Bielefelds Arabi: "Als Vorbild sehen wir Braunschweig"

Sonne, Strand und Palmen: Samir Arabi, Sportlicher Leiter des Drittligisten Arminia Bielefeld und aktuell mit den Ostwestfalen im Trainingslager in Belek, könnte es derzeit eigentlich entspannt angehen lassen. Doch für den 33-Jährigen hat eine heiße und intensive Phase begonnen. Gespräche mit Spielern und Beratern, Testpartien. Das Tagesprogramm des gelernten Diplom-Kaufmanns ist auch an der türkischen Riviera gut gefüllt.

Immerhin stehen bei der Arminia zahlreiche wichtige Entscheidungen an. Der Vertrag von Trainer Stefan Krämer, unter dessen Regie der Bielefelder Traditionsverein in der zweiten Drittligasaison im Aufstiegsrennen mitmischt, läuft zum Saisonende aus, Arabis Kontrakt sogar schon Ende Februar. Der Journalist Dominik Sander hat Samir Arabi in der Türkei erwischt und mit ihm im DFB.de-Interview über den Stand der Verhandlungen, Wintertransfers und die mögliche Rückkehr in die 2. Bundesliga gesprochen.

DFB.de: Noch bis Donnerstag bereitet sich Arminia Bielefeld in Belek auf die Restrunde in der 3. Liga vor. Ist diese Zeit für einen Sportlichen Leiter besonders intensiv oder eher erholsam, Herr Arabi?

Samir Arabi: Im Trainingslager besteht die Möglichkeit, einmal dem Alltag zu entfliehen und sich auszutauschen. Es ist eine intensive Zeit, die ein Sportlicher Leiter nutzen muss. Ich versuche, sowohl ein paar Gespräche mit eigenen Spielern zu führen als auch mit dem einen oder anderen Berater. In Belek und der Umgebung befinden sich aktuell schließlich zahlreiche Vereine direkt vor der Haustür.

DFB.de: Welche Details fehlen noch zur endgültigen Verlängerung Ihres eigenen, im Februar auslaufenden Vertrages?

Arabi: Von der inhaltlichen Ausrichtung her sind wir einig. In solchen Angelegenheiten muss aber der Aufsichtsrat noch sein Okay geben. Wir haben uns da nicht auf einen Tag fixiert, und ich bin daher sehr entspannt.

DFB.de: Auch mit Trainer Stefan Krämer, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft, sind Gespräche geplant. Wie ist der Stand?

Arabi: Stefan Krämer und ich liegen auf einer Wellenlänge. Wir möchten möglichst langfristig mit ihm zusammenarbeiten und machen keinen Hehl daraus, mittelfristig in die 2. Bundesliga zurückkehren zu wollen. Dabei werden wir aber nicht von unserem eingeschlagenen Weg abweichen und auch weiterhin Nachwuchskräfte in den Kader integrieren. Das ist Stefan Krämer seit seinem Amtsantritt gut gelungen.



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Sonne, Strand und Palmen: Samir Arabi, Sportlicher Leiter des Drittligisten Arminia Bielefeld und aktuell mit den Ostwestfalen im Trainingslager in Belek, könnte es derzeit eigentlich entspannt angehen lassen. Doch für den 33-Jährigen hat eine heiße und intensive Phase begonnen. Gespräche mit Spielern und Beratern, Testpartien. Das Tagesprogramm des gelernten Diplom-Kaufmanns ist auch an der türkischen Riviera gut gefüllt.

Immerhin stehen bei der Arminia zahlreiche wichtige Entscheidungen an. Der Vertrag von Trainer Stefan Krämer, unter dessen Regie der Bielefelder Traditionsverein in der zweiten Drittligasaison im Aufstiegsrennen mitmischt, läuft zum Saisonende aus, Arabis Kontrakt sogar schon Ende Februar. Der Journalist Dominik Sander hat Samir Arabi in der Türkei erwischt und mit ihm im DFB.de-Interview über den Stand der Verhandlungen, Wintertransfers und die mögliche Rückkehr in die 2. Bundesliga gesprochen.

