Laudehr: "Ich nähere mich dem Optimum"

Champions League, Allianz Frauen-Bundesliga, Nationalmannschaft - Simone Laudehr tanzt im Moment mal wieder auf vielen Hochzeiten, eine Begegnung jagt die nächste. Heute (ab 18 Uhr) steht für sie und den FC Bayern zunächst das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FK Rossijanka aus Russland auf dem Programm. Am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV und Sport1) trifft Laudehr auf ihren Ex-Klub 1. FFC Frankfurt. Über beide Aufgaben spricht die 30-Jährige im DFB.de-Interview. Aber die 99-malige deutsche Nationalspielerin hat natürlich auch die Auslosung für die EM 2017 in den Niederlanden verfolgt und ordnet die Gegner des Titelverteidigers ein.

DFB.de: Frau Laudehr, Sie sind seit dem Sommer wieder in München. Fühlt es sich für Sie auch wie eine Rückkehr an?

Simone Laudehr: Es sind mehr als zehn Jahre vergangenen, seit ich hier als Spielerin unter Vertrag stand. In dieser Zeit ist sehr viel passiert. Aus der Mannschaft von früher ist niemand mehr dabei. Auch von den Verantwortlichen kenne ich kaum noch jemanden. Eine Rückkehr ist es für mich eher in die Heimat. Hier leben meine Familie und meine Freunde, ich bin wieder in meinem Bayern. Das ist sehr schön.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen erlebt?

Laudehr: Leider bin ich ja mit einer Verletzung hierher gekommen. Ich konnte also nicht direkt mit der Mannschaft trainieren. Dennoch haben es mir meine neuen Kolleginnen total einfach gemacht, den Anschluss zu finden. Die Gemeinschaft ist schon überragend, das ist mit Sicherheit nicht überall so. Allerdings ist es auch nicht so, dass ich nur auf fremde Gesichter getroffen wäre. Sehr viele kenne ich über all die Jahre und auch von der Nationalmannschaft.

DFB.de: Am Dienstagabend sind die Gruppen für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in den Niederlanden ausgelost worden. Wie schätzen Sie die Gegner ein?

Laudehr: Es ist keine leichte Gruppe. Schweden ist sicherlich am stärksten einzuschätzen und gilt als Mitfavorit auf den EM-Titel. Italien und Russland sind beides sehr unangenehme Gegner, die aggressiv und bissig agieren und über den Kampf ins Spiel kommen, wobei Russland über noch mehr spielerische Qualität verfügt. Alles in allem keine leichte Gruppe, aber machbar. Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen. Aber: Die Europameisterschaft ist noch weit weg. Der Fokus richtet sich nun zunächst total auf die Champions League und die Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Wieso war der Start in die neue Saison für den FC Bayern eher kompliziert?

Laudehr: Viele Spielerinnen sind praktisch ohne Pause von den Olympischen Spielen in die neue Saison der Frauen-Bundesliga gestartet. Es war klar, dass das nicht völlig reibungslos verlaufen würde. Vor diesem Hintergrund allerdings können wir mit der Situation gut leben. Wir haben den Anschluss an die Tabellenspitze hergestellt.

DFB.de: Seit wenigen Wochen können Sie auch auf dem Platz wieder helfen. Sind Sie wieder bei 100 Prozent?

Laudehr: Nein, das wird noch etwas dauern. Spielpraxis ist eine entscheidende Komponente, die man im Training kaum erarbeiten kann. Da fehlen mir noch ein paar Prozent. Mit meiner Erfahrung kann ich dieses Defizit allerdings ganz gut ausgleichen.



Champions League, Allianz Frauen-Bundesliga, Nationalmannschaft - Simone Laudehr tanzt im Moment mal wieder auf vielen Hochzeiten, eine Begegnung jagt die nächste. Heute (ab 18 Uhr) steht für sie und den FC Bayern zunächst das Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen den FK Rossijanka aus Russland auf dem Programm. Am Sonntag (ab 13 Uhr, live auf DFB-TV und Sport1) trifft Laudehr auf ihren Ex-Klub 1. FFC Frankfurt. Über beide Aufgaben spricht die 30-Jährige im DFB.de-Interview. Aber die 99-malige deutsche Nationalspielerin hat natürlich auch die Auslosung für die EM 2017 in den Niederlanden verfolgt und ordnet die Gegner des Titelverteidigers ein.

