Derby am Rhein: Hector mit Köln zu Gast in Gladbach

Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Jonas Hector, der in der Bundesliga mit dem 1. FC Köln im Rheinderby am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) auf Borussia Mönchengladbach trifft.

Oft sagt man ja, es kommt auf den Inhalt an, und nicht auf die Verpackung. In diesem Fall verhielt es sich umgekehrt. Sonderlich furchteinflößend sind Süßigkeiten für gewöhnlich nicht. Abgesehen vom Marshmallow-Man. Oder aus der Perspektive von Backenzähnen. So ein Schokoladen-Weihnachtsmann ist für sich genommen also kein Grund für Panikattacken. Und doch dauert es nicht lange, bis Jonas Hector körperliches Unwohlsein verspürte im Angesicht der Köstlichkeit. Hector blickte zunächst recht freundlich drein, als er im TV-Interview mit dem Fan-Club Nationalmannschaft eine Hohlfigur aus erkalteter, flüssiger Schokolade aus einer kleinen Box hob.

Hector weiß, was sich gehört. Und so hielt er Santa Claus in die Kamera und verordnete seinem Gesicht ein Lächeln. Dann blickte er genauer hin und erkannte die Falle. Der schokolierte Weihnachtsmann kam im Borussia-Kostüm daher, und Hector konnte ihn nicht schnell genug zurück in die Box legen. "Das reicht jetzt auch", sagte er. Und demonstrierte damit: Er ist schon lange genug beim 1. FC Köln, er hat die Gepflogenheiten rund um das Geißbockheim verinnerlicht und somit auch die herzliche Abneigung zum Klub auf der anderen Rheinseite. Hector weiß, was sich gehört.

"Drei Punkte"

Was er mit Gladbach verbindet, sollte der 25-Jährige dann noch beantworten. Der Nationalspieler überlegte kurz, dann fiel ihm eine politisch korrekte Antwort ein: "Drei Punkte". Hector bezog sich damit auf den 19. September des vergangenen Jahres. Das Derby in Köln entschied der FC für sich. Es war kein Kantersieg, kein Fußballfest, doch es gab drei Punkte durch ein Tor von Anthony Modeste. Den Fans war die B-Note egal, der Mannschaft natürlich auch, ein guter Geißbock springt nicht höher als er muss. Und unter dem Strich stand der erste Heimsieg im Rhein-Derby nach zehn Jahren.

Hectors Kurzzeitgedächtnis ist also prall und mit drei Punkten gefüllt. Und darüber hinaus? Seine Geschichte mit Gladbach? In Hectors Lebenslauf stehen sechs Spiele gegen den VfL. Seine Bilanz ist so ausgeglichen wie Haushalte es sein sollten. Drei Mal hat er mit Kölns zweiter Mannschaft gegen die Zweite des VfL gespielt. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage stehen in seiner Statistik. Drei Mal hat er in der Bundesliga gegen den VfL gespielt. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage stehen in seiner Statistik.



Regelmäßig stellt DFB.de einen Spieler des A-Teams vor, für den am Wochenende Außergewöhnliches ansteht. Heute: Jonas Hector, der in der Bundesliga mit dem 1. FC Köln im Rheinderby am Samstag (ab 15.30 Uhr, live auf Sky) auf Borussia Mönchengladbach trifft.

Oft sagt man ja, es kommt auf den Inhalt an, und nicht auf die Verpackung. In diesem Fall verhielt es sich umgekehrt. Sonderlich furchteinflößend sind Süßigkeiten für gewöhnlich nicht. Abgesehen vom Marshmallow-Man. Oder aus der Perspektive von Backenzähnen. So ein Schokoladen-Weihnachtsmann ist für sich genommen also kein Grund für Panikattacken. Und doch dauert es nicht lange, bis Jonas Hector körperliches Unwohlsein verspürte im Angesicht der Köstlichkeit. Hector blickte zunächst recht freundlich drein, als er im TV-Interview mit dem Fan-Club Nationalmannschaft eine Hohlfigur aus erkalteter, flüssiger Schokolade aus einer kleinen Box hob.

Hector weiß, was sich gehört. Und so hielt er Santa Claus in die Kamera und verordnete seinem Gesicht ein Lächeln. Dann blickte er genauer hin und erkannte die Falle. Der schokolierte Weihnachtsmann kam im Borussia-Kostüm daher, und Hector konnte ihn nicht schnell genug zurück in die Box legen. "Das reicht jetzt auch", sagte er. Und demonstrierte damit: Er ist schon lange genug beim 1. FC Köln, er hat die Gepflogenheiten rund um das Geißbockheim verinnerlicht und somit auch die herzliche Abneigung zum Klub auf der anderen Rheinseite. Hector weiß, was sich gehört.

"Drei Punkte"

Was er mit Gladbach verbindet, sollte der 25-Jährige dann noch beantworten. Der Nationalspieler überlegte kurz, dann fiel ihm eine politisch korrekte Antwort ein: "Drei Punkte". Hector bezog sich damit auf den 19. September des vergangenen Jahres. Das Derby in Köln entschied der FC für sich. Es war kein Kantersieg, kein Fußballfest, doch es gab drei Punkte durch ein Tor von Anthony Modeste. Den Fans war die B-Note egal, der Mannschaft natürlich auch, ein guter Geißbock springt nicht höher als er muss. Und unter dem Strich stand der erste Heimsieg im Rhein-Derby nach zehn Jahren.