DFB.de: Noch bis Donnerstag bereitet sich Arminia Bielefeld in Belek auf die Restrunde in der 3. Liga vor. Ist diese Zeit für einen Sportlichen Leiter besonders intensiv oder eher erholsam, Herr Arabi?

Samir Arabi: Im Trainingslager besteht die Möglichkeit, einmal dem Alltag zu entfliehen und sich auszutauschen. Es ist eine intensive Zeit, die ein Sportlicher Leiter nutzen muss. Ich versuche, sowohl ein paar Gespräche mit eigenen Spielern zu führen als auch mit dem einen oder anderen Berater. In Belek und der Umgebung befinden sich aktuell schließlich zahlreiche Vereine direkt vor der Haustür.

DFB.de: Welche Details fehlen noch zur endgültigen Verlängerung Ihres eigenen, im Februar auslaufenden Vertrages?

Arabi: Von der inhaltlichen Ausrichtung her sind wir einig. In solchen Angelegenheiten muss aber der Aufsichtsrat noch sein Okay geben. Wir haben uns da nicht auf einen Tag fixiert, und ich bin daher sehr entspannt.

DFB.de: Auch mit Trainer Stefan Krämer, dessen Kontrakt im Sommer ausläuft, sind Gespräche geplant. Wie ist der Stand?

Arabi: Stefan Krämer und ich liegen auf einer Wellenlänge. Wir möchten möglichst langfristig mit ihm zusammenarbeiten und machen keinen Hehl daraus, mittelfristig in die 2. Bundesliga zurückkehren zu wollen. Dabei werden wir aber nicht von unserem eingeschlagenen Weg abweichen und auch weiterhin Nachwuchskräfte in den Kader integrieren. Das ist Stefan Krämer seit seinem Amtsantritt gut gelungen.

DFB.de: Krämer - zunächst als Co-Trainer - und Sie arbeiten nun seit etwas mehr als eineinhalb Jahren in Bielefeld zusammen. Wie bewerten Sie die Entwicklung des Vereins?

Arabi: Als ich bei der Arminia im März 2011 anfing, war es im Verein und Umfeld ziemlich unruhig. Nach einem schwierigen Start in der ersten Drittligasaison mit zwischenzeitlich elf Partien ohne Sieg haben wir nun eine gewisse Ruhe reinbekommen und wieder Boden unter den Füßen - sportlich und wirtschaftlich. Ich sehe Arminia Bielefeld nach wie vor als Projekt, in dem es darum geht, unserer Linie treu zu bleiben. Wir sind noch am Beginn unseres Weges. Mein Gefühl sagt mir aber, dass alle im Verein auf dieses Projekt eingeschworen sind und in die richtige Richtung gehen.

DFB.de: Ist die Rückkehr in die 2. Bundesliga schon in dieser Saison realistisch?

Arabi: Als Tabellenvierter befinden wir uns in einer aussichtsreichen Position. Wir werden jetzt nicht absichtlich fünf Partien hintereinander verlieren, aber auch nicht auf Teufel komm' raus alles unternehmen und Risiken eingehen, um so schnell wie möglich den Aufstieg zu schaffen. Es gibt einige Beispiele für Vereine, für die ein Aufstieg zu früh kam und bei denen die Euphorie danach schnell verflogen war. Als Vorbild sehen wir dagegen Eintracht Braunschweig: Der Verein hat im dritten Jahr in der 3. Liga den Aufstieg geschafft und dabei immer wieder an entscheidenden Stellschrauben gedreht. Das sensationelle Abschneiden der Eintracht in der 2. Bundesliga spricht nun für sich.

DFB.de: Kommen wir zur Bielefelder Mannschaft: Im ersten Testspiel gegen Young Africans FC aus Tansania gab es ein 1:1. Welche Eindrücke haben Sie gewonnen?

