Kruses Rückkehr nach Gladbach: Eine besondere Geschichte

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Kruse kehrt an diesem Samstag mit dem VfL Wolfsburg an seine alte Wirkungsstätte nach Mönchengladbach (15.30 Uhr, live bei Sky) zurück.

Der Lauf des Lebens ist, dass am Ende der Tod steht. Der Schriftseller Max Kruse hat wunderbare Figuren geschaffen, Lord Schmetterhemd zum Beispiel oder Kasper Laris. Die erfolgreichste seiner Geschichten ist die Erzählung von Urmel aus dem Eis. Es ist die Geschichte eines kleinen Dinosauriers, der die Eiszeit als Letzter seiner Art überlebt hat. Anfang September ist Max Kruse im Alter von 93 Jahren gestorben, in seinen Figuren lebt er weiter. Neben dem Kinderbuchautoren Max Kruse gibt es in Deutschland mindestens sechs weitere Max Kruses, einer dieser Max Kruses ist der Fußballer Max Kruse, der in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg spielt und in der Nationalmannschaft für Deutschland. Der Autor Max Kruse und der Fußballer Max Kruse kannten sich nicht persönlich, sie entstammen einer anderen Welt, einer anderen Zeit, sie hatten aber auch einiges gemeinsam. Ihre Kinderliebe zum Beispiel, auch ihre Kreativität. Der eine hat sie auf Papier gebracht, der andere bringt sie auf den Rasen.

Der Fußballer Kruse wusste, dass er einen berühmten Namensvetter hat, von der Geschichte von Urmel aus dem Eis hat Kruse natürlich gehört. Der Autor Max Kruse hat gerne über Tiere geschrieben, nicht nur über Dinosaurier. Sein erstes Buch handelte von einem Löwen, sein zweites von einem Kakadu. Später hat er seine Schaffenskraft noch einem Pferd gewidmet, dann einem Esel und schließlich einem Hahn, der einfach nicht krähen wollte. Der Zoo ist fast vollständig, ein Tier aber fehlt: Die Geschichte der Wölfe muss der andere Max Kruse aufschreiben, der Fußballer, mit seinen Füßen.

Ohne Kruse in der Krise

Und er ist schon fleißig dabei. Kapitel eins steuert aktuell von Höhepunkt zu Höhepunkt. Der Auftritt am Mittwochabend im Old Trafford im Champions-League-Spiel bei Bastian Schweinsteiger und Manchester United war so einer. Den 1:0-Führungstreffer legte er Daniel Caligiuri mustergültig auf. Die zwei Gegentore im Anschluss konnte allerdings auch er nicht verhindern. Für Kruse hat sich mit der Partie gleichwohl ein Traum erfüllt. Die 90 Minuten gegen Manchester waren nicht seine Premiere in der Königsklasse, zum ersten Mal Champions League hat er vor zwei Wochen beim 1:0-Sieg in Wolfsburg gegen ZSKA Moskau gespielt. Aber, bei allem Respekt vor Moskau, erst mit Manchester hat sich diese Hoffnung von vor der Saison so richtig erfüllt. "Ich hoffe, dass wir einen richtig coolen Gegner kriegen", hatte Kruse der FAZ gesagt.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Max Kruse kehrt an diesem Samstag mit dem VfL Wolfsburg an seine alte Wirkungsstätte nach Mönchengladbach (15.30 Uhr, live bei Sky) zurück.

Der Lauf des Lebens ist, dass am Ende der Tod steht. Der Schriftseller Max Kruse hat wunderbare Figuren geschaffen, Lord Schmetterhemd zum Beispiel oder Kasper Laris. Die erfolgreichste seiner Geschichten ist die Erzählung von Urmel aus dem Eis. Es ist die Geschichte eines kleinen Dinosauriers, der die Eiszeit als Letzter seiner Art überlebt hat. Anfang September ist Max Kruse im Alter von 93 Jahren gestorben, in seinen Figuren lebt er weiter. Neben dem Kinderbuchautoren Max Kruse gibt es in Deutschland mindestens sechs weitere Max Kruses, einer dieser Max Kruses ist der Fußballer Max Kruse, der in der Bundesliga für den VfL Wolfsburg spielt und in der Nationalmannschaft für Deutschland. Der Autor Max Kruse und der Fußballer Max Kruse kannten sich nicht persönlich, sie entstammen einer anderen Welt, einer anderen Zeit, sie hatten aber auch einiges gemeinsam. Ihre Kinderliebe zum Beispiel, auch ihre Kreativität. Der eine hat sie auf Papier gebracht, der andere bringt sie auf den Rasen.

Der Fußballer Kruse wusste, dass er einen berühmten Namensvetter hat, von der Geschichte von Urmel aus dem Eis hat Kruse natürlich gehört. Der Autor Max Kruse hat gerne über Tiere geschrieben, nicht nur über Dinosaurier. Sein erstes Buch handelte von einem Löwen, sein zweites von einem Kakadu. Später hat er seine Schaffenskraft noch einem Pferd gewidmet, dann einem Esel und schließlich einem Hahn, der einfach nicht krähen wollte. Der Zoo ist fast vollständig, ein Tier aber fehlt: Die Geschichte der Wölfe muss der andere Max Kruse aufschreiben, der Fußballer, mit seinen Füßen.

