"Jeder für Jeden": Jaehn und Grönemeyer feat. "Die Mannschaft"

Ein bisschen hat es was von Fantasy Football. Nimm die großen Namen und stell' dir dein persönliches Dream Team zusammen. Nur halt ohne Fußball. Und nicht in der Fantasie. Felix Jaehn und Herbert Grönemeyer bilden tatsächlich ein Team. Gemeinsam haben der 21 Jahre alte Star-DJ und die 60 Jahre alte Pop-Legende zur Europameisterschaft den Song "Jeder für Jeden" aufgenommen – mit Unterstützung einiger Spieler der Nationalmannschaft.

Im Hintergrund schwofende Fußballer. Linker Fuß, rechter Fuß. Linker Fuß, rechter Fuß. In feiner oder Ballon-Seide. Das Kopfkino zeigt die Bilder aus der Vergangenheit. Wer alt genug ist, kennt die Videos von den Liedern zu den großen Turnieren. Die Nationalmannschaft als Background-Chor. Mit Udo Jürgens ("Buenos dias, Argentina!", "Wir sind schon auf dem Brenner"), Village People ("Far Away in America"), Peter Alexander ("Mexico Mi Amor") oder Michael Schanze ("Olé España").

Abschalten. Aus. Was jetzt kommt, ist anders. Komplett anders. Von Grund auf. Denn "Jeder für Jeden" hat seine eigene Geschichte. Und die geht so: Irgendwann sitzen Felix Jaehn und Jérôme Boateng zusammen. Sie unterhalten sich über das, was sie bewegt. Der Musik liebende Fußballer und der Fußball liebende Musiker finden schnell Parallelen und einen Nenner. "Wir haben ähnlich viel Druck. Wir stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen", sagt Jaehn. Dieser Gedanke wirkt nach. Er lässt den DJ nicht los. Das Thema wird deshalb in weiteren Gesprächen aufgegriffen. Unter anderem beim Marketing-Tag der Nationalmannschaft im Januar in München, als er weitere Spieler kennenlernt. Unter anderem Mario Götze, Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan.

Jaehn: "Gespräche als Inspiration"

Mittlerweile sagt Jaehn: "Die Gespräche haben für mich als Inspiration gedient." Deswegen vertieft er die Kommunikation mit den Spielern und gründet eine WhatsApp-Gruppe mit ihnen. Sie wächst. Unter anderem Sami Khedira, Manuel Neuer, André Schürrle und Kevin Trapp schließen sich ihr an. Es ist das Forum, in dem Felix Jaehns Idee Gestalt annimmt. Er will einen Song zur EURO 2016 produzieren. An diesem Vorhaben lässt er die Fußballer mehr als nur teilhaben. Sie sind der Resonanzboden für den Musiker. Er füttert sie mit Sounds und Melodien. Ihr Feedback fließt ein in seine Komposition. Bis das musikalische Gerüst so weit steht, um den nächsten Schritt zu gehen.

"Wir hatten etwas Instrumentales, was noch eine Stimme benötigte", sagt Jaehn. "Es war klar, dass der Gesang auf Deutsch sein musste, weil wir mit dem Song ganz Deutschland ansprechen wollten. Und das können nicht viele. Insofern waren wir schnell bei Herbert Grönemeyer. Er ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten deutschen Musiker, der auch mich seit jüngstem Kindesalter begleitet. Er schreibt super Texte, die unter die Haut gehen, und ist selbst großer Fußball-Fan." Eine klare Logik, die den Shootingstar jedoch im zweiten Gedanken zweifeln lässt. "An sich eine absurde Idee", sagte er sich. Zu unterschiedlich erscheinen die beiden Künstler. Doch Grönemeyer ist sofort interessiert.

Grönemeyer sofort Feuer und Flamme

Die beiden treffen sich in den Hansaplatz Studios in Berlin. "Und dann haben wir uns einfach aufs Sofa gesetzt. Und er hat mir die Geschichte erzählt von seiner WhatsApp-Gruppe mit der Nationalmannschaft. Wir saßen vier Stunden zusammen und haben geredet. Dann habe ich ja gesagt und angefangen, eine Melodie darauf zu schreiben", sagt Grönemeyer.

