Löw: "Wir haben kein Italien-Trauma"

Während die Mannschaft ihren freien Tag genießt und nach dem starken Auftritt beim 3:0 gegen die Slowakei regeneriert, plant Joachim Löw gut gelaunt das Viertelfinale gegen Italien am Samstag (ab 21 Uhr, live in der ARD und im Fan-Club-Radio). Auf DFB.de spricht der Bundestrainer über das ewige Prestigeduell mit dem Vizeeuropameister von 2012.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... DIE PERSONELLE SITUATION UND DIE ARBEIT DER MEDIZINISCHEN ABTEILUNG: Es gab in den letzten Tagen nur ein paar kleinere Blessuren, bei Sami Khedira, Mats Hummels oder Julian Draxler beispielsweise. Aber das wird kein Problem sein. Die medizinische Abteilung um Klaus Eder und Dr. Müller-Wohlfahrt leistet hervorragende Arbeit. Das ist ein eingespieltes Team, das jeden Tag rund um die Uhr arbeitet und mein vollstes Vertrauen genießt. Was sie leisten, ist klasse. Sonst hätte Jerome Boateng auch nicht gegen die Slowakei spielen können.

... MÖGLICHE UMSTELLUNGEN IN DER STARTELF: Es kann immer Veränderungen geben. Wichtig ist, dass wir weiter variabeL und flexibel sind.

... THOMAS MÜLLERS LEISTUNGEN: Thomas ist ein Winnertyp. Egal, was er macht, er will immer gewinnen. Seit 2010 ging es für ihn ständig bergauf, nun hat er halt mal eine Phase ohne Tor. Ich bin trotzdem maximal zufrieden mit ihm. Weil er Wege macht, die den Gegner in Schwierigkeiten und uns Optionen bringt. Seine Laufwege sind wertvoll. Thomas arbeitet auch wahnsinnig viel für die Defensive und läuft die Gegner mit hohem Tempo an. Das sind auch wichtige Qualitäten.

... ITALIEN-LEGIONÄR SAMI KHEDIRA: Da er bei Juventus spielt, kennt er die Italiener natürlich aus dem Effeff. Deswegen werde ich auch mit ihm sprechen. In unserem Team übernimmt Sami wichtige Aufgaben, besitzt wahnsinnig hohe Qualität. Ich habe das Gefühl, er wird immer dynamischer.

... DIE ROLLE VON KAPITÄN BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Basti ist sehr wichtig. Er spricht mit den jungen Spielern oder aktuell mit Mario Götze, den er gestärkt hat. Basti hat ein gutes Gespür und ist sehr wertvoll. Mittlerweile ist er auch körperlich in der Lage, von Beginn an zu spielen. Er macht einen guten Eindruck.

... LUKAS PODOLSKI: Er ist ein Vorbild für die jungen Spieler, gibt immer Gas und den Ton an. In der Mannschaft genießt er höchsten Respekt, die Jüngeren schauen zu ihm hoch. Nach dem Slowakei-Spiel war es eine Freude zu sehen, wie er von den Fans gefeiert wurde.

... BISHER NOCH NICHT EINGESETZTE SPIELER WIE SANÉ, CAN, WEIGL ODER TAH: Es zeugt von wahnsinnig großer Charakterstärke, wie sie sich verhalten. Sie geben alles, halten das Niveau im Training hoch. Ich möchte keinen dieser Spieler missen, könnte jedem von ihnen sofort vertrauen. Sie haben der Mannschaft schon sehr viel gegeben.



Während die Mannschaft ihren freien Tag genießt und nach dem starken Auftritt beim 3:0 gegen die Slowakei regeneriert, plant Joachim Löw gut gelaunt das Viertelfinale gegen Italien am Samstag (ab 21 Uhr, live in der ARD und im Fan-Club-Radio). Auf DFB.de spricht der Bundestrainer über das ewige Prestigeduell mit dem Vizeeuropameister von 2012.

JOACHIM LÖW ÜBER...

