Hummels: "Ich dachte, wir holen das Ding"

Was für ein Spektakel. Was für ein Drama für Borussia Dortmund. Im denkwürdigen Viertelfinalrückspiel der Europa League verlieren die Schwarz-Gelben beim FC Liverpool mit 3:4 - das Aus fast in letzter Sekunde. Auf DFB.de versucht sich Weltmeister Mats Hummels an einer Erklärung, wie der klare Vorsprung noch aus der Hand gegeben werden konnte.

Frage: Das war ein bitterer K.o. in der Nachspielzeit. Wie konnte Ihnen dieses Spiel noch entgleiten?

Mats Hummels: Das ist eine gute Frage, die wir uns gerade auch selbst schon gestellt haben. Die wir aber noch genauer erläutern müssen. Wir hätten nach dem 3:1 das Spiel unter Kontrolle bringen müssen, so dass nichts mehr anbrennt, aber das haben wir weder gegen noch mit dem Ball geschafft. Die nötige Konsequenz, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive, haben wir nicht mehr auf den Platz bekommen. Es war ja nicht so, dass Liverpool alle zwei Minuten eine Torchance hatte. Am Ende haben sie jede Chance, die auf das Tor kam, auch reingemacht. Ich kann mich jedenfalls an keine Chance erinnern, die dann nicht im Tor landete. Das ist sehr doof gelaufen. Dieses Spiel ist aus der Kategorie: Wir haben es verloren und nicht der Gegner gewonnen.

Frage: Die Mannschaft war sehr offensiv besetzt, und die Aufstellung hat Ihnen ja dann mit dem schnellen 2:0 auch recht gegeben. Aber hätte man nicht nach dem 3:1 etwas defensiver agieren und vielleicht jemanden wie Sven Bender ins Spiel bringen können?

Hummels: Nein, das ist ja immer der Fehler, dass man so denkt. Wir haben die Spielkontrolle verloren und waren nicht mehr aktiv, nicht mehr konzentriert genug. Wir müssen den Ball einfach sauber laufen lassen auf jeder Position und hart in die Zweikämpfe gehen. Das haben wir leider nicht mehr überall durchgezogen.

Frage: Haben Sie sich zu sicher gefühlt?

Hummels: Ja, das kann man nicht ganz ausschließen. Dass wir nach dem 3:1 - vielleicht vereinzelt, aber nicht durchgehend - gedacht haben, das Ding ist durch, kann sein. Nach dem 3:2 haben wir auf einmal Schiss bekommen. Das Ding haben wir heute hergeschenkt. Liverpool wäre niemals zurückgekommen, wenn wir ab dem 3:1 weiter unseren Stiefel heruntergespielt hätten.

Frage: War der FC Liverpool einfach mental stärker?

Hummels: Sie haben einfach immer daran geglaubt. Es war auch eine unfassbare Kulisse, das muss man auch mal sagen. Für einen Liverpool-Fan war das schon eine geile Angelegenheit. Wir haben so etwas Ähnliches ja auch schon mal erlebt, diesmal leider im negativen Sinne. Wie gesagt, man muss dann in der entscheidenden Phase dagegenhalten, körperlich präsent sein - das war bei uns leider nicht mehr der Fall. Und dann verliert man so ein Spiel gegen ein Team mit guter individueller Qualität und 42.000 Fans im Rücken.

Frage: Was bedeutet das Aus in der Europa League jetzt für die restliche Saison? Die Niederlage war ja selbstverschuldet.

Hummels: Ganz genau, die Niederlage war selbstverschuldet und nichts anderes. Auch schon im Hinspiel hatten wir nicht gut gespielt und Fehler gemacht. Es wurde letzte Woche geschrieben, dass Liverpool sehr gut verteidigt hat, aber das haben sie nicht gemacht, wir haben einfach viel zu wenig daraus gemacht. Im Endeffekt ist das eine Riesenenttäuschung, das kann man nicht anders sagen. Es war der realistischte Titel, der da im Weg herumlag in dieser Saison. Ich dachte eigentlich, dass wir das Ding holen. Insofern ist das natürlich ein herber Rückschlag - die schmerzlichste Niederlage der Saison.

Aufgezeichnet von DFB.de.

