Schult vor dem Olympia-Finale: "Maracana? Es kribbelt schon"

Nur noch ein Sieg: Für die Frauen-Nationalmannschaft kann sich ein Traum erfüllen, erstmals in der Geschichte kann sie Gold bei den Olympischen Spielen gewinnen. Nach dem 2:0-Halbfinalsieg über Kanada in Belo Horizonte wartet am Freitag (ab 22.30 Uhr MESZ, live im ZDF) Schweden auf das Team von Bundestrainerin Silvia Neid. Im DFB.de-Interview spricht Torhüterin Almuth Schult, die von den Fans mit 26,6 Prozent der Stimmen vor Sara Däbritz (25,7 Prozent) zur Spielerin des Spiels gegen Kanada gewählt wurde, mit Redakteurin Paula Widmer über den Einzug ins Finale, eine gute Bekannte im schwedischen Team und das Finale im Maracanã-Stadion.

DFB.de: Frau Schulth, Sie haben nach dem Spiel den kanadischen Trainer John Herdman im Aufzug getroffen. Worüber haben Sie gesprochen?

Almuth Schult: Er war natürlich traurig, dass seine Mannschaft verloren hat und es nach São Paulo geht, wo sie um die Bronzemedaille spielen. Aber er hat uns dann viel Glück gewünscht und honoriert, dass ich gut gehalten habe. Er hat mich gelobt und gesagt, dass der eine gehaltene Ball in der Situation sehr wichtig war. Dafür habe ich mich bedankt und ihm viel Glück fürs letzte Spiel gewünscht. So lange war die Fahrt nicht, es war nur ein kurzes Gespräch. (lacht)

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Schult: Es war ein sehr aufregendes Spiel. Gerade am Ende mussten wir wirklich kämpfen, um die Null zu halten. Wir sind froh, dass wir zwei Tore gegen gut verteidigende Kanadierinnen schießen konnten und Lösungen gegen ihre Angriffe aufs Tor gefunden haben. Kanada hat gefährliche Stürmerinnen, sie hatten im Turnier immer wieder gezeigt, wie effektiv sie vor dem Tor sein können.

DFB.de: In der Schlussphase stand sogar die kanadische Torhüterin im Strafraum der deutschen Mannschaft. Wie stark war der Druck?

Schult: Man hat das sehr gespürt, Kanada ist immer wieder angelaufen und vor das Tor gekommen. Aber wir hatten zwei Tore Vorsprung, am Ende wusste ich ganz sicher, dass sie es nicht mehr schaffen werden. Bei uns hat jede für jede gekämpft. In der ersten Halbzeit waren sie mal an mir vorbei, da hat Tabea (Kemme; Anm. d. Red.) den Ball geklärt, danach konnte ich Situationen entschärfen. Wir haben als Team sehr gut zusammengearbeitet. Das hat uns auch ausgezeichnet.

DFB.de: Am Freitag steht das Finale gegen Schweden an. Was halten Sie vom Gegner? Immerhin hat das Team von Trainerin Pia Sundhage im Halbfinale Gastgeber Brasilien ausgeschaltet.

Schult: Schweden ist eine super Mannschaft. Sie haben gezeigt, dass sie eine sehr starke Abwehr haben. Sie kämpfen, sie bringen immer wieder ein Bein dazwischen und machen das auf eine faire Art und Weise. Da sind keine taktischen Fouls oder Grätschen dabei. Darüber hinaus sind sie auch immer wieder gefährlich im Kontern, mit ihren schnellen Stürmerinnen. Ich glaube, es wird wieder ein sehr physisches und spannendes Spiel. Ich hoffe, dass wir es schaffen, ein frühes Tor zu schießen und die Schwedinnen damit rauslocken können.



Nur noch ein Sieg: Für die Frauen-Nationalmannschaft kann sich ein Traum erfüllen, erstmals in der Geschichte kann sie Gold bei den Olympischen Spielen gewinnen. Nach dem 2:0-Halbfinalsieg über Kanada in Belo Horizonte wartet am Freitag (ab 22.30 Uhr MESZ, live im ZDF) Schweden auf das Team von Bundestrainerin Silvia Neid. Im DFB.de-Interview spricht Torhüterin Almuth Schult, die von den Fans mit 26,6 Prozent der Stimmen vor Sara Däbritz (25,7 Prozent) zur Spielerin des Spiels gegen Kanada gewählt wurde, mit Redakteurin Paula Widmer über den Einzug ins Finale, eine gute Bekannte im schwedischen Team und das Finale im Maracanã-Stadion.

DFB.de: Frau Schulth, Sie haben nach dem Spiel den kanadischen Trainer John Herdman im Aufzug getroffen. Worüber haben Sie gesprochen?