DFB.de: Frau Laudehr, Sie sind seit dem Sommer wieder in München. Fühlt es sich für Sie auch wie eine Rückkehr an?

Simone Laudehr: Es sind mehr als zehn Jahre vergangenen, seit ich hier als Spielerin unter Vertrag stand. In dieser Zeit ist sehr viel passiert. Aus der Mannschaft von früher ist niemand mehr dabei. Auch von den Verantwortlichen kenne ich kaum noch jemanden. Eine Rückkehr ist es für mich eher in die Heimat. Hier leben meine Familie und meine Freunde, ich bin wieder in meinem Bayern. Das ist sehr schön.

DFB.de: Wie haben Sie die ersten Wochen erlebt?

Laudehr: Leider bin ich ja mit einer Verletzung hierher gekommen. Ich konnte also nicht direkt mit der Mannschaft trainieren. Dennoch haben es mir meine neuen Kolleginnen total einfach gemacht, den Anschluss zu finden. Die Gemeinschaft ist schon überragend, das ist mit Sicherheit nicht überall so. Allerdings ist es auch nicht so, dass ich nur auf fremde Gesichter getroffen wäre. Sehr viele kenne ich über all die Jahre und auch von der Nationalmannschaft.

DFB.de: Am Dienstagabend sind die Gruppen für die Europameisterschaft im kommenden Jahr in den Niederlanden ausgelost worden. Wie schätzen Sie die Gegner ein?

Laudehr: Es ist keine leichte Gruppe. Schweden ist sicherlich am stärksten einzuschätzen und gilt als Mitfavorit auf den EM-Titel. Italien und Russland sind beides sehr unangenehme Gegner, die aggressiv und bissig agieren und über den Kampf ins Spiel kommen, wobei Russland über noch mehr spielerische Qualität verfügt. Alles in allem keine leichte Gruppe, aber machbar. Wir dürfen keinen Gegner unterschätzen. Aber: Die Europameisterschaft ist noch weit weg. Der Fokus richtet sich nun zunächst total auf die Champions League und die Allianz Frauen-Bundesliga.

DFB.de: Wieso war der Start in die neue Saison für den FC Bayern eher kompliziert?

Laudehr: Viele Spielerinnen sind praktisch ohne Pause von den Olympischen Spielen in die neue Saison der Frauen-Bundesliga gestartet. Es war klar, dass das nicht völlig reibungslos verlaufen würde. Vor diesem Hintergrund allerdings können wir mit der Situation gut leben. Wir haben den Anschluss an die Tabellenspitze hergestellt.

DFB.de: Seit wenigen Wochen können Sie auch auf dem Platz wieder helfen. Sind Sie wieder bei 100 Prozent?

Laudehr: Nein, das wird noch etwas dauern. Spielpraxis ist eine entscheidende Komponente, die man im Training kaum erarbeiten kann. Da fehlen mir noch ein paar Prozent. Mit meiner Erfahrung kann ich dieses Defizit allerdings ganz gut ausgleichen.

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DFB.de: Haben Sie auch noch Respekt in den Zweikämpfen?

Laudehr: Wenn das der Fall wäre, würde ich noch nicht wieder auf dem Platz stehen. Ich hatte schon so viele Verletzungen, ich kenne meinen Körper inzwischen ganz gut. Die Bänderverletzung ist verheilt, da ist wieder alles in Ordnung. Ich nähere mich dem Optimum wieder an.

DFB.de: Genau zur rechten Zeit vor dem Achtelfinale der Champions League gegen den FK Rossijanka.

Laudehr: Grundsätzlich beginnen nun ganz wichtige Wochen. Das geht eigentlich bis Weihnachten so, da dürfen wir uns keine Schwäche erlauben. Wir wollen in der Champions League überwintern. Ich habe keinen Zweifel daran, dass uns das gelingen wird, wenn wir unser Potenzial abrufen können.

