Friedrichshafener Ludwig-Dürr-Schule hofft auf Integrationspreis

Noch zwölf Tage bis zur Verleihung des DFB- und Mercedes-Benz-Integrationspreises. Im Beisein von Nationalteammanager Oliver Bierhoff, dem 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel werden am 14. März im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund neun nominierte Vereine, Schulen und Projekte freier und kommunaler Träger ausgezeichnet. Die Sieger erhalten einen Mercedes-Benz-Transporter im Gegenwert von 50.000 Euro. Der Ehrenpreis geht an den UN-Beauftragten und Ex-Werder-Manager Willi Lemke. Bis zur Verleihung zeigt DFB-TV täglich einen Nominierten im kurzen Videoporträt. Heute: die Ludwig-Dürr-Schule aus Friedrichshafen.

Paul Baudler schwärmt vom Fußball als Integrationsmotor, schließlich erlebt der 51 Jahre alte Schulleiter tagtäglich, wie der gemeinsame Kick an seiner Grund- und Werkrealschule Zusammenhalt schafft. Spirit und Teamgeist. 550 Mädchen und Jungen besuchen die 1. bis 10. Klasse an der Ludwig-Dürr-Schule in Friedrichshafen, fast 70 Prozent haben eine Zuwanderungsgeschichte. Rund 70 Kinder kommen nun seit einem Jahr aus den Flüchtlingsunterkünften der 60.000-Einwohner-Stadt am nördlichen Bodensee.

Keine Eingliederungsmaßnahme zeitige eine solch universelle Wirkung wie die Sportart Nr. eins. Fußball sei grenzenlos, sagt der Schulrektor. Und Fußball funktioniere, die Kinder seien mit Begeisterung bei der Sache, auf dem Platz erlebe er weniger Undiszipliniertheiten als in den Klassenzimmern. Die Anpassungsleistung ist enorm. Die Kinder stammen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Zentral- und Ostafrika. Man müsse die Kinder neu alphabetisieren, unterscheide sich doch meistens auch das Schriftbild der Herkunftsländer. Und eben auch die kulturellen Werte. Herzzerreißend sei es, manchmal die Verlustängste der leidgeprüften Kinder zu erleben. Wenn ein kleiner Junge seine ältere Schwester in eine andere Klasse gehen sehe, sei die Angst oft mit Händen zu greifen, berichtet Paul Baudler. Manchmal hilft selbst der Fußball nicht.

[th]

Noch zwölf Tage bis zur Verleihung des DFB- und Mercedes-Benz-Integrationspreises. Im Beisein von Nationalteammanager Oliver Bierhoff, dem 1. DFB-Vizepräsidenten Dr. Reinhard Rauball und DFB-Schatzmeister Reinhard Grindel werden am 14. März im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund neun nominierte Vereine, Schulen und Projekte freier und kommunaler Träger ausgezeichnet. Die Sieger erhalten einen Mercedes-Benz-Transporter im Gegenwert von 50.000 Euro. Der Ehrenpreis geht an den UN-Beauftragten und Ex-Werder-Manager Willi Lemke. Bis zur Verleihung zeigt DFB-TV täglich einen Nominierten im kurzen Videoporträt. Heute: die Ludwig-Dürr-Schule aus Friedrichshafen.

Paul Baudler schwärmt vom Fußball als Integrationsmotor, schließlich erlebt der 51 Jahre alte Schulleiter tagtäglich, wie der gemeinsame Kick an seiner Grund- und Werkrealschule Zusammenhalt schafft. Spirit und Teamgeist. 550 Mädchen und Jungen besuchen die 1. bis 10. Klasse an der Ludwig-Dürr-Schule in Friedrichshafen, fast 70 Prozent haben eine Zuwanderungsgeschichte. Rund 70 Kinder kommen nun seit einem Jahr aus den Flüchtlingsunterkünften der 60.000-Einwohner-Stadt am nördlichen Bodensee.

Keine Eingliederungsmaßnahme zeitige eine solch universelle Wirkung wie die Sportart Nr. eins. Fußball sei grenzenlos, sagt der Schulrektor. Und Fußball funktioniere, die Kinder seien mit Begeisterung bei der Sache, auf dem Platz erlebe er weniger Undiszipliniertheiten als in den Klassenzimmern. Die Anpassungsleistung ist enorm. Die Kinder stammen aus Syrien, Afghanistan, dem Irak, Zentral- und Ostafrika. Man müsse die Kinder neu alphabetisieren, unterscheide sich doch meistens auch das Schriftbild der Herkunftsländer. Und eben auch die kulturellen Werte. Herzzerreißend sei es, manchmal die Verlustängste der leidgeprüften Kinder zu erleben. Wenn ein kleiner Junge seine ältere Schwester in eine andere Klasse gehen sehe, sei die Angst oft mit Händen zu greifen, berichtet Paul Baudler. Manchmal hilft selbst der Fußball nicht.