Ohne Kruse in der Krise

Und er ist schon fleißig dabei. Kapitel eins steuert aktuell von Höhepunkt zu Höhepunkt. Der Auftritt am Mittwochabend im Old Trafford im Champions-League-Spiel bei Bastian Schweinsteiger und Manchester United war so einer. Den 1:0-Führungstreffer legte er Daniel Caligiuri mustergültig auf. Die zwei Gegentore im Anschluss konnte allerdings auch er nicht verhindern. Für Kruse hat sich mit der Partie gleichwohl ein Traum erfüllt. Die 90 Minuten gegen Manchester waren nicht seine Premiere in der Königsklasse, zum ersten Mal Champions League hat er vor zwei Wochen beim 1:0-Sieg in Wolfsburg gegen ZSKA Moskau gespielt. Aber, bei allem Respekt vor Moskau, erst mit Manchester hat sich diese Hoffnung von vor der Saison so richtig erfüllt. "Ich hoffe, dass wir einen richtig coolen Gegner kriegen", hatte Kruse der FAZ gesagt.

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Ein besonderes Spiel ist also frische Geschichte, das nächste besondere Spiel bereits nahe Zukunft. Wolfsburg spielt am Samstag bei Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr, live bei Sky). Oder: Kruse spielt gegen seine Vergangenheit. Oderoder: Der Held kehrt zurück an den Schauplatz seiner Heldentaten.

Oderoderoder: der Täter an den Tatort. Wobei diese Umschreibung dann doch übertrieben ist. Kruse hat Gladbach nicht ganz geräuschlos verlassen, einen großen Knall gab es allerdings nicht. In Gladbach waren die Verantwortlichen schlicht enttäuscht darüber, einen Spieler der Qualität von Max Kruse zu verlieren. Und wie sehr der Spieler den Fohlen fehlt, war von Mitte August bis Mitte September fünf Wochen lang Woche für Woche zu sehen. Ohne Kruse in der Krise, diese Zeile stand über dem Gladbacher Saisonstart mit fünf Niederlagen in Serie.

Fünf Klubs in sechs Jahren

In seiner Einschätzung kann sich Kruse durch die Probleme in Gladbach bestätigt fühlen. Seinen Wechsel nach Wolfsburg hatte er u.a. mit diesen Sätzen begründet: "Ich brauchte einfach noch einmal einen neuen Input, ich möchte was erreichen, ich möchte Titel gewinnen, da habe ich einfach bei Wolfsburg die noch bessere Perspektive gesehen." Sein Blick hat ihn nicht getäuscht. Der VfL scheint den Abgang von Kevin de Bruyne gut kompensiert zu haben, u.a. mit Julian Draxler, der aus Schalke kam und nun gemeinsam mit Kruse und André Schürrle das DFB-Trio der Wölfe bildet. Noch funktioniert nicht alles in Wolfsburg, auf Platz vier hinter Bayern, Dortmund und Schalke hat der VfL die eigenen Ziele aber noch immer in Sicht. Gleichwohl ist die nicht ausgerufene Jagd auf die Bayern zuletzt ein klein wenig ins Stocken geraten. Das 1:5 bei den Bayern und 1:1 zu Hause gegen Hannover haben den Druck vor der Partie gegen Gladbach erhöht.

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Das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein ist für Kruse natürlich speziell, wobei diese Konstellation für ihn nicht ganz neu ist. Seine Karriere hat vergleichsweise spät gezündet, doch als sie losging, ging es über einige Stufen steil nach oben. In sechs Jahren hat er für fünf verschiedene Vereine gespielt. Vergleiche gegen frühere Arbeitgeber ist Kruse also gewohnt, Normalität sind sie für ihn gleichwohl nicht. Denn der Nationalspieler hat sich mit allen Arbeitgeber intensiv identifiziert, auch und besonders mit Gladbach war es so. "Gladbach war eine schöne Zeit, wir haben eine hervorragende Saison gespielt", sagt Kruse.

Das hat Kruse auch in dieser Spielzeit vor, im ersten Kapitel seiner Erzählung über die Wölfe. Welchen Namen diese Geschichte eines Tages bekommt, muss noch definiert werden. Das Werk seines Namensvetters bietet dafür einige Vorlagen. „Ein Klecks ging mal spazieren“ beispielsweise. Oder: "Der kleine Kreis". Oderoder, größer gedacht: "Der Auserwählte." Kruse könnte sich auch einfach beim Titel der Biografie Kruses bedienen. Der ist ziemlich allgemein gehalten und passt auf Kruse wie auf Kruse: "Im Wandel der Zeit – wie ich wurde, was ich bin."