Burghausens "Benjamin" steht bei Bommer hoch im Kurs

Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Maximilian Thiel von Wacker Burghausen.

Das Trainingsmaterial holen und auf den Platz tragen: Das ist die erste Tätigkeit, die für Maxilimilian "Maxi" Thiel vom Drittligisten SV Wacker Burghausen auf dem Programm steht, wenn er morgens zum Training kommt. Ein seit Monaten geregelter Ablauf für den Mittelfeldmann. Schließlich ist er mit seinen 18 Jahren der "Benjamin" der Burghauser und nach wie vor einer der jüngsten Spieler in der 3. Liga, obwohl sein Einstand in der dritthöchsten Spielklasse inzwischen schon 15 Monate zurückliegt. "Darauf bin ich sehr stolz. Für mich läuft es noch besser, als ich gedacht hatte", sagt Thiel im Gespräch mit DFB.de.

Nach acht Kurz-Einsätzen in der vergangenen Saison spielt sich der im benachbarten berühmten Pilgerort Altötting geborene Maxi Thiel unter dem neuen Trainer Rudi Bommer nun mehr und mehr in den Vordergrund. "Rudi Bommer ist ein sehr professioneller Trainer, der viel mit den Spielern redet und auch auf den Nachwuchs setzt", sagt der 1,86 Meter große Mittelfeldmann, der in der laufenden Spielzeit bereits in elf von 16 Partien zum Einsatz kam und regelmäßig positive Kritiken von Ex-Nationalspieler Bommer erhält.

Vom zentralen Mittelfeld auf die linke Außenbahn

Bei den wackeren Burghausern musste sich Maxi Thiel in dieser Saison aber erst einmal an eine neue Position gewöhnen. Während er in seiner Jugendzeit meist im zentralen Mittelfeld eingesetzt worden war, "beackert" der Jungspund nun die linke Außenbahn. "Das war schon eine Umstellung. Ich versuche aber weiterhin, möglichst frühzeitig den Tor-Abschluss zu suchen", sagt Thiel, der bisher viermal in der Startelf stand und einen Treffer markierte.

Auch im bevorstehenden Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach am Samstag (14 Uhr) hofft Thiel wieder auf einen Platz in der Anfangsformation. "In Offenbach erwartet uns eine große Kulisse. Da bin ich immer noch ein bisschen mehr motiviert. Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen", kündigt der 18-Jährige mit Blick auf die kuriose Unentschieden-Serie der Burghauser (zehn Remis in 16 Partien) zuversichtlich an. "Wenn wir uns in Zukunft für unsere guten Leistungen belohnen und noch konzentrierter sind, können wir uns in der Tabelle noch um einige Plätze verbessern", ist sich der Linksfuß sicher.

In der Winterpause die Schnelligkeit verbessern

Verbessern will Maxi Thiel auch seine Schnelligkeit. Der Abiturient plant daher, in der Winterpause eine spezielle Athletikschule in München zu besuchen. "Ich will jede Chance nutzen, um mich beim Trainer anzubieten und mir einen Stammplatz zu erkämpfen", sagt der Blondschopf, der mit dem vier Jahre älteren Yannic Thiel vom Liga-Konkurrenten SpVgg Unterhaching weder verwandt noch verschwägert ist.

Maxi Thiels großes Vorbild ist kein Geringerer als der argentinische Superstar und aktuelle Weltfußballer Lionel Messi vom spanischen Spitzenverein FC Barcelona. "Von Lionel Messi kann ich im Fernsehen gar nicht genug bekommen. Wenn er den Ball hat, fange ich an zu träumen", schwärmt Thiel, der bereits seit 2004 das Wacker-Trikot trägt.

Karriere-Start in Burgkirchen - gefördert in Waldkraiburg

Seine Karriere hatte schon ganz in der Nähe von Burghausen begonnen: Beim SV Gendorf Burgkirchen. Mit fünf Jahren meldeten ihn seine Eltern Rosmarie (50) und Herbert (50) beim Verein, der rund zehn Kilometer von Burghausen entfernt ist, an. Der Kontakt zum runden Leder kam vor allem über Vater Herbert zu Stande, der früher selbst in Burgkirchen gespielt hatte. "Er hat mir immer spannende Geschichten von früheren Spielen erzählt. Da war der Eintritt in den Verein programmiert", erzählt Maxi Thiel.

Mit seinem Wechsel zum großen Nachbarn nach Burghausen im Jahre 2004 wurde Thiel auch am DFB-Stützpunkt in Waldkraiburg intensiv gefördert. Dank des Zusatztrainings feierte der Linksfuß beim SV Wacker früh seine ersten Erfolge, wurde mit der U 13 und der U 15 des SV Wacker jeweils Bezirksoberliga-Meister.

