Gündogan: "War schwierig, Fokus wieder auf Fußball zu bekommen"

Borussia Dortmund hat die zweite Saisonniederlage eingesteckt. Der BVB kassierte direkt nach der Länderspielpause am Freitagabend ein 1:3 beim Hamburger SV. Nationalspieler Ilkay Gündogan sprach anschließend nicht nur über das Spiel, sondern auch über die Verarbeitung der Terror-Anschläge von Paris.

Frage: Herr Gündogan, wie ist zu erklären, dass die Leistung Ihrer Mannschaft heute so viel schwächer war als in den vergangenen Spielen?

Ilkay Gündogan: Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen. Da stand nicht die BVB-Mannschaft auf dem Platz, die wir von den letzten Spielen kannten. Ich weiß nicht, was die Länderspielpause mit uns gemacht hat - jedenfalls nichts Positives. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht perfekt, aber zumindest gut gemacht. Wir bekamen aber ein blödes Gegentor (Eigentor von Mats Hummels zum 3:0, Anm.d.Red.). So etwas kann natürlich passieren.

Frage: Fehlte Ihrer Mannschaft heute die Aggressivität?

Gündogan: Vielleicht hätte die Aggressivität tatsächlich gefehlt, wenn wir in die Zweikämpfe gekommen wären. Aber nicht einmal das gelang uns. Wir hatten auch im eigenen Spielaufbau nicht die Positionen, die wir ansonsten spielen und besetzen. Normalerweise versuchen wir, auch unsere Außenverteidiger in Schwung zu bringen und frei zu spielen. Das haben wir diesmal nicht gemacht. Die Hamburger waren aggressiv und haben einige Bälle in unserer Hälfte erobert. Auch vor den Gegentoren kamen wir nicht in die Zweikämpfe. Gerade beim 2:0, als Nicolai Müller nicht unter Druck gesetzt wird und auf den völlig freien Lewis Holtby spielen kann. Das war einfach ein bitterer Abend für uns.

Frage: Ein Abend, den man schnell abhaken sollte?

Gündogan: Das kann man versuchen, ist aber nicht so einfach. Siege abzuhaken ist einfacher, als Niederlagen abzuhaken. Wir sind sehr enttäuscht, weil wir uns mit einem Sieg vom dritten Tabellenplatz ordentlich hätten absetzen können.



Borussia Dortmund hat die zweite Saisonniederlage eingesteckt. Der BVB kassierte direkt nach der Länderspielpause am Freitagabend ein 1:3 beim Hamburger SV. Nationalspieler Ilkay Gündogan sprach anschließend nicht nur über das Spiel, sondern auch über die Verarbeitung der Terror-Anschläge von Paris.

Frage: Herr Gündogan, wie ist zu erklären, dass die Leistung Ihrer Mannschaft heute so viel schwächer war als in den vergangenen Spielen?

Ilkay Gündogan: Die erste Halbzeit haben wir total verschlafen. Da stand nicht die BVB-Mannschaft auf dem Platz, die wir von den letzten Spielen kannten. Ich weiß nicht, was die Länderspielpause mit uns gemacht hat - jedenfalls nichts Positives. In der zweiten Halbzeit haben wir es nicht perfekt, aber zumindest gut gemacht. Wir bekamen aber ein blödes Gegentor (Eigentor von Mats Hummels zum 3:0, Anm.d.Red.). So etwas kann natürlich passieren.

Frage: Fehlte Ihrer Mannschaft heute die Aggressivität?

Gündogan: Vielleicht hätte die Aggressivität tatsächlich gefehlt, wenn wir in die Zweikämpfe gekommen wären. Aber nicht einmal das gelang uns. Wir hatten auch im eigenen Spielaufbau nicht die Positionen, die wir ansonsten spielen und besetzen. Normalerweise versuchen wir, auch unsere Außenverteidiger in Schwung zu bringen und frei zu spielen. Das haben wir diesmal nicht gemacht. Die Hamburger waren aggressiv und haben einige Bälle in unserer Hälfte erobert. Auch vor den Gegentoren kamen wir nicht in die Zweikämpfe. Gerade beim 2:0, als Nicolai Müller nicht unter Druck gesetzt wird und auf den völlig freien Lewis Holtby spielen kann. Das war einfach ein bitterer Abend für uns.

Frage: Ein Abend, den man schnell abhaken sollte?

Gündogan: Das kann man versuchen, ist aber nicht so einfach. Siege abzuhaken ist einfacher, als Niederlagen abzuhaken. Wir sind sehr enttäuscht, weil wir uns mit einem Sieg vom dritten Tabellenplatz ordentlich hätten absetzen können.

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Frage: War die Niederlage nur ein Ausrutscher oder könnte das einen Knacks geben?

Gündogan: Das wird das nächste Spiel zeigen. Aber ich denke nicht, dass das einen Knacks gibt. Wir sind gefestigt, haben einfach nur eine schlechte erste Halbzeit gespielt. Wir werden uns das noch einmal anschauen. Dann geht es am Donnerstag in der Europa League schon wieder weiter.

Frage: Wie schwierig war es für Sie, sich nach den Terror-Anschlägen von Paris und der Landerspielabsage von Hannover wieder auf Fußball zu konzentrieren?

Gündogan: Würde ich sagen, es war leicht, würde ich lügen. Um bei der Wahrheit zu bleiben: Es war schwierig, die letzten Tage den Fokus auf den Fußball zu bekommen. Gerade für mich, weil ich das persönlich alles miterlebt habe. Wenn man persönlich ein Teil davon ist und erlebt, dass man zwölf Stunden im Stadion eingesperrt ist, auch in der Kabine auf engstem Raum mit 60 Leuten, und draußen werden die Menschen nach und nach erschossen, dann ist das schon sehr seltsam. Gerade im Nachhinein, wenn man zu Hause ist und auf all das zurückblickt, kommt alles hoch. Es war ein komisches Gefühl, heute wieder Fußball zu spielen. Gerade auch nach der Spielabsage von Dienstag, wo wir bereits dachten, alles sei sicher. Dann wurde das Spiel auch noch abgesagt. Das hatte zwar keine Auswirkung auf unsere Leistung heute. Wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Aber ein bitterer Beigeschmack bleibt. So etwas kann man nicht einfach ablegen.

Aufgezeichnet von: DFB.de