Hectors Kurzzeitgedächtnis ist also prall und mit drei Punkten gefüllt. Und darüber hinaus? Seine Geschichte mit Gladbach? In Hectors Lebenslauf stehen sechs Spiele gegen den VfL. Seine Bilanz ist so ausgeglichen wie Haushalte es sein sollten. Drei Mal hat er mit Kölns zweiter Mannschaft gegen die Zweite des VfL gespielt. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage stehen in seiner Statistik. Drei Mal hat er in der Bundesliga gegen den VfL gespielt. Ein Sieg, ein Remis und eine Niederlage stehen in seiner Statistik.

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Hector als Sechser

Am Samstag wird sich dieses Bild ändern, das Pendel wird ausschlagen, zur Not zu Gunsten der Remis. Der FC gastiert im Borussia-Park, ein neues Derby steht an. Für die Fans ein besonderes Spiel, für die Teams natürlich auch. Und für die Spieler sowieso. Auch für Hector. Angesichts der Rivalität, aber auch angesichts seiner Versetzung. Denn nicht wenig spricht dafür, dass der zehnmalige Nationalspieler erneut auf ungewohnter Position eingesetzt werden wird. Seit 14 Tagen ist der Linksverteidiger aus der Rolle gefallen, Hector agiert vor der Abwehr, als Sechser.

Er tat dies natürlich nicht anweisungswidrig, Trainer Peter Stöger hat umgesetzt, was sein Hirn schon seit geraumer Zeit ersonnen hatte. "Wir hatten schon länger mit dem Gedanken gespielt, Jonas ins Zentrum zu nehmen. Seine Fehlerquote ist sehr gering, er ist fleißig und intelligent", sagte Stöger. Und Hector gab seinem Trainer Recht. Beim 3:1-Sieg gegen Frankfurt hatte Hector die meisten Ballkontakte (72) und die höchste Laufleistung (11,64 km). Keiner gewann mehr Zweikämpfe als er (15) und nur Dominik Maroh spielte mit 51 Pässen mehr als Hector (46).

Hector hat also nicht gefremdelt, das Terrain war ja auch nicht ganz neu. In der zweiten Mannschaft des FC und in der zweiten Liga hat Hector regelmäßig den Sechser gegeben - gleichwohl waren viele überrascht ob des Trainers Schachzug. Hector inklusive. Schließlich hat er als Linksverteidiger Sprünge hinter sich, von denen auch ältere Fohlen nur träumen können. Bereits nach elf Bundesligaspielen wurde Hector zum ersten Mal für die deutsche Elf nominiert, seine Premiere für die Mannschaft feierte er am 14. November 2014 gegen Gibraltar, als er in der 72. Minute für Erik Durm als linker Verteidiger eingewechselt wurde.

2015 kein Länderspiel ohne Hector

Seither ist der Kölner aus dem Team von Joachim Löw kaum noch wegzudenken. Seine Bilanz des vergangenen Jahres ist so beeindruckend wie die wenig anderer Spieler: 2015 hat kein Länderspiel stattgefunden, in dem Hector nicht von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Rasen gestanden hat. Acht Spiele, 720 Minuten Hector, 720 Minuten Leistung. Und nicht nur Joachim Löw und Thomas Schneider sind überzeugt von Hectors Fähigkeiten, auch in der Gunst der Fans klettert der Junge aus Auersmacher stetig. Bei der Wahl zum beliebtesten Nationalspieler belegt Hector Platz drei.

Hector hat sich etabliert in Deutschlands Auswahl, er tritt mittlerweile selbstbewusst auf im Kreis der Besten. Aber natürlich weiß er, dass Nominierungen für das DFB-Team keine Selbstverständlichkeiten sind. Und so will er seiner Versetzung vor die Abwehr zumindest aktuell keine allzu große Bedeutung geben. "Warten wir mal ab, was der Trainer entscheidet. Vielleicht rutsche ich ja wieder nach links. Ich habe durchaus nichts gegen die Position. Und schauen wir mal, wie es in der Nationalmannschaft weitergeht."

Beim FC sind sich alle bewusst, dass Hectors neue Rolle auch seine Ambitionen in der Nationalmannschaft beeinflussen kann. Als Linksverteidiger ist er im DFB-Team in ein Vakuum gestoßen, vor der Abwehr tummelt sich die Weltklasse. Diese Konstellation lässt Peter Stöger ungewöhnliche Sätze sagen. "Wir wollen ihn keinesfalls seiner Chance berauben, bei der Europameisterschaft zu spielen. Wenn das der Fall wäre, würden wir eine andere Lösung finden", sagt er. Denn trotz seines Höhenflugs und der Leistungen im Jahr 2015 gilt für Hector im Team des Weltmeisters noch nicht, was er sich laut Stöger beim FC schon erarbeitet hat: "Eines steht fest: Er ist bei uns eine fixe Größe, egal auf welcher Position."