Löw: Italien oder Spanien "anderes Kaliber"

Die erste Hürde in der K.o.-Runde hat die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale der EURO 2016 in Frankreich am Sonntag mit dem 3:0 gegen die Slowakei souverän genommen. Bundestrainer Joachim Löw freut sich im Interview auf DFB.de über den Auftritt seiner Mannschaft in Lille, blickt aber schon auf die kommende, vermutlich schwierigere Aufgabe im Viertelfinale am Samstag (ab 21 Uhr) in Bordeaux voraus.

Frage: Joachim Löw, wie lautet Ihr Fazit nach dem 3:0 gegen die Slowakei, auch im Vergleich zu den Gruppenspielen?

Joachim Löw: Wir hatten in den ersten Spielen ein paar Probleme, wie andere Mannschaften auch. Das lag allerdings auch daran, dass man in der Gruppenphase noch taktieren kann. Heute hatten wir immer die Kontrolle über das Spiel und haben den Ball gut laufen lassen. Es war ein ungefährdeter Sieg.

Frage: Hat Ihre Mannschaft in diesem Achtelfinale damit ihren Status als Turnierfavorit unterstrichen?

Löw: Bei allem Respekt für den Gegner muss man sagen, dass dieses Spiel noch kein echter Gradmesser war. Jetzt kommen andere Kaliber auf uns zu, und wir müssen auf jeden Fall noch stärker werden, wenn wir bei diesem Turnier ein entscheidendes Wort mitreden wollen. Wir müssen uns in allen Bereichen steigern, dürfen dem Gegner keine Zeit und keinen Raum geben. In den nächsten Spielen werden die anderen das schneller ausnutzen.

Frage: Der Gegner im Viertelfinale wird Titelverteidiger Spanien oder Italien sein. Welche Sorgen bereiten Ihnen diese Teams?

Löw: Schlaflose Nächte habe ich nicht. Aber beide Mannschaften zählen natürlich zu den Topfavoriten. Italien hat eine sehr starke Defensive und auch gute Spieler vorne. Und Spanien zeigt mit das beste Offensivspiel seit Jahren. Beide Mannschaften sind sehr unterschiedlich, aber beide sind ähnlich stark. Die Spanier sind der leichte Favorit, aber Italien ist zu allem fähig und kann ihnen heftige Gegenwehr leisten. Für mich ist der Ausgang offen.

Frage: Haben Sie nach den zuletzt starken Auftritten gegen Nordirland und die Slowakei nun Ihre erste Elf gefunden?

Löw: Diese eine Mannschaft gibt es nicht, jeder hat seine Rolle. Wir haben auch ein paar Spieler, die Gelb-vorbelastet sind. Ich weiß noch nicht, wer im nächsten Spiel spielt.

Frage: Kann man nach den Leistungen von Mario Gomez zumindest davon ausgehen, dass die falsche Neun im deutschen Spiel erst mal keine große Rolle mehr spielt?

Löw: Es geht bei uns eigentlich nicht mehr um eine falsche oder eine richtige Neun. Wenn niemand hinter die Abwehr kommt und in die Tiefe geht, dann wird auch eine richtige Neun Probleme bekommen. Gegen Nordirland und heute haben wir es besser gemacht. Und Mario ist präsent, hat jetzt in zwei Spielen zwei Tore erzielt. Er zeigt auch im Training eine gute Form und hat wieder Selbstsicherheit gefunden.

Frage: Auf der linken Seite war Julian Draxler mit einem Tor und einer Vorlage sehr auffällig. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Löw: Julian war gut unterwegs. Er hat immer wieder den Mut bewiesen, mit seinem Tempo in Eins-gegen-Eins-Duelle zu gehen. Er hat viel gearbeitet, hat gute Laufwege gewählt. Ich war sehr zufrieden mit ihm.

Frage: Und Jerome Boateng hat seinen Wert für das Team noch mal hervorgehoben - er hat sogar als Torschütze geglänzt, erstmals im DFB-Trikot.

Löw: Jerome muss nichts mehr beweisen. Ich bin froh, dass er heute spielen konnte, weil die Mannschaft weiß, dass auf ihn Verlass ist: Er gewinnt die Zweikämpfe und tut auch viel nach vorne. Jerome und auch Mats Hummels waren heute sehr aufmerksam. Und Jeromes frühes Tor hat uns sehr viel Sicherheit gegeben. Normalerweise ist er da immer nur zur Absicherung eingeteilt, aber den Ball nimmt er natürlich überragend. Es war ein super Auftakt.

