Mönchengladbach gegen Köln: Von Legenden und Kuriositäten

Es sind Duelle, die sich ins kollektive Gedächtnis der Fußballfans eingebrannt haben. Spiele für die ganz großen Emotionen - Begeisterung und Entsetzen, Siegestaumel und tiefe Trauer. Begegnungen, die Millionen von Menschen in ihren Bann ziehen, jedes Mal aufs Neue. Unvergessene Momente der Bundesligahistorie, 90 Minuten für die Ewigkeit, die normale Partien zu Klassikern gemacht haben.

Ein Spiel und seine Geschichte: In einer Serie schaut der DFB.de-Autor und Historiker Udo Muras immer freitags während der Saison in die Chronik von ganz besonderen Bundesliga-Duellen, die aktuell anstehen. Heute: Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln, die am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) im Borussia-Park aufeinandertreffen.

Legendäres Pokalfinale und Kopf-an-Kopf-Titelrennen

Sie haben beide schon weit bessere Zeiten gesehen. Ein Abstiegsduell war die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln höchst selten, eher ging es in den ersten gemeinsamen Bundesliga-Jahrzehnten meist um die internationalen Plätze oder um den DFB-Pokal, in dem sie sich 1973 ein legendäres Finale lieferten.

Einmal liefen sie sogar Kopf an Kopf ins Ziel ein: 1978 rettete die bessere Tordifferenz dem 1. FC Köln seine bis dato letzte Meisterschaft vor den Borussen, mit denen sie sich 1972 sogar das erste Bundesligaduell im Europacup lieferten. Zwei Jahre später kam es sogar zur Neuauflage im UEFA-Pokal.

Das bessere Ende hatten meist die Borussen, die in der Bundesliga gegen keinen Klub mehr Siege (41) errungen haben als gegen den Nachbarn aus der Domstadt. Sogar in Köln ist die Bilanz noch auf Jahre hin positiv für die Gladbacher (21-6-12). Im Hinspiel bestätigten sie diesen Trend, damals gewann der Letzte beim Vorletzten mit 4:0, Samstag bietet sich Gelegenheit zur Revanche im 121. Rhein-Derby. Es folgt ein Rückblick auf dessen Rhein-Derbies.

Gladbach erst im siebten Spiel mit erstem Sieg

Da der 1. FC Köln erst 1948 gegründet wurde, setzt die Derby-Historie vergleichsweise spät ein. Wenngleich es Historiker gibt, die auch die Duelle der FC-Vorläufer gegen die Mönchengladbacher dazu zählen. Demnach begann alles im April 1912 im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft, als der Kölner BC den FC Mönchengladbach 4:2 bezwang.

Doch unter ihren jetzigen Namen sah man sie erstmals in der Saison 1950/1951 nach Borussias Aufstieg gemeinsam um Punkte spielen. In der Oberliga West gewann der FC die Premiere daheim vor 11.000 Zuschauern mit 6:2 durch Tore von Hans Schäfer und Willy Bars (je zwei) sowie Franz Alexius und Berthold Nordmann bei Gegentreffern von Helmut Laaser. Auch das Rückspiel auf dem Bökelberg entschied Köln mit 3:1 für sich. Borussia stieg wieder ab, und nach der Rückkehr 1952/1953 setzte es gar zwei 0:6-Pleiten gegen den Klub mit dem Geißbock im Wappen. Es waren die höchsten FC-Siege überhaupt im Derby.

Erst im siebten Spiel hieß der Sieger dann Borussia, 1954 hieß es am Bökelberg 3:2. 1958/1959 wurden erstmals die Punkte geteilt – und zwar in beiden Duellen (0:0 und 2:2). Bis 1963 lachte aber meist der Geißbock, 16 von 22 Spielen gingen an den FC. Besonders im März 1961 beim 6:1 am Bökelberg, als der spätere Kölner Manager Karl-Heinz Thielen die ersten vier Tore erzielte.

Das erste Duell von Netzer und Overath

Am 10. März 1963 stieg das letzte Oberligaduell zwischen der Borussia und dem 1. FC, das Resultat von 4:2 für den Gastgeber passte zwar nicht zur Geschichte seit 1950, war aber ein Wegweiser. In 39 gemeinsamen Bundesligajahren sauste Borussia auf der Überholspur am 1. FC vorbei und gewann mehr als die Hälfte der Derbys.

Bei der Premiere hatten die Kölner aber noch die Nase vorn und siegten am 20. November 1965 bei Aufsteiger Borussia 3:2. Jupp Heynckes schoss das erste Tor nach nur sechs Minuten für seine Borussen, aber dann zog der FC mit 3:1 davon, Borussen-Schreck Thielen traf erneut.

