Natasa Andonova: "Der DFB-Pokal ist für uns der greifbarste Titel"

Es ist noch immer der Klassiker im deutschen Frauenfußball. Wenn der 1. FFC Frankfurt im Halbfinale des DFB-Pokals heute (ab 15.30 Uhr) Turbine Potsdam empfängt, sind die Voraussetzungen für die beiden Klubs allerdings unterschiedlich: Frankfurt kann sich mit dem Endspieleinzug alle Chancen auf das Triple offenhalten. Für Turbine geht es darum, eine durchwachsene Saison möglicherweise doch noch mit einem Titel zu beenden. Denn dass die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder noch Deutscher Meister wird, ist drei Spieltage vor Schluss äußerst unwahrscheinlich.

"Der DFB-Pokal ist ein guter Wettbewerb und für uns momentan der greifbarste Titel", sagt Natasa Andonova, die mazedonische Nationalspielerin von Turbine. "Da haben wir es, anders als in der Liga, noch selbst in der Hand und werden alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen."

Allerdings haben die Potsdamerinnen keine besonders guten Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit dem FFC vor einigen Wochen. In der Allianz Frauen-Bundesliga gab es ein deftiges 1:5. "Die letzte Begegnung im Februar ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben daraus gelernt und wollen es auf jeden Fall besser machen", sagt die Angreiferin. "Es wird nicht leicht. Aber wir wissen, dass wir großes Potential im Team haben und müssen dieses zu 100 Prozent abrufen und unsere Chancen nutzen. Dann ist alles möglich."

"Wir sind bereit für den letzten Schritt"

Andonova will unbedingt ein drittes Mal in das große Endspiel von Köln einziehen. Zweimal durfte sie diese einmalige Atmosphäre bereits genießen. Aber zweimal musste sie auch mitansehen, wie der Gegner hinterher den DFB-Pokal in den Himmel stemmen durfte – 2013 nach dem 2:3 gegen den VfL Wolfsburg und 2011 nach dem 1:2 gegen den 1. FFC Frankfurt.

"Der Einzug ins Finale ist ein großer Traum von uns. Wir haben es in dieser Saison im DFB-Pokal schon bis ins Halbfinale geschafft. Jetzt sind wir bereit für den letzten Schritt", betont die 21-Jährige. "Bei beiden Endspielen, an denen ich teilgenommen habe, haben wir knapp verloren. Das war immer sehr ärgerlich. Jetzt stehen wir wieder so kurz davor und ich bin zuversichtlich, dass wir den Titel mit geschlossener, konzentrierter Mannschaftsleistung und dem nötigen Quäntchen Glück nach Potsdam holen können."

"Ich konnte kein einziges Wort Deutsch sprechen oder verstehen"

Andonova ist inzwischen seit vier Jahren in Potsdam. Es war kein leichter Beginn in der Havelstadt für die damals 16-Jährige: "Meinen Start in Potsdam vergesse ich nie. Ich war in einem schwierigen Alter, als ich kam. Ich war noch sehr jung, kam in einen völlig neuen Kulturkreis und konnte kein einziges Wort Deutsch sprechen oder verstehen."

Aber sie hatte diesen riesigen Ehrgeiz, dass sie es unbedingt schaffen wollte: "Ich wollte mich weiterentwickeln, besser werden. Der Frauenfußball in Mazedonien liegt am Boden und wird überhaupt nicht beachtet. Dort gibt es seit Jahren keine Weiterentwicklung, alles stagniert."



Es ist noch immer der Klassiker im deutschen Frauenfußball. Wenn der 1. FFC Frankfurt im Halbfinale des DFB-Pokals heute (ab 15.30 Uhr) Turbine Potsdam empfängt, sind die Voraussetzungen für die beiden Klubs allerdings unterschiedlich: Frankfurt kann sich mit dem Endspieleinzug alle Chancen auf das Triple offenhalten. Für Turbine geht es darum, eine durchwachsene Saison möglicherweise doch noch mit einem Titel zu beenden. Denn dass die Mannschaft von Trainer Bernd Schröder noch Deutscher Meister wird, ist drei Spieltage vor Schluss äußerst unwahrscheinlich.

"Der DFB-Pokal ist ein guter Wettbewerb und für uns momentan der greifbarste Titel", sagt Natasa Andonova, die mazedonische Nationalspielerin von Turbine. "Da haben wir es, anders als in der Liga, noch selbst in der Hand und werden alles dafür tun, dieses Ziel zu erreichen."

Allerdings haben die Potsdamerinnen keine besonders guten Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen mit dem FFC vor einigen Wochen. In der Allianz Frauen-Bundesliga gab es ein deftiges 1:5. "Die letzte Begegnung im Februar ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Aber wir haben daraus gelernt und wollen es auf jeden Fall besser machen", sagt die Angreiferin. "Es wird nicht leicht. Aber wir wissen, dass wir großes Potential im Team haben und müssen dieses zu 100 Prozent abrufen und unsere Chancen nutzen. Dann ist alles möglich."