Die Texttüftelei begann. "Soll er sehr spezifisch fußballerisch sein oder beschreiben, wie ist das, wenn man vor einer großen, neuen Aufgabe steht?", sagt Grönemeyer über die Herangehensweise. Man entschied sich für die zweite Variante. "Wir hatten dann eine erste Version, die war einen Tick fußballerischer. Die zweite ist etwas allgemeingültiger." Wieder ging ein Demo an die Spieler. Mit dem Unterschied, dass das Feedback diesmal von Angesicht zu Angesicht geliefert wurde. Vor dem England-Spiel in Berlin besuchten Götze, Neuer, Khedira sowie Marco Reus, Christoph Kramer und Kevin Trapp das Musiker-Duo im Studio.



Ein bisschen hat es was von Fantasy Football. Nimm die großen Namen und stell' dir dein persönliches Dream Team zusammen. Nur halt ohne Fußball. Und nicht in der Fantasie. Felix Jaehn und Herbert Grönemeyer bilden tatsächlich ein Team. Gemeinsam haben der 21 Jahre alte Star-DJ und die 60 Jahre alte Pop-Legende zur Europameisterschaft den Song "Jeder für Jeden" aufgenommen – mit Unterstützung einiger Spieler der Nationalmannschaft.

Im Hintergrund schwofende Fußballer. Linker Fuß, rechter Fuß. Linker Fuß, rechter Fuß. In feiner oder Ballon-Seide. Das Kopfkino zeigt die Bilder aus der Vergangenheit. Wer alt genug ist, kennt die Videos von den Liedern zu den großen Turnieren. Die Nationalmannschaft als Background-Chor. Mit Udo Jürgens ("Buenos dias, Argentina!", "Wir sind schon auf dem Brenner"), Village People ("Far Away in America"), Peter Alexander ("Mexico Mi Amor") oder Michael Schanze ("Olé España").

Abschalten. Aus. Was jetzt kommt, ist anders. Komplett anders. Von Grund auf. Denn "Jeder für Jeden" hat seine eigene Geschichte. Und die geht so: Irgendwann sitzen Felix Jaehn und Jérôme Boateng zusammen. Sie unterhalten sich über das, was sie bewegt. Der Musik liebende Fußballer und der Fußball liebende Musiker finden schnell Parallelen und einen Nenner. "Wir haben ähnlich viel Druck. Wir stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen", sagt Jaehn. Dieser Gedanke wirkt nach. Er lässt den DJ nicht los. Das Thema wird deshalb in weiteren Gesprächen aufgegriffen. Unter anderem beim Marketing-Tag der Nationalmannschaft im Januar in München, als er weitere Spieler kennenlernt. Unter anderem Mario Götze, Bastian Schweinsteiger und Ilkay Gündogan.

Jaehn: "Gespräche als Inspiration"

Mittlerweile sagt Jaehn: "Die Gespräche haben für mich als Inspiration gedient." Deswegen vertieft er die Kommunikation mit den Spielern und gründet eine WhatsApp-Gruppe mit ihnen. Sie wächst. Unter anderem Sami Khedira, Manuel Neuer, André Schürrle und Kevin Trapp schließen sich ihr an. Es ist das Forum, in dem Felix Jaehns Idee Gestalt annimmt. Er will einen Song zur EURO 2016 produzieren. An diesem Vorhaben lässt er die Fußballer mehr als nur teilhaben. Sie sind der Resonanzboden für den Musiker. Er füttert sie mit Sounds und Melodien. Ihr Feedback fließt ein in seine Komposition. Bis das musikalische Gerüst so weit steht, um den nächsten Schritt zu gehen.

"Wir hatten etwas Instrumentales, was noch eine Stimme benötigte", sagt Jaehn. "Es war klar, dass der Gesang auf Deutsch sein musste, weil wir mit dem Song ganz Deutschland ansprechen wollten. Und das können nicht viele. Insofern waren wir schnell bei Herbert Grönemeyer. Er ist seit Jahrzehnten einer der erfolgreichsten deutschen Musiker, der auch mich seit jüngstem Kindesalter begleitet. Er schreibt super Texte, die unter die Haut gehen, und ist selbst großer Fußball-Fan." Eine klare Logik, die den Shootingstar jedoch im zweiten Gedanken zweifeln lässt. "An sich eine absurde Idee", sagte er sich. Zu unterschiedlich erscheinen die beiden Künstler. Doch Grönemeyer ist sofort interessiert.

