Badstuber: "Das geht unter die Haut"

Seine Rückkehr auf den Fußballplatz stellte sogar die Galavorstellung von Bayern München beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart in den Schatten. Holger Badstuber hat nach 200 Tagen sein Comeback für den souveränen Bundesliga-Tabellenführer gegeben. 200 Tage voller Schmerzen, Ängsten, Reha und Schweiß.

Der 26 Jahre alte Nationalspieler wurde am Samstag in der 59. Minute unter Standing Ovations der 75.000 Zuschauer in der Allianz Arena eingewechselt. Der Abwehrmann hatte sich am 21. April im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Porto (6:1) schwer verletzt, musste nach einem Sehnenabriss im linken Oberschenkel operiert werden. Es war die Fortsetzung seiner Leidensgeschichte, die 2012 mit einem Kreuzbandriss begonnen hatte. Während des Heilungsverlaufs riss das Kreuzband erneut. Badstuber fiel bis August 2014 aus und verpasste inklusive einer weiteren Pause wegen eines Sehnenrisses (September 2014 bis Januar 2015) fast 150 Pflichtspiele der Bayern. Sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte er nach rund zweieinhalb Jahren Pause am 25. März dieses Jahres beim 2:2 gegen Australien. Am vergangenen Mittwoch stand er in der Königsklasse gegen den FC Arsenal (5:1) erstmals wieder im Kader.

Nun spricht Badstuber nach dem Spiel über seine Rückkehr, Emotionen, die lange Leidenszeit und Selbstzweifel.

Frage: Herr Badstuber, genau 200 Tage nach Ihrem letzten Einsatz im Bayern-Trikot konnten Sie gegen den VfB Stuttgart Ihr Comeback feiern. Ihre Einwechslung für Thomas Müller nach 59 Minuten war der emotionale Höhepunkt einer einseitigen Partie.

Holger Badstuber: Diese halbe Stunde Spielzeit heute war für mich perfekt, ein schöner Samstag für mich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich reinkommen durfte und Spielpraxis sammeln konnte, das ist dann doch immer noch ein bisschen was anderes als Training.

Frage: Wie fit sind Sie aktuell? Sie haben eine lange Rehazeit hinter sich nach dem Muskelriss im Oberschenkel, der im Anschluss an das 6:1 im Champions League-Viertelfinale gegen den FC Porto festgestellt worden war.

Badstuber: Nach nur zwei Wochen Training ist es auch nicht selbstverständlich, dass man dann zum Einsatz kommt. Bei uns besteht zwischen fit und spielfit noch ein Unterschied. Ich bin wieder voll belastbar, habe ein gutes Gefühl. Aber ich weiß, dass nach zwei Wochen Training noch einiges fehlt. Das ist ganz klar. Aber da bin ich jetzt auch geübt darin, das zu wissen und da die Geduld aufzubringen.

Frage: Wie sieht Ihr weiterer "Comeback-Fahrplan" aus auf dem Weg zu alter Form?

Badstuber: Jede Trainingseinheit bringt mir etwas, wir haben eine sehr, sehr hohe Qualität im Training. Das ist super für mich, sehr vorteilhaft. Der Trainer hat ein gutes Gefühl dafür, wie viel Einsatzzeiten ich bekommen kann. Langfristig will ich einfach da sein und meine Leistung bringen können.



Seine Rückkehr auf den Fußballplatz stellte sogar die Galavorstellung von Bayern München beim 4:0 gegen den VfB Stuttgart in den Schatten. Holger Badstuber hat nach 200 Tagen sein Comeback für den souveränen Bundesliga-Tabellenführer gegeben. 200 Tage voller Schmerzen, Ängsten, Reha und Schweiß.

Der 26 Jahre alte Nationalspieler wurde am Samstag in der 59. Minute unter Standing Ovations der 75.000 Zuschauer in der Allianz Arena eingewechselt. Der Abwehrmann hatte sich am 21. April im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Porto (6:1) schwer verletzt, musste nach einem Sehnenabriss im linken Oberschenkel operiert werden. Es war die Fortsetzung seiner Leidensgeschichte, die 2012 mit einem Kreuzbandriss begonnen hatte. Während des Heilungsverlaufs riss das Kreuzband erneut. Badstuber fiel bis August 2014 aus und verpasste inklusive einer weiteren Pause wegen eines Sehnenrisses (September 2014 bis Januar 2015) fast 150 Pflichtspiele der Bayern. Sein Comeback in der Nationalmannschaft feierte er nach rund zweieinhalb Jahren Pause am 25. März dieses Jahres beim 2:2 gegen Australien. Am vergangenen Mittwoch stand er in der Königsklasse gegen den FC Arsenal (5:1) erstmals wieder im Kader.

Nun spricht Badstuber nach dem Spiel über seine Rückkehr, Emotionen, die lange Leidenszeit und Selbstzweifel.

