DFB-Nachwuchsliga
Paderborn-Trainer Glasbrenner vor VfB-Duell: "Ich traue uns alles zu"

Die U 17 des Zweitligisten SC Paderborn 07 steht nach dem 4:1 gegen den VfL Wolfsburg im Viertelfinale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Dort empfängt das Team von Moritz Glasbrenner heute (ab 12 Uhr) den VfB Stuttgart. Im DFB.de-Interview spricht der 34 Jahre alte gebürtige Ulmer mit Mitarbeiter Peter Haidinger über das K.o.-Duell und den Modus der neuen DFB-Nachwuchsliga.
DFB.de: Vor eigenem Publikum erwarten Sie im Viertelfinale den VfB Stuttgart. Welchen Stellenwert hat dieses Duell, Herr Glasbrenner?
Moritz Glasbrenner: Nach unserem zweiten Platz in der Hauptrunde mit Spielen gegen RB Leipzig, den Hamburger SV, Hertha BSC, Hannover 96 und den FC Schalke 04 sowie dem Achtelfinale gegen den VfL Wolfsburg wartet auf uns nun ein weiterer Höhepunkt. Den VfB Stuttgart zu Hause im Viertelfinale empfangen zu dürfen, ist für uns eine Riesensache.
DFB.de: Der VfB Stuttgart belegte in seiner Gruppe der Hauptrunde in Liga A ebenfalls den zweiten Tabellenplatz, siegte im Achtelfinale 4:3 gegen den 1. FSV Mainz 05. Wie schätzen Sie den Gegner ein?
Glasbrenner: Der VfB verfügt über herausragende Einzelspieler mit einer sehr hohen individuellen Qualität. Das Team ist auch taktisch sehr variabel. Deshalb werden wir eine sehr große Präsenz und gute Kommunikation auf dem Platz benötigen.
DFB.de: Worauf wird es sonst in erster Linie ankommen, um sich gegen den VfB durchzusetzen?
Glasbrenner: Wir wollen dafür sorgen, dass es für beide Seiten ein anspruchsvolles Spiel wird. In den Zweikämpfen müssen wir griffig sein, wollen unsere Angriffe mutig und zielstrebig vortragen, um zum Torerfolg zu kommen. Wir vertrauen auf unsere Stärken, haben beim Gegner durchaus Punkte ausgemacht, an denen wir ihm wehtun können.
DFB.de: Bei einem Weiterkommen hätte Ihr Team in der nächsten Runde erneut Heimrecht. Sorgt das für einen weiteren Anreiz?
Glasbrenner: Ganz ehrlich: Wir beschäftigen uns nicht mit dem Halbfinale, haben den Fokus ganz auf die Partie gegen den VfB Stuttgart gerichtet. Wir wollen das Spiel genießen.
DFB.de: Im Achtelfinale setzte sich Ihr Team gegen Wolfsburg mit 4:1 durch. Was war der Schlüssel für den Erfolg?
Glasbrenner: In der ersten Halbzeit haben wir uns mit einer sehr couragierten Leistung fast in einen Rausch gespielt. Die Jungs waren mutig, sind mit einer völlig verdienten 3:1-Führung in die Kabine gegangen. Es gab keinerlei Anzeichnen von Druck, sondern pure Spielfreude. Im zweiten Spielabschnitt mussten wir eine kleine Druckphase des VfL überstehen, haben dann aber mit dem 4:1 den Deckel draufgemacht.
DFB.de: Sie sind seit zwei Jahren für den SC 07 tätig. Was zeichnet das Team in dieser Spielzeit ganz besonders aus?
Glasbrenner: Wir haben in der Vorrunde die ersten drei Spiele in unserer Gruppe verloren, sind am Ende aber dennoch als Tabellendritter hinter Hannover 96 und Borussia Dortmund in die Hauptrunde eingezogen. Nach den drei Niederlagen hatten wir die Tabelle ausgeblendet, uns nur noch auf das Wesentliche konzentriert. Die Mannschaft hat sich alles hart erarbeitet, hält zusammen, kann mit Rückschlägen umgehen und verfügt über eine unglaubliche Widerstandsfähigkeit. Die Jungs haben sich auf allen Ebenen sehr gut entwickelt, denn ohne sportliche Qualität der Spieler erreicht man kein Viertelfinale.
DFB.de: Der Deutsche B-Junioren-Meister wird in diesem Jahr erstmals anders als in den Jahren davor ermittelt. Wie finden Sie grundsätzlich den neuen Modus?
Glasbrenner: Gut finde ich, dass die Spielzeit bei der U 17 von 80 auf 90 Minuten angehoben wurde. Beim neuen Modus erfolgt das erste Zwischenziel bereits im November, mit der möglichen Qualifikation für die Hauptrunde. Beim alten Modus hat man mit dem Team ein ganzes Jahr zusammengearbeitet, bis im Mai die Entscheidung über die Teilnahme an der Endrunde feststand. So gesehen, ist ein gewisser Ergebnisdruck früher da, der für die Entwicklung der Spieler wichtig ist. Beim Erreichen der Hauptrunde spielt man ausschließlich gegen Topteams. Das ist ein wesentlicher Vorteil. Schafft man es nicht, ist die Qualität der Gegner und der Spiele geringer. Die Attraktivität beim neuen Modus steht und fällt aus meiner Sicht mit der Qualifikation für die Hauptrunde.
DFB.de: Wie wertvoll ist die Teilnahme an der K.o.-Runde für die Nachwuchsförderung?
Glasbrenner: Solche Spiele auf höchstem Niveau prägen die Spieler in ihrer Weiterentwicklung. Das erkennt man auch daran, dass unsere Arbeit bereits erste Früchte trägt. Unser Angreifer Lasse Eickel ist gerade für das U 17-Perspektivteam des DFB nominiert worden, was uns sehr freut.
DFB.de: Gibt es für Sie einen Favoriten auf den Gewinn der Deutschen Meisterschaft?
Glasbrenner: Für mich ist im Nachwuchsfußball alles möglich. Alle Mannschaften, die sich für das Viertelfinale qualifiziert haben, können am Ende oben stehen und den Titel gewinnen.
DFB.de: Was muss ein junger Spieler neben Talent mitbringen, um es bis ganz nach oben zu schaffen?
Glasbrenner: Dafür ist sehr viel Fleiß und Weitsicht gefordert. Diejenigen, die sich mit einem Etappenziel zufriedengeben und nicht weiter hart an sich arbeiten, werden es nicht schaffen. Es reicht nicht, wenn man Stammspieler, Torschützenkönig oder gar Nationalspieler ist, weil man sich immer noch auf einer Ebene befindet, die sehr weit weg ist vom Profifußball. Die Jungs, die den Blick für das große Ganze haben, mit dem Erreichten nicht zufrieden sind und langfristig an ihren Zielen arbeiten, werden sich am Ende durchsetzen.
DFB.de: Paderborn stand noch nie in einem Finale um die Deutsche B-Junioren-Meisterschaft. Was trauen Sie Ihrem Team noch zu?
Glasbrenner: Wenn wir unsere vorhandene Energie auf dem Platz bringen und immer wieder an unsere Leistungsgrenze kommen, traue ich unserem Team alles zu.
Kategorien: DFB-Nachwuchsliga
Autor: mspw

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