Es war auch das erste Aufeinandertreffen der großen Konkurrenten um die Spielmacherrolle in der Nationalmannschaft, Günter Netzer und Wolfgang Overath. Netzer bekam etwas bessere Noten, Overath die Punkte.

Vogts erster Bundesligatreffer ausgerechnet gegen Köln

Im Rückspiel ging es hoch her, das erste Duell in Köln fand keinen Sieger, hatte aber einen Helden. Der nach einer Verletzung zum Statisten degradierte Kölner Toni Regh humpelte in Zeiten ohne Auswechselmöglichkeit (erst ab 1967) so erbarmungswürdig übers Feld, dass sich kein Borusse mehr für ihn interessierte. Welch fataler Leichtsinn: In der 88. Minute schoss er den 2:2-Ausgleich und verhinderte den ersten Gladbacher Sieg in Köln überhaupt.

Sieben Monate später war es dann doch so weit (2:1), Borussias ersten Siegtreffer beim 1. FC schoss kein Geringerer als Günter Netzer. Das Rückspiel stand im Zeichen einer weiteren Borussen-Legende: Beim 3:0 am Bökelberg glückte Verteidiger Berti Vogts per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt. Nebenbei schaltete er Overath aus.

Machtwechsel am Rhein in den Siebzigern

Nun kam eine beeindruckende Serie ins Laufen, die den Machtwechsel am Rhein dokumentiert. Die Borussia verlor gegen den ersten Bundesliga-Meister zwischen 1966 und Oktober 1970 neun Spiele nicht und fuhr ihre erste Meisterschaften ein (1970, 1971). Meister-Trainer Hennes Weisweiler war Kölner, der Geißbock ist nach dem zuvor auch beim 1. FC tätigen Mann benannt – das gab den Derbys immer eine besondere Note. Während der Borussen-Serie feierten sie gleich vier Siege in Köln.

Herausragend war das 5:2 am 25. November 1967, das nicht nur Weisweiler als „Werbung für den Fußball-Sport“ betrachtete. Er hatte seinen Anteil daran und die Fohlen, wie man sie nannte ob ihrer ungestümen Art, dem Ball nachzujagen, gewaltig heiß gemacht: „Gegen jede andere Mannschaft könnt ihr verlieren, nur gegen die Kölner nicht.“ Nach einem 1:1 zur Pause war kein Halten mehr, der Doppelschlag des weithin unbekannten Peter Meyer entschied die Partie – und Tribünengast Helmut Schön nominierte Meyer für die Nationalmannschaft.

Das Rückspiel brachte weniger Spektakel, Netzer verwandelte schon vor der Pause einen Handelfmeter, den Regh verursacht hatte. Jener Fast-Invalide, den dieses Derby 1966 noch zum Helden gemacht hatte. Es kamen andere Spiele und andere Helden.

1969: Günter Netzer erzielt erstmals drei Tore

Am 18. Januar 1969 gewann die Borussia in Köln erneut deutlich, und Günter Netzer erlebte beim 4:1 eine Premiere: Zum ersten Mal erzielte er drei Bundesliga-Tore – als Exekutor sozusagen: zwei Freistöße und ein Elfmeter. Das gelang ihm in seiner Karriere nur noch ein weiteres Mal.

Der Kicker spitzte die Ereignisse jener 90 Minuten auf das Dauerduell der frühen Siebziger zu, als er titelte: „Kurfürst Overath gegen Kaiser Netzer“. Die Leistung der Borussen verleitete den Reporter des Fachblatts, von großen Ereignissen zu träumen: „Sind wir im Jahre Weisweiler? Stehen wir schon tiefer in der Ära Mönchengladbach, als uns allen angesichts des Herbst-Husarenritts der Bayern bewusst geworden ist?“

Nun, 1969 musste Borussia den Bayern noch den Vortritt lassen, aber die Ära hatte längst begonnen. Dem FC blieb nur die Zuschauerrolle, doch schaffte er es 1971 immerhin, den amtierenden Meister gleich zweimal zu Hause zu bezwingen. So markiert der 27. März einen Eckpunkt in diesem Duell, es war Kölns erster Heimsieg in der Bundesliga gegen die Borussen.

"Gegen Köln zu verlieren, ist kein Beinbruch"

Das 3:2 vor 48.000 im Stadion Müngersdorf war eines der besten Rhein-Derbys überhaupt und eines der ersten Bundesliga-Spiele, in denen Statistiker Spielern genauer auf die Füße sahen. Der Kicker wertete das Fernduell Netzer/Overath akribisch aus und kam zum Schluss „Punktsieger Overath“.