... DIE PERSONELLE SITUATION UND DIE ARBEIT DER MEDIZINISCHEN ABTEILUNG: Es gab in den letzten Tagen nur ein paar kleinere Blessuren, bei Sami Khedira, Mats Hummels oder Julian Draxler beispielsweise. Aber das wird kein Problem sein. Die medizinische Abteilung um Klaus Eder und Dr. Müller-Wohlfahrt leistet hervorragende Arbeit. Das ist ein eingespieltes Team, das jeden Tag rund um die Uhr arbeitet und mein vollstes Vertrauen genießt. Was sie leisten, ist klasse. Sonst hätte Jerome Boateng auch nicht gegen die Slowakei spielen können.

... MÖGLICHE UMSTELLUNGEN IN DER STARTELF: Es kann immer Veränderungen geben. Wichtig ist, dass wir weiter variabeL und flexibel sind.

... THOMAS MÜLLERS LEISTUNGEN: Thomas ist ein Winnertyp. Egal, was er macht, er will immer gewinnen. Seit 2010 ging es für ihn ständig bergauf, nun hat er halt mal eine Phase ohne Tor. Ich bin trotzdem maximal zufrieden mit ihm. Weil er Wege macht, die den Gegner in Schwierigkeiten und uns Optionen bringt. Seine Laufwege sind wertvoll. Thomas arbeitet auch wahnsinnig viel für die Defensive und läuft die Gegner mit hohem Tempo an. Das sind auch wichtige Qualitäten.

... ITALIEN-LEGIONÄR SAMI KHEDIRA: Da er bei Juventus spielt, kennt er die Italiener natürlich aus dem Effeff. Deswegen werde ich auch mit ihm sprechen. In unserem Team übernimmt Sami wichtige Aufgaben, besitzt wahnsinnig hohe Qualität. Ich habe das Gefühl, er wird immer dynamischer.

... DIE ROLLE VON KAPITÄN BASTIAN SCHWEINSTEIGER: Basti ist sehr wichtig. Er spricht mit den jungen Spielern oder aktuell mit Mario Götze, den er gestärkt hat. Basti hat ein gutes Gespür und ist sehr wertvoll. Mittlerweile ist er auch körperlich in der Lage, von Beginn an zu spielen. Er macht einen guten Eindruck.

... LUKAS PODOLSKI: Er ist ein Vorbild für die jungen Spieler, gibt immer Gas und den Ton an. In der Mannschaft genießt er höchsten Respekt, die Jüngeren schauen zu ihm hoch. Nach dem Slowakei-Spiel war es eine Freude zu sehen, wie er von den Fans gefeiert wurde.

... BISHER NOCH NICHT EINGESETZTE SPIELER WIE SANÉ, CAN, WEIGL ODER TAH: Es zeugt von wahnsinnig großer Charakterstärke, wie sie sich verhalten. Sie geben alles, halten das Niveau im Training hoch. Ich möchte keinen dieser Spieler missen, könnte jedem von ihnen sofort vertrauen. Sie haben der Mannschaft schon sehr viel gegeben.

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... DEN KERN DER MANNSCHAFT: Das ist im Laufe der Jahre zu einem Vorteil geworden. Neuer, Hummels, Boateng, Khedira, Kroos, Özil, Müller - das ist eine starke Achse, die jetzt schon so lange zusammen spielt. Da braucht es in der Vorbereitung auf ein solches Turnier eben auch nicht lange, bis die Mechanismen greifen.

... DIE LEISTUNGSSTEIGERUNG NACH DEM POLEN-SPIEL: Unsere Balance zwischen Angriff und Verteidigung ist besser geworden. Die Offensiven verteidigen besser, Kroos und Khedira leisten super Arbeit.

... DIE EUPHORIE NACH DEM SLOWAKEI-SPIEL: Ich denke, Bescheidenheit und Demut sind das Gebot der Stunde. Wir sollten nicht in Euphorie verfallen, sondern den Ball flach halten, denn das Viertelfinale ist nur ein Etappenziel. Es wäre falsch, den Sieg gegen die Slowakei zu hoch zu hängen. Das war nicht der Maßstab. Trotzdem habe ich ein gutes Gefühl für das Wochenende. Wir müssen uns aber in allen Bereichen steigern.

