Wenn Manuel Neuer mal nervös ist

Manuel Neuer ist einer von Millionen Menschen, die sich im Fußballtor die Bälle um die Ohren jagen lassen. Einer von Millionen, aber vor allem: deren klare Nummer eins. Der Keeper des FC Bayern München setzt Maßstäbe, nicht umsonst ist er Anfang des Jahres zum dritten Mal in Serie zum "Welttorhüter" gewählt worden. Sein Hunger nach immer neuen Erfolgen ist damit aber nicht gestillt. Noch lange nicht. Neuer bastelt weiter an Titeln, Rekorden und Bestmarken. Heute Abend hat er im Spiel gegen Werder Bremen (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) die Chance auf ein kleines Jubiläum.

Neulich war Manuel Neuer aufgeregt, und das ist eine echte Rarität. Neuer hat die größten Fußballspiele gespielt, WM-Finale, Champions-League-Finale, nie ist sein Puls dabei signifikant angestiegen. Bei ihm hat sich ein hilfreicher Mechanismus etabliert: Bei solchen Partien kommt Neuer vor lauter Vorfreude gar nicht dazu, Nervosität zuzulassen. Eine seiner Stärken liegt in dieser Ruhe, Neuer ist stets kontrolliert und hat damit meistens alles unter Kontrolle. Auch wenn es knifflig wird. Bei ihm verhält es sich so: Das Risiko steigt, der Puls stagniert.

Trainerkarriere nach der aktiven Zeit?

In seinem Metier fühlt sich der Torhüter also pudelwohl – umso erstaunlicher ist, dass sein Anflug an Anspannung ausgerechnet aufkam, als Neuer einen Fußballplatz betrat. Er tat dies allerdings in ungewohnter Rolle: Vor ihm lag sein erster Arbeitstag als Trainer. Gemeinsam mit Nationalspielerin Melanie Leupolz begrüßte Neuer 30 Kinder zum Fußball-Training. 10.000 hatten sich im Rahmen einer Gewinnspielaktion beworben. Torwartspezifische Elemente waren gefragt, auch reguläres Training.

Und, wie gesagt, Neuer ging gehörig die Düse. "Ich bin nervös, weil ich selber mal ein Training leiten darf. Heute bin ich mal Trainer – und das ist nicht Alltag für mich", sagte Neuer vor dem Training. Hinterher stellte er fest, dass die Anspannung unbegründet war. Neuer hatte sichtlich Spaß, und die Kinder hatten das natürlich auch. Alle waren einer Meinung: Neuer hat es richtig gut gemacht. Das fand er sogar selbst, eine spätere Vertiefung dieser Art der Arbeit ist nicht ausgeschlossen. "Meine Karriere soll zwar noch einige Jahre andauern und so weiß ich noch nicht, was danach kommt", sagt Neuer: "Aber ich könnte mir auch vorstellen, mein Wissen an Kinder weiterzugeben." Eines Tages, wenn alles vorbei ist, wenn alle Titel gewonnen sind.

Vage Zukunftspläne. In der konkreten Gegenwart belässt Neuer es bei dieser einen Ausnahme, die Übungseinheiten nach dem Kindertraining absolvierte er wieder ausschließlich in seiner Paraderolle als Torhüter. Sein Puls hat also längst wieder den normalen Takt eingenommen, der Blutdruck ist gesunken. Das ist eine gute Nachricht für den FC Bayern und für Neuers Kardiologen. Und natürlich auch für die deutsche Nationalmannschaft. Schließlich ist Neuer in seinem Hauptberuf mindestens so begabt wie in seinem Nebenjob als Trainer.



Manuel Neuer ist einer von Millionen Menschen, die sich im Fußballtor die Bälle um die Ohren jagen lassen. Einer von Millionen, aber vor allem: deren klare Nummer eins. Der Keeper des FC Bayern München setzt Maßstäbe, nicht umsonst ist er Anfang des Jahres zum dritten Mal in Serie zum "Welttorhüter" gewählt worden. Sein Hunger nach immer neuen Erfolgen ist damit aber nicht gestillt. Noch lange nicht. Neuer bastelt weiter an Titeln, Rekorden und Bestmarken. Heute Abend hat er im Spiel gegen Werder Bremen (ab 18.30 Uhr, live bei Sky) die Chance auf ein kleines Jubiläum.

Neulich war Manuel Neuer aufgeregt, und das ist eine echte Rarität. Neuer hat die größten Fußballspiele gespielt, WM-Finale, Champions-League-Finale, nie ist sein Puls dabei signifikant angestiegen. Bei ihm hat sich ein hilfreicher Mechanismus etabliert: Bei solchen Partien kommt Neuer vor lauter Vorfreude gar nicht dazu, Nervosität zuzulassen. Eine seiner Stärken liegt in dieser Ruhe, Neuer ist stets kontrolliert und hat damit meistens alles unter Kontrolle. Auch wenn es knifflig wird. Bei ihm verhält es sich so: Das Risiko steigt, der Puls stagniert.

Trainerkarriere nach der aktiven Zeit?

In seinem Metier fühlt sich der Torhüter also pudelwohl – umso erstaunlicher ist, dass sein Anflug an Anspannung ausgerechnet aufkam, als Neuer einen Fußballplatz betrat. Er tat dies allerdings in ungewohnter Rolle: Vor ihm lag sein erster Arbeitstag als Trainer. Gemeinsam mit Nationalspielerin Melanie Leupolz begrüßte Neuer 30 Kinder zum Fußball-Training. 10.000 hatten sich im Rahmen einer Gewinnspielaktion beworben. Torwartspezifische Elemente waren gefragt, auch reguläres Training.