Von 17 seiner Pässe waren sechs missglückt, bei Netzer acht von 20. Den Unterschied machten die Dribblings, Netzer verlor beide, Overath gewann drei von sechs. Die Zuschauer interessierten sich mehr für die Torverteilung. Heynckes schoss die Borussen in Führung, doch der 1. FC lag schon zur Pause mit 3:1 vorne. Warum? Linksaußen Hannes Löhr setzte sich im Duell der Nationalspieler gegen Berti Vogts immer wieder durch und bereitete alle Tore vor. Doppel-Torschütze war ausgerechnet Ex-Borusse Bernd Rupp, auch Verteidiger Wolfgang Weber traf. Dem Anrennen des Meisters entsprang nur noch ein Tor von Horst Köppel.

Das 2:3 kostete Borussia die Tabellenführung, aber Weisweiler war angesichts des Rassespiels milde gestimmt: „Gegen Köln zu verlieren, ist kein Beinbruch.“ Das klang schon mal anders. Im Geißbockheim wurde kräftig gefeiert, und da Präsident Oskar Maaß zuvor „den Skalp der Gladbacher“ gefordert hatte, wurde ihm symbolisch einer übereicht: Es war die Perücke der Köchin.

Die Rache der Gladbacher Borussia

Borussia nahm in der Folge ausgiebig Rache, 1972 hieß es am Bökelberg 3.0 und 5:2 und im ersten UEFA-Cup-Duell der Bundesliga-Historie am 13. Dezember gar 5:0. Wieder schoss Berti Vogts ein Tor. Damit nicht genug, besiegten die Borussen den FC 1973 auch im DFB-Pokalfinale. Ein Spiel, von dem noch heute die Rede ist, weil es einen dramatischen Moment hatte, der in die wilde Zeit der rebellischen Jugend passte und der heute nur ungläubig bestaunt wird.

Nach 90 Minuten hieß es in Düsseldorf 1:1, Herbert Wimmer (Borussia) und Herbert Neumann hatten getroffen – und Jupp Heynckes nicht. Er scheiterte mit einem Elfmeter an Gerd Welz und bestärkte die Fußballweisheit, dass sich der Gefoulte vom Elfmeterpunkt besser fernhalte. Günter Netzer musste sich an jenem 23. Juni 1973 gar vom Feld fernhalten. Er saß auf der Bank, weil Weisweiler an seiner psychischen Verfassung zweifelte.

Netzer hatte sich zu einem Wechsel zu Real Madrid entschieden, seine Mutter war plötzlich verstorben und ein kleiner Autounfall war ihm auch noch widerfahren. So fragte Weisweiler die Mannschaft: „Was haltet ihr davon, wenn wir im Pokalfinale auf den Günter verzichten würden?“ Es gab einigen Widerspruch, aber Weisweiler ließ sich nicht beirren und den vielleicht größten Star der Borussia überhaupt auf der Bank.

Selbst eingewechselt - Siegtor erzielt!

Dort schmorte er bis zur Verlängerung, dann setzten die Netzer-Sprechchöre ein, und er suchte sich seinen Platz in der Elf. Dem erschöpften Christian Kulik sagte er: „Ich seh Dir doch an, Du kannst nicht meht, ich spiele für Dich weiter“. Für den 20-Jährigen war das keine Bitte, sondern der Befehl eines Vorgesetzten, und so wechselte sich Netzer ohne Rücksprache mit Weisweiler, die sich nicht grün waren, selbst ein.

Er brauchte vier Minuten, um diesen Streich gegen die Autorität des Trainers zu legitimieren: Nach Doppelpass mit Rainer Bonhof schoss er den Ball mit dem schwachen linken Fuß in den Winkel. Das war das Siegtor – es lebt in der modernen Welt des Internets auf youtube fort.

Bundestrainer Helmut Schön war von der zweistündigen Darbietung begeistert: „Das ist eine echte Werbung für den Fußball. So ein Spiel ist nur im Cup-Wettbewerb möglich.“

Noch mehr legendäre Spiele im DFB-Pokal

Als wollten sie Schön recht geben, lieferten sich die Rhein-Rivalen im Januar 1975 an einem Mittwochabend in der zweiten Runde des Pokals ein schier unfassbares Spiel. Jupp Heynckes und Herbert Wimmer sorgten nach 30 Minuten für ein 2:0 für Gastgeber Borussia, und auf Heinz Flohes 2:1 konterte Allan Simonsen per Elfmeter prompt – 3:1 nach 34 Minuten. Zur Pause führte dennoch der Gast, Harald Konopka, Flohe (Elfmeter) und Neumann überwanden Wolfgang Kleff noch in der ersten Halbzeit. Jeder Schuss ein Treffer, 15.000 rieben sich verwundert die Augen. Danach wurde es normaler, doch das Endresultat von 3:5 – Dieter Müllers Tor entschied das Spiel – war fernab jeglicher Norm.