Arabi:Für diesen Zeitpunkt der Vorbereitung war es ein vernünftiger Test. Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die mit acht Nationalspielern angetreten war und mit ihrem technisch gepflegten Fußball definitiv in der 3. Liga mithalten könnte.

DFB.de: Ins Trainingslager ist der DSC ohne Zugänge oder Gastspieler geflogen. Bleibt das bis zum 31. Januar auch so?

Arabi: Bei Transfers sind wir an unsere wirtschaftlichen Voraussetzungen gebunden. Es ist nach wie vor so, dass wir jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Mit Moritz Fritz, Patrick Mainka, Nuri Konak und Marvin Höner haben wir vier neue Gesichter aus unserem Nachwuchs mitgenommen. Das sind nicht irgendwelche willkürlich ausgesuchten Jungs, sondern Talente, denen wir eine Chance geben und auch ein Zeichen setzen wollen. Wir gehen unseren Weg weiter.

DFB.de: Könnte die Arminia nach dem langfristigen Ausfall von Rechtsverteidiger Dennis Riemer den Verlust eines weiteren Defensivspielers verkraften, zumal Felix Burmeister erneut über Adduktorenprobleme klagt?

Arabi: Marcel Appiah, der Dennis Riemer bis zur Winterpause ersetzt hatte, genießt unser volles Vertrauen. Allerdings sind wir auf dieser Position in der Tat dünn besetzt und schauen uns nach möglichen Alternativen um. Bei einem Ausfall von Felix Burmeister würden wir uns noch mehr Gedanken machen. Bei Felix tauchen die Adduktorenbeschwerden immer wieder auf.

DFB.de: War der nach Saisonbeginn von Energie Cottbus zurückgeholte Christian Müller sozusagen schon ein Vorgriff für die Restrunde?

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Arabi: Eher weniger. Christian Müller kannte ich noch aus der Saison 2010/2011 in der 2. Bundesliga. Er war einer der wenigen Spieler, die trotz des Abstiegs positiv auf sich aufmerksam machen konnten. Wir hatten immer mal wieder Kontakt, und eine Verpflichtung bot sich an. Christian hat uns vor allem fußballerisch weitergebracht.

DFB.de: Wann werden Sie in die Vertragsgespräche mit den Spielern einsteigen?

Arabi: Wir haben schon mit einigen unserer Jungs gesprochen, sind aber noch nicht zu Abschlüssen gekommen. Die Kaderplanungen werden wir mit der nötigen Ruhe angehen. Unabhängig von der Trainerpersonalie verfügen wir bei den Spielern wieder über eine gewisse Glaubwürdigkeit.

DFB.de: Könnte die Arminia einen Leistungsträger wie Torjäger Fabian Klos, der schon 13 Saisontreffer erzielt hat, auch im Falle des Nicht-Aufstiegs halten?

Arabi: Keine Frage: Für Fabian Klos gibt es viele Interessenten. Nach den ersten Gesprächen machen wir uns aber Hoffnungen auf seinen Verbleib. Er hat sich bei der Arminia prächtig entwickelt und benötigt ein gutes Umfeld. Ein Aufstieg in die 2. Bundesliga würde die Verhandlungen aber mit Sicherheit vereinfachen.

DFB.de: Zum Abschluss ein Blick in die Vergangenheit: Sie hatten viele Jahre für den Ligakonkurrenten Alemannia Aachen gearbeitet, der nun mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen hat. Wie intensiv verfolgen Sie noch das Geschehen Ihres Ex-Klubs?

Arabi: Sehr intensiv. Ich bin in Aachen geboren, meine Eltern leben dort und ich kenne noch einige Mitarbeiter. Die Entwicklung am Tivoli habe ich immer im Auge und finde sie sehr schade. Für mich war der Posten als Sportlicher Leiter bei Arminia Bielefeld damals eine riesige Chance. Ich bin froh, dass ich sie ergriffen habe.