herrmann und Zeitz über das Wiedersehen.

DFB.de: Welcher Gedanke ist Ihnen bei der Pokalauslosung zuerst durch den Kopf gegangen, Herr Herrmann und Herr Zeitz?

Patrick Herrmann: Die Auslosung hat während unserer großen Weihnachtsfeier bei Borussia stattgefunden, wodurch wir diese alle gemeinsam verfolgt haben. Als Saarbrücken dann direkt als erstes Team gezogen wurde, habe ich schon gedacht, dass es aufgrund meiner Verbundenheit zum Saarland und zum FCS cool wäre, wenn wir dort spielen würden. Als es dann tatsächlich so gekommen ist, habe ich mich natürlich riesig gefreut.

Manuel Zeitz: Dass wir erneut auf einen attraktiven Bundesligisten treffen, ist eine tolle Sache. Die Voraussetzungen werden ähnlich sein wie bei unseren Duellen mit dem FC Bayern München und Eintracht Frankfurt. Um eine Chance zu haben, muss bei uns alles passen und der Gegner darf nicht seinen besten Tag erwischen.

DFB.de: Ist das Duell Ihr persönliches Wunschlos?

Herrmann: Ja, man kann schon sagen, dass es mein Wunschlos war. Ich hatte zuvor bereits mit der Familie und Freunden darüber gesprochen, dass es schön wäre, mal ein Pflichtspiel beim FCS zu absolvieren. Bisher habe ich mit Borussia dort nur ein Vorbereitungsspiel bestritten.

Zeitz: Um ehrlich zu sein, hatte ich keinen bestimmten Favoriten. Wenn man schon im Viertelfinale steht, kann man sich schließlich seinen Gegner nicht auch noch aussuchen. (lacht) Aber unabhängig davon war schon vor der Auslosung klar, dass wir auf jeden Fall als Außenseiter ins Spiel gehen werden.

DFB.de: Sind schon viele Kartenwünsche bei Ihnen eingetroffen?

Herrmann: Ich habe unserem Teammanager schon Bescheid gesagt. Gefühlt benötige ich etwa 50 Karten für das Spiel. (lacht) Wir müssen mal schauen, was machbar ist. Aber es sind auf jeden Fall schon einige Kartenwünsche bei mir eingegangen - von Freunden, Familie, Bekannten. Das Spiel wollen viele aus meinem engen Kreis sehen.

Zeitz: Das trifft natürlich auch bei uns auf jeden Einzelnen zu. Die Euphorie ist unfassbar.

DFB.de: Welche besonderen Erinnerungen und Erfahrungen verbinden Sie mit Ihrer eigenen Zeit beim FCS, Herr Herrmann?

Herrmann: Es sind auf jeden Fall sehr positive Erinnerungen. Ich habe vier Jahre lang in der C- und B-Jugend in Saarbrücken gespielt. Vor allem in der B-Junioren-Bundesliga waren richtig coole Spiele dabei. Auch auswärts haben uns immer viele Fans begleitet, das hat einen als jungen Spieler unheimlich gepusht. Ich hatte beim 1. FC Saarbrücken eine tolle Jugendzeit, habe dort unheimlich viel gelernt und bin bis heute sehr dankbar dafür.

DFB.de: In der U 15 und U 17 waren Sie beide sogar gemeinsam für den 1. FC Saarbrücken am Ball. Wie würden Sie die Qualitäten Ihres früheren Mitspielers beschreiben?

Herrmann: Manu ist ein sehr kampfstarker Spieler. Ich kann mich daran erinnern, dass er bei uns in der U 17 immer auf der Sechs gespielt hat. Er war sehr kopfballstark, hat immer die Räume gesehen und die Bälle für mich super dort reingespielt. Es hat extrem viel Spaß gemacht, mit ihm zusammenzuspielen. Wir hatten eine richtig tolle Zeit gemeinsam in Saarbrücken. Ich denke, Manu kann das bestätigen. (lacht) Ich freue mich sehr darauf, dass wir uns dann bald wiedersehen.

Zeitz: Das gilt für mich natürlich auch. Ich hatte mich schon sehr gefreut, als wir uns am Rande unseres Testspiels im Sommer in Saarbrücken erstmals wieder getroffen hatten. Obwohl wir uns zuvor lange nicht gesehen hatten, kennt man sich halt, wenn man mal in einem Team zusammengespielt hat. Ich denke ebenfalls gerne an unsere Jugendzeit zurück. Patrick ist schon damals auf der rechten Seite rauf und runter gesprintet und ist dann ja auch schon nach der B-Jugend nach Gladbach gewechselt. Er hat dann bei Borussia eine große Bundesligakarriere hingelegt.

DFB.de: Sie gelten beide durch Ihre lange Vereinszugehörigkeit als Identifikationsfiguren. Wie würden Sie Ihre jeweilige Verbindung zum Klub beschreiben?