Für den Kicker war es schlicht die „Neuauflage des Superfinales 73“, und Kölns glücklicher Trainer Tschik Cajkoivski sagte: „Die zwei besten Mannschaften der Bundesrepublik haben gegeneinander gespielt, und wir haben bewiesen, dass wir noch besser sind. Ich habe Overath noch nie so großartig gesehen.“

Borussia wurde trotzdem Meister und gewann die nächsten vier Spiele gegen den 1. FC, manches Derby geriet zur Machtdemonstration. Im Dezember 1975 (0:4) etwa, als Borussia vor 61.000 in Köln schon zur Pause 3:0 führte und drei Tore aus Dänemark importierte (zweimal Henning Jensen, einmal Simonsen).

Letzter FC-Meistertitel in der Saison 1977/1978

Doch als Hennes Weisweiler wieder nach Köln ging, brachen neue Zeiten an. Den Grundstein für die Kölner Meisterschaft 1977/1978 legten die Geißböcke am Bökelberg, den sie am 1. Oktober 1977 (2:5) nach elf Anläufen wieder mal stürmten. Es war das größte Spiel des Kölners Dieter Prestin, der beim Meister die ersten beiden FC-Tore schoss.

Im Rückspiel rettete ein spätes Tor von Heinz Flohe im Müngersdorfer Stadion dem FC einen Punkt (1:1), den er zum Titel dringend benötigte. Am Ende hatte Köln fünf Tore Vorsprung vor der Borussia, die durch ein suspekt erscheinendes 12:0 über Dortmund noch nah dran kam an die Meisterschale. Seitdem hat sie keiner der beiden Rhein-Rivalen je wieder im Tresor gehabt, Borussia wartet seit 1977, der 1. FC seit 1978.

Die Ansprüche sind gesunken

Längst sind die Ansprüche beiderseits gesunken, aber nicht an dieses Derby, das noch einige bemerkenswerte Kapitel schrieb. Da wäre zum Beispiel der 20. Oktober 1979, als der 1. FC zu Hause zur Pause 3:0 führte, 20 Minuten später aber schon zurücklag, ehe Dieter Müller für den 4:4-Endstand sorgte. Zwei Tore schoss Borussias Harald Nickel, darunter einer seiner berühmten Elfmeter aus dem Stand. 33.000 hatten auf dem Nachhausweg viel Gesprächsstoff.

Oder die Bökelberg-Spiele 1980 (2:2 und 2:0), in denen Borussias Abwehrchef Wilfried Hannes alle vier Tore schoss. Zwischen März 1984 und November 1986 gab es keine Heimsiege in diesem Derby, und auch der FC schaffte nun eine Siegesserie am Bökelberg.

Am 14. November 1984 erinnerte einiges an die ruhmreiche Borussen-Ära, als die Gäste nach 32 Minuten schon 4:0 führten (Endstand 1:5) und der spätere Kölner Uwe Rahn in dem Stadion, wo er kurz zuvor mit dem ersten Ballkontakt ein Ländespieltor geschossen hatte, doppelt traf. Wieder ein Derby-Held mit langen blonden Haaren.

Nur ein 0:0 in der Derbygeschichte

Die Maßstäbe verschoben sich im Laufe der Jahrzehnte, beide Klubs lernten auch den Abstiegskampf kennen, und die Vorherrschaft am Rhein war spätestens seit Leverkusens UEFA-Cup-Sieg 1988 keine Sache mehr zwischen dem 1. FC und Borussia.

Eines blieb: In den Derbys ging es hoch her, im Schnitt fielen 3,4 Tore, es gab 2,5 Verwarnungen pro Spiel und vier Platzverweise – alle an Kölner Spieler. Bis zum ersten torlosen Spiel vergingen 45 Jahre, am 6. Mai 1995 war es am Bökelberg soweit. Es blieb die unrühmliche Ausnahme. 1998 gingen die Wege nach 33 Jahren auseinander, als Köln erstmals abstieg.

Duelle auf fünf Bühnen

Das konnte die Borussia anscheinend nicht mit ansehen und besuchte den Rivalen 1999/2000 im Unterhaus. Die 2. Bundesliga war die fünfte Bühne, auf der dieses Derby ausgetragen wurde nach der Bundesliga, Oberliga, DFB- und UEFA-Pokal. Die beiden Duelle im Unterhaus 2007/2008 verfehlten die Zuschauerrekorde auf den Rängen (zusammen 104.000) und vor den Bildschirmen nur knapp.

Seit August 2003 (1:0), als ein Eigentor von Christian Scherz Kölns Rückkehr in die Bundesliga verdarb, ist dieses Derby ausverkauft – im März 2010 wurde die Partie in Köln zehn Minuten später angepfiffen wegen des großen Andrangs.

Das zeigt: Die ganz großen Zeiten sind zwar vorbei, aber große Erwartungen werden noch immer an dieses Derby geknüpft. So als wären Wolfgang Overath und Günter Netzer immer noch am Ball.