Und, wie gesagt, Neuer ging gehörig die Düse. "Ich bin nervös, weil ich selber mal ein Training leiten darf. Heute bin ich mal Trainer – und das ist nicht Alltag für mich", sagte Neuer vor dem Training. Hinterher stellte er fest, dass die Anspannung unbegründet war. Neuer hatte sichtlich Spaß, und die Kinder hatten das natürlich auch. Alle waren einer Meinung: Neuer hat es richtig gut gemacht. Das fand er sogar selbst, eine spätere Vertiefung dieser Art der Arbeit ist nicht ausgeschlossen. "Meine Karriere soll zwar noch einige Jahre andauern und so weiß ich noch nicht, was danach kommt", sagt Neuer: "Aber ich könnte mir auch vorstellen, mein Wissen an Kinder weiterzugeben." Eines Tages, wenn alles vorbei ist, wenn alle Titel gewonnen sind.

Vage Zukunftspläne. In der konkreten Gegenwart belässt Neuer es bei dieser einen Ausnahme, die Übungseinheiten nach dem Kindertraining absolvierte er wieder ausschließlich in seiner Paraderolle als Torhüter. Sein Puls hat also längst wieder den normalen Takt eingenommen, der Blutdruck ist gesunken. Das ist eine gute Nachricht für den FC Bayern und für Neuers Kardiologen. Und natürlich auch für die deutsche Nationalmannschaft. Schließlich ist Neuer in seinem Hauptberuf mindestens so begabt wie in seinem Nebenjob als Trainer.

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Zum dritten Mal in Folge Welttorhüter

Ziemlich unwidersprochen wird Neuer als der weltbeste seines Fachs bezeichnet, für viele gehört er sogar zu den Besten aller Zeiten. Preise und Ehrungen sammelt er fast so eifrig wie der FC Bayern Punkte. Besonders zu Beginn des Jahres, wenn die individuellen Auszeichnungen vergeben werden. In die Mannschaft des Jahres der UEFA wurde er gewählt, zum dritten Mal in Serie. Auf globaler Ebene wurde er in die Weltelf berufen und als Welttorhüter ausgezeichnet, zum dritten Mal in Serie.

Neuer agiert als Torhüter auf einer exponierten und sehr speziellen Position, er ist gleichwohl durch und durch Teamspieler, individuelle Preise haben für ihn daher in aller Regel keinen überragenden Stellenwert. Nur beim Titel des Welttorhüters sieht er dies anders. "Wenn es eine Auszeichnung gibt, die für einen Torwart international etwas Besonderes ist, dann ist es diese", sagt er. Aber natürlich vergisst er nicht, ohne wen er seine Erfolge nicht feiern könnte: "Die Wahl ehrt mich und ich bedanke mich bei meinen Mannschaftskollegen und Trainern, ohne die ich das alles nicht erreicht hätte."

Am Ende ist Neuer noch lange nicht, der große Champion hat große Träume. Mit den Bayern will er weiter Titel um Titel gewinnen. Zum Beispiel die Deutsche Meisterschaft 2015/2016. Und in diesem Wettbewerb steht für den Torhüter heute Abend eine spezielle Paarung an. Der FC Bayern spielt gegen Werder Bremen, und bei dieser Konstellation ist es nicht selbstverständlich, dass Neuer das Tor hütet. Im Rückspiel der vergangenen Saison wurde Neuer geschont, "Pepe" Reina stand zwischen den Pfosten. In diesem Jahr deutet nicht viel darauf hin, dass Neuer erneut eine Pause bekommt - und so hat er die Chance auf ein kleines Jubiläum. 147 Spiele zu null sind in der Bundesliga für Neuer notiert, einen großen Anteil daran tragen die Vergleiche mit Werder. Nur Hertha BSC verzweifelte mit elf Spielen ohne Tor häufiger an Neuer als der SVW. Für Bremen sind bislang neun torlose Auftritte gegen Deutschlands Nummer eins notiert, heute Abend könnte Neuers weiße Weste gegen Bremen also zweistellig werdern.

"Es ist ein Traum von uns, Europameister zu werden"

Die Bayern hätten dann mit Sicherheit nicht verloren und mir großer Wahrscheinlichkeit gewonnen. Ohne eigenen Treffer gegen Bremen geblieben sind die Münchner zuletzt vor fünf Jahren und sechs Monaten, am 11. September 2010 trotzte Bremen den Bayern in München ein 0:0 ab. Drei Punkte gegen Bremen wären für Neuer ein weiterer Schritt zum nächsten Titel, spätestens am 34. Spieltag will der 29-Jährige Meisterschaft Nummer vier in der Liste seiner Erfolge stehen haben.

Und im Sommer will er mit dem DFB-Team dem Weltmeistertitel den Triumph bei der EM folgen lassen. "Es wird schwierig bei dieser Konkurrenz", sagt Neuer mit Blick auf das Turnier in Frankreich. "Aber natürlich ist es ein Traum von uns, Europameister zu werden." Der Torhüter hätte dann alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. National und international, das Puzzle wäre komplett, mit 30 Jahren. Anderen käme dann der Gedanke ans Karriereende, manchmal sinkt ja mit den Titeln die Ambition. Nicht so bei Neuer. "Wer mich kennt, der weiß, dass ich den Sport liebe", sagt er. Auf den Nachwuchstrainer Manuel Neuer muss Deutschlands Fußball-Nachwuchs noch eine Weile warten, der Torhüter Manuel Neuer ist noch lange nicht fertig. Denn: "Selbst im Falle des Titelgewinns: Aufhören werde ich sicherlich nicht."

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