SCF-Talent Günter: "Man lernt immer dazu"

Sie sind die Shootingstars der Bundesliga. Viele Talente und Junioren-Nationalspieler haben in der Hinrunde für Furore gesorgt, DFB.de stellt vor dem Start der Rückserie am Freitag einige von ihnen vor. Heute: Christian Günter vom SC Freiburg.

29 Spiele hat Christian Günter in der Hinrunde absolviert. 15-mal Bundesliga, fünfmal Europa League, dreimal DFB-Pokal, dreimal Regionalliga Südwest, drei U 20-Länderspiele. Das nächste Talent vom SC Freiburg, das den Durchbruch im Profifußball geschafft hat. Im Interview auf DFB.de spricht der Linksverteidiger mit Redakteur Norman Arnold über seine Anfänge beim FV Tennenbronn, die Ausbildung in der Freiburger Fußballschule und das stolze Gefühl, das DFB-Trikot zu tragen.

DFB.de: Herr Günter, vom sechsten Spieltag an standen Sie in jedem Bundesligaspiel des SC Freiburg in der Startformation. Wissen Sie schon, ob Sie am Samstag gegen Bayer Leverkusen von Anfang an spielen werden?

Christian Günter: Dass ich in der Hinrunde so viel Einsatzzeit hatte, war für mich persönlich sehr schön. Ich habe viele Erfahrungen mitgenommen, darunter sogar Europa-League- und DFB-Pokalspiele. Aber ich habe auch ein bisschen von der Verletztensituation profitiert, die bei uns damals noch herrschte. Jetzt sind alle wieder fit, und der Konkurrenzkampf ist voll da. Mal schauen, wie der Trainer am Wochenende aufstellt.

DFB.de: In einigen Spielen bestand die komplette Defensivabteilung des SC Freiburg aus Talenten aus dem eigenen Nachwuchs: Oliver Baumann im Tor, davor Matthias Ginter, Immanuel Höhn, Oliver Sorg und Sie. Was ist das Geheimnis der Freiburger Fußballschule?

Günter: Es herrscht eine gewisse Beständigkeit. Wir wurden in der Fußballschule super ausgebildet und langsam an die Profis herangeführt. Man wagt es, die Jungen kontinuierlich einzubauen. Sicherlich hatte es auch etwas mit der Verletztensituation zu tun, dass so viele junge Spieler reingeworfen wurden. Aber der Trainer würde uns nicht aufstellen, wenn er uns nicht das Vertrauen geben würde. Das tut er. Davon profitieren wir Jungen natürlich sehr. Das Konzept von Freiburg ist insgesamt sehr auf die Jugend und die Fußballschule ausgerichtet.

DFB.de: Beschreiben Sie mal das Leben in der Freiburger Fußballschule: Wie oft hatten Sie Training? Haben Sie im Internat gewohnt?

Günter: Ich bin von zu Hause immer nach Freiburg gependelt, das war knapp eine Stunde Fahrzeit. Ab der B-Jugend habe ich zu Hause eine Ausbildung zum Industriemechaniker angefangen. Nach der Arbeit haben mich dann meine Eltern oder Verwandten nach Freiburg zum Training gefahren. Viermal pro Woche, dazu das Spiel am Wochenende. Meine Eltern haben mich brutal unterstützt, ohne sie wäre es nicht gegangen.



Sie sind die Shootingstars der Bundesliga. Viele Talente und Junioren-Nationalspieler haben in der Hinrunde für Furore gesorgt, DFB.de stellt vor dem Start der Rückserie am Freitag einige von ihnen vor. Heute: Christian Günter vom SC Freiburg.

29 Spiele hat Christian Günter in der Hinrunde absolviert. 15-mal Bundesliga, fünfmal Europa League, dreimal DFB-Pokal, dreimal Regionalliga Südwest, drei U 20-Länderspiele. Das nächste Talent vom SC Freiburg, das den Durchbruch im Profifußball geschafft hat. Im Interview auf DFB.de spricht der Linksverteidiger mit Redakteur Norman Arnold über seine Anfänge beim FV Tennenbronn, die Ausbildung in der Freiburger Fußballschule und das stolze Gefühl, das DFB-Trikot zu tragen.

DFB.de: Herr Günter, vom sechsten Spieltag an standen Sie in jedem Bundesligaspiel des SC Freiburg in der Startformation. Wissen Sie schon, ob Sie am Samstag gegen Bayer Leverkusen von Anfang an spielen werden?

Christian Günter: Dass ich in der Hinrunde so viel Einsatzzeit hatte, war für mich persönlich sehr schön. Ich habe viele Erfahrungen mitgenommen, darunter sogar Europa-League- und DFB-Pokalspiele. Aber ich habe auch ein bisschen von der Verletztensituation profitiert, die bei uns damals noch herrschte. Jetzt sind alle wieder fit, und der Konkurrenzkampf ist voll da. Mal schauen, wie der Trainer am Wochenende aufstellt.

DFB.de: In einigen Spielen bestand die komplette Defensivabteilung des SC Freiburg aus Talenten aus dem eigenen Nachwuchs: Oliver Baumann im Tor, davor Matthias Ginter, Immanuel Höhn, Oliver Sorg und Sie. Was ist das Geheimnis der Freiburger Fußballschule?