Jürgen Press holte Thiel nach oben

Maxi Thiels Leistungen blieben im Verein nicht verborgen. Schon während der Winterpause der Saison 2009/2010 holte ihn der damalige Teammanager Jürgen Press im Alter von nur 16 Jahren in den Drittliga-Kader. "Jürgen Press hat sich einige meiner Spiele in der Jugend angesehen. Eines Tages bekam ich einen Anruf und alles ging ganz schnell", kann sich Thiel noch genau an seine ersten "Gehversuche" erinnern.

Thiel, der damals noch für die B-Jugend spielberechtigt war, mischte nur wenig später schon im Trainingslager des Drittligisten in der Türkei mit. "Ich bin von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden. In diesem Alter schon mit den Profis trainieren zu dürfen, war eine Ehre für mich."

Beim Drittliga-Debüt gleich das Siegtor auf dem Fuß

Das Debüt in der 3. Liga ließ nicht lange auf sich warten: In der Folge-Saison (2010/2011) wurde er als 17-Jähriger und damals jüngster Drittliga-Spieler gegen Rot Weiss Ahlen (1:1) am 21. August in der 65. Minute erstmals eingewechselt und hätte beinahe einen Start nach Maß hingelegt. "In der Schlussphase war ich nach einem Solo-Lauf plötzlich alleine vor dem Tor. Doch meinen Lupfer konnte Torhüter André Maczkowiak noch abwehren", kann sich Maxi Thiel noch genau an seinen ersten großen Auftritt erinnern.

Dass es im weiteren Saisonverlauf trotzdem "nur" zu sieben weiteren Einsätzen reichte, lag vor allem an seinen Abitur-Prüfungen. "Ich musste in dieser Zeit viel lernen und konnte nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen. Der Verein hat aber Verständnis für mich gezeigt", so Thiel. Sein Abi hat der 18-Jährige inzwischen in der Tasche und will jetzt durchstarten.

Doch wie geht es für ihn weiter? "Ich will meinen bis 2013 laufenden Vertrag erfüllen. Mit spätestens 22 Jahren will ich aber wissen, wo ist stehe. Denn mein Ziel ist der höhere Profi-Fußball", unterstreicht Mittelfeldmann seine Ambitionen. Dafür würde Burghausens "Benjamin" wohl auch ewig das Trainingsmaterial tragen.

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Thomas Müller und Holger Badstuber haben es vorgemacht, zuletzt Alexander Esswein oder Karim Bellarabi: Die 3. Liga ist ein gutes Sprungbrett für Talente, die sich eines Tages einen Namen machen und anbieten wollen für noch höhere Aufgaben. DFB.de stellt die möglichen Stars von morgen regelmäßig freitags vor - die Serie aus der Vorsaison wird fortgesetzt. Heute: Maximilian Thiel von Wacker Burghausen.

Das Trainingsmaterial holen und auf den Platz tragen: Das ist die erste Tätigkeit, die für Maxilimilian "Maxi" Thiel vom Drittligisten SV Wacker Burghausen auf dem Programm steht, wenn er morgens zum Training kommt. Ein seit Monaten geregelter Ablauf für den Mittelfeldmann. Schließlich ist er mit seinen 18 Jahren der "Benjamin" der Burghauser und nach wie vor einer der jüngsten Spieler in der 3. Liga, obwohl sein Einstand in der dritthöchsten Spielklasse inzwischen schon 15 Monate zurückliegt. "Darauf bin ich sehr stolz. Für mich läuft es noch besser, als ich gedacht hatte", sagt Thiel im Gespräch mit DFB.de.

Nach acht Kurz-Einsätzen in der vergangenen Saison spielt sich der im benachbarten berühmten Pilgerort Altötting geborene Maxi Thiel unter dem neuen Trainer Rudi Bommer nun mehr und mehr in den Vordergrund. "Rudi Bommer ist ein sehr professioneller Trainer, der viel mit den Spielern redet und auch auf den Nachwuchs setzt", sagt der 1,86 Meter große Mittelfeldmann, der in der laufenden Spielzeit bereits in elf von 16 Partien zum Einsatz kam und regelmäßig positive Kritiken von Ex-Nationalspieler Bommer erhält.

Vom zentralen Mittelfeld auf die linke Außenbahn

Bei den wackeren Burghausern musste sich Maxi Thiel in dieser Saison aber erst einmal an eine neue Position gewöhnen. Während er in seiner Jugendzeit meist im zentralen Mittelfeld eingesetzt worden war, "beackert" der Jungspund nun die linke Außenbahn. "Das war schon eine Umstellung. Ich versuche aber weiterhin, möglichst frühzeitig den Tor-Abschluss zu suchen", sagt Thiel, der bisher viermal in der Startelf stand und einen Treffer markierte.

