Ornatelli: "6:0 gewinnt man nicht alle Tage"

Er war beim jüngsten 6:0-Kantersieg des Drittligisten FSV Frankfurt gegen den SC Fortuna Köln der überragende Spieler auf dem Platz. Mit vier Vorlagen und einem Tor sorgte Mittelfeldspieler Massimo Ornatelli für Furore, führte seine Mannschaft zum höchsten Saisonsieg und zum vierten Dreier in Folge. Zuvor hatte der FSV aus sieben Spielen keinen einzigen Sieg geholt.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Massimo Ornatelli mit Mitarbeiter Christian Knoth über die Siegesserie des FSV Frankfurt, seinen Abschied vom VfL Osnabrück im Sommer, die vielen Jahre im Nachwuchsbereich bei Borussia Dortmund und sein großes Vorbild Francesco Totti, der in Ornatellis Geburtsstadt beim italienischen Spitzenklub AS Rom spielt.

DFB.de: Vier Vorlagen und ein Tor: Haben Sie gegen Fortuna Köln eines der besten Spiele Ihrer Karriere absolviert, Herr Ornatelli?

Massimo Ornatelli: Klar ist, dass mir so etwas noch nie zuvor gelungen ist. Solche Spiele hast du nicht alle drei oder vier Wochen, sondern erlebst du vielleicht ein oder zweimal in deiner Laufbahn. Deshalb war es schon eine besondere Partie für mich. Das war es aber glaube ich für uns alle. 6:0 gewinnt man nicht alle Tage.

DFB.de: Nicht nur für Sie persönlich, auch für den FSV läuft es derzeit hervorragend. Das 6:0 war der vierte Sieg in Folge. Wie erklären Sie sich den Formanstieg nach dem schwachen Saisonstart?

Ornatelli: Es war eine Geduldsfrage. Dass wir genug Qualität im Kader haben, war uns von Beginn an bewusst. Allerdings gab es beim FSV nach dem Zweitligaabstieg einen großen Umbruch. Viele Spieler - darunter auch ich - stießen erst mitten in der Vorbereitung zum Kader. Es brauchte Zeit, bis sich die Mannschaft findet. Wir waren zu Beginn vor allem defensiv nicht stabil genug. Das hat sich jetzt geändert. Auch offensiv klappt es immer besser. Das hat auch mit der Systemumstellung vor einigen Wochen zu tun. Wir sind von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestiegen, sind jetzt bei einem laufintensiveren Spiel vorne gefährlicher. Ich bin froh, dass wir uns endlich für unsere harte Arbeit belohnen. So kann es weitergehen.

DFB.de: Fast alle Teams liegen sehr eng beieinander. Als Tabellenzehnter hat Frankfurt gerade einmal vier Zähler Rückstand auf Ihren Ex-Verein VfL Osnabrück. Was ist drin in dieser Saison?

Ornatelli: Ich spiele jetzt mein viertes Drittligajahr in Folge. Es geht fast jede Saison so eng zu. Gut daran ist, dass du mit einer Positivserie schnell klettern kannst. Andersrum läufst du aber auch in Gefahr, sehr schnell unten rein zu rutschen. Entscheidend ist, dass du eine gewisse Konstanz reinbekommst. Das schaffen die wenigsten Drittligisten. Deshalb gibt es - den MSV Duisburg ausgenommen - bisher keine Ausreißer. Vom direkten Wiederaufstieg möchte ich zwar noch nicht reden. Aber wir haben ein starkes Team mit genug Potenzial, um die Saison unter den besten sechs Mannschaften abzuschließen.

DFB.de: In Osnabrück waren Sie die zurückliegenden drei Jahre am Ball. Wieso kam es im Sommer zum Wechsel nach Frankfurt?

Ornatelli: Man hat nicht mehr mit mir geplant. Der Abschied fiel mir auf jeden Fall schwer. Das Umfeld war klasse, die Fans waren hervorragend. Ich habe in Osnabrück viele gute Freunde gefunden - die mir nach dem Spiel gegen Fortuna Köln am Wochenende auch per WhatsApp gratuliert haben - und meine Familie war fast vor der Haustür. Das ist aber Schnee von gestern. Jetzt bin ich in Frankfurt, fühle mich pudelwohl beim FSV.

DFB.de: Was gefällt Ihnen besonders?

Ornatelli: Ich kann als offensiver Mittelfeldspieler hinter den Spitzen endlich den Fußball spielen, der mir liegt. Wir agieren weniger mit langen Bällen, sondern pflegen ein schnelles Kurzpassspiel. Das kommt mir zugute. In Osnabrück habe ich beispielsweise immer auf den Flügeln gespielt. Das war nicht meine Position. Beim FSV kann ich jetzt nicht nur auf meiner Wunschposition spielen, sondern habe dank des Vertrauens von unserem Cheftrainer Roland Vrabec auch alle Freiheiten.