Frage: Herr Badstuber, genau 200 Tage nach Ihrem letzten Einsatz im Bayern-Trikot konnten Sie gegen den VfB Stuttgart Ihr Comeback feiern. Ihre Einwechslung für Thomas Müller nach 59 Minuten war der emotionale Höhepunkt einer einseitigen Partie.

Holger Badstuber: Diese halbe Stunde Spielzeit heute war für mich perfekt, ein schöner Samstag für mich. Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich reinkommen durfte und Spielpraxis sammeln konnte, das ist dann doch immer noch ein bisschen was anderes als Training.

Frage: Wie fit sind Sie aktuell? Sie haben eine lange Rehazeit hinter sich nach dem Muskelriss im Oberschenkel, der im Anschluss an das 6:1 im Champions League-Viertelfinale gegen den FC Porto festgestellt worden war.

Badstuber: Nach nur zwei Wochen Training ist es auch nicht selbstverständlich, dass man dann zum Einsatz kommt. Bei uns besteht zwischen fit und spielfit noch ein Unterschied. Ich bin wieder voll belastbar, habe ein gutes Gefühl. Aber ich weiß, dass nach zwei Wochen Training noch einiges fehlt. Das ist ganz klar. Aber da bin ich jetzt auch geübt darin, das zu wissen und da die Geduld aufzubringen.

Frage: Wie sieht Ihr weiterer "Comeback-Fahrplan" aus auf dem Weg zu alter Form?

Badstuber: Jede Trainingseinheit bringt mir etwas, wir haben eine sehr, sehr hohe Qualität im Training. Das ist super für mich, sehr vorteilhaft. Der Trainer hat ein gutes Gefühl dafür, wie viel Einsatzzeiten ich bekommen kann. Langfristig will ich einfach da sein und meine Leistung bringen können.

###more###

Frage: Es war ein besonders warmherziger Empfang der Fans. Die Zuschauer in der Allianz Arena erhoben sich.

Badstuber: Der Empfang war unglaublich, das war überragend von den Fans. Ich kann mich glücklich schätzen, dass die Fans so hinter mir stehen. Das geht unter die Haut. Da kommen viele Dinge in einem hoch. Dafür spiele ich Fußball, damit ich ihnen hoffentlich in der Zukunft wieder etwas zurückgeben kann.

Frage: Gab es während der Monate der erneuten Reha auch schwarze Tage, schwierige Zeiten?

Badstuber: Ich bin dankbar für das, was ich machen darf. Klar gibt es schwierige Zeiten, da muss man durch, da muss man Geduld aufbringen und arbeiten – einfach stark sein. Jeder hat mal seine Launen, das ist normal und menschlich. Ich weiß dann: Ich muss arbeiten, um zurückzukommen und dann heißt es Vollgas geben und durch!

Frage: Wie groß waren die Zweifel bei diesem x-ten Anlauf zum Comeback? Von Dezember 2012 bis Sommer 2014 sind Sie wegen eines Kreuzbandrisses und der anschließenden Re-Ruptur sowie eines Muskelsehnenriss im September letzten Jahres ausgefallen.

Badstuber: Ich musste lange warten, um wieder das auszuüben und zu machen, was mir am liebsten ist, was meine Leidenschaft ist, wofür ich lebe. Ich weiß ja zu Beginn einer Reha-Zeit, dass da einiges auf mich zukommt. Darin bin ich ja schon geübt. Man verändert sich allgemein in seinem Wesen. Ich habe einiges mitgenommen und rausgezogen aus der Zeit. So ist das Leben. Aber das ist auch gut so. Ich hoffe, ich verändere mich noch viele Male – nicht unbedingt nur durch Rückschläge, sondern auch durch positive Dinge.

Frage: Haben Sie Angst auf dem Platz, es könnte wieder etwas passieren?

Badstuber: Ich habe keine Angst. Wenn ich rausgehe, spiele ich Fußball. Dann will ich alles geben – auch für die Mannschaft. Auch, um mich zufrieden zu stellen. Ich habe keine Zweifel an mir – sonst hätte ich es nicht zum wiederholten Male geschafft, auch auf dem Niveau. Wieso sollte ich Zweifel haben? Ich bin gut, ich bin schmerzfrei, habe ein Top-Team, auch was die Physiotherapeuten betrifft, um mich herum und bekomme viel Vertrauen geschenkt. Daher will ich das zurückzahlen.

Frage: Gab es viele Glückwünsche von den Kollegen nach dem Spiel?

Badstuber: Ja, klar. Das ist toll. Sie wissen auch: Wir haben bald wieder ein Spiel vor der Brust und dann ist das abgehakt. Jetzt habe ich den ersten Einsatz hinter mir, jetzt geht es wieder weiter. Aber ich weiß, dass Fußball ein Tagesgeschäft ist. Jetzt heißt es: weiter arbeiten.

aufgezeichnet von DFB.de