Benaglio: "Pokal auch für Malanda gewinnen"

Das Warten hat ein Ende. Nachdem der VfL Wolfsburg den Einzug in das DFB-Pokalfinale in den vergangenen Jahren regelmäßig haarscharf verpasste, geht es nun nach Berlin - endlich. Im Olympiastadion wird es am 30. Mai (ab 20 Uhr, live in der ARD) gegen Borussia Dortmund besonders auf Diego Benaglio ankommen. Beim Cup Handover in Berlin war der VfL-Torwart dem "Pott" schon mal ganz nah. Im DFB.de-Interview spricht der Schweizer mit Redakteur Gereon Tönnihsen über den Stellenwert des DFB-Pokalendspiels und dessen Wahrnehmung in seinem Heimatland.

DFB.de: Haben Sie sich schon mal darüber gefreut, dass Ihr Urlaub später beginnt?

Diego Benaglio: Der war noch nicht geplant, zum Glück. Ich warte gerne noch eine Woche länger darauf, wenn ich dafür so ein Ereignis mitmachen kann. Für jeden, der in Deutschland spielt, ist dieses Finale ein großes Ziel, und deshalb ist es sehr schön, dass wir es erreicht haben. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir jetzt in Berlin dabei sind. Dafür gehen wir alle gerne später in den Urlaub.

DFB.de: In den vergangenen Jahren war Wolfsburg schon ein paarmal dicht dran am Finale. Warum hat es da nie für Berlin gereicht?

Benaglio: Zum einen lag das an uns. Zum anderen aber auch ein bisschen an der Auslosung. Ich habe in siebeneinhalb Jahren in Wolfsburg schon fünfmal im Halbfinale gestanden, und darunter waren drei Auswärtsspiele in München. Das ist ja bekanntlich nie ganz leicht. Voriges Jahr waren wir in Dortmund, wo es durchaus möglich war, ins Halbfinale einzuziehen. Aber da haben wir unsere Chancen nicht verwerten können. Diesmal gegen Bielefeld war es einfach an der Zeit, uns für das Finale zu qualifizieren. Zum Glück ist uns das gelungen.

DFB.de: War das Pokalfinale für Sie auch als Zuschauer ein Pflichttermin?

Benaglio: Klar, ich habe mir das regelmäßig angeschaut, wenn ich nicht gerade im Urlaub und kein Fernseher aufzutreiben war. Der DFB-Pokal hat einen sehr hohen Stellenwert. Das ist ein riesengroßes Ereignis.

DFB.de: Haben Sie sich schon mit Ihrem Geschäftsführer Klaus Allofs über seine zahlreichen Finalerlebnisse unterhalten?

Benaglio: Ja, auf dem Weg zum Cup Handover in Berlin haben wir darüber gesprochen. Er hat ja auch einige Male gewonnen, das wollen wir ihm gerne nachmachen. Klaus Allofs hat in den höchsten Tönen von der Atmosphäre geschwärmt, was für ein besonderes Erlebnis das ist.



Das Warten hat ein Ende. Nachdem der VfL Wolfsburg den Einzug in das DFB-Pokalfinale in den vergangenen Jahren regelmäßig haarscharf verpasste, geht es nun nach Berlin - endlich. Im Olympiastadion wird es am 30. Mai (ab 20 Uhr, live in der ARD) gegen Borussia Dortmund besonders auf Diego Benaglio ankommen. Beim Cup Handover in Berlin war der VfL-Torwart dem "Pott" schon mal ganz nah. Im DFB.de-Interview spricht der Schweizer mit Redakteur Gereon Tönnihsen über den Stellenwert des DFB-Pokalendspiels und dessen Wahrnehmung in seinem Heimatland.

DFB.de: Haben Sie sich schon mal darüber gefreut, dass Ihr Urlaub später beginnt?

Diego Benaglio: Der war noch nicht geplant, zum Glück. Ich warte gerne noch eine Woche länger darauf, wenn ich dafür so ein Ereignis mitmachen kann. Für jeden, der in Deutschland spielt, ist dieses Finale ein großes Ziel, und deshalb ist es sehr schön, dass wir es erreicht haben. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir jetzt in Berlin dabei sind. Dafür gehen wir alle gerne später in den Urlaub.

DFB.de: In den vergangenen Jahren war Wolfsburg schon ein paarmal dicht dran am Finale. Warum hat es da nie für Berlin gereicht?

Benaglio: Zum einen lag das an uns. Zum anderen aber auch ein bisschen an der Auslosung. Ich habe in siebeneinhalb Jahren in Wolfsburg schon fünfmal im Halbfinale gestanden, und darunter waren drei Auswärtsspiele in München. Das ist ja bekanntlich nie ganz leicht. Voriges Jahr waren wir in Dortmund, wo es durchaus möglich war, ins Halbfinale einzuziehen. Aber da haben wir unsere Chancen nicht verwerten können. Diesmal gegen Bielefeld war es einfach an der Zeit, uns für das Finale zu qualifizieren. Zum Glück ist uns das gelungen.

DFB.de: War das Pokalfinale für Sie auch als Zuschauer ein Pflichttermin?

Benaglio: Klar, ich habe mir das regelmäßig angeschaut, wenn ich nicht gerade im Urlaub und kein Fernseher aufzutreiben war. Der DFB-Pokal hat einen sehr hohen Stellenwert. Das ist ein riesengroßes Ereignis.