... DIE SECHS TAGE PAUSE VOR DEM VIERTELFINALE: Das wird sicherlich kein Nachteil sein. Wir haben dadurch die Chance, in dieser Woche den einen oder anderen Reiz zu setzen. Das brauchen die Spieler. Die Mannschaft wird aber unter Spannung bleiben.

... DIE BEDEUTUNG DER PHYSIS: Ich weiß, dass die jüngste Mannschaft des Turniers auf die älteste trifft. Aber Italien hatte den Vorteil, im dritten Gruppenspiel Stammkräfte schonen zu können. Ich denke nicht, dass die Physis so ausschlaggebend sein wird. Auch die älteren italienischen Spieler wie Bonucci oder Chiellini machen einen starken körperlichen Eindruck.

... EIN MÖGLICHES HALBFINALE GEGEN ÜBERRASCHUNGSTEAM ISLAND: So weit denken wir nicht. Dass die Isländer aber England geschlagen haben, war für mich eine große Überraschung. Sie haben sehr gut gespielt, sind super organisiert und wegen dieser Struktur schwer zu spielen.

... DAS 20-JÄHRIGE JUBILÄUM VON OLIVER BIERHOFFS GOLDEN GOAL: Ich bin froh, wenn ich das mal nicht höre. Das erzählt unser Teammanager oft genug. An diesem Tage (Donnerstag; Anm. d. Red.) gehe ich ihm aus dem Weg. (lacht)

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... DEN NÄCHSTEN GEGNER ITALIEN: Ich freue mich wahnsinnig auf dieses Duell. Gegen Spanien haben sie bewiesen, dass es nicht die Italiener sind, die man sonst kennt. Sie konzentrieren sich nicht mehr nur auf die Defensive, sondern haben auch offensive Qualitäten. Das ist ein viel besseres Italien als noch bei der EM 2012.

... DIE DUELLE IN DER VERGANGENHEIT MIT DER SQUADRA AZZURRA: Wir haben kein Italien-Trauma. Ich halte nichts davon, Dinge aus der Vergangenheit herbeizuziehen. Das ist kalter Kaffee - ein frischer Espresso ist mir lieber. Und wir müssen schauen, dass der uns am Samstag gut schmeckt.

... DIE DEFENSIVQUALITÄT ITALIENS: Sie haben das Verteidigen in Fleisch und Blut, machen die Räume ungemein eng. Das können sie. Sie können einen Ball auf die Tribüne jagen und lächeln dabei. Die Italiener freuen sich, wenn sie zu Null spielen, wir freuen uns eher über ein 3:3.

... DIE STÜTZEN IM ITALIENISCHEN TEAM: Die Mannschaft hat den Abgang von Pirlo sehr gut verkraftet und klare Automatismen in ihrem Spiel. Jeder Mannschaftsteil hat seine Stärken. Buffon im Tor, davor die eingespielte Dreierkette. Ich halte auch viel von de Rossi. Er spielt wahnsinnig intelligent und sorgt für ein Gleichgewicht. Im Angriff haben sie gute Spieler wie Pelle mit Power nach vorne.

... ITALIENS NATIONALTRAINER ANTONIO CONTE: Er leistet hervorragende Arbeit, hat schon bei Juventus eine neue Ära geprägt. Conte hat erkannt, dass man nur mit Catenaccio kein Turnier mehr gewinnt.

... CONTES IMPULSIVE ART AN DER SEITENLINIE: Das sind Emotionen, die dazugehören. Es kann auch mal hitzig werden. Davon lassen sich unsere Spieler aber nicht aus dem Konzept bringen oder negativ beeinflussen. Dafür sind sie zu sehr auf ihre Aufgabe fokussiert.

... DIE ERINNERUNGEN AN DIE EM-HALBFINALNIEDERLAGE 2012: An diesem Tag haben alle nicht ihre Leistung abgerufen. Auch mein Plan ist nicht aufgegangen. Diese schmerzliche Niederlage hat mir aber auch geholfen. Sie war eine Lehre für mich.

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