[dfb]

Was für ein Spektakel. Was für ein Drama für Borussia Dortmund. Im denkwürdigen Viertelfinalrückspiel der Europa League verlieren die Schwarz-Gelben beim FC Liverpool mit 3:4 - das Aus fast in letzter Sekunde. Auf DFB.de versucht sich Weltmeister Mats Hummels an einer Erklärung, wie der klare Vorsprung noch aus der Hand gegeben werden konnte.

Frage: Das war ein bitterer K.o. in der Nachspielzeit. Wie konnte Ihnen dieses Spiel noch entgleiten?

Mats Hummels: Das ist eine gute Frage, die wir uns gerade auch selbst schon gestellt haben. Die wir aber noch genauer erläutern müssen. Wir hätten nach dem 3:1 das Spiel unter Kontrolle bringen müssen, so dass nichts mehr anbrennt, aber das haben wir weder gegen noch mit dem Ball geschafft. Die nötige Konsequenz, sowohl in der Defensive als auch in der Offensive, haben wir nicht mehr auf den Platz bekommen. Es war ja nicht so, dass Liverpool alle zwei Minuten eine Torchance hatte. Am Ende haben sie jede Chance, die auf das Tor kam, auch reingemacht. Ich kann mich jedenfalls an keine Chance erinnern, die dann nicht im Tor landete. Das ist sehr doof gelaufen. Dieses Spiel ist aus der Kategorie: Wir haben es verloren und nicht der Gegner gewonnen.

Frage: Die Mannschaft war sehr offensiv besetzt, und die Aufstellung hat Ihnen ja dann mit dem schnellen 2:0 auch recht gegeben. Aber hätte man nicht nach dem 3:1 etwas defensiver agieren und vielleicht jemanden wie Sven Bender ins Spiel bringen können?

Hummels: Nein, das ist ja immer der Fehler, dass man so denkt. Wir haben die Spielkontrolle verloren und waren nicht mehr aktiv, nicht mehr konzentriert genug. Wir müssen den Ball einfach sauber laufen lassen auf jeder Position und hart in die Zweikämpfe gehen. Das haben wir leider nicht mehr überall durchgezogen.

Frage: Haben Sie sich zu sicher gefühlt?

Hummels: Ja, das kann man nicht ganz ausschließen. Dass wir nach dem 3:1 - vielleicht vereinzelt, aber nicht durchgehend - gedacht haben, das Ding ist durch, kann sein. Nach dem 3:2 haben wir auf einmal Schiss bekommen. Das Ding haben wir heute hergeschenkt. Liverpool wäre niemals zurückgekommen, wenn wir ab dem 3:1 weiter unseren Stiefel heruntergespielt hätten.

Frage: War der FC Liverpool einfach mental stärker?

Hummels: Sie haben einfach immer daran geglaubt. Es war auch eine unfassbare Kulisse, das muss man auch mal sagen. Für einen Liverpool-Fan war das schon eine geile Angelegenheit. Wir haben so etwas Ähnliches ja auch schon mal erlebt, diesmal leider im negativen Sinne. Wie gesagt, man muss dann in der entscheidenden Phase dagegenhalten, körperlich präsent sein - das war bei uns leider nicht mehr der Fall. Und dann verliert man so ein Spiel gegen ein Team mit guter individueller Qualität und 42.000 Fans im Rücken.

Frage: Was bedeutet das Aus in der Europa League jetzt für die restliche Saison? Die Niederlage war ja selbstverschuldet.

Hummels: Ganz genau, die Niederlage war selbstverschuldet und nichts anderes. Auch schon im Hinspiel hatten wir nicht gut gespielt und Fehler gemacht. Es wurde letzte Woche geschrieben, dass Liverpool sehr gut verteidigt hat, aber das haben sie nicht gemacht, wir haben einfach viel zu wenig daraus gemacht. Im Endeffekt ist das eine Riesenenttäuschung, das kann man nicht anders sagen. Es war der realistischte Titel, der da im Weg herumlag in dieser Saison. Ich dachte eigentlich, dass wir das Ding holen. Insofern ist das natürlich ein herber Rückschlag - die schmerzlichste Niederlage der Saison.

Aufgezeichnet von DFB.de.

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