"Wir sind bereit für den letzten Schritt"

Andonova will unbedingt ein drittes Mal in das große Endspiel von Köln einziehen. Zweimal durfte sie diese einmalige Atmosphäre bereits genießen. Aber zweimal musste sie auch mitansehen, wie der Gegner hinterher den DFB-Pokal in den Himmel stemmen durfte – 2013 nach dem 2:3 gegen den VfL Wolfsburg und 2011 nach dem 1:2 gegen den 1. FFC Frankfurt.

"Der Einzug ins Finale ist ein großer Traum von uns. Wir haben es in dieser Saison im DFB-Pokal schon bis ins Halbfinale geschafft. Jetzt sind wir bereit für den letzten Schritt", betont die 21-Jährige. "Bei beiden Endspielen, an denen ich teilgenommen habe, haben wir knapp verloren. Das war immer sehr ärgerlich. Jetzt stehen wir wieder so kurz davor und ich bin zuversichtlich, dass wir den Titel mit geschlossener, konzentrierter Mannschaftsleistung und dem nötigen Quäntchen Glück nach Potsdam holen können."

"Ich konnte kein einziges Wort Deutsch sprechen oder verstehen"

Andonova ist inzwischen seit vier Jahren in Potsdam. Es war kein leichter Beginn in der Havelstadt für die damals 16-Jährige: "Meinen Start in Potsdam vergesse ich nie. Ich war in einem schwierigen Alter, als ich kam. Ich war noch sehr jung, kam in einen völlig neuen Kulturkreis und konnte kein einziges Wort Deutsch sprechen oder verstehen."

Aber sie hatte diesen riesigen Ehrgeiz, dass sie es unbedingt schaffen wollte: "Ich wollte mich weiterentwickeln, besser werden. Der Frauenfußball in Mazedonien liegt am Boden und wird überhaupt nicht beachtet. Dort gibt es seit Jahren keine Weiterentwicklung, alles stagniert."

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Andonova hat schon jetzt eine beeindruckende Entwicklung hinter sich. Mit gerade einmal 13 Jahren war sie vom mazedonischen Nationaltrainer Dobre Dimovski entdeckt worden. Zufällig habe er ein Pokal-Halbfinale mit ihrem ersten Verein ŽFK Tikvešanka gesehen, bei dem sie damals noch mit den Jungs spielte, erzählt sie. Am erfolgreichen Spielausgang war sie maßgeblich mit ihren Toren beteiligt, anschließend war Natasa Andonova bei den Maßnahmen des A-Teams stets dabei.

Offizielle Begegnungen allerdings durfte sie aufgrund des Alters noch nicht bestreiten. Ihren ersten Treffer im Auswahltrikot erzielte sie dennoch mit 13 Jahren: "Das war ein Testspiel gegen die Türkei. Mein erstes Spiel, das erste Tor, am Ende haben wir 1:2 verloren". Andonova hat schon früh mit ihren Stärken für Aufsehen gesorgt. Sie hat technisch überragende Fähigkeiten. Sie sucht oft die besonderen Situationen. Sie ist allerdings gleichzeitig auch eine herausragende Teamspielerin, das Kollektiv ist ihr wichtiger als das Individuum.

"Potsdam ist ein Stück Heimat geworden"

Ihr erstes Bundesliga-Spiel für Turbine bestritt Natasa Andonova im Februar 2011. "Ich habe 90 Minuten durchgespielt und wir haben 7:0 gewonnen", erinnert sie sich. Im Bundesliga-Team zu spielen, das war für die talentierte Stürmerin nie selbstverständlich: "Turbine hat immer eine gute Mannschaft, die Konkurrenz ist groß."

Nicht nur fußballerisch hat sie in den vergangenen vier Jahren einen großen Sprung gemacht: "Ich bin jetzt ein ganz anderer Mensch als damals noch. Ich habe hier so viel gelernt, sowohl im Fußball als auch privat. Ich habe viele Erfahrungen gesammelt und mich weiterentwickelt. Ich bin zufrieden, so wie es jetzt ist. Potsdam ist ein Stück Heimat geworden, ich habe hier einen großen Freundeskreis."

Nach dem Abschluss ihrer Schulausbildung, die sie teilweise im Fernstudium absolvierte, bastelt Andonova nun an ihrer beruflichen Laufbahn. Sie studiert inzwischen im Fernlehrgang Sportmanagement. "Während meine Freunde im Sommerurlaub draußen unterwegs waren, saß ich fast die gesamte Zeit im Zimmer und habe für Prüfungen gelernt", berichtet sie. Das zahlte sich aus: "Alle sechs bestanden, mit guten bis sehr guten Noten", freut sie sich. Ihr späterer Wunschberuf? "Trainerin oder Managerin, egal ob im Frauen- oder Männerbereich."

Die 21-Jährige weiß, was sie will. Sie weiß auch, was sie ganz kurzfristig will: Den 1. FFC Frankfurt schlagen, ins Endspiel um den DFB-Pokal einziehen. Und dann endlich zum ersten Mal das Finale auch gewinnen.