Auch im bevorstehenden Auswärtsspiel bei Kickers Offenbach am Samstag (14 Uhr) hofft Thiel wieder auf einen Platz in der Anfangsformation. "In Offenbach erwartet uns eine große Kulisse. Da bin ich immer noch ein bisschen mehr motiviert. Wir werden auf jeden Fall auf Sieg spielen", kündigt der 18-Jährige mit Blick auf die kuriose Unentschieden-Serie der Burghauser (zehn Remis in 16 Partien) zuversichtlich an. "Wenn wir uns in Zukunft für unsere guten Leistungen belohnen und noch konzentrierter sind, können wir uns in der Tabelle noch um einige Plätze verbessern", ist sich der Linksfuß sicher.

In der Winterpause die Schnelligkeit verbessern

Verbessern will Maxi Thiel auch seine Schnelligkeit. Der Abiturient plant daher, in der Winterpause eine spezielle Athletikschule in München zu besuchen. "Ich will jede Chance nutzen, um mich beim Trainer anzubieten und mir einen Stammplatz zu erkämpfen", sagt der Blondschopf, der mit dem vier Jahre älteren Yannic Thiel vom Liga-Konkurrenten SpVgg Unterhaching weder verwandt noch verschwägert ist.

Maxi Thiels großes Vorbild ist kein Geringerer als der argentinische Superstar und aktuelle Weltfußballer Lionel Messi vom spanischen Spitzenverein FC Barcelona. "Von Lionel Messi kann ich im Fernsehen gar nicht genug bekommen. Wenn er den Ball hat, fange ich an zu träumen", schwärmt Thiel, der bereits seit 2004 das Wacker-Trikot trägt.

Karriere-Start in Burgkirchen - gefördert in Waldkraiburg

Seine Karriere hatte schon ganz in der Nähe von Burghausen begonnen: Beim SV Gendorf Burgkirchen. Mit fünf Jahren meldeten ihn seine Eltern Rosmarie (50) und Herbert (50) beim Verein, der rund zehn Kilometer von Burghausen entfernt ist, an. Der Kontakt zum runden Leder kam vor allem über Vater Herbert zu Stande, der früher selbst in Burgkirchen gespielt hatte. "Er hat mir immer spannende Geschichten von früheren Spielen erzählt. Da war der Eintritt in den Verein programmiert", erzählt Maxi Thiel.

Mit seinem Wechsel zum großen Nachbarn nach Burghausen im Jahre 2004 wurde Thiel auch am DFB-Stützpunkt in Waldkraiburg intensiv gefördert. Dank des Zusatztrainings feierte der Linksfuß beim SV Wacker früh seine ersten Erfolge, wurde mit der U 13 und der U 15 des SV Wacker jeweils Bezirksoberliga-Meister.

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Jürgen Press holte Thiel nach oben

Maxi Thiels Leistungen blieben im Verein nicht verborgen. Schon während der Winterpause der Saison 2009/2010 holte ihn der damalige Teammanager Jürgen Press im Alter von nur 16 Jahren in den Drittliga-Kader. "Jürgen Press hat sich einige meiner Spiele in der Jugend angesehen. Eines Tages bekam ich einen Anruf und alles ging ganz schnell", kann sich Thiel noch genau an seine ersten "Gehversuche" erinnern.

Thiel, der damals noch für die B-Jugend spielberechtigt war, mischte nur wenig später schon im Trainingslager des Drittligisten in der Türkei mit. "Ich bin von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden. In diesem Alter schon mit den Profis trainieren zu dürfen, war eine Ehre für mich."

Beim Drittliga-Debüt gleich das Siegtor auf dem Fuß

Das Debüt in der 3. Liga ließ nicht lange auf sich warten: In der Folge-Saison (2010/2011) wurde er als 17-Jähriger und damals jüngster Drittliga-Spieler gegen Rot Weiss Ahlen (1:1) am 21. August in der 65. Minute erstmals eingewechselt und hätte beinahe einen Start nach Maß hingelegt. "In der Schlussphase war ich nach einem Solo-Lauf plötzlich alleine vor dem Tor. Doch meinen Lupfer konnte Torhüter André Maczkowiak noch abwehren", kann sich Maxi Thiel noch genau an seinen ersten großen Auftritt erinnern.

Dass es im weiteren Saisonverlauf trotzdem "nur" zu sieben weiteren Einsätzen reichte, lag vor allem an seinen Abitur-Prüfungen. "Ich musste in dieser Zeit viel lernen und konnte nicht an allen Trainingseinheiten teilnehmen. Der Verein hat aber Verständnis für mich gezeigt", so Thiel. Sein Abi hat der 18-Jährige inzwischen in der Tasche und will jetzt durchstarten.

Doch wie geht es für ihn weiter? "Ich will meinen bis 2013 laufenden Vertrag erfüllen. Mit spätestens 22 Jahren will ich aber wissen, wo ist stehe. Denn mein Ziel ist der höhere Profi-Fußball", unterstreicht Mittelfeldmann seine Ambitionen. Dafür würde Burghausens "Benjamin" wohl auch ewig das Trainingsmaterial tragen.