DFB.de: Kennen Sie den Gegner?

Laudehr: Richtig viel sagt mir das im Moment nicht. Natürlich hat uns Trainer Thomas Wörle vorbereitet. Dennoch bin ich gespannt, was uns erwartet. Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht genau, ob ich in meiner Karriere schon einmal gegen eine russische Vereinsmannschaft gespielt habe. Ich glaube nicht, deshalb freue ich mich darauf.

DFB.de: Wie erwarten Sie Rossijanka?

Laudehr: Russische Mannschaften sind unangenehm zu spielen. Wir müssen die Aufgabe konzentriert und mit der nötigen Konsequenz angehen. Dann werden wir unsere Überlegenheit ausspielen und ins Viertelfinale einziehen.

DFB.de: In der vergangenen Saison ist der FC Bayern in der ersten Runde der Champions League gescheitert. Das größte Manko war die mangelnde Erfahrung. Können Sie dieses Defizit nun ausgleichen?

Laudehr: Das ist mein Anspruch. Wir haben hier eine ziemlich junge Mannschaft - in den ersten Tagen habe ich mich wie eine Oma gefühlt. (lacht) Aber das passt schon. Ich übernehme gerne die Verantwortung und gehe voran. Das ist ja keine neue Rolle für mich. In Frankfurt hatte sich das auch immer mehr in diese Richtung entwickelt.

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DFB.de: Frankfurt ist das Stichwort: Am Sonntag steht für Sie und den FC Bayern die Partie gegen Ihren Ex-Klub auf dem Programm. Ein besonderes Spiel für Sie, oder?

Laudehr: Natürlich ist das für mich kein Spiel wie jedes andere. Ich hatte schöne, erfolgreiche Jahre beim FFC Frankfurt, in der viele Freundschaften entstanden sind und auch immer noch bestehen. Ich hab dem Verein sehr viel zu verdanken und freue mich auf das Spiel am Sonntag und das Wiedersehen alter Bekannter, aber letztendlich zählen nur drei Punkte.

DFB.de: Spüren Sie in München nach den zwei Titelgewinnen in Folge einen besonderen Druck?

Laudehr: Innerhalb des Vereins nicht. Grundsätzlich ist es schon so, dass jeder Gegner gegen uns doppelt motiviert ist. Das liegt einerseits am Namen - der FC Bayern hat sich in Deutschland eben einen besonderen Stellenwert erarbeitet. Es liegt aber auch an den Erfolgen der vergangenen beiden Jahre.

DFB.de: Wie fühlt es sich an, die Gejagten zu sein?

Laudehr: Ich sehe uns nicht in dieser Rolle. Wir jagen im Moment Potsdam, Freiburg und Wolfsburg. Wir haben jetzt etwa ein Drittel der Saison absolviert, und es ist noch alles offen. Ich gehe davon aus, dass es spannend bis zum Schluss bleibt.

DFB.de: Es fällt auf, dass jede Mannschaft bereits einmal verloren hat. Das war zuletzt nicht immer so.

Laudehr: Die perfekte Saison gibt es nicht mehr, diese Zeiten sind vorbei. Dafür ist die Qualität in der Allianz Frauen-Bundesliga mittlerweile zu hoch. Ein 7:0 ist inzwischen die absolute Ausnahme. Schauen Sie sich nur mal den vergangenen Spieltag an: Wolfsburg hat viel Mühe in Mönchengladbach. Wir gewinnen 1:0 in Hoffenheim. Potsdam muss gegen Jena bis zum Schluss zittern. Freiburg kassiert in Essen die erste Saisonniederlage. Es ist alles sehr eng zusammengerückt. Das ist eine großartige Entwicklung für den Frauenfußball in Deutschland.

DFB.de: Für Spitzenteams macht es das nicht einfacher.

Laudehr: In diesem Jahr kann es wirklich eng werden. Wolfsburg, Potsdam, vielleicht Freiburg, natürlich auch wir - allen trauen ich den großen Coup zu. Ausschlaggebend wird am Ende die Konstanz sein.

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