Er war beim jüngsten 6:0-Kantersieg des Drittligisten FSV Frankfurt gegen den SC Fortuna Köln der überragende Spieler auf dem Platz. Mit vier Vorlagen und einem Tor sorgte Mittelfeldspieler Massimo Ornatelli für Furore, führte seine Mannschaft zum höchsten Saisonsieg und zum vierten Dreier in Folge. Zuvor hatte der FSV aus sieben Spielen keinen einzigen Sieg geholt.

Im DFB.de-Drittligainterview der Woche spricht Massimo Ornatelli mit Mitarbeiter Christian Knoth über die Siegesserie des FSV Frankfurt, seinen Abschied vom VfL Osnabrück im Sommer, die vielen Jahre im Nachwuchsbereich bei Borussia Dortmund und sein großes Vorbild Francesco Totti, der in Ornatellis Geburtsstadt beim italienischen Spitzenklub AS Rom spielt.

DFB.de: Vier Vorlagen und ein Tor: Haben Sie gegen Fortuna Köln eines der besten Spiele Ihrer Karriere absolviert, Herr Ornatelli?

Massimo Ornatelli: Klar ist, dass mir so etwas noch nie zuvor gelungen ist. Solche Spiele hast du nicht alle drei oder vier Wochen, sondern erlebst du vielleicht ein oder zweimal in deiner Laufbahn. Deshalb war es schon eine besondere Partie für mich. Das war es aber glaube ich für uns alle. 6:0 gewinnt man nicht alle Tage.

DFB.de: Nicht nur für Sie persönlich, auch für den FSV läuft es derzeit hervorragend. Das 6:0 war der vierte Sieg in Folge. Wie erklären Sie sich den Formanstieg nach dem schwachen Saisonstart?

Ornatelli: Es war eine Geduldsfrage. Dass wir genug Qualität im Kader haben, war uns von Beginn an bewusst. Allerdings gab es beim FSV nach dem Zweitligaabstieg einen großen Umbruch. Viele Spieler - darunter auch ich - stießen erst mitten in der Vorbereitung zum Kader. Es brauchte Zeit, bis sich die Mannschaft findet. Wir waren zu Beginn vor allem defensiv nicht stabil genug. Das hat sich jetzt geändert. Auch offensiv klappt es immer besser. Das hat auch mit der Systemumstellung vor einigen Wochen zu tun. Wir sind von einem 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umgestiegen, sind jetzt bei einem laufintensiveren Spiel vorne gefährlicher. Ich bin froh, dass wir uns endlich für unsere harte Arbeit belohnen. So kann es weitergehen.

DFB.de: Fast alle Teams liegen sehr eng beieinander. Als Tabellenzehnter hat Frankfurt gerade einmal vier Zähler Rückstand auf Ihren Ex-Verein VfL Osnabrück. Was ist drin in dieser Saison?

Ornatelli: Ich spiele jetzt mein viertes Drittligajahr in Folge. Es geht fast jede Saison so eng zu. Gut daran ist, dass du mit einer Positivserie schnell klettern kannst. Andersrum läufst du aber auch in Gefahr, sehr schnell unten rein zu rutschen. Entscheidend ist, dass du eine gewisse Konstanz reinbekommst. Das schaffen die wenigsten Drittligisten. Deshalb gibt es - den MSV Duisburg ausgenommen - bisher keine Ausreißer. Vom direkten Wiederaufstieg möchte ich zwar noch nicht reden. Aber wir haben ein starkes Team mit genug Potenzial, um die Saison unter den besten sechs Mannschaften abzuschließen.

DFB.de: In Osnabrück waren Sie die zurückliegenden drei Jahre am Ball. Wieso kam es im Sommer zum Wechsel nach Frankfurt?

Ornatelli: Man hat nicht mehr mit mir geplant. Der Abschied fiel mir auf jeden Fall schwer. Das Umfeld war klasse, die Fans waren hervorragend. Ich habe in Osnabrück viele gute Freunde gefunden - die mir nach dem Spiel gegen Fortuna Köln am Wochenende auch per WhatsApp gratuliert haben - und meine Familie war fast vor der Haustür. Das ist aber Schnee von gestern. Jetzt bin ich in Frankfurt, fühle mich pudelwohl beim FSV.

DFB.de: Was gefällt Ihnen besonders?

Ornatelli: Ich kann als offensiver Mittelfeldspieler hinter den Spitzen endlich den Fußball spielen, der mir liegt. Wir agieren weniger mit langen Bällen, sondern pflegen ein schnelles Kurzpassspiel. Das kommt mir zugute. In Osnabrück habe ich beispielsweise immer auf den Flügeln gespielt. Das war nicht meine Position. Beim FSV kann ich jetzt nicht nur auf meiner Wunschposition spielen, sondern habe dank des Vertrauens von unserem Cheftrainer Roland Vrabec auch alle Freiheiten.

###more###

DFB.de: Wie ist Ihr Eindruck von der Metropole Frankfurt?

Ornatelli: Fantastisch. Die Stadt hat viel Lebensqualität. Wenn wir trainingsfrei haben oder am Wochenende ausnahmsweise kein Spiel ansteht, hat man unzählige Möglichkeiten, in seiner Freizeit etwas zu unternehmen und abzuschalten.