DFB.de: Haben Sie sich schon mit Ihrem Geschäftsführer Klaus Allofs über seine zahlreichen Finalerlebnisse unterhalten?

Benaglio: Ja, auf dem Weg zum Cup Handover in Berlin haben wir darüber gesprochen. Er hat ja auch einige Male gewonnen, das wollen wir ihm gerne nachmachen. Klaus Allofs hat in den höchsten Tönen von der Atmosphäre geschwärmt, was für ein besonderes Erlebnis das ist.

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DFB.de: Ist es eigentlich in Ihrem Heimatland auch ein Thema, dass einige Schweizer im Finale dabei sein werden?

Benaglio: Ja, das wird absolut wahrgenommen. Je näher das Spiel kommt, desto größer wird das Thema sicherlich. Die Schweiz verfolgt die Bundesliga schon sehr, deshalb werden sich sicherlich auch viele meiner Landsleute das Finale anschauen.

DFB.de: Sie haben einige große Turniere gespielt, sind mit Wolfsburg 2009 Deutscher Meister geworden. Welchen Platz nimmt das DFB-Pokalfinale in dieser Reihe ein?

Benaglio: Es ist ein Highlight, ganz ohne Frage. Aber natürlich bleibt so ein Spiel ganz besonders in guter Erinnerung, wenn man es für sich entscheiden kann.

DFB.de: Denken Sie manchmal daran, wie es sein könnte, wenn Ihnen der Pokal überreicht wird, der Konfettiregen beginnt und Sie die Trophäe hochhalten können?

Benaglio: Diese Gedanken kommen schon. Es ist halt unser großes Ziel. Für den Verein und die Stadt Wolfsburg wäre dieser Sieg etwas ganz Besonderes. Es wäre ja auch unser erster. Dafür tun wir alles. Die Euphorie ist spürbar, alle fiebern diesem Spiel entgegen. Und wir wollen uns und unsere Fans für eine tolle Saison mit diesem Titel belohnen.

DFB.de: Im Januar verunglückte Ihr Mannschaftskollege Junior Malanda tödlich. Wie sehr sind Ihre Gedanken bei ihm, gerade in solchen Momenten des Erfolgs?

Benaglio: Sehr oft, und ich denke, das gilt für alle in unserem Verein. Junior war ein ganz wichtiger Spieler dieser Mannschaft. Dieses Erlebnis kann man gar nicht in Worte fassen, das war so schrecklich und schwierig, das zu akzeptieren und damit umzugehen. Er ist nach wie vor ein Teil dieser Mannschaft, dieses Vereins, das wird er auch immer bleiben. Er wird nie vergessen sein. Wenn wir den Pokal gewinnen sollten, dann sicherlich ein Stück weit auch für Junior.

DFB.de: Wolfsburg spielt eine konstant starke Saison, hat sich bereits für die Champions League qualifiziert. Ist diese Konstanz der große Unterschied zu den vergangenen Jahren?

Benaglio: Wir hatten nach der Meisterschaft einige Jahre, in denen es schwierig war, in denen wir nicht wirklich diese Kontinuität hatten. Seit Klaus Allofs und Dieter Hecking in Wolfsburg sind, haben wir es geschafft, uns Schritt für Schritt weiterzuentwickeln. Der Weg geht in die richtige Richtung, aber wir wissen auch, dass wir noch nicht an seinem Ende angekommen sind. Wir können und müssen uns noch in vielen Bereichen verbessern. Daran werden wir arbeiten.

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DFB.de: Wenn man von Wolfsburg liest und spricht, ist die Rede häufig von der starken Offensive. Aber wie groß ist denn der Anteil der Defensive am Erfolg des Teams?

Benaglio: Genauso wichtig. Wir haben eine sehr gute Balance hinbekommen. Natürlich profitieren wir davon, wenn vorne viele Tore geschossen werden. Aber im Grunde ist es so, dass die Angreifer bei gegnerischem Ballbesitz schon die ersten Verteidiger sind. Die Mannschaft arbeitet gut zusammen.

DFB.de: Und dann schießen die Verteidiger auch noch Tore.

Benaglio: Ja, das ist natürlich auch nicht schlecht und hilft uns. So macht man sich schwerer ausrechenbar für den Gegner.

DFB.de: Dortmund hat in den vergangenen Jahren schon einige DFB-Pokalendspiele bestritten. Kann diese Erfahrung für den BVB ein Vorteil sein?

Benaglio: Das weiß ich nicht, das wird sich zeigen. Aber ich glaube nicht, dass das unbedingt ein großer Vorteil sein muss. Klar, sie kennen die Abläufe und Gegebenheiten ein bisschen. Aber an dem Tag werden beide Mannschaften so fokussiert sein auf das Spiel, dass man das Drumherum vielleicht gar nicht so wahrnimmt. In so einem Finale hängt vieles mit der Tagesform zusammen, vielleicht mit dem nötigen Quäntchen Glück. Aber entscheidend wird sein, welche Mannschaft ihre Qualität am besten auf den Platz bringt.

DFB.de: Was spricht aus Ihrer Sicht für den VfL?

Benaglio: Wir haben uns in dieser Saison weiterentwickelt, sind als Mannschaft zusammengewachsen, gerade nach diesem Schicksalsschlag. Wir sind eine Einheit, haben Selbstvertrauen getankt. Wenn wir unsere Leistung abrufen, bin ich überzeugt davon, dass wir keine schlechten Karten haben.