Günter: Es herrscht eine gewisse Beständigkeit. Wir wurden in der Fußballschule super ausgebildet und langsam an die Profis herangeführt. Man wagt es, die Jungen kontinuierlich einzubauen. Sicherlich hatte es auch etwas mit der Verletztensituation zu tun, dass so viele junge Spieler reingeworfen wurden. Aber der Trainer würde uns nicht aufstellen, wenn er uns nicht das Vertrauen geben würde. Das tut er. Davon profitieren wir Jungen natürlich sehr. Das Konzept von Freiburg ist insgesamt sehr auf die Jugend und die Fußballschule ausgerichtet.

DFB.de: Beschreiben Sie mal das Leben in der Freiburger Fußballschule: Wie oft hatten Sie Training? Haben Sie im Internat gewohnt?

Günter: Ich bin von zu Hause immer nach Freiburg gependelt, das war knapp eine Stunde Fahrzeit. Ab der B-Jugend habe ich zu Hause eine Ausbildung zum Industriemechaniker angefangen. Nach der Arbeit haben mich dann meine Eltern oder Verwandten nach Freiburg zum Training gefahren. Viermal pro Woche, dazu das Spiel am Wochenende. Meine Eltern haben mich brutal unterstützt, ohne sie wäre es nicht gegangen.

DFB.de: Gab es in Freiburg auch eine Ausbildung abseits des Fußballplatzes?

Günter: Es wurde natürlich auch sehr auf das Mannschaftsgefüge und die charakterliche Stärke geachtet. Es herrscht immer eine sehr familiäre Atmosphäre. Die Trainer sind nicht nur fachlich gut, sondern auch menschlich toll. Sie haben sehr darauf geachtet, dass man in der Schule nicht abrutscht oder sich zu sehr auf den Fußball fokussiert, sondern auch auf die Dinge neben dem Platz schaut.

DFB.de: Bevor Sie mit 13 zum SC Freiburg kamen, haben Sie für den FV Tennenbronn gespielt. Mal ehrlich: Konnte man damals schon erahnen, dass aus Ihnen ein Bundesligaprofi wird?

Günter: Bei meinem Heimatverein war es anfangs reines Hobby. Ich wollte mit meinen Freunden Fußball spielen, es hat mir einfach Spaß gemacht. Ab der D- oder C-Jugend wurde ich dann in Auswahlmannschaften berufen. Das habe ich gern mitgenommen, andere Menschen kennengelernt und tolle Erfahrungen gesammelt. Für einen jungen Kerl wie mich war es ja schon etwas ganz Besonderes, vor einem Spiel mal auswärts zu übernachten.

DFB.de: Wurden Sie nebenbei an einem DFB-Stützpunkt gefördert?

Günter: Ja, ich habe zweimal pro Woche bei meinem Verein trainiert und hatte zusätzlich noch zweimal wöchentlich Stützpunkttraining am DFB-Stützpunkt Überauchen. Das war natürlich super. Im Gegensatz zu meinem Heimatverein in Tennenbronn - in einem ganz kleinen Dorf - konnte ich mich am Stützpunkt im Auswahltraining mit Spielern von anderen, etwas größeren Vereinen aus dem Schwarzwald messen.

DFB.de: Können Sie sich noch an den 12. Oktober 2013 erinnern?

Günter: Ich glaube, das war mein erstes Bundesligaspiel. Nein, halt! Das war ja schon ein Jahr früher. Kann es sein, dass ich da mein erstes Länderspiel gemacht habe?

DFB.de: Stimmt genau. Sie spielten beim 4:0 der U 20 gegen die Niederlande von Beginn an. Beschreiben Sie mal, wie es ist, das DFB-Trikot zu tragen!

Günter: Das war für mich natürlich etwas ganz Besonderes. Es war die erste Einladung, die ich vom DFB bekommen habe, und eine große Ehre, für Deutschland spielen zu dürfen.

DFB.de: Es kamen noch zwei weitere Länderspiele gegen Tschechien und Polen für Sie hinzu. Haben die Nominierungen für die U 20-Nationalmannschaft einen Einfluss auf Ihre Entwicklung?

Günter: Wie gesagt, man lernt immer dazu. Man trainiert stetig in seinem Verein und kennt die Strukturen. Da ist es natürlich sehr gut, wenn man auch einmal darüber hinausschaut und beim DFB die Möglichkeit hat, mit anderen Trainern zu arbeiten und mit anderen Spielern zusammenzuspielen. Das bringt einen charakterlich und spielerisch weiter.

DFB.de: Der SC Freiburg steht vor einer nervenaufreibenden Rückrunde. Ein Plädoyer: Warum schaffen Sie den Klassenerhalt?

Günter: Klar, wir hätten uns gewünscht, ein paar Punkte mehr auf dem Konto zu haben. Aber wir haben am Ende der Hinrunde den Anschluss an viele andere Mannschaften geschafft, das war ganz wichtig für uns. Wir können jetzt häufiger miteinander trainieren und uns richtig einspielen, Abläufe reinbekommen. Das war in der Hinrunde auf Grund der vielen Spiele ja kaum möglich. Die Möglichkeit haben wir jetzt.

DFB.de: Haben Sie sich persönlich etwas für die Rückrunde vorgenommen?

Günter: Ich möchte dem Trainer die Entscheidung schwer machen, wen er auf den Platz schickt, und am Ende so viele Spiele wie möglich machen. Man muss sich stetig weiterentwickeln und immer hart an sich arbeiten - und dann wird man sehen, wie weit es noch reicht.