DFB.de: Mit wem sind Sie dann unterwegs?

Ornatelli: Das ist unterschiedlich. Aus der FSV-Mannschaft habe ich mich aber schnell mit Fabian Schleusener und Shawn Barry angefreundet. Fabian hat mich in den ersten Tagen glücklicherweise bei sich zuhause aufgenommen, als ich noch auf Wohnungssuche war. Ich habe vorübergehend auf seiner Couch geschlafen. (lacht)

DFB.de: Gebürtig kommen Sie aus Rom, mit zwei Jahren zogen Sie mit Ihrer Familie aber nach Dortmund und spielten später ab der F-Jugend bis zur U 23 durchgängig bei Borussia Dortmund. Besuchen Sie noch häufig Ihre deutsche Heimat?

Ornatelli: Wenn es die Zeit zulässt, fahre ich entweder zu meiner Familie, die mittlerweile in Münster wohnt, oder nach Dortmund. Dort wohnen viele Freunde von mir, zu denen ich auch heute noch Kontakt habe. Meistens fahre ich sonntags nach dem Auslaufen in die Heimat und reise dann montagabends zurück. Das geht aber nur, wenn wir sonntags kein Spiel und montags trainingsfrei haben.

DFB.de: Ist der BVB Ihr Herzensverein?

Ornatelli: Dortmund war mein Leben. Ich war nicht nur jahrelang Jugendspieler des BVB, sondern auch großer Fan. Mein Zimmer war voll mit Postern, Fotos und Wimpeln. Mittlerweile bin ich aber neutraler. Zwar hege ich weiterhin Sympathien für den BVB, würde mich aber nicht mehr als Fan bezeichnen. Fan bin ich nur noch vom AS Rom. Dort spielt mit Francesco Totti auch mein großes Vorbild.

DFB.de: Was zeichnet Totti aus?

Ornatelli: Seine Karriere ist bemerkenswert und fast schon einmalig. Dass er mit 40 Jahren immer noch auf so einem hohen Niveau Fußball spielt, ist phänomenal. Seine Laufbahn zeigt auch, dass Geld nicht alles ist. Er ist sehr familienverbunden und für ihn gab es nie einen anderen Verein als den AS Rom. Francesco Totti wird immer mein absolutes Idol bleiben.

DFB.de: Von der U 23 des BVB ging es 2005 zu Arminia Bielefeld. Wie kam es damals dazu?

Ornatelli: Jetzt kommen wir also zum dunklen Kapitel meiner Karriere? (lacht) Rückblickend kann ich sagen, dass es damals ein Fehler war, den BVB zu verlassen. Ich kam in Dortmund aus der A-Jugend hoch, gehörte zum Kader der U 23 und habe ein halbes Jahr regelmäßig bei den Profis unter Cheftrainer Bert van Marwijk mit Spielern wie Tomas Rosicky, Jan Koller oder Ewerthon trainiert. Ich habe den Sprung zu den Profis zunächst aber nicht geschafft, bekam dann ein Angebot von Arminia Bielefeld. Dort habe ich bessere Chancen gesehen, durchzustarten. Leider wurden mir aber viele leere Versprechungen gemacht.

DFB.de: Inwiefern?

Ornatelli: Ich habe nicht ein Spiel bei der ersten Mannschaft absolviert, war ausschließlich für die zweite Mannschaft am Ball. Nach zwei Jahren war ich froh, dass mich Roger Schmidt zu Preußen Münster geholt hat. Unter ihm spürte ich volles Vertrauen und fand den Spaß am Fußball zurück.

DFB.de: Roger Schmidt lotste Sie dann zum SC Paderborn.

Ornatelli: Richtig. Allerdings habe ich nicht mehr mit ihm zusammengearbeitet. Roger Schmidt bekam ein Angebot von RB Salzburg. Dass er die Offerte angenommen hat, kann ich ihm auf keinen Fall verübeln. Ihn hat der Schritt ja ohne Zweifel auch weitergebracht. Er trainiert nicht umsonst seit Juli 2014 Bayer 04 Leverkusen. Für mich war sein Abschied aus Paderborn aber nicht von Vorteil. Mit Stephan Schmidt kam ein neuer Trainer, mit dem ich nicht zurechtkam. Bereits nach einem halben Jahr wurde mir mitgeteilt, dass ich mir einen anderen Verein suchen könne. 2013 ging ich dann den Schritt zurück von der 2. Bundesliga in die 3. Liga, startete einen Neuanfang in Osnabrück.

DFB.de: Und jetzt sind Sie in Frankfurt gelandet. Welche Ziele verfolgen Sie noch in Ihrer Karriere?

Ornatelli: Ich bin mittlerweile 30 Jahre alt, kann realistisch einschätzen, was ich noch erreichen kann. Einen großen Wunsch habe ich aber: Ich möchte noch einmal in der 2. Bundesliga spielen - am liebsten mit dem FSV Frankfurt.

###more###