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Es sind Duelle, die sich ins kollektive Gedächtnis der Fußballfans eingebrannt haben. Spiele für die ganz großen Emotionen - Begeisterung und Entsetzen, Siegestaumel und tiefe Trauer. Begegnungen, die Millionen von Menschen in ihren Bann ziehen, jedes Mal aufs Neue. Unvergessene Momente der Bundesligahistorie, 90 Minuten für die Ewigkeit, die normale Partien zu Klassikern gemacht haben.

Ein Spiel und seine Geschichte: In einer Serie schaut der DFB.de-Autor und Historiker Udo Muras immer freitags während der Saison in die Chronik von ganz besonderen Bundesliga-Duellen, die aktuell anstehen. Heute: Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln, die am Sonntag (ab 15.30 Uhr, live bei Sky) im Borussia-Park aufeinandertreffen.

Legendäres Pokalfinale und Kopf-an-Kopf-Titelrennen

Sie haben beide schon weit bessere Zeiten gesehen. Ein Abstiegsduell war die Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln höchst selten, eher ging es in den ersten gemeinsamen Bundesliga-Jahrzehnten meist um die internationalen Plätze oder um den DFB-Pokal, in dem sie sich 1973 ein legendäres Finale lieferten.

Einmal liefen sie sogar Kopf an Kopf ins Ziel ein: 1978 rettete die bessere Tordifferenz dem 1. FC Köln seine bis dato letzte Meisterschaft vor den Borussen, mit denen sie sich 1972 sogar das erste Bundesligaduell im Europacup lieferten. Zwei Jahre später kam es sogar zur Neuauflage im UEFA-Pokal.

Das bessere Ende hatten meist die Borussen, die in der Bundesliga gegen keinen Klub mehr Siege (41) errungen haben als gegen den Nachbarn aus der Domstadt. Sogar in Köln ist die Bilanz noch auf Jahre hin positiv für die Gladbacher (21-6-12). Im Hinspiel bestätigten sie diesen Trend, damals gewann der Letzte beim Vorletzten mit 4:0, Samstag bietet sich Gelegenheit zur Revanche im 121. Rhein-Derby. Es folgt ein Rückblick auf dessen Rhein-Derbies.

Gladbach erst im siebten Spiel mit erstem Sieg

Da der 1. FC Köln erst 1948 gegründet wurde, setzt die Derby-Historie vergleichsweise spät ein. Wenngleich es Historiker gibt, die auch die Duelle der FC-Vorläufer gegen die Mönchengladbacher dazu zählen. Demnach begann alles im April 1912 im Finale um die Westdeutsche Meisterschaft, als der Kölner BC den FC Mönchengladbach 4:2 bezwang.

Doch unter ihren jetzigen Namen sah man sie erstmals in der Saison 1950/1951 nach Borussias Aufstieg gemeinsam um Punkte spielen. In der Oberliga West gewann der FC die Premiere daheim vor 11.000 Zuschauern mit 6:2 durch Tore von Hans Schäfer und Willy Bars (je zwei) sowie Franz Alexius und Berthold Nordmann bei Gegentreffern von Helmut Laaser. Auch das Rückspiel auf dem Bökelberg entschied Köln mit 3:1 für sich. Borussia stieg wieder ab, und nach der Rückkehr 1952/1953 setzte es gar zwei 0:6-Pleiten gegen den Klub mit dem Geißbock im Wappen. Es waren die höchsten FC-Siege überhaupt im Derby.

Erst im siebten Spiel hieß der Sieger dann Borussia, 1954 hieß es am Bökelberg 3:2. 1958/1959 wurden erstmals die Punkte geteilt – und zwar in beiden Duellen (0:0 und 2:2). Bis 1963 lachte aber meist der Geißbock, 16 von 22 Spielen gingen an den FC. Besonders im März 1961 beim 6:1 am Bökelberg, als der spätere Kölner Manager Karl-Heinz Thielen die ersten vier Tore erzielte.

Das erste Duell von Netzer und Overath

Am 10. März 1963 stieg das letzte Oberligaduell zwischen der Borussia und dem 1. FC, das Resultat von 4:2 für den Gastgeber passte zwar nicht zur Geschichte seit 1950, war aber ein Wegweiser. In 39 gemeinsamen Bundesligajahren sauste Borussia auf der Überholspur am 1. FC vorbei und gewann mehr als die Hälfte der Derbys.

Bei der Premiere hatten die Kölner aber noch die Nase vorn und siegten am 20. November 1965 bei Aufsteiger Borussia 3:2. Jupp Heynckes schoss das erste Tor nach nur sechs Minuten für seine Borussen, aber dann zog der FC mit 3:1 davon, Borussen-Schreck Thielen traf erneut.

