Cacau: "Wir spielen alle zusammen Fußball"

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau war am Montagabend Studiogast der HR-Sportsendung heimspiel! und bezog dort noch einmal Stellung zur Sportdebatte des Sommers. Ausgelöst durch das gemeinsame Foto der beiden Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan sei eine Diskussion entflammt, die schnell emotional und unsachlich geworden sei, sagte Cacau: "Von Anfang an hat man gesehen, dass ein großer Diskussionsbedarf besteht. Und man hat gemerkt, dass es nicht nur um Fußball ging. Auch nach der WM hat mich diese Vermischung der Themen gestört." Man habe die Sachlichkeit verloren, punktuell sei dies allen Beteiligten passiert, beklagte Cacau und nannte "die Medien, die Spieler, auch der Verband".

Der 23-malige Nationalspieler, der 2010 mit der DFB-Auswahl WM-Dritter wurde, äußerte sich auch über die sportliche Qualität des Regisseurs von Arsenal London. "Mesut Özil hat eine super Qualität, ich habe ja selbst mit ihm zusammengespielt", so Cacau. "Bei der WM war er unter den Schlechten einer der Besten. Er hat sich nicht versteckt, er wollte den Ball haben. Aus meiner Sicht kann man den Spieler Mesut nicht hinterfragen. Auf der anderen Seite aber muss es möglich sein, einen Spieler zu kritisieren, auch wenn er einen Migrationshintergrund hat. Das ist kein Rassismus."

Cacau: "Niemand muss seine Wurzeln verleugnen"

In einer Diskussionsrunde mit Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer und Leichtathlet Kamghe Gaba, dem dreimaligen Deutschen Meister über 400 Meter, sagte Cacau: "Ich habe während meiner Zeit beim DFB und in der Nationalmannschaft keinen Rassismus erlebt. Ich hatte dort immer das Gefühl, zu Hause zu sein."

Der DFB-Integrationsbeauftragte weiter: "Man kann die Diskussion über Mesut Özil, das Foto und die Folgen gerne noch weiterführen, man muss das nicht beenden. Aber wenn jetzt die Frage gestellt wird, ob Fußball überhaupt integrativ wirkt, ist das lächerlich. Wegen des Vorwurfs durch einen Profi die integrative Kraft des Fußballs an der Basis infrage zu stellen, ist einfach nicht angebracht. 20 Prozent der Mitglieder des DFB haben einen Migrationshintergrund. Wir spielen alle zusammen Fußball, überall und jeden Tag. Niemand muss seine Wurzeln verleugnen. Niemand der nach Deutschland kommt, muss auf einen Schlag alles hinter sich lassen. Wenn man offen für Vielfalt in unserer Gesellschaft ist, erlebt man diese Vielfalt als Bereicherung."

Zum Abschluss der HR-Sendung sagte Cacau: "Ich will nicht ein Problem kleinreden. Aber wir müssen die Sache auch nicht größer machen, als sie eigentlich ist. Man muss auch weitersagen dürfen, was im Fußball alles gut läuft. Und der Fußball verbindet."

[th]

Der DFB-Integrationsbeauftragte Cacau war am Montagabend Studiogast der HR-Sportsendung heimspiel! und bezog dort noch einmal Stellung zur Sportdebatte des Sommers. Ausgelöst durch das gemeinsame Foto der beiden Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Erdogan sei eine Diskussion entflammt, die schnell emotional und unsachlich geworden sei, sagte Cacau: "Von Anfang an hat man gesehen, dass ein großer Diskussionsbedarf besteht. Und man hat gemerkt, dass es nicht nur um Fußball ging. Auch nach der WM hat mich diese Vermischung der Themen gestört." Man habe die Sachlichkeit verloren, punktuell sei dies allen Beteiligten passiert, beklagte Cacau und nannte "die Medien, die Spieler, auch der Verband".

Der 23-malige Nationalspieler, der 2010 mit der DFB-Auswahl WM-Dritter wurde, äußerte sich auch über die sportliche Qualität des Regisseurs von Arsenal London. "Mesut Özil hat eine super Qualität, ich habe ja selbst mit ihm zusammengespielt", so Cacau. "Bei der WM war er unter den Schlechten einer der Besten. Er hat sich nicht versteckt, er wollte den Ball haben. Aus meiner Sicht kann man den Spieler Mesut nicht hinterfragen. Auf der anderen Seite aber muss es möglich sein, einen Spieler zu kritisieren, auch wenn er einen Migrationshintergrund hat. Das ist kein Rassismus."

Cacau: "Niemand muss seine Wurzeln verleugnen"

In einer Diskussionsrunde mit Eintracht Frankfurts Präsident Peter Fischer und Leichtathlet Kamghe Gaba, dem dreimaligen Deutschen Meister über 400 Meter, sagte Cacau: "Ich habe während meiner Zeit beim DFB und in der Nationalmannschaft keinen Rassismus erlebt. Ich hatte dort immer das Gefühl, zu Hause zu sein."

Der DFB-Integrationsbeauftragte weiter: "Man kann die Diskussion über Mesut Özil, das Foto und die Folgen gerne noch weiterführen, man muss das nicht beenden. Aber wenn jetzt die Frage gestellt wird, ob Fußball überhaupt integrativ wirkt, ist das lächerlich. Wegen des Vorwurfs durch einen Profi die integrative Kraft des Fußballs an der Basis infrage zu stellen, ist einfach nicht angebracht. 20 Prozent der Mitglieder des DFB haben einen Migrationshintergrund. Wir spielen alle zusammen Fußball, überall und jeden Tag. Niemand muss seine Wurzeln verleugnen. Niemand der nach Deutschland kommt, muss auf einen Schlag alles hinter sich lassen. Wenn man offen für Vielfalt in unserer Gesellschaft ist, erlebt man diese Vielfalt als Bereicherung."

Zum Abschluss der HR-Sendung sagte Cacau: "Ich will nicht ein Problem kleinreden. Aber wir müssen die Sache auch nicht größer machen, als sie eigentlich ist. Man muss auch weitersagen dürfen, was im Fußball alles gut läuft. Und der Fußball verbindet."