Grönemeyer sofort Feuer und Flamme

Die beiden treffen sich in den Hansaplatz Studios in Berlin. "Und dann haben wir uns einfach aufs Sofa gesetzt. Und er hat mir die Geschichte erzählt von seiner WhatsApp-Gruppe mit der Nationalmannschaft. Wir saßen vier Stunden zusammen und haben geredet. Dann habe ich ja gesagt und angefangen, eine Melodie darauf zu schreiben", sagt Grönemeyer.

Die Texttüftelei begann. "Soll er sehr spezifisch fußballerisch sein oder beschreiben, wie ist das, wenn man vor einer großen, neuen Aufgabe steht?", sagt Grönemeyer über die Herangehensweise. Man entschied sich für die zweite Variante. "Wir hatten dann eine erste Version, die war einen Tick fußballerischer. Die zweite ist etwas allgemeingültiger." Wieder ging ein Demo an die Spieler. Mit dem Unterschied, dass das Feedback diesmal von Angesicht zu Angesicht geliefert wurde. Vor dem England-Spiel in Berlin besuchten Götze, Neuer, Khedira sowie Marco Reus, Christoph Kramer und Kevin Trapp das Musiker-Duo im Studio.

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Jaehn: "Zwei, drei Ideen von Spielern umgesetzt"

Eine interessante Konstellation. Erst die eigentlich ungleichen Musiker und jetzt noch Fußballer dazu? "Das war schon ungewöhnlich", sagt Grönemeyer. "Das war für alle Beteiligten aufregend", sagt Jaehn. Aber es war auch gut. Und für beide der Reiz an der Sache. "Die Vorschläge seitens der Spieler waren konstruktiv", sagt Grönemeyer. "Zum Beispiel nach dem ersten Chorus noch einen kurzen Instrumentalteil einzubauen. Das hatte Mario Götze gesagt, der scheint sich auch mit Musik auseinanderzusetzen." Jaehn bestätigt das: "Wir haben zwei, drei Ideen von den Spielern umgesetzt. Es ist schön, dass sie sich so aktiv mit dem Thema auseinandergesetzt haben."

Spontan haben sich die Fußballer dann auch in dem Song verewigt. Nicht wie traditionell als Sängerknaben im Hintergrund. Nein, sie haben geklatscht. Zu hören vor dem Chorus. "Normalerweise nimmt man sich so etwas vom Band, also aus der Maschine. Aber die Spieler haben sich hingestellt und fröhlich mitgeklatscht, das war sehr heiter", erzählt Grönemeyer. Spaß ist gut, im Endeffekt ist das Ergebnis wichtig. In diesem Fall stimmt beides. "Ich bin sehr zufrieden", sagt Jaehn. "Wenn ich das nicht gewesen wäre, hätten wir den Song nicht veröffentlicht." Allerdings weiß auch er, dass Innenansicht nicht gleich Außenansicht ist.

Grönemeyer: "Ein bisschen speziell, einen Tick geheimnisvoll"

Ein Geheimnis, ein Rätsel, das auch Grönemeyer nach langen Jahren im Geschäft noch umtreibt. "Ich höre mir den Song 100-mal an – oder noch mehr. Und stelle mir dazu Fragen: Ist die Melodie schlüssig? Ist der Spannungsbogen schlüssig? Freut man sich, wenn man das hört? Hat der Song Stehvermögen? Ich denke: Ja, hat er! Er ist ein bisschen speziell, einen Tick geheimnisvoll", sagt er. Und gesteht: "Natürlich ist man nach wie vor aufgeregt."

Nun ist "Jeder für Jeden" auf dem Markt. "Ich bin guter Dinge", sagt Jaehn. Die Unterstützung der Nationalmannschaft ist ihnen sicher. Aber auch von der ARD erhalten sie Rückenwind. Der Sender hat "Jeder für Jeden" zu seiner EM-Hymne auserkoren. Das heißt, der Song wird während der EURO an jedem Tag einem Millionen-Publikum präsentiert. Mehr noch: Er wird mit den emotionalsten Bildern des Turniers unterlegt. Das könnte wirken. Die ARD macht das aus Überzeugung. Sportkoordinator Axel Balkausky sagte bei der Präsentation: "Felix und Herbert in einer Mannschaft. Das ist, um es von der Musik auf den Fußball zu übertragen, als ob Mesut und Günter in einer Mannschaft spielen würden. Mehr geht nicht." Hat halt wirklich was von Fantasy Football.

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