Es war auch das erste Aufeinandertreffen der großen Konkurrenten um die Spielmacherrolle in der Nationalmannschaft, Günter Netzer und Wolfgang Overath. Netzer bekam etwas bessere Noten, Overath die Punkte.

Vogts erster Bundesligatreffer ausgerechnet gegen Köln

Im Rückspiel ging es hoch her, das erste Duell in Köln fand keinen Sieger, hatte aber einen Helden. Der nach einer Verletzung zum Statisten degradierte Kölner Toni Regh humpelte in Zeiten ohne Auswechselmöglichkeit (erst ab 1967) so erbarmungswürdig übers Feld, dass sich kein Borusse mehr für ihn interessierte. Welch fataler Leichtsinn: In der 88. Minute schoss er den 2:2-Ausgleich und verhinderte den ersten Gladbacher Sieg in Köln überhaupt.

Sieben Monate später war es dann doch so weit (2:1), Borussias ersten Siegtreffer beim 1. FC schoss kein Geringerer als Günter Netzer. Das Rückspiel stand im Zeichen einer weiteren Borussen-Legende: Beim 3:0 am Bökelberg glückte Verteidiger Berti Vogts per Kopf sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt. Nebenbei schaltete er Overath aus.

Machtwechsel am Rhein in den Siebzigern

Nun kam eine beeindruckende Serie ins Laufen, die den Machtwechsel am Rhein dokumentiert. Die Borussia verlor gegen den ersten Bundesliga-Meister zwischen 1966 und Oktober 1970 neun Spiele nicht und fuhr ihre erste Meisterschaften ein (1970, 1971). Meister-Trainer Hennes Weisweiler war Kölner, der Geißbock ist nach dem zuvor auch beim 1. FC tätigen Mann benannt – das gab den Derbys immer eine besondere Note. Während der Borussen-Serie feierten sie gleich vier Siege in Köln.

Herausragend war das 5:2 am 25. November 1967, das nicht nur Weisweiler als „Werbung für den Fußball-Sport“ betrachtete. Er hatte seinen Anteil daran und die Fohlen, wie man sie nannte ob ihrer ungestümen Art, dem Ball nachzujagen, gewaltig heiß gemacht: „Gegen jede andere Mannschaft könnt ihr verlieren, nur gegen die Kölner nicht.“ Nach einem 1:1 zur Pause war kein Halten mehr, der Doppelschlag des weithin unbekannten Peter Meyer entschied die Partie – und Tribünengast Helmut Schön nominierte Meyer für die Nationalmannschaft.

Das Rückspiel brachte weniger Spektakel, Netzer verwandelte schon vor der Pause einen Handelfmeter, den Regh verursacht hatte. Jener Fast-Invalide, den dieses Derby 1966 noch zum Helden gemacht hatte. Es kamen andere Spiele und andere Helden.

1969: Günter Netzer erzielt erstmals drei Tore

Am 18. Januar 1969 gewann die Borussia in Köln erneut deutlich, und Günter Netzer erlebte beim 4:1 eine Premiere: Zum ersten Mal erzielte er drei Bundesliga-Tore – als Exekutor sozusagen: zwei Freistöße und ein Elfmeter. Das gelang ihm in seiner Karriere nur noch ein weiteres Mal.

Der Kicker spitzte die Ereignisse jener 90 Minuten auf das Dauerduell der frühen Siebziger zu, als er titelte: „Kurfürst Overath gegen Kaiser Netzer“. Die Leistung der Borussen verleitete den Reporter des Fachblatts, von großen Ereignissen zu träumen: „Sind wir im Jahre Weisweiler? Stehen wir schon tiefer in der Ära Mönchengladbach, als uns allen angesichts des Herbst-Husarenritts der Bayern bewusst geworden ist?“

Nun, 1969 musste Borussia den Bayern noch den Vortritt lassen, aber die Ära hatte längst begonnen. Dem FC blieb nur die Zuschauerrolle, doch schaffte er es 1971 immerhin, den amtierenden Meister gleich zweimal zu Hause zu bezwingen. So markiert der 27. März einen Eckpunkt in diesem Duell, es war Kölns erster Heimsieg in der Bundesliga gegen die Borussen.

"Gegen Köln zu verlieren, ist kein Beinbruch"

Das 3:2 vor 48.000 im Stadion Müngersdorf war eines der besten Rhein-Derbys überhaupt und eines der ersten Bundesliga-Spiele, in denen Statistiker Spielern genauer auf die Füße sahen. Der Kicker wertete das Fernduell Netzer/Overath akribisch aus und kam zum Schluss „Punktsieger Overath“.