[sid]

Die erste Hürde in der K.o.-Runde hat die deutsche Nationalmannschaft im Achtelfinale der EURO 2016 in Frankreich am Sonntag mit dem 3:0 gegen die Slowakei souverän genommen. Bundestrainer Joachim Löw freut sich im Interview auf DFB.de über den Auftritt seiner Mannschaft in Lille, blickt aber schon auf die kommende, vermutlich schwierigere Aufgabe im Viertelfinale am Samstag (ab 21 Uhr) in Bordeaux voraus.

Frage: Joachim Löw, wie lautet Ihr Fazit nach dem 3:0 gegen die Slowakei, auch im Vergleich zu den Gruppenspielen?

Joachim Löw: Wir hatten in den ersten Spielen ein paar Probleme, wie andere Mannschaften auch. Das lag allerdings auch daran, dass man in der Gruppenphase noch taktieren kann. Heute hatten wir immer die Kontrolle über das Spiel und haben den Ball gut laufen lassen. Es war ein ungefährdeter Sieg.

Frage: Hat Ihre Mannschaft in diesem Achtelfinale damit ihren Status als Turnierfavorit unterstrichen?

Löw: Bei allem Respekt für den Gegner muss man sagen, dass dieses Spiel noch kein echter Gradmesser war. Jetzt kommen andere Kaliber auf uns zu, und wir müssen auf jeden Fall noch stärker werden, wenn wir bei diesem Turnier ein entscheidendes Wort mitreden wollen. Wir müssen uns in allen Bereichen steigern, dürfen dem Gegner keine Zeit und keinen Raum geben. In den nächsten Spielen werden die anderen das schneller ausnutzen.

Frage: Der Gegner im Viertelfinale wird Titelverteidiger Spanien oder Italien sein. Welche Sorgen bereiten Ihnen diese Teams?

Löw: Schlaflose Nächte habe ich nicht. Aber beide Mannschaften zählen natürlich zu den Topfavoriten. Italien hat eine sehr starke Defensive und auch gute Spieler vorne. Und Spanien zeigt mit das beste Offensivspiel seit Jahren. Beide Mannschaften sind sehr unterschiedlich, aber beide sind ähnlich stark. Die Spanier sind der leichte Favorit, aber Italien ist zu allem fähig und kann ihnen heftige Gegenwehr leisten. Für mich ist der Ausgang offen.

Frage: Haben Sie nach den zuletzt starken Auftritten gegen Nordirland und die Slowakei nun Ihre erste Elf gefunden?

Löw: Diese eine Mannschaft gibt es nicht, jeder hat seine Rolle. Wir haben auch ein paar Spieler, die Gelb-vorbelastet sind. Ich weiß noch nicht, wer im nächsten Spiel spielt.

Frage: Kann man nach den Leistungen von Mario Gomez zumindest davon ausgehen, dass die falsche Neun im deutschen Spiel erst mal keine große Rolle mehr spielt?

Löw: Es geht bei uns eigentlich nicht mehr um eine falsche oder eine richtige Neun. Wenn niemand hinter die Abwehr kommt und in die Tiefe geht, dann wird auch eine richtige Neun Probleme bekommen. Gegen Nordirland und heute haben wir es besser gemacht. Und Mario ist präsent, hat jetzt in zwei Spielen zwei Tore erzielt. Er zeigt auch im Training eine gute Form und hat wieder Selbstsicherheit gefunden.

Frage: Auf der linken Seite war Julian Draxler mit einem Tor und einer Vorlage sehr auffällig. Wie beurteilen Sie seine Leistung?

Löw: Julian war gut unterwegs. Er hat immer wieder den Mut bewiesen, mit seinem Tempo in Eins-gegen-Eins-Duelle zu gehen. Er hat viel gearbeitet, hat gute Laufwege gewählt. Ich war sehr zufrieden mit ihm.

Frage: Und Jerome Boateng hat seinen Wert für das Team noch mal hervorgehoben - er hat sogar als Torschütze geglänzt, erstmals im DFB-Trikot.

Löw: Jerome muss nichts mehr beweisen. Ich bin froh, dass er heute spielen konnte, weil die Mannschaft weiß, dass auf ihn Verlass ist: Er gewinnt die Zweikämpfe und tut auch viel nach vorne. Jerome und auch Mats Hummels waren heute sehr aufmerksam. Und Jeromes frühes Tor hat uns sehr viel Sicherheit gegeben. Normalerweise ist er da immer nur zur Absicherung eingeteilt, aber den Ball nimmt er natürlich überragend. Es war ein super Auftakt.

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