Herrmann: Ich bin inzwischen seit fünfzehneinhalb Jahren im Verein und bin in dieser Zeit durch und durch Borusse geworden. Ich habe fast die Hälfte meines bisherigen Lebens hier verbracht und meine komplette Profikarriere über hier gespielt. Ich habe verdammt schöne und positive Erinnerungen gesammelt und geile Spiele erlebt. Es macht mich stolz, so lange schon Teil des Vereins zu sein. Ich kann mir ehrlich gesagt auch nichts Schöneres vorstellen, als meine komplette Karriere über nur für Borussia gespielt zu haben.

Zeitz: Ich wurde im Saarland geboren, bin hier groß geworden und habe inzwischen mehr als 350 Spiele für den Verein bestritten. Seit vielen Jahren darf ich das Team als Kapitän auf den Platz führen. Deshalb habe ich ja schon vor einiger Zeit gesagt, dass ich meine Profikarriere auch beim FCS beenden möchte. Sollte es bis dahin gelingen, noch eine Liga weiter nach oben zu kommen, wäre es ein Traum für mich. Bis dahin wartet aber viel Arbeit.

DFB.de: Wie haben Sie die bisherigen Pokalauftritte des FCS in dieser Saison verfolgt und wie stark schätzen Sie den Gegner ein, Herr Herrmann?

Herrmann: Der FCS ist nicht nur aufgrund dieser, sondern auch schon der vorherigen Saison im DFB-Pokal als sehr stark einzuschätzen. Ich habe die Spiele natürlich alle vor dem Fernseher verfolgt und, wenn ich ehrlich bin, natürlich auch für Saarbrücken mitgefiebert. Vor allem Bundesliga-Hochkaräter wie den FC Bayern und Eintracht Frankfurt rauszuwerfen, ist bemerkenswert. Daher sind bei uns alle Warnsignale an. Es wird bestimmt ein tolles Spiel, ich freue mich auch schon darauf. Aber wir werden den Gegner auf keinen Fall unterschätzen.

DFB.de: Wer den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt besiegt, kann das auch gegen Borussia Mönchengladbach schaffen, oder?

Zeitz: Von der Theorie her mag das stimmen. Aber wie gesagt: Um noch einmal ein solches Fußballfest feiern zu können, muss schon viel zusammenkommen. Da bleibe ich lieber realistisch. Es kann auch passieren, dass wir 0:5 oder 0:6 verlieren. Wir werden aber alles tun, um besser abzuschneiden.

DFB.de: Was macht für Sie den besonderen Reiz des DFB-Pokals aus?

Herrmann: Der DFB-Pokal ist nun mal der schnellste Weg, einen Titel zu gewinnen. Aber auch unabhängig davon hat der Pokalwettbewerb einen besonderen Reiz. Beim Finale in Berlin fiebert jeder Fußballinteressierte mit und schaut sich das an.

Zeitz: Die Faszination macht aus meiner Sicht vor allem aus, dass immer wieder Sensationen möglich sind. Das haben wir ja selbst vor allem mit dem unglaublichen Sieg gegen den FC Bayern unter Beweis gestellt.

DFB.de: Das Finale im Berliner Olympiastadion ist nur noch zwei Schritte entfernt. Zahlreiche Topklubs sind bereits ausgeschieden. Wie groß ist bei Ihnen jetzt die Hoffnung, am 25. Mai 2024 um den Titel zu spielen?

Herrmann: Die Hoffnung darf natürlich immer da sein. Auch in dieser Saison hat man wieder gesehen, dass im Pokal vieles möglich ist - auch für vermeintlich kleinere Mannschaften. Bis zum Finale sind es aber immer noch zwei Spiele - und zwar zwei sehr schwierige Spiele. Das ist schon jetzt klar, unabhängig vom jeweiligen Gegner. Aber natürlich möchte es jede Mannschaft ins Finale schaffen.

Zeitz: Ganz ehrlich: Selbst als wir vor knapp vier Jahren als Regionalligist schon im Halbfinale standen, habe ich so gut wie keine Sekunde an das Endspiel gedacht. Dafür sind die jeweiligen Hürden für einen unterklassigen Klub einfach viel zu hoch. Vielleicht gab es mal den einen oder anderen Spaß darüber, mehr aber auch nicht.

DFB.de: Was würde Ihnen das dann persönlich bedeuten?

Herrmann: Ich stand während meiner Karriere schon zweimal mit Borussia im Halbfinale. In beiden Fällen sind wir im Elfmeterschießen ausgeschieden. Die Erinnerungen daran schmerzen noch heute und werden wahrscheinlich mein ganzes Leben lang schmerzen. Von daher würde es mir extrem viel bedeuten, es einmal ins Endspiel zu schaffen. Aber ich glaube, nicht nur für mich persönlich, sondern für alle Anhänger von Borussia Mönchengladbach wäre es etwas ganz Besonderes.

Zeitz: Da muss man nicht drumherum reden: Das wäre für jeden von uns der absolute Höhepunkt der Karriere. Aber wie gesagt: Wir sind weit davon entfernt, an das Finale zu denken. Wir konzentrieren uns jetzt erst einmal voll auf die Liga, in der wir möglichst noch vor der Winterpause näher an die Aufstiegsplätze herankommen wollen.

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