Von 17 seiner Pässe waren sechs missglückt, bei Netzer acht von 20. Den Unterschied machten die Dribblings, Netzer verlor beide, Overath gewann drei von sechs. Die Zuschauer interessierten sich mehr für die Torverteilung. Heynckes schoss die Borussen in Führung, doch der 1. FC lag schon zur Pause mit 3:1 vorne. Warum? Linksaußen Hannes Löhr setzte sich im Duell der Nationalspieler gegen Berti Vogts immer wieder durch und bereitete alle Tore vor. Doppel-Torschütze war ausgerechnet Ex-Borusse Bernd Rupp, auch Verteidiger Wolfgang Weber traf. Dem Anrennen des Meisters entsprang nur noch ein Tor von Horst Köppel.

Das 2:3 kostete Borussia die Tabellenführung, aber Weisweiler war angesichts des Rassespiels milde gestimmt: „Gegen Köln zu verlieren, ist kein Beinbruch.“ Das klang schon mal anders. Im Geißbockheim wurde kräftig gefeiert, und da Präsident Oskar Maaß zuvor „den Skalp der Gladbacher“ gefordert hatte, wurde ihm symbolisch einer übereicht: Es war die Perücke der Köchin.

Die Rache der Gladbacher Borussia

Borussia nahm in der Folge ausgiebig Rache, 1972 hieß es am Bökelberg 3.0 und 5:2 und im ersten UEFA-Cup-Duell der Bundesliga-Historie am 13. Dezember gar 5:0. Wieder schoss Berti Vogts ein Tor. Damit nicht genug, besiegten die Borussen den FC 1973 auch im DFB-Pokalfinale. Ein Spiel, von dem noch heute die Rede ist, weil es einen dramatischen Moment hatte, der in die wilde Zeit der rebellischen Jugend passte und der heute nur ungläubig bestaunt wird.

Nach 90 Minuten hieß es in Düsseldorf 1:1, Herbert Wimmer (Borussia) und Herbert Neumann hatten getroffen – und Jupp Heynckes nicht. Er scheiterte mit einem Elfmeter an Gerd Welz und bestärkte die Fußballweisheit, dass sich der Gefoulte vom Elfmeterpunkt besser fernhalte. Günter Netzer musste sich an jenem 23. Juni 1973 gar vom Feld fernhalten. Er saß auf der Bank, weil Weisweiler an seiner psychischen Verfassung zweifelte.

Netzer hatte sich zu einem Wechsel zu Real Madrid entschieden, seine Mutter war plötzlich verstorben und ein kleiner Autounfall war ihm auch noch widerfahren. So fragte Weisweiler die Mannschaft: „Was haltet ihr davon, wenn wir im Pokalfinale auf den Günter verzichten würden?“ Es gab einigen Widerspruch, aber Weisweiler ließ sich nicht beirren und den vielleicht größten Star der Borussia überhaupt auf der Bank.

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Selbst eingewechselt - Siegtor erzielt!

Dort schmorte er bis zur Verlängerung, dann setzten die Netzer-Sprechchöre ein, und er suchte sich seinen Platz in der Elf. Dem erschöpften Christian Kulik sagte er: „Ich seh Dir doch an, Du kannst nicht meht, ich spiele für Dich weiter“. Für den 20-Jährigen war das keine Bitte, sondern der Befehl eines Vorgesetzten, und so wechselte sich Netzer ohne Rücksprache mit Weisweiler, die sich nicht grün waren, selbst ein.

Er brauchte vier Minuten, um diesen Streich gegen die Autorität des Trainers zu legitimieren: Nach Doppelpass mit Rainer Bonhof schoss er den Ball mit dem schwachen linken Fuß in den Winkel. Das war das Siegtor – es lebt in der modernen Welt des Internets auf youtube fort.

Bundestrainer Helmut Schön war von der zweistündigen Darbietung begeistert: „Das ist eine echte Werbung für den Fußball. So ein Spiel ist nur im Cup-Wettbewerb möglich.“

Noch mehr legendäre Spiele im DFB-Pokal

Als wollten sie Schön recht geben, lieferten sich die Rhein-Rivalen im Januar 1975 an einem Mittwochabend in der zweiten Runde des Pokals ein schier unfassbares Spiel. Jupp Heynckes und Herbert Wimmer sorgten nach 30 Minuten für ein 2:0 für Gastgeber Borussia, und auf Heinz Flohes 2:1 konterte Allan Simonsen per Elfmeter prompt – 3:1 nach 34 Minuten. Zur Pause führte dennoch der Gast, Harald Konopka, Flohe (Elfmeter) und Neumann überwanden Wolfgang Kleff noch in der ersten Halbzeit. Jeder Schuss ein Treffer, 15.000 rieben sich verwundert die Augen. Danach wurde es normaler, doch das Endresultat von 3:5 – Dieter Müllers Tor entschied das Spiel – war fernab jeglicher Norm.