Almuth Schult: Er war natürlich traurig, dass seine Mannschaft verloren hat und es nach São Paulo geht, wo sie um die Bronzemedaille spielen. Aber er hat uns dann viel Glück gewünscht und honoriert, dass ich gut gehalten habe. Er hat mich gelobt und gesagt, dass der eine gehaltene Ball in der Situation sehr wichtig war. Dafür habe ich mich bedankt und ihm viel Glück fürs letzte Spiel gewünscht. So lange war die Fahrt nicht, es war nur ein kurzes Gespräch. (lacht)

DFB.de: Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Schult: Es war ein sehr aufregendes Spiel. Gerade am Ende mussten wir wirklich kämpfen, um die Null zu halten. Wir sind froh, dass wir zwei Tore gegen gut verteidigende Kanadierinnen schießen konnten und Lösungen gegen ihre Angriffe aufs Tor gefunden haben. Kanada hat gefährliche Stürmerinnen, sie hatten im Turnier immer wieder gezeigt, wie effektiv sie vor dem Tor sein können.

DFB.de: In der Schlussphase stand sogar die kanadische Torhüterin im Strafraum der deutschen Mannschaft. Wie stark war der Druck?

Schult: Man hat das sehr gespürt, Kanada ist immer wieder angelaufen und vor das Tor gekommen. Aber wir hatten zwei Tore Vorsprung, am Ende wusste ich ganz sicher, dass sie es nicht mehr schaffen werden. Bei uns hat jede für jede gekämpft. In der ersten Halbzeit waren sie mal an mir vorbei, da hat Tabea (Kemme; Anm. d. Red.) den Ball geklärt, danach konnte ich Situationen entschärfen. Wir haben als Team sehr gut zusammengearbeitet. Das hat uns auch ausgezeichnet.

DFB.de: Am Freitag steht das Finale gegen Schweden an. Was halten Sie vom Gegner? Immerhin hat das Team von Trainerin Pia Sundhage im Halbfinale Gastgeber Brasilien ausgeschaltet.

Schult: Schweden ist eine super Mannschaft. Sie haben gezeigt, dass sie eine sehr starke Abwehr haben. Sie kämpfen, sie bringen immer wieder ein Bein dazwischen und machen das auf eine faire Art und Weise. Da sind keine taktischen Fouls oder Grätschen dabei. Darüber hinaus sind sie auch immer wieder gefährlich im Kontern, mit ihren schnellen Stürmerinnen. Ich glaube, es wird wieder ein sehr physisches und spannendes Spiel. Ich hoffe, dass wir es schaffen, ein frühes Tor zu schießen und die Schwedinnen damit rauslocken können.

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DFB.de: Sie werden am Freitag auch einer Teamkollegin aus Wolfsburg gegenüberstehen: Nilla Fischer. Beim VfL organisiert sie die Abwehr direkt vor Ihnen. Wie ist das für Sie?

Schult: Es ist schon lustig, weil wir gute Freundinnen und beim Verein bei Auswärtsspielen sogar Zimmerkolleginnen sind. Und jetzt spielen wir im Finale der Olympischen Spiele gegeneinander, das ist schon eine besondere Situation. Aber da sie Verteidigerin ist und ich im Tor stehe, sind wir ja beim Spiel weit auseinander. (lacht) Außer vielleicht bei Standardsituationen, wenn Nilla mit nach vorne geht. Und dabei ist sie immer gefährlich. Ich mag sie sehr, sehr gerne, aber dieses Spiel will ich auf jeden Fall gegen sie gewinnen.

DFB.de: Wie ist die Lage bei Ihrem Team?

Schult: Wir haben einen sehr guten Teamgeist. Bei uns wird viel gelacht, wir sitzen beim Essen immer anders und bunt gemischt. Es ist wirklich ein toller Zusammenhalt. Auch die Spielerinnen, die nicht im Kader sind, machen das überragend. Es könnte besser nicht sein. Und wir wachsen von Tag zu Tag und mit jedem Erlebnis noch stärker zusammen. Ich freue mich, dass wir es mit dieser Mannschaft ins Finale und ins Olympische Dorf geschafft haben.

DFB.de: Sie werden auch noch einen weiteren spannenden Ort kennenlernen: das legendäre Maracana.

Schult: Vor zwei Jahren, als die Männer dort im Finale standen, da habe ich schon gedacht, dass es ein Traum sein muss, in diesem berühmten Stadion zu spielen. Und das schien immer utopisch, bis klar war, dass das Olympische Finale dort ausgetragen wird. Als ich das gehört hatte, da hatte ich das Ziel, dort das Finale zu spielen. Und jetzt ist es soweit. Das ist ein unglaublicher Moment, und es kribbelt schon, wenn ich daran denke. Es ist eine Ehre, dort zu spielen - wir werden das genießen. Das Ziel ist natürlich, das Spiel zu gewinnen, auch wenn das nicht leicht wird.

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