DFB verurteilt rassistischen Vorfall bei Drittligaspiel in Münster

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verurteilt den traurigen, rassistischen Vorfall beim Spiel am Freitag zwischen Preußen Münster und den Würzburger Kickers in der 3. Liga. In der Schlussphase der Partie hatte ein Mann auf der Tribüne Würzburgs Leroy Kwadwo beleidigt und Affenlaute in dessen Richtung gemacht. Dank der Hilfe von etlichen Fans des Heimvereins in der Nähe, die auf den Zuschauer zeigten, konnte dieser von den Ordnungskräften ausfindig gemacht und von der Polizei festgenommen werden.

Schiedsrichterin Katrin Rafalski veranlasste gemäß der Drei-Stufen-Regel der UEFA eine Stadiondurchsage und versuchte Kwadwo zu beruhigen. Anschließend konnte das Spiel fortgesetzt werden. "Der Spieler kam aufgebracht zu mir und hat mich über Affengeräusche informiert. Daraufhin habe ich diese auch wahrgenommen. Mir war es wichtig, den Spieler zu beruhigen und mit ihm in Ruhe zu sprechen. Daraufhin bin ich zum Trainer, Herrn Hildmann, um die Stadiondurchsage zu veranlassen. Hier wurde von Vereinsseite sehr professionell und schnell reagiert. Auch die Reaktion der Zuschauer mit Nazis raus-Rufen war wirklich super", sagte Rafalski.

Distelrath: "Jeder einzelne Fall ist einer zu viel"

Günter Distelrath, DFB-Vizepräsident für Qualifizierung und Integration: "Obwohl diese diskriminierenden Laute in Münster wohl nur von einer Person ausgingen, ist jeder einzelne Fall einer zu viel und muss konsequent verfolgt werden. Dies ist in Münster im Zusammenspiel aller Beteiligten - Zuschauer, Vereine, Schiedsrichterin und Sicherheit - vorbildlich gelungen. Rassismus hat beim Fußball und in unserer ganzen Gesellschaft nichts zu suchen."

Kwadwo selbst äußerte sich in einem offenen Brief, der auf der Homepage der Kickers veröffentlicht wurde, zu dem Vorfall: "An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei allen Menschen im Stadion, den Verantwortlichen und Spielern von Preußen Münster und ganz besonders meinem Team und den Kickers bedanken, die mir sofort zur Seite gestanden sind. Eure Reaktion ist vorbildlich. Ihr könnt Euch gar nicht denken, was diese mir und auch allen anderen farbigen Spielern bedeutet. WIR müssen alle weiter dagegen angehen, wie IHR es getan habt und dies im Keim ersticken lassen! Danke für jede einzelne Nachricht! Ich hoffe, dass sowas endlich ein Ende hat."

Preußen Münster ersetzte auf seinen sozialen Kanälen das Profilbild durch ein Emblem mit der Aufschrift: "100% Menschenwürde – Zusammen gegen Rassismus". Zahlreiche Fans riefen im Anschluss an den Vorfall im Stadion "Nazis raus".

[dfb]

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) verurteilt den traurigen, rassistischen Vorfall beim Spiel am Freitag zwischen Preußen Münster und den Würzburger Kickers in der 3. Liga. In der Schlussphase der Partie hatte ein Mann auf der Tribüne Würzburgs Leroy Kwadwo beleidigt und Affenlaute in dessen Richtung gemacht. Dank der Hilfe von etlichen Fans des Heimvereins in der Nähe, die auf den Zuschauer zeigten, konnte dieser von den Ordnungskräften ausfindig gemacht und von der Polizei festgenommen werden.

Schiedsrichterin Katrin Rafalski veranlasste gemäß der Drei-Stufen-Regel der UEFA eine Stadiondurchsage und versuchte Kwadwo zu beruhigen. Anschließend konnte das Spiel fortgesetzt werden. "Der Spieler kam aufgebracht zu mir und hat mich über Affengeräusche informiert. Daraufhin habe ich diese auch wahrgenommen. Mir war es wichtig, den Spieler zu beruhigen und mit ihm in Ruhe zu sprechen. Daraufhin bin ich zum Trainer, Herrn Hildmann, um die Stadiondurchsage zu veranlassen. Hier wurde von Vereinsseite sehr professionell und schnell reagiert. Auch die Reaktion der Zuschauer mit Nazis raus-Rufen war wirklich super", sagte Rafalski.

Distelrath: "Jeder einzelne Fall ist einer zu viel"

Günter Distelrath, DFB-Vizepräsident für Qualifizierung und Integration: "Obwohl diese diskriminierenden Laute in Münster wohl nur von einer Person ausgingen, ist jeder einzelne Fall einer zu viel und muss konsequent verfolgt werden. Dies ist in Münster im Zusammenspiel aller Beteiligten - Zuschauer, Vereine, Schiedsrichterin und Sicherheit - vorbildlich gelungen. Rassismus hat beim Fußball und in unserer ganzen Gesellschaft nichts zu suchen."

Kwadwo selbst äußerte sich in einem offenen Brief, der auf der Homepage der Kickers veröffentlicht wurde, zu dem Vorfall: "An dieser Stelle möchte ich mich ausdrücklich bei allen Menschen im Stadion, den Verantwortlichen und Spielern von Preußen Münster und ganz besonders meinem Team und den Kickers bedanken, die mir sofort zur Seite gestanden sind. Eure Reaktion ist vorbildlich. Ihr könnt Euch gar nicht denken, was diese mir und auch allen anderen farbigen Spielern bedeutet. WIR müssen alle weiter dagegen angehen, wie IHR es getan habt und dies im Keim ersticken lassen! Danke für jede einzelne Nachricht! Ich hoffe, dass sowas endlich ein Ende hat."

Preußen Münster ersetzte auf seinen sozialen Kanälen das Profilbild durch ein Emblem mit der Aufschrift: "100% Menschenwürde – Zusammen gegen Rassismus". Zahlreiche Fans riefen im Anschluss an den Vorfall im Stadion "Nazis raus".