Für den Kicker war es schlicht die „Neuauflage des Superfinales 73“, und Kölns glücklicher Trainer Tschik Cajkoivski sagte: „Die zwei besten Mannschaften der Bundesrepublik haben gegeneinander gespielt, und wir haben bewiesen, dass wir noch besser sind. Ich habe Overath noch nie so großartig gesehen.“

Borussia wurde trotzdem Meister und gewann die nächsten vier Spiele gegen den 1. FC, manches Derby geriet zur Machtdemonstration. Im Dezember 1975 (0:4) etwa, als Borussia vor 61.000 in Köln schon zur Pause 3:0 führte und drei Tore aus Dänemark importierte (zweimal Henning Jensen, einmal Simonsen).

Letzter FC-Meistertitel in der Saison 1977/1978

Doch als Hennes Weisweiler wieder nach Köln ging, brachen neue Zeiten an. Den Grundstein für die Kölner Meisterschaft 1977/1978 legten die Geißböcke am Bökelberg, den sie am 1. Oktober 1977 (2:5) nach elf Anläufen wieder mal stürmten. Es war das größte Spiel des Kölners Dieter Prestin, der beim Meister die ersten beiden FC-Tore schoss.

Im Rückspiel rettete ein spätes Tor von Heinz Flohe im Müngersdorfer Stadion dem FC einen Punkt (1:1), den er zum Titel dringend benötigte. Am Ende hatte Köln fünf Tore Vorsprung vor der Borussia, die durch ein suspekt erscheinendes 12:0 über Dortmund noch nah dran kam an die Meisterschale. Seitdem hat sie keiner der beiden Rhein-Rivalen je wieder im Tresor gehabt, Borussia wartet seit 1977, der 1. FC seit 1978.

Die Ansprüche sind gesunken

Längst sind die Ansprüche beiderseits gesunken, aber nicht an dieses Derby, das noch einige bemerkenswerte Kapitel schrieb. Da wäre zum Beispiel der 20. Oktober 1979, als der 1. FC zu Hause zur Pause 3:0 führte, 20 Minuten später aber schon zurücklag, ehe Dieter Müller für den 4:4-Endstand sorgte. Zwei Tore schoss Borussias Harald Nickel, darunter einer seiner berühmten Elfmeter aus dem Stand. 33.000 hatten auf dem Nachhausweg viel Gesprächsstoff.

Oder die Bökelberg-Spiele 1980 (2:2 und 2:0), in denen Borussias Abwehrchef Wilfried Hannes alle vier Tore schoss. Zwischen März 1984 und November 1986 gab es keine Heimsiege in diesem Derby, und auch der FC schaffte nun eine Siegesserie am Bökelberg.

Am 14. November 1984 erinnerte einiges an die ruhmreiche Borussen-Ära, als die Gäste nach 32 Minuten schon 4:0 führten (Endstand 1:5) und der spätere Kölner Uwe Rahn in dem Stadion, wo er kurz zuvor mit dem ersten Ballkontakt ein Ländespieltor geschossen hatte, doppelt traf. Wieder ein Derby-Held mit langen blonden Haaren.

Nur ein 0:0 in der Derbygeschichte

Die Maßstäbe verschoben sich im Laufe der Jahrzehnte, beide Klubs lernten auch den Abstiegskampf kennen, und die Vorherrschaft am Rhein war spätestens seit Leverkusens UEFA-Cup-Sieg 1988 keine Sache mehr zwischen dem 1. FC und Borussia.

Eines blieb: In den Derbys ging es hoch her, im Schnitt fielen 3,4 Tore, es gab 2,5 Verwarnungen pro Spiel und vier Platzverweise – alle an Kölner Spieler. Bis zum ersten torlosen Spiel vergingen 45 Jahre, am 6. Mai 1995 war es am Bökelberg soweit. Es blieb die unrühmliche Ausnahme. 1998 gingen die Wege nach 33 Jahren auseinander, als Köln erstmals abstieg.

Duelle auf fünf Bühnen

Das konnte die Borussia anscheinend nicht mit ansehen und besuchte den Rivalen 1999/2000 im Unterhaus. Die 2. Bundesliga war die fünfte Bühne, auf der dieses Derby ausgetragen wurde nach der Bundesliga, Oberliga, DFB- und UEFA-Pokal. Die beiden Duelle im Unterhaus 2007/2008 verfehlten die Zuschauerrekorde auf den Rängen (zusammen 104.000) und vor den Bildschirmen nur knapp.

Seit August 2003 (1:0), als ein Eigentor von Christian Scherz Kölns Rückkehr in die Bundesliga verdarb, ist dieses Derby ausverkauft – im März 2010 wurde die Partie in Köln zehn Minuten später angepfiffen wegen des großen Andrangs.

Das zeigt: Die ganz großen Zeiten sind zwar vorbei, aber große Erwartungen werden noch immer an dieses Derby geknüpft. So als wären Wolfgang Overath und